DE20757C

DE20757C - Wasserhaltungsmaschine

Info

Publication number: DE20757C
Application number: DENDAT20757D
Authority: DE
Original assignee: AKTIENGESELLSCHAFT ISSELBURGER HÜTTE, vorm. JOHANN NERING BOGEL & CO. in Isselburg

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 59: Pumpen.

ACTiEN-GESELLSCHAFT isselburger hütte

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. Juli 188a ab.

Die mächtigen, zu Tage stehenden Wasserhaltungs-Dampfmaschinen haben trotz ihrer enormen Dimensionen eine verhältnifsmäfsig geringe nominelle Stärke. Es liegt dieses in der äufserst geringen Kolbengeschwindigkeit dieser Maschinengattung, welche jedoch bei der allgemein herrschenden Constructionsart durch den engen und directen Zusammenhang der Dampfmaschine mit den im Schachte stehenden Pumpen bedingt ist. Die letzteren lassen eben bei einigermafsen sicherem Betriebe keine grofse Anzahl Hübe zu.

Bei der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Wasserhaltungsmaschine ist dieser directe Zusammenhang des Motors bezw. der Dampfmaschine mit den im Schachte stehenden Pumpen aufgehoben.

Die Geschwindigkeit und Tourenzahl der Dampfmaschine ist bei dieser Construction unabhängig von der Geschwindigkeit und Hubzahl der Pumpen.

Diese Unabhängigkeit in der Anzahl Hübe ist durch Einschaltung eines Windkessels zwischen der Dampfmaschine, welche in vorliegendem Falle eine rotirende, doppeltwirkende Dampfpumpe ist, und der über dem Schachte stehenden Wassermaschine, einem hydraulischen Gestängehebeapparat, erreicht. Der Windkessel ist also, da er Vermittler zweier verschiedener Hubzahlen und Geschwindigkeiten ist, als Vorgelege zu betrachten.

Die Wirkungsweise der Wasserhaltungsmaschine ist nun folgende:

Die Dampfpumpe A pumpt durch die Rohrleitung B dem Windkessel C das erforderliche Wasserquantum unter einem bestimmten Druck zu und wird dieser Druck nach dem Gestängegewicht und dem Plungerquerschnitt der über dem Schachte stehenden Wassermaschine bestimmt.

Vom Windkessel aus wird das Wasser nach der Wassermaschine geführt und strömt hier durch das Einlafsventil E unter bezw. in den hohlen Plunger und hebt das Gestänge so hoch, bis durch die im Umfange des Plungers sich befindlichen Löcher die Communication mit dem Steuercylinder D durch das Rohr G und Hahn H hergestellt ist. Die Aufgabe des Dreiwegehahnes H ist es nun, das durch das Rohr G zuströmende Wasser je nach seiner Stellung mehr oder minder zu drosseln und so früher oder später auf den Steuerkolben Druck auszuüben, wodurch sich dieser abwärts bewegt und nun erst das Einlafsventil E schliefst, dann bei weiterer Bewegung das Auslafsventil F öffnet und so das Gestänge wieder zum Sinken bringt. Ist der Plunger fast unten angelangt, so drückt der auf der Umführungsstange sitzende Frosch J den Hebel K zurück, hebt das Ventil L und öffnet eine vom Windkessel nach dem Steuercylinder M führende Rohrleitung N. Der Dreiwegehahn O regulirt dann auch hier wieder die Steuerung, so dafs nach einer bestimmten

Pause der zugehörige Steuerkolben das Auslafsventil Jf schliefst und das Einlafsventil E öffnet, wodurch das Spiel von neuem beginnt. Weiter ist noch zu bemerken, dafs der Windkessel hier als Zwilling ausgeführt ist, um einen kleineren Durchmesser und damit geringere Wandstärke zu erhalten.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Wasserhaltungs-Wassermaschme, bei welcher die Tourenzahl und Geschwindigkeit der Dampfmaschine und Pumpe durch Einschaltung eines Windkessels als Vorgelege unabhängig von der Tourenzahl und Geschwindigkeit des Gestänges ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.