DE207926C

DE207926C -

Info

Publication number: DE207926C
Application number: DENDAT207926D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 207926 KLASSE 63*. GRUPPE

ERNST HOLZ in ROSTOCK i. M.

. Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Entkuppeln der Deichsel und zum Bremsen der Wagenräder, welche beim Durchgehen der Pferde zur Wirkung gelangen soll.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung dargestellt.

Fig. ι ist eine Ansicht von oben,

Fig. 2 eine Ansicht, teilweiser Schnitt, von

ίο vorn.

An den beiden Enden der Achse ι sind auf Zapfen die Räder 2 und 3 aufgesetzt. Auf, der Achse sind zwei Hülsen 4 und 5 gelagert, welche einerseits beinahe bis in die Mitte der Achse reichen, andererseits fast bis gegen die Radnabe stoßen. Diese Hülsen 4 und 5 sind an den äußeren Enden mit Bunden 6, 7 versehen, deren Zweck weiter unten erläutert werden wird. An den Hülsen 4, 5 greifen mittels Gelenke 8, 9 Stangen 10, 11 an, die mit einem Gelenk 12 an eine Stange 13 angeschlossen sind, welche nach oben zum Kutschersitz geführt ist. Die Deichsel 14 ist an ihrem hinteren Ende mit Einschnitten 15,16 versehen, so daß hinter diesen Einschnitten ein Kopf 17 stehen bleibt. Die innere Verlängerung der Hülsen 4, 5 bilden Leisten, welche in die Einschnitte 15 und 16 der Deichsel im gewöhnlichen Betriebszustand eingreifen, so daß die Deichsel mit dem Wagen fest verbunden ist. Das Deichselende ist ganz oder teilweise durch Eisenbänder 18 überdeckt, ebenso wie die Leisten, damit Deichsel und Leisten guten Halt bekommen.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:

Im gewöhnlichen Betriebe greifen die Leisten 4, 5 in die Nuten 15, 16 der Deichsel ein, so daß infolge des Zuges an der Deichsel durch die Pferde der Wagen mitgenommen wird. Wenn die Pferde durchgehen, so wird die Stange 13 durch den Kutscher vom Bock aus niedergedrückt. Hierdurch werden die Hülsen 4, 5 durch die Stangen 10, 11 nach außen seitlich auseinandergedrückt. Infolgedessen treten die Leisten aus den Nuten 15, 16 heraus ; die Deichsel ist damit vom Wagen gelöst und die Pferde können frei fortlaufen, ohne daß sie den Wagen weiterziehen. Gleichzeitig werden durch die seitliche Verschiebung der Leisten die Bunde 6, 7 gegen die Radnaben angepreßt und die Räder selbst werden gebremst. Der Wagen kommt also hierdurch zum Stillstand. Die Stange 13 kann sowohl durch einen Handgriff als durch einen Fußtritt bewegt werden oder durch ein Steuerrad. Die Vorrichtung kann sowohl bei einspännigen wie auch bei zweispännigen Wagen angebracht sein.

Claims

Patent-Anspruch :

Vorrichtung zum Entkuppeln· der Deichsel und gleichzeitigen Bremsen der Wagenräder, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Vorderachse (1) mit je einem breiten Bund (6, 7) ausgestattete Hülsen (4, 5) verschiebbar gelagert und durch Stangen (10,11) an eine vom Kutschersitz aus bewegbare

Stange (13) gelenkig angeschlossen sind, sowie daß die Hülsen (4, 5) am inneren Ende mit Leisten und die Wagendeichsel (14) am hinteren Ende mit entsprechenden Einschnitten (15, 16) versehen sind, wodurch die Deichsel mit dem Wagengestell verbunden wird, während durch Auseinanderschieben der Hülsen durch die Stange (13) die Leisten außer Eingriff mit der Deichsel kommen, letztere somit vom Wagengestell gelöst wird, und gleichzeitig die Bunde (6, 7) der Hülsen (4, 5) gegen die Radnaben gepreßt und die Räder gebremst werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,