DE208982C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 208982 KLASSE 50 c. GRUPPE

in PARIS.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. März 1908 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsvorrichtung mit zwei in einem Gehäuse konachsial gelagerten Schlägerwerken, die insbesondere zur Zerkleinerung von Wirt-Schaftsabfällen jeder Art bestimmt ist. Der Kehricht besteht aus den allerverschiedensten Stoffen, deren Festigkeit für die Zwecke der Zerkleinerung in verschiedener Weise überwunden werden muß. Die verschiedenen Arbeitsvorgänge werden bei der vorliegenden Anordnung gleichzeitig ausgeführt, und hierdurch wird erreicht, daß der Arbeitsvorgang der Zerkleinerung in einer Maschine vorgenommen werden kann. Den vielseitigen Anforderungen, welche bei der Zerkleinerung des Kehrichts auftreten, wird die vorliegende Anordnung insofern gerecht, als sie eine einfache Abscherung, des weiteren eine Zertrümmerung an rauhen Flächen und schließlich eine kombinierte Zertrümmerung durch Aufschleudern und Abscheren vorsieht. Diese verschiedenen Arbeitsvorgänge werden gleichzeitig dadurch erreicht, daß die Zuführungskanäle exzentrisch in beide Stirnwände des Gehäuses münden, zu dem Zweck, alle drei freien Schlägerkanten möglichst gleichmäßig zur Ausübung der Zerkleinerungswirkung heranzuziehen. Bei dieser Anordnung erfolgt der Arbeitsvorgang in der Weise, daß der zu zerkleinernde Wirtschaftsabfall bei seinem Eintritt in die Trommel von einem der Schraubenflügel erfaßt und in größere Stücke an der Wandung des Zuführungskanals abgeschert wird. Alsdann werden die einzelnen Stücke durch die Zentrifugalkraft an den Umfang der Trommel angedrückt und durch die Schraubenflügel weiterbewegt, wobei einzelne Teile von den Unebenheiten der Trommel festgehalten werden und durch die Messerschneide am Umfange der Schraubenflügel abgeschnitten werden. Durch die schraubenförmige Gestaltung der Flügel werden die Bestandteile des Kehrichts, die noch nicht zertrümmert worden sind, dem Spalt zwischen den beiden Schlägerwerken zugeführt, wo dieselben gegenseitig von den Flügelflächen zugeworfen und zwischen dem Spalt zertrümmert werden. Auf diese Weise werden alle drei freien Schlägerkanten möglichst gleichmäßig zur Ausübung der Zerkleinerungswirkung herangezogen. Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt.

Es zeigt Fig. ι die Vorrichtung im Längsschnitt, Fig. 2 eine Oberansicht der Vorrichtung bei geöffnetem Gehäuse, Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie A-A der Fig. 1.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, befinden sich im Inneren eines Gehäuses α zwei unabhängig voneinander drehbare, mit ihren Enden einander gegenüberstehende Schlägerwerke, zwischen welchen ein kleiner Zwischenraum gelassen ist. Diese Schlägerwerke bestehen aus einer Nabe b, welche mit Flügeln b¹ versehen ist, an welchen sehr feste Lamellen δ², welche mit drei Schneidkanten versehen sind, in geeigneter Weise befestigt sind. Jedes . dieser Schläger -

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werke ist auf einer Welle c befestigt, welche zwischen den Lagern d mit einer Antriebsscheibe e versehen ist.

Die beiden Schlägerwerke werden in bekannter Weise in entgegengesetzte Umdrehung versetzt.

Das Gehäuse, in dessen Innerem sich die Flügel drehen, besteht aus zwei Teilen, welche innen mit Rippen bzw. Riffelungen versehen

ίο sind. Der obere Gehäuseteil ist gegen den unteren mittels Scharniere abschwenkbar.

Die Vorrichtung besitzt ferner zu beiden Seiten ein Transportband f, welches durch eine Antriebsscheibe g, eine Schnecke h und ein Schneckenrad in eine langsame Bewegung versetzt wird, die man beliebig regeln kann. Die zu behandelnden Stoffe werden in Trichter i geschüttet und durch Transportbänder/ auf schräge Bahnen / befördert, aus welchen sie seitlich durch öffnungen k in das Gehäuse a eintreten. Bei ihrem Eintritt in letzteres werden die Stoffe zunächst zerschnitten, was zwischen den Kanten der Öffnungen k und den daran vorbeistreichenden Kanten der Schläger geschieht. Hierauf gelangen die Stoffe zwischen die Schlägerwerke und werden von diesen in der oben beschriebenen Weise zerkleinert bzw. pulverisiert. Die hierbei auf den Boden des Gehäuses fallenden zerkleinerten Stoffe werden aus Öffnungen I am Boden des Gehäuses hinausbefördert, worauf diese Stoffe durch irgendeine Vorrichtung weiterbefördert werden.

Es ist zu bemerken, daß die Stoffe während dieser Behandlung einer kräftigen Durchlüftung unterzogen werden, welche etwaige unerwünschte Gerüche der Stoffe beseitigt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Zerkleinerungsvorrichtung mit zwei in einem Gehäuse konachsial gelagerten, in entgegengesetzter Richtung rotierenden Schlägerwerken, deren schräggestellte Schläger das zu zerkleinernde Gut einander zuschleudern, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungskanäle exzentrisch in beide Stirnwände des Gehäuses münden, zu dem Zweck, alle drei freien Schlägerkanten möglichst gleichmäßig zur Ausübung der Zerkleinerungswifkung heranzuziehen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.