DE20876C - Pechfaden-Nähmaschine - Google Patents
Pechfaden-NähmaschineInfo
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- DE20876C DE20876C DENDAT20876D DE20876DA DE20876C DE 20876 C DE20876 C DE 20876C DE NDAT20876 D DENDAT20876 D DE NDAT20876D DE 20876D A DE20876D A DE 20876DA DE 20876 C DE20876 C DE 20876C
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- Sewing Machines And Sewing (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE B2: Nähmaschinen.
Diese Maschine ist für Kettenstich eingerichtet und arbeitet mit einer Hakennadel und einer
Ahle.
In den Fig. 1, 2 und 3 ist die eigenthümliche
Form des Grundgestells A ersichtlich. Das Gehäuse ist mit der Vorderplatte α aus
einem Stück gegossen, nur sind die Deckplatten a1 der Schiffchenbahn abnehmbar. Am
oberen Theil dieser Deckplatten ist die Nadelplatte ö3 eingefügt, welche mit letzteren zusammen
eine gewölbte Arbeitsplatte bildet, die in der Länge und Breite convex gestaltet ist.
In dem breiten, tiefen Hohlraum A1, Fig. 2, finden die Theile der zu nähenden Arbeit Platz.
Die bogenförmige Arbeitsplatte mit dem Hohlraum A* gestattet, mit dieser Maschine mancherlei
Arbeiten auszuführen, welche bisher nur mittelst der Horn- oder Säulenmaschine genäht werden
konnten. Auf dieser Platte lassen sich lange Streifen schmalen, biegsamen Materials, oder
auch breitere Streifen, die während des Nähens zu beiden Seiten hinabhängen, recht gut nähen,
ferner lassen sich selbst bei schwerer Lederarbeit die Nähte in scharfem Winkel beliebig
umbiegen. Während die Arbeit von unten her in der Linie der Nadel gut unterstützt wird,
fällt die Fläche der Arbeitsplatte unter dem Stoff allmälig ab und gestattet, dafs letzterer sich
leicht auf der Ahle oder der Nadel drehend bewegen läfst.
Beim Nähen gewöhnlicher flacher Arbeit ist die Anwendung der flachen Platte a2, Fig. 2, 3
und 27, bequemer. Dieselbe ist auf der Unterseite bei ß4 concav ausgespart und legt sich
auf diese Weise fest auf die bogenförmige Arbeitsplatte auf j sie hat die gewöhnliche Durchbrechung
für den Durchgang der Nadel. An der Rückseite sind die Lappen «5 angesetzt,
mittelst deren die flache Platte an das Gehäuse angeschraubt wird; die Schrauben greifen in die
Löcher a6, Fig. 1, ein.
In der Schiffchenbahn sitzen die bogenförmige Laufschiene B und die oberen Führungsleisten b.
Letztere sind in diesem Falle gleich an den Deckeln a1 angebracht und abnehmbar; die
Deckel a1 werden für gewöhnlich durch eine
Verschlufsklammer festgehalten, wie aus Fig. 1
ersichtlich ist. Die Führungsschienen b sind in Zwischenräumen durch untergelegte elastische
Lagerkissen b1, Fig. 24, unterstützt; gegen diese
stöfst die Oberseite des Schiffchens, wenn es mit grofser Geschwindigkeit durch die Bahn
getrieben wird, und erhält somit auch dann eine leichte, geräuschlose Hin- und Herbewegung.
Einer der abnehmbaren Schiffchenbahndeckel a1
hat, wie Fig. 7 zeigt, vorstehende Leisten, welche die Fortsetzung der oberen Führungsleisten
b bilden und unter die Nadelplatte greifen bezw. sich theilweise in dieselbe hineinlegen,
um sie in ihrer Lage zu sichern. Die bogenförmige Schiene B ist am besten mit der Platte b2
aus einem Stück gebildet, Fig. 2 und 3, und an der Innenseite der Frontplatte α befestigt. Diese
bogenförmige Platte bildet in ihrer Mitte eine verticale Führung für den Halter der Hakennadel
c, welche auf bekannte Weise in Betrieb gesetzt wird.
Zuerst geht die Nadel von unten bis zu ihrer höchsten Stellung hinauf, ergreift den oberen
Faden, wird dann wieder bis unter die Schiffchenbahn zurückgezogen, und während das
Schiffchen vorbeigeht, geht sie wieder ein wenig
empor, so dafs die Schlinge aus dem Haken ausgelöst wird, darauf geht sie in ihre untere
Stellung wieder hinab. Die Auslösung der Schlinge aus dem Nadelhaken wird durch die
Rippe des Schiffchens bei dessen Vorwärtsbewegung bewirkt; durch die Oberfläche der
Schiffchenschiene wird die Schlinge verhindert, sich mehr als nöthig vorwärts zu bewegen.
Das Schiffchen D ist in den Fig. 20 bis 23 ausführlich dargestellt. Es hat eine lanzenförmige,
centrisch gestellte Spitze, einen länglichen Ausschnitt, sowohl an der Unterseite, als
an der Oberseite. Die Form ist bogenförmig und entspricht der Biegung der bogenförmigen
Schiene B. In dem länglichen Ausschnitt c ist nahe der Schiffchenspitze die Oeffnung c1 für
den Auslauf des Fadens, ferner ein Stift <r2 und
eine flache Feder c3 angeordnet, deren freies Ende gegen den Faden anliegt und denselben
gegen eine Seite des Ausschnitts drückt. Der Druck dieser Feder kann durch eine seitliche
Schraube c7 regulirt werden, wie Fig. 20 und 22 zeigen.
Der Theil des Ausschnitts c im Schiffchen zwischen dem Stift f2 und dem Hinterende
nimmt den Faden auf, nachdem das Schiffchen durch eine Schlinge hindurchgegangen ist und
der Stich zugezogen wird; während des Rücklaufs des Schiffchens wird der schlaffe Faden
in den vor dem Stift £2 befindlichen Theil des
Ausschnitts zu liegen kommen. Dies wird bewirkt durch den schmalen Theil des Abstandes
zwischen den oberen Führungen b der Schiffchenbahn, Fig. 5; die Verengung dieser Rinne erstreckt
sich auf einen kurzen Raum unmittelbar hinter der Nadel oder nach links, wie Fig. 3
zeigt.
An der Rückseite des Schiffchens ist ein elastisches Kissen cl eingelegt, um den Schlag
des Schiffchentreibers zu mildern. Dasselbe kann aus weichem, zähem Metall, z. B. Kupfer,
oder aus Leder bestehen. An jeder Seite des Schiffchens ist der Länge nach eine Führungsrippe is angesetzt, welche ein wenig vorsteht,
um die Berührungspunkte zwischen Schlinge und Schiffchen zu beschränken, wie in Fig. 23
durch punktirte Linien angedeutet ist. Die Hinterwand, in der das Kissen c4 eingesetzt ist,
ist auf irgend eine Weise leicht abnehmbar zu befestigen, damit die Spule c6 schnell eingesetzt
werden kann.
Der Schiffchentreiber E hat die Gestalt eines Dreiecks und dient in keiner Weise dazu, das
Schiffchen zu stützen oder zu tragen; er ist auf die Welle d6 montirt, wie Fig. 2 zeigt. Der
Vorderarm ist mit einem gabelförmigen Ansatz d\ Fig. 6, versehen, der um die Spitze des Schiffchens
greift; der hintere Arm trägt einen convexen, regulirbaren Knopf, welcher in Contact
mit dem Stofskissen cl des Schiffchens ist. Der Schiffchentreiber E wird durch eine Curvenscheibe
E1 in Bewegung gesetzt, in deren Curve ein Arm d3 auf der Welle d mit einem Zapfen
eingreift; der Hebel dl und das Gelenkstück dh
verbinden die Welle d mit einem am hinteren Ende des Schiffchentreibers herabführenden Arm,
Fig. 3. Nachdem das Schiffchen völlig durch die Schlinge hindurch ist, geht der Treiber E
ein wenig zurück, um ein Emporziehen der Schlinge zu ermöglichen, dann geht er wieder
vor und zwingt das Schiffchen, den Stich durch scharfes Anziehen des Fadens zu vollenden.
Die Hakennadel wird durch die Curvenscheibe C1 in Bewegung gesetzt, in welche der
in Fig. 2 zum Theil gezeigte Arm eingreift, sodann durch den in Fig. 3 links gezeigten Schwebebaum,
durch einen auf diesem befestigten Arm und durch ein Gelenkstück, welches die Verbindung
mit dem unteren Ende der Nadelstange herstellt, wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich.
Die Ahlestange hat eine auf- und niedergehende Bewegung und bildet einen Theil des
Zuführungsmechanismus; sie wird durch die ' Curvenscheibe F1 in Bewegung gesetzt, welche
mittelst einer Zugstange e, Fig. 2, einen hohlen Schwebebaum el und einen Arm e1 in Gang
setzt, Fig. 25 und 26. Der Ahleträger ist mit einem kreisförmigen Einschnitt versehen, in
welchen eine Scheibe e2 eingesetzt ist, die einen Einschnitt hat, in welchen das Ende des schwingenden
Hebels e1 eingreift. Die Scheibe e* wird
durch eine Deckplatte e3 festgehalten, welche mit zwei Schrauben auf dem Ahleträger festgeschraubt
ist. Durch diese Vorrichtung wird der Ahleträger leicht und ohne Erschütterung
auf- und niederbewegt und ist auch leicht in der Längsrichtung auf dem Hebel e1 verstellbar.
Die Curvenscheibe F1 ist so geformt, dafs
die Ahle während der Bewegung des Zuführungsschlittens (Stoffrückers) jedesmal emporgeht,
damit durch ihren Hub die Vorwärtsbewegung des Stoffes auf der Arbeitsplatte erleichtert wird.
Der Zuführungsschlitten G wird' durch eine Curve in der Innenseite des Triebrades G1 hin-
und herbewegt, die Bewegung wird durch die Gelenkstange f, welche mit einem hohlen Arm
in Verbindung steht, durch die Hohlwelle f1
(innerhalb der Hohlwelle e*) und durch einen geschlitzten Arm/2 auf dem äufseren Ende des
Schwebebaums f1 übertragen. Die Zuführung
kann während des Ganges leicht geändert werden. Der Mechanismus hierzu ist in den Fig. 13
bis 15 verdeutlicht. In Fig. 13 ist die Deckplatte g weggebrochen gedacht, um den Zuführungsschlitten
G in der Rückseite zu zeigen. Auf dieser Platte g ist der Regulirhebel^1 um
einen Stützpunkt^·2 drehbar angebracht, bei^3
hat der Hebel einen federnden Drücker, dessen Stift in eines der Löcher der Scala gi eingreift.
Steht der Regulirhebel mit dem Stift im untersten Loch der Scala, so wird die Maximalzahl der
Stiche auf den Zoll hervorgebracht, stellt man
das Hebelende herauf, so wird die Stichzahl in ganzen Stichen oder in Bruchtheilen eines
Stiches vermindert. Die Löcher der Scala gi
sind genau berechnet und die betreffende Stichlänge darauf markirt.
Der Regulirhebel g1 ist durch die Gelenkstange/3
mit dem zweitheiligen Block/4 verbunden, welcher in dem schrägen Schlitz^5
des Zufuhrungsschlittens ruht. Der Gegenblock/5 ruht in dem Schlitz/6 des geschlitzten Armes/2
auf dem vorerwähnten Schwebebaum/1. Diese so unter einander verkuppelten Blöcke/4 und/5
bilden die Verbindung zwischen dem Schlitten und dem Mechanismus zum Bewegen desselben.
Die beiden Blöcke sind durch den Gewindebolzen/7 drehbar mit einander verbunden, so
dafs sich der Block/5 frei um diesen Zapfen drehen kann, um sich den verschiedenen Winkelstellungen
des geschlitzten Schwebebaums/2 anzupassen. Durch die schräge Lage wird die
Bewegung der Blöcke, um eine gewünschte Veränderung herbeizufuhren, bedeutend reducirt,
aufserdem "wird der Gang des Zuführungsmechanismus leicht und geräuschlos.
Statt des Hebels zur Bewegung und Regulirung der Blöcke können auch noch verschiedene
andere Vorrichtungen zu demselben Zweck dienen, so z. B. kann statt seiner eine verticale Schraube
angewendet werden, die auf der Vorderseite der Platte g sitzt und eine geschlitzte Mutter trägt,
in welche ein vom Zapfen/7 ausgehender Finger oder Zapfen eingreift. Die Drehung einer solchen
Schraube würde ebenfalls die gekuppelten Blöcke in ihren Führungen heben und senken.
: Beim Nähen quer über eine bereits vorhandene Naht ist es erwünscht, dafs die Stiche verlängert werden; dies iann nun selbst beim schnellsten Gang der Maschine ausgeführt werden, ohne in irgend einer Weise in die Function derselben einzugreifen. Es wird alsdann vorher ein Stift über dasjenige Loch der Scala gesteckt, in welches der Druckstift des Regulirhebels eingreifen .mufs, damit der lange Stich erzeugt wird. Ist dieser Moment gekommen, so braucht der Arbeiter den Regnlirhebel nur gegen diesen Stift zu halten und ihn dann, wenn die Naht überbrückt ist, in die vorige Lage zurück zu führen. Ein zweiter Stift kann unter den Hebel in seiner normalen Stellung gesteckt werden, so dafs derselbe beim Niederdrücken auch wieder mit Sicherheit in seine vorige Lage zu stehen kommt. Es ist hierbei ganz gleichgültig, ob eine Ahle oder eine Nadel als Werkzeug des Zuführungsmechanismus angewendet wird.
: Beim Nähen quer über eine bereits vorhandene Naht ist es erwünscht, dafs die Stiche verlängert werden; dies iann nun selbst beim schnellsten Gang der Maschine ausgeführt werden, ohne in irgend einer Weise in die Function derselben einzugreifen. Es wird alsdann vorher ein Stift über dasjenige Loch der Scala gesteckt, in welches der Druckstift des Regulirhebels eingreifen .mufs, damit der lange Stich erzeugt wird. Ist dieser Moment gekommen, so braucht der Arbeiter den Regnlirhebel nur gegen diesen Stift zu halten und ihn dann, wenn die Naht überbrückt ist, in die vorige Lage zurück zu führen. Ein zweiter Stift kann unter den Hebel in seiner normalen Stellung gesteckt werden, so dafs derselbe beim Niederdrücken auch wieder mit Sicherheit in seine vorige Lage zu stehen kommt. Es ist hierbei ganz gleichgültig, ob eine Ahle oder eine Nadel als Werkzeug des Zuführungsmechanismus angewendet wird.
Der Mechanismus zur Leitung des oberen Fadens und zur Führung desselben in den
Haken der Nadel ist folgender:
Auf einem senkrechten, in der Zeichnung nicht angegebenen Stift ist die Spule aufgesteckt
und der Faden läuft von da zunächst durch einen Wachsnapf, welcher in Fig. ι. punktirt ist
und von da über eine Spannscheibe h. Das Rädchen i wird auf dieselbe Weise wie früher
in Bewegung gesetzt durch einen Hebel des Schwebebaums und der Gelenkstange, welche
durch einen in der Curve des Triebrades G1 laufenden Zapfen ihren Antrieb empfangen.
Das Rädchen i mit dem Sperrrad i1 und der
Scheibe P bilden den Aufnehmer, im wesentlichen wie früher. Den nach unten gerichteten
Schlag des Rades i fängt ■ ein Stofskissen auf; die Hebel liegen im Gestell und der Anschlag
wird durch das obere Ende einer Schraube z'3 gebildet, welche durch das Gestell hinaufragt,
wie Fig. ι zeigt.
Von der Scheibe P führt der Faden durch eine schräggestellte Röhre k hinab, welche in
der Linie des Nadelganges des Punktes liegt, wo der Stich gebildet wird, so dafs der straff
gezogene Faden eine gerade Linie vom Stichloch nach dem Umfang der Scheibe P bildet.
Die schräge Lage der Röhre k ist aufserdem von Wichtigkeit, weil sie gestattet, die Fadenscheibe
etwas weiter hinten, anstatt vorn am Kopf des Gestells anzubringen.
Um den Faden dem Haken der Nadel zuzuführen, ist ein vibrirendes Oehr / und ein
schwingender Arm m angeordnet, welche nebst dem übrigen hierzu dienenden Mechanismus aus
den Fig. 8 bis 12 zu ersehen sind. Auf ein selbsttätiges Abmessen verschiedener Fadenlängen
bei verschiedener Dicke des Stoffes ist hierbei keine Rücksicht genommen, sondern
diese speciellen Vorrichtungen werden in den Fig. 16 bis 19 gezeigt.
Wie aus Fig. 8 und 9 ersichtlich, ist das Oehr / horizontal am unteren Ende des verticalen
Schenkels eines Hebels I1 angebracht; der Hebel ist knieförmig und trägt am Ende seines
horizontalen Schenkels einen senkrechten Zapfen/2, auf welchem der Gleitblock /3 drehbar ist; dieser
wird durch die Verbindungsstange /4 von der Curvenscheibe /5, Fig. 2, aus in Bewegung gesetzt;
als Zwischenglieder für diese Uebertragung dienen in diesem Falle ein Winkelhebel und
eine Gelenkstange, Fig. 2. Der Gleitblock /3 für sich allein würde dem Oehr / nur eine
geradlinige Bewegung geben, aber die Bogenlinie, die dieses Oehr beschreiben mufs, um
theilweise um die Nadel herumzugehen und den Faden in horizontaler Schlinge in den Haken
zu bringen, wird durch den unregelmäfsigen Schlitz in der festen Platte /G, Fig. 9, hervorgebracht.
In diesem Schlitz gleitet der senkrechte Hebelarm/1, Fig. 8 und 9, und ertheilt
dem Oehr / die erforderliche Bewegung. Wie aus der Form des Schlitzes ersichtlich ist, ist
die Bewegung des Oehres / zuerst geradlinig (schräg zu der Bahn des Blockes /3) bis zu
einem Punkt neben der Nadel, sodann bogenförmig theilweise um die Nadel herum, dann
ein Stuck zurück, während die Nadel herabgeht,
und bleibt in der letzten Stellung stehen, um den Faden während des Aufnehmens nicht zu
verschieben. Der Arm m beschreibt nur eine bogenförmige Bewegung und ist deshalb an
einer sich drehenden Spindel m' befestigt, welche
an ihrem oberen Ende einen horizontalen Hebel m* trägt, dessen äufseres Ende durch einen
Zapfen mit einer Stange mz verbunden ist, die durch einen Winkelhebel am anderen Ende eine
hin- und hergehende Bewegung empfängt. Dieser Winkelhebel wird durch eine Gelenkstange von
der Curvenstange #z4, Fig. 2, in Wirkung gesetzt.
Wenn ein Stich vollendet ist, so geht das Oehr von der Linie des stehenden Fadens (die
der Faden während des Aufnehmens einnimmt) nach rückwärts und kommt in den Bereich des
Armes m, welcher dann der Nadel zugekehrt ist, wie Fig. 10 zeigt. Der Arm m schwingt
dann herum, dicht unterhalb des Oehres, und fafst den Faden seitlich, indem er die in Fig. 11
gezeigte Stellung einnimmt. Wenn alsdann der Arm m zurückgeschwungen ist, nur um den ihm
vom Oehr überlieferten Faden sicher festzuhalten, bewegt sich das Oehr wieder vorwärts
um die den Faden herabziehende Nadel herum und giebt den Faden in einer horizontalen
Schlinge auf einem zwischen dem Oehr und dem Arm in liegenden Punkt ab, wie aus Fig. 8
und 9 ersichtlich ist. Die Nadel geht dann hinab, das Oehr / geht auf einen Punkt, welcher
mit der schrägen Fadenröhre k in einer Linie liegt, zurück, der Arm m schwingt vor und überläfst
den Faden ganz der Nadel, welche Lage in Fig. 12 angegeben ist.
Der Zug auf den Faden wird nur durch das Oehr / ausgeübt, und wenn der Faden auf die
erforderliche Länge herabgezogen ist, kann er ohne jeden Widerstand von der Nadel mitgenommen
werden. Der Arm m bewegt sich nur, um den ihm zugebrachten Faden festzuhalten;
er befindet sich immer auf derselben Seite der Nadel und des Stoffrückers, weshalb
der Faden durch den Arm m nicht im mindesten abgerieben wird.
Es ist zu ersehen, dafs durch eine Rückwärtsbewegung des Armes m die Länge des durch
das Oehr / und den Arm abgemessenen Fadens verändert werden kann, ebenso kann aber auch
das Oehr, sowie beide zugleich, in ihrer Bewegungsbahn regulirt werden, um die Länge
des Fadens zu verändern.
In vorliegender Maschine ist diese Veränderung durch die Lageveränderung des Armes 771
erzielt; die hierzu dienenden Vorrichtungen sind jedoch mit geringen Abänderungen auf das
Oehr / anwendbar. Die Veränderung der Zuführung könnte in gewissem Grade dadurch erreicht
werden, dafs die Schwingung des Armes im Winkel von 90 bis 180 ° verändert wird;
es ist jedoch zweckmäfsiger, dafs diese schwingende Bewegung sich gleich bleibt und dagegen
die ganze Lage des Armes verändert wird, um eine verschiedene Abmessung des Fadens bei
der Zuführung zu bewirken.
Die neue Vorrichtung, dies zu erreichen, ist in den Fig. 16 bis 19 im Detail gezeichnet.
Der Arm m schwingt in diesem Fall um seine Achse n, welche beweglich angeordnet ist, indem
sie auf dem äufseren Ende eines um eine feststehende Achse n2 schwingenden Hebels n1
sitzt. Der Hebel n1 hat auf einer Seite einen Vorsprung n3, welcher durch eine Feder mit
der Kante eines correspondirenden Ansatzes «4, der an der gegenüberliegenden Seite der Stoffdrückerstange
0 angebracht ist, in Berührung gehalten wird. Der Vorsprung n3 liegt schräg
von unten nach oben gegen den Ansatz nl an, und wenn daher der Stoffdrücker am niedrigsten
steht, also bei dünnem Stoff, so nimmt die Achse η des Armes m ihre Stellung in gröfster
Nähe der Nadel oder des Endpunktes der Bahn des Oehres / ein; ist dagegen der Stoffdrücker
gehoben, so wird die Achse η in ihre Lage zurück verlegt und der Arm 771 hält dann den
Faden in verhältnifsmäfsig gröfserer Entfernung von der Nadel oder näher dem Anfangspunkt
der Bahn des Oehres /. Der Stoffdrücker nimmt in Fig. 16 und 17 seine tiefste Stellung, und
in Fig. 18 und 19 seine höchste Stellung ein, und der Arm m ist dabei in den entsprechenden
Stellungen gezeigt. Die Bewegung des Oehres / ist dabei ganz gleichmäfsig und seine Bahn
reicht weit genug zurück, um den Angriff des Armes m auf den Faden in jeder seiner Stellungen
zu sichern.
Diese Bewegungen des Armes m haben auf den Zug der Stange m% keinen Einflufs. Letzterer
ist nämlich nicht direct mit dem Hebel »' verbunden,
sondern mit dem langen Schenkel eines Winkelhebels n5, dessen kürzerer Arm erst mittelst
„der Gelenkstange ;z6 mit dem verlängerten Arm 771
in Verbindung steht.
Der Stoffdrücker 0 wird in bekannter Weise durch eine Feder herabgedrückt und während
der Bewegung des Zuführungsschlittens durch den Hebel o1 und das Excenter ö2 gehoben,
Fig. 2. Das äufsere Ende des Hebels o1 ist mit einer Stellschraube oz versehen, deren Kopf
von unten gegen den Hubfinger oi stöfst. Durch
Anziehen oder Lösen dieser Schraube kann daher der Hub des Stoffdrückers verändert werden.
Es ist aufserdem zur Hebung des Stoffdrückers ein Fufstritt oh angebracht, welcher
durch eine Verbindungsstange, Schnur oder Draht mit dem Ende eines unabhängigen Hebels
os in Verbindung steht, so dafs während des Ganges der Maschine der Arbeiter beide
Hände für die Arbeit an der Werkplatte frei hat und den Stoffdrücker mit dem Fufs in
Thätigkeit setzen kann.
Die Erwärmung der bogenförmigen Schiffchenbahn und des Schiffchens wird folgender-
mafsen bewirkt. Es ist ersichtlich, dafs jede Hälfte der Schiffchenbahn als Heizkanal dienen
kann. Die Deckplatte al der Schiffchenbahn
ist hier und da mit Löchern versehen, welche der erhitzten Luft den Abzug gestatten; letztere
entweicht auch theilweise durch das Nadelloch und erwärmt den stehenden Faden. Die Erhitzung
wird durch zwei Gasflammen/, Fig. 3, hervorgebracht, obgleich in den meisten Fällen
eine schon genügt; das Schiffchen ist seiner ganzen Länge nach dem heifsen Luftstrom ausgesetzt,
wobei der richtige Wärmegrad eingehalten, eine nachtheilige Ueberhitzung dagegen
ausgeschlossen ist.
Bei der ferneren Erwärmung ist die Uebertragung der Wärme durch metallische Leitungen
angewendet. Die schräg liegende Fadenröhre k ist von Kupfer und trägt am oberen Ende ein
Knie P, dessen Oberseite eine Oeffnung hat, um den Faden durchzulassen. In das freie
Ende dieses Knierohres ist eine Kupferstange P eingesteckt, deren anderes Ende herabgebogen
und mit einer Heizplatte P, ebenfalls von Kupfer oder einem anderen guten Wärmeleiter, versehen
ist. Unter dieser Platte P ist ein Gasbrenner/1 aufgestellt, so dafs dessen Flamme
die Platte P, die Stange P, das Knierohr P und die Fadenröhre k erwärmt. Auf diese
Weise kann zugleich die Spannscheibe und der Aufnahmemechanismus genügend erwärmt werden,
indem das Traggestell P (welches die Stange P und die Platte P trägt) direct am
Rücken der Gestellplatte P befestigt ist, auf der die Spannscheibe h montirt ist, so dafs sich
die Wärme auch dieser und dem darüber laufenden Faden mittheilt. Der Arm m und das
O ehr / können auf gleiche Weise warm gehalten werden, indem von den obigen erhitzten Stellen
Metallstreifen zu ihnen hingeleitet werden.
Soll ein Wachsnapf behufs Wachsen des Fadens angewendet werden, so stellt man denselben
über der Heizplatte auf und durchbricht ihn mit Schlitzen oder Löchern. Da der Faden,
wie beschrieben, auf seinem Weg durch die Maschine überall warm gehalten wird, so braucht
das Wachs nicht so stark erhitzt zu werden, so dafs es nicht in Gefahr kommt, zu verderben.
Die verschiedenen Brenner sind mit Gasröhren/2
innerhalb des Maschinengestells, Fig. 2, welche durch Hähne/3 verbunden, aber einzeln
zu reguliren sind, in Verbindung gebracht.
Der neue Apparat zum Wachsen des Fadens ist in den Fig. 28 bis 35 dargestellt.
In Fig. 28 ist A der Kopf einer Maschine zum Nähen mit gewachstem Faden, H die
Spannscheibe und der Aufnehmemechanismus, und J eine Werkplatte von beliebiger Form.
Die Fadenröhre k bildet einen wesentlichen Theil des Wachsapparats und es ist von Wichtigkeit,
dafs sie so gestellt ist, dafs der durch ihre Mitte gehende Faden vorn Aufnehmemechanismus
bis zur Nadel eine gerade Linie bildet. An ihrem oberen Ende ist die Röhre k durch
einen mit einer Durchbohrung und einem Schlitz versehenen Pfropfen r verschlossen, Fig. 29, am
unteren Ende hat sie einen konischen, zur
sammendrückbaren Pfropfen s, welcher in der Mitte durchbohrt ist, und einen festen, ebenfalls
central durchbohrten Pfropfen t, auf welchen eine Hülse u aufsen aufgeschraubt ist. Mittelst
dieser Hülse kann der elastische, konische Pfropfen s, welcher den Faden ν umschliefst,
mehr oder weniger zusammengedrückt werden, so dafs er stets einen guten Verschlufs bildet.
Er ist am besten aus Kork, Filz oder einem anderen elastischen Material hergestellt, das in
der Hitze nicht leidet oder zusammenschrumpft, und das durch das Wachs nicht zerstört wird.
Der obere Pfropfen r braucht nicht dicht um den Faden zu schliefsen, da er ja nur einen
Verschlufs der Röhre bilden, sowie das Entweichen der Hitze und das Verdampfen des
heifsen Wachses verhüten soll. Der Faden wird in der Röhre mit Wachs getränkt, welches in
dem Pfropfen s aufsen abgestrichen und in die Faser hineingeprefst wird.
Die Hauptwachspfanne L ist ohne Rücksicht auf den Faden auf einem beliebigen Theil der
Maschine anzubringen, jedoch mufs sie so gestellt werden, dafs das heifse Wachs nach der
Röhre K durch das Verbindungsrohr w einen Abflufs hat. Die Wachspfanne L ist mit einer
geeigneten Heizvorrichtung versehen, welche aus Dampfröhren, einer Lampe oder einem Gasbrenner
bestehen kann. Es ist zweckmäfsig, die Heizung dicht am Boden des Gefäfses und in der Nähe des Rohres w anzubringen, so dafs
einestheils die Gefahr einer Ueberhitzung des Gefäfses vermieden, und anderentheils das Leitungsrohr
w mit erwärmt wird. Das Gefäfs L und das Rohr K sind am besten aus Kupfer
oder einem anderen guten Wärmeleiter angefertigt; in manchen Fällen kann auch das
Rohr K direct erwärmt werden.
Die Erfindung besteht im wesentlichen in der Combination eines Hauptwachsgefäfses L
mit einem Nebengefäfs, durch welches der Faden geradlinig hindurchgeht. Der Zweck ist dabei
nicht allein, den Faden dicht vor der Stichbildung zu wachsen, sondern auch dies so auszuführen,
dafs ein Bruch des Fadens im Wachsgefäfs möglichst \'ermieden wird.
Der Werth des Nebengefäfses K ist besonders ersichtlich, wenn das Wachsen des Fadens bei
einer Säulen- oder Hornmaschine angewendet werden soll (s. Fig. 30 und 31).
Das Horn M ist hier für solche Maschinen eingerichtet, bei denen das Schiffchen sich über
der Werkplatte bewegt. Wie ersichtlich, sind das Hauptwachsgefäfs Z1, der Brenner w2 und
das Verbindungsrohr w im wesentlichen wie vorbeschrieben und unterscheiden sich nur durch
die Art ihrer Anordnung. Das Nebengefäfs K ist hier an beiden Enden durch einen zusammendrückbaren
Pfropfen verschlossen, es liegt innerhalb des Horns, und seine Mittellinie liegt wiederum in der geraden Bahn, die der
Faden von der Rolle q1 nach der gewöhnlichen Austrittsöffnimg an der Spitze des Horns nimmt.
Es ist ersichtlich, dafs auch bei dieser Anordnung keinerlei Hindernifs bei Benutzung des
Horns in der gebräuchlichen Weise entsteht.
In der Hauptwachspfanne des vorliegenden neuen Apparats findet nicht die geringste Bewegung
des Wachsbades statt, in dem Nebengefäfs K ist das Wachs völlig eingeschlossen und
vor den abkühlenden und verdampfenden Einflüssen geschützt.
Um den Faden durch das röhrenförmige .Nebengefäfs hindurchzuziehen, bedient man sich
einer langen, dünnen Nadel mit Oehr, welche von oben oder unten her eingeführt wird. Vermöge
der beschriebenen Verbesserungen ist es möglich, zum Einwachsen des Fadens hartes
Wachs mit besserem Erfolg anzuwenden, als dies bisher mit weichem oder flüssigem Wachs
möglich war, welches bekanntlich für die Naht nicht vortheilhaft ist. Der auf die beschriebene
Weise eingewachste Faden wird nach dem Einwachsen in die Stichlöcher eingenäht, so dafs
es gar nicht nöthig ist, ihn noch weiter anzuwärmen.
In folgendem soll dargethan werden, wie auch der ,Schiffchenfaden eingewachst, oder
besser, wie schon gewachster Schiffchenfaden unmittelbar vor dem Stich nochmals gewachst
werden kann.
Wie in Fig. 32 gezeigt, ist das Schiffchen N innen durch eine Scheidewand in eine Fadenkammer
JV1 und eine Wachskammer N^ getheilt.
Die letztere befindet sich am vorderen Ende oder der Spitze des Schiffchens, und der
Faden läuft durch die Bohrung der biegsamen Packung IV3, welche in einem konischen Loch
durch die Deckplatte N1 und die Schraube N5
gehalten wird, aus.
Die Packung Nz ist regulirbar durch die
Stellschraube JVe, welche von der Unterseite
des Schiffchens ausgeht und die massive Spitze des Schiffchens durchdringt. Die festgewickelte
Fadenspule N1 ist in die Fadenkammer JV1 eingelegt,
das innere Ende wird herausgezogen, durch den mittleren Kanal JV3 in die AVachskammer
iV2 geführt, und von da durch die
Packung in die Schiffchenspitze gesteckt; aufsen wird der Faden von geeigneten Stiften, welche
ihm die nöthige Spannung geben, geführt. Das so mit einer Wachskammer ausgestattete Schiffchen
bedarf einer geeigneten Heizvorrichtung. Der Kanal Λ"8 braucht von dem Faden nicht
vollständig ausgefüllt zu werden, da es in keiner Weise nachtheilig ist, wenn etwas Wachs durch
diese Oeffnung in die Fadenkammer eindringt, da der Faden nicht so viel Wachs aufnehmen
kann, dafs die Packung dasselbe nicht wieder abstreifen würde, wenn der Faden sich von der
Spule abrollt.
Soll das Schiffchen mit seiner Füllung von Wachs und Faden versehen werden, so wird
es erst angewärmt, dann wird das Ende des Fadens durch die Wachskammer hindurchgeführt
und durch die Packung gezogen, hierauf wird Wachs durch die Oeffnung IVs eingefüllt
und sodann die Spule eingesetzt. Man kann jedoch auch erst die Spule einsetzen und das
Wachs durch das Loch JV4 einfüllen, nachdem
die Packung herausgenommen ist; ist das geschehen, so setzt man die Packung wieder ein.
Die rasche Hin- und Herbewegung des Schiffchens während der Arbeit schüttelt das Wachs
in der Wachskammer so stark, dafs der Faden auch dann noch gründlich damit getränkt wird,
wenn die Wachskammer nur zum Theil angefüllt ist.
Claims (1)
1) die Erwärmung der Schiffchenbahn, des Schiffchens und der Theile zur Zuleitung des
oberen Fadens mittelst Gasflammen und unter Verwerthung der grofsen Wärmeleitungsfähigkeit
des Kupfers oder anderer Metalle;
in) den Apparat zum Einwachsen des oberen Fadens, bestehend aus Hauptwachsgefäfs,
Zuleitungsrohr und Nebengefäfs, durch welches der Faden hindurchgeht;
n) die Einrichtung des Schiffchens mit besonderer Wachskammer behufs Einwachsens
des Schiffchenfadens,
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE20876C true DE20876C (de) |
Family
ID=297593
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT20876D Active DE20876C (de) | Pechfaden-Nähmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE20876C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1176331B (de) * | 1962-03-15 | 1964-08-20 | Kaessbohrer Fahrzeug Karl | Einrichtung zum selbsttaetigen Begrenzen des an einem hoehenverschwenkbaren Kranausleger auftretenden Lastmoments |
US3767061A (en) * | 1971-02-02 | 1973-10-23 | H Tax | Tower crane with load limiting apparatus |
-
0
- DE DENDAT20876D patent/DE20876C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1176331B (de) * | 1962-03-15 | 1964-08-20 | Kaessbohrer Fahrzeug Karl | Einrichtung zum selbsttaetigen Begrenzen des an einem hoehenverschwenkbaren Kranausleger auftretenden Lastmoments |
US3767061A (en) * | 1971-02-02 | 1973-10-23 | H Tax | Tower crane with load limiting apparatus |
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