DE206546C - - Google Patents

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DE206546C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B15/00Drawing glass upwardly from the melt
    • C03B15/14Drawing tubes, cylinders, or rods from the melt

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture, Treatment Of Glass Fibers (AREA)

Description

iiezt'icf)cM cOteiιhi-m t i.
KAISERLICHES
PATENTAMT.
^PATENTSCHRIFT
- Mi 206546 KLASSE 32«. GRUPPE
aus der geschmolzenen Glasmasse.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Juli 1907 ab.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf das bekannte Verfahren zur Herstellung von zylindrischen Hohlkörpern durch Ausheben aus der flüssigen Glasmasse unter gleichzeitigem Einblasen von Druckluft. Bei diesem Verfahren ist in der Regel eine allmähliche Steigerung der Luftzufuhr nötig, die durch Einstellen des Drucklufteinlaßorgans entweder von Hand oder mittels einer selbsttätig wirkenden Vorrichtung, z. B. eines mit der Anhebevorrichtung verbundenen Seiles, erzielt wird. Um eine unbeabsichtigte und plötzliche Zunahme der Spannung im Innern des gezogenen Hohlkörpers zu verhüten, ist vorgeschlagen worden, bei selbsttätig gesteigerter Luftzufuhr am Fangstück ein bei Überdruck selbsttätig sich öffnendes oder während des Ziehens des zylindrischen Teiles dauernd offen stehendes kleines Ableitungsventil vorzusehen, durch welches überschüssige Luft ins Freie entweichen kann. .
Das Wesen der Erfindung besteht darin, : daß die Spannung der im Innern des Hohlkörpers aufgestauten Luft während des Aushebens nicht durch Regeln der Zufuhr bei gleichmäßiger Ableitung, sondern durch Regeln der Ableitung bei gleichmäßiger Zufuhr geregelt wird. Dieses Verfahren hat dem bekannten gegenüber den Vorteil, daß eine viel zuverlässigere und genauere, sowie leichter einstellbare Regelung möglich ist. Dies ist darauf zurückzuführen, daß der zu regelnde Durchgang beliebig groß gewählt werden kann, und daß die Änderung der Größe dieses Durchganges einen ganz unmittelbaren Einfluß -35 auf die Spannung hat, während bei Drosselung des Einlaßquerschnittes das in der Zuleitung vorhandene Luftvolumen eine abschwächende Wirkung ausübt. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Druckverlust durch Drosseln vermieden wird und daß daher die in Frage kommenden Ursachen viel leichter in Rechnung gezogen werden können, während bei dem älteren Verfahren infolge der Änderung der Druckluftspannung und des Einlaß querschnittes die Verhältnisse sehr verwickelt werden. Schließlich kommt in Betracht, daß nur ein einziges Ventil vorhanden ist, und daß sowohl die absolute Größe des Durchganges als auch das Gesetz, nach welchem die Änderung dieser Größe stattfindet, in jedem besonderen Falle beliebig gewählt oder versuchsweise ermittelt werden können.
In der Zeichnung zeigen
Fig. ι und 2 eine Ausführungsform der Erfindung in zwei Stellungen.
Fig. 3 bis 8 stellen eine zweite Ausführungsform dar.
Fig. 3 ist eine Gesamtdarstellung teils in Ansicht, teils im Schnitt, Fig. 4 und 5 ein einzelner Teil in zwei Ansichten, Fig. 6, 7 und 8 je ein wagerechter und ein senkrechter Längsschnitt, sowie ein Querschnitt des- Regelungskolbens. ■ . .
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2
ist das hohle Fangstück ι in einem senkrecht bewegbaren Schlitten 2 angeordnet, durch welchen die Druckluftleitung 3 geht. Das Fangstück ist an seinem oberen Ende mit einer Stopfbüchse 4 versehen, um Luftverluste aus der Leitung 3 zu vermeiden, und hat eine Bohrung, die etwas größer ist als der äußere Durchmesser der Leitung 3.
In dem Fangstück 1 ist an einem beliebigen Punkte zwischen der Stopfbüchse und der unteren Öffnung ein Luftdurchgang 5 gebildet, welcher in die senkrechte, mit seitlichen Löchern versehene Ableitung 6 führt, die an dem Schlitten 2 befestigt ist und mit demselben verstellbar ist. Das obere Ende dieser Leitung tritt teleskopartig in eine Leitung 7 ein, welche am oberen Ende geschlossen und hinreichend lang ist, um die ganze Leitung 6 aufzunehmen. .Diese letztere geht durch die Stopfbüchse 8 an dem unteren Ende der Leitung 7, um Luftverluste an dieser Stelle zu vermeiden. Die seitlichen Durchlöcherungen der Leitung 6 bilden einen verhältnismäßig großen Druckluftaüslaß, welcher während des Aushebens allmählich geschlossen oder verkleinert wird. Die Leitung 7 ist an einem senkrecht verstellbaren Schlitten 9 befestigt und geht lose durch eine Führung 10, welche Anordnung dazu dient, um eine gewisse senkrechte Bewegung oder Einstellung der Leitung zu gestatten.
Die Leitung 3 ist mittels einer biegsamen Leitung 3' mit irgendeiner geeigneten Druckluftquelle verbunden.
Die Arbeitsweise ist folgende:
Der Schlitten 2 wird herabgelassen, um das untere Ende des Fangstückes 1 in das geschmolzene Glas 11 zu tauchen. Die Leitung 6 wird dadurch auch aus der Leitung 7 herausgezogen, so daß die Luft durch sämtliche Durchlöcherungen 6 austreten kann.
Während der Schlitten 2 steigt und der
Glaszylinder sich verlängert, dringt die Lei-' tung 6 in die Leitung 7 und läßt auf diese Weise weniger Durchlöcherungen 6' mit der Atmosphäre in Verbindung, so daß weniger Luft aus der Leitung 6 entweicht und ein größerer Teil derselben in dem Zylinder verbleibt.
Die Größe des Austrittsdurchganges kann beliebig eingestellt werden, indem der Schlitten 9 gehoben oder gesenkt wird. Der Betrag der Regelung kann durch gleichzeitige Bewegung beider Schlitten geändert werden, indem z. B.
der Schlitten 9 langsamer als der Schlitten 2 gehoben wird, also die beiden Schlitten eine Differentialbewegung erhalten.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist wiederum an einem senkrecht bewegbaren Schlitten A ein hohles Fangstück B befestigt, durch welches eine Druckluftzuleitung C geht. Luft wird der Leitung C durch eine biegsame Leitung D zugeführt. Die Luft geht in den Zylinder E, welcher gezogen wird, und kann aus demselben durch das Fangstück B entweichen. '
Der Zylinder G besitzt auf der einen Seite einen sehr engen Schlitz H, der in Verbindung mit der Luftkammer H' (Fig. 6) steht, welche in unmittelbarer Verbindung mit dem Innern des Fangstückes B steht.
Der Kolben / in dem Zylinder G sitzt auf einer mit Gewinde versehenen Spindel!,, die durch eine mit Gewinde versehene Kappe am Ende des Zylinders geht. Das äußere Ende dieser Spindel ist vierkantig und geht lose durch die viereckige öffnung des Zahnrades K. Auf der senkrechten Führung M sitzt eine Zahnstange N, mit welcher das Zahnrad. K kämmt. Das Zahnrad K ist so angeordnet, daß es sich in einem Bügel 0 des Ventilzylinders G dreht. Wenn der Schlitten A in seiner tiefsten Stellung steht (Fig. 3), so befindet sich der Kolben I in der in Fig. 7 dargestellten Stellung, und die Luft hat einen freien Durchgang durch das Ventil. Während der Schlitten sich nach aufwärts bewegt und der Glaszylinder E sich verlängert, bewegt sich der Kolben / gegen das andere Ende des Zylinders G, wodurch die Luftmenge, welche aus der Glaswalze E durch das Ventil entweicht, vermindert wird.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Glashohlkörpern durch Ausheben aus der geschmolzenen Glasmasse unter gleichzeitigem Einblasen von Druckluft in den Glashohlkörper und Wiederentweichenlassen eines Überschusses, sowie unter selbsttätigem Regeln der im Innern des Hohlkörpers aufgestauten Luftmenge, dadurch gekennzeichnet, daß die im Hohlkörper aufgestaute Luftmenge durch Änderung des entweichenden Luftüberschusses bei gleichmäßiger Luftzufuhr geregelt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein an das Fangstück (1) angeschlossenes, mit seitlichen Auslässen (6') versehenes Luftableitungsrohr (6) während des Ziehens in ein zweites vollwandiges und am anderen Ende geschlossenes Rohr
(7) eintritt, so daß die Zahl der freien Auslässe verringert wird.
3.- Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das vollwandige Rohr auf dem mit Auslässen versehenen Rohr verstellbar ist,
um den Anfangsbetrag der Auslässe und nötigenfalls auch den Betrag ihrer Regelung ändern zu können.
4. Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft aus dem Fangstück durch einen daran angeschlossenen Zylinder (G) entweicht, dessen seitlicher Durchgangsschlitz (H) durch einen in mechanischer Verbindung mit der Hebung des' Fangstückes sich verschiebenden Kolben (I) allmählich verdeckt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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