DE206909C

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Publication number: DE206909C
Application number: DENDAT206909D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

206909 KLASSE 21 e. GRUPPE

Spannungen oder Widerstände.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Juli 1908 ab.

Direkt zeigende Meßinstrumente, welche das Verhältnis zweier Ströme, Spannungen oder Widerstände angeben und zu diesem Zwecke sich eines aus zwei nach Art eines Differential galvanometers geschalteten Wicklungen bestehenden drehbaren Spulensystems in einem mit der Lage der Spulen die Intensität verändernden Felde bedienen, ergeben nur solange sie unter Strom stehen, eine bestimmte

ίο Einstellung für den mit dem Spulensystem verbundenen Zeiger, während bei abgeschaltetem Strom, da dann überhaupt keine Richtkräfte auf das System wirken, der Zeiger jede beliebige Steltang einnehmen kann. Die Erfindung bezweckt, dem Zeiger auch bei offenem Stromkreis eine feste Stellung zu geben, durch welche gleichzeitig sichtbar gemacht wird, daß sich das Instrument in stromlosem Zustand befindet. Erreicht wird dieser Zweck durch Anordnung einer vom Meßstrom abhängigen Hilfseinrichtung, welche so lange das Instrument unter mehr oder weniger normalem Strom sich befindet, dem Zeiger frei zu spielen gestattet und erst, wenn der Meßstrom eine gewisse Minimalgrenze unterschritten hat, in Wirksamkeit tritt, den Zeiger in die Nullstellung zurückführt und dort festhält. Da die Einstellung des Zeigers. bei der vorliegenden Instrumentgattung, insofern die verschiedenen Spulen des drehbaren Systems von der gleichen Stromquelle gespeist sind, von Spannungsänderungen der letzteren theoretisch ganz und praktisch in soweit unabhängig sind, als Störungen durch Achsenreibung den wirksamen Kräften gegenüber nicht ins Gewicht fallen, so ist es zweckmäßig, die Minimalgrenze des Stromes, unterhalb welcher der Zeiger auf Null zurückgeführt wird, so zu wählen, daß oberhalb derselben die Reibung das Meßresultat nicht mehr beeinträchtigt. Man erhält auf diese Weise ein Instrument, das entweder richtig oder garnicht zeigt.

Zwei Ausführungsbeispiele für die oben gekennzeichneten Instrumente sind in Fig. 1 und 2 dargestellt. Es bezeichnet m den mit geeigneten Polschuhen und Kernanker versehenen Permanentmagnet, in dessen Feld das Drehspulsystem S₁, S₂ schwingt, mit dem der Zeiger ζ verbunden ist. Außer dem Spulensystem des Instruments ist unabhängig von jenem zwischen den Magnetschenkeln noch eine Drehspule S₃ leicht drehbar gelagert, die bei der Anordnung nach Fig. 1 der Wirkung einer Spiralfeder f und der des Streufeldes des Magneten unterliegt; S₃ wird dabei entweder vom gleichen Strom durchflossen, wie er als Gesamtmeßstrom durch das System S₁, s₂ geht, oder von einem zu letzterem in festem Verhältnis stehenden Stromteil. Mit S₃ ist ein Arm α fest verbunden, der das an S₁, S₂ befestigte Stäbchen b, erst sobald der Meßstrom eine gewisse Minimalgrenze erreicht, gegen einen Anschlag c drückt und damit den Zeiger ζ auf die Marke 0 dreht.

Fig. 2 zeigt eine ähnliche Einrichtung wie Fig. i, nur ist die Feder/, welche die Fläche von S₃ parallel den Linien des Streufeldes zu

stellen sucht, hier durch einen Körper e aus magnetischem Material ersetzt, der der Anziehung durch die Schenkel von m unterliegt. Bei dieser Anordnung kann man dem Körper e, der z. B. aus einer Platte oder einem Draht hergestellt ist, eine solche Form bzw. solche Konturen geben, daß die rücktreibende magnetische Kraft erst bei einer gewissen Minimalstromstärke, aber dann ziemlich plötzlich voll

ίο wirksam wird und nun S₃ bzw. ζ rasch in die Nullstellung zurückführt.

Eine Vereinfachung der in Fig. 2 gezeichneten Einrichtung ergibt sich, wenn man nur den magnetischen Körper e drehbar macht und ihn dem Einfluß des Streufeldes von m und des von einer festen Spule erzeugten zum vorigen etwa senkrechten Feldes unterwirft. Überhaupt sind eine ganze Anzahl von Ausführungsmöglichkeiten im Rahmen der Erfindung vorhanden, von denen die angeführten nur als besonders charakteristische Beispiele gelten sollen.

Claims

Patent-Anspruch ε :

ι. Elektrisches Meßinstrument zur direkten Anzeige des Verhältnisses zweier Ströme, Spannungen oder Widerstände, dessen drehbares System im stromlosen Zustande keinen Richtkräften unterliegt, dadurch gekennzeichnet, daß eine vom Meßstrom oder von einem dem Meßstrom proportionalen Strom abhängige Hilfseinrichtung vorgesehen ist, welche,, sobald der Meßstrom eine gewisse Grenze unterschreitet, das drehbare System des Instruments bzw. den mit diesem verbundenen Zeiger auf eine feste Marke einstellt, welche aber für alle über der Minimalgrenze liegenden Meßströme dem drehbaren System völlig freies Spiel läßt.
2. Elektrisches Meßinstrument nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfseinrichtung in einer beweglichen Drehspule besteht, welche dem Einfluß des Meßstromes, des Streufeldes des Instrumentmagneten und einer Feder oder eines magnetischen Richtungskörpers unterliegt.
3. Elektrisches Meßinstrument nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfsvorrichtung ein drehbarer magnetischer Körper angeordnet ist, der unter dem Einfluß des Instrumentmagneten und einer festen Spule steht.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.