DE2064468C3 - Wippkran - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Wippkran mit mindestens zwei Auslegern, von denen jeder am unteren Ende jeweils eines längs einer gemeinsamen Säule angeordneten Trägers angelenkt ist, an dem eine Wippvorrichtung zur Auslegerv'erstcllung angreift und eine Lasthubvorrichtung befestigt ist und der an beiden Enden mit die Säule umgreifenden Drehlagern verbunden ist.

Bei dem bekannten Wippkran dieser Art (deutsche Offcnlegungsschrift 1 556 466) sind die Träger, an welchen die Ausleger angelenkt sind, praktisch einstückig ausgebildet und jeweils starr über die Drehlager an der zentralen Säule abgestützt. Infolge des Eigengewichtes der Ausleger sowie vor allem bei angehängter Last wird sowohl eine Radialbelastung als auch eine Vertikalbelastung auf die Lagerteile ausgeübt. Deshalb ist es auch erforderlich, daß zur Übertragung der vertikalen Lastkomponenten auf die Säule Ringe vorgesehen sind, auf welchen sich die Drehlager vertikal abstützen. Ein derartiger Kran verwendet somit das übliche Grundprinzip einer vertikal und horizontal abgestützten Aufbaulagerung. Derartige Aufbaulagerungen sind nicht nur aufwendig in ihrer Konstruktion und schon deshalb auch kostspielig, sondern erfordern außerdem noch einen vergleichsweise großen Bauraum, was bei eventueller Verwendung eines solchen Wippkranes auf Schiffen besonders nachteilig ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der Nachteile des Bekannten einen konstruktiv einfach aufgebauten Wippkran zu schaffen, dessen Drehlagerungen insbesondere im Hinblick auf eine raumsparende Konstruktion mit einer funktionell günstigeren Belastung beaufschlagt sind und der darüber hinaus noch wirtschaftlich herstellbar ist.

Diese Aufgabe wird bei Wippkranen der eingangs definierten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Trauer am unteren Ende über ein Gelenk mit quer zur Wippebene verlaufender Achse mit dem zugeordneten Drehlager verbunden ist und daß die Antriebe der Wippvorrichtung und der Lasthubvrrichtung etwa auf halber Höhe des Trägers befestigt sind.

Bei dem erfindungsgemäßen Wippkran dient die zentrale Säule zur Abstützung der als Radialkrüfie in zwei Querschnittsebenen wirksamen Kranbelastung. Da nämlich zwischen dem Träger und dem unteren Drehlager im Anleiikbereich des AuslcgcrfuLtei, ein Gelenk vorgesehen ist, wirken die in Längsiichiung des Auslegers wirksamen Kräfte, die sich immer nur in Richtung der Verbindungsebene der neutralen Gelenkachsen übertragen können, unabhängig von der Höhe der Belastung steti nur als Radiaikräfte auf das Drehlager ein. Dabei wird die zentrale Säule auf Biegung beansprucht, und zwar wirken die Radialkräfte am Drehlager mit dem Hebelarm des Trägers um den oberen" Anlenkflansch, der ebenfalls nur in Radialrichlung — auf Zug — beansprucht wird. Die zentrale Säule hat bei dem erfindungsgemäßen Wippkran also eine erweiterte Funktion, nämlich den auftretenden Vertikallastanteil, der über das erfindungsgemäß vorgesehene Gelenk in eine Radiallast umgewandelt wird, zusätzlich zu kompensieren.

Auf Grund der erfindungsgemäßen Lösung ergeben sich entscheidende Vorteile, vor allem hinsichtlich der Einfachheit der Konstruktion. Beispielsweise genügt es, die verwendeten Drehlager als Radiallager, d. h. ohne axiale Abstützung des äußeren Lagerringes, auszubilden. Der Gesamtvers hleiß sowie die erforderlichen Wartungsarbeiten werden damit auf ein Mindestmaß herabgesetzt.

In funktionellem Zusammenhang damit ist auch die erfindungsgemäße Anordnung der Antriebe der Wippvorrichtung und insbesondere der Lasthubvorrichtung etwa auf halber Höhe des Trägers zu sehen. Unter der Annahme, daß eine bestimmte Zugkraft an das Lastseil angelegt ist — beispielsweise bei einer angehängten Last —, wird diese Zugkraft über eine am oberen Ende des Trägers vorgesehene Seilscheibe umgelenkt und mit gleichem Betrag auf die Lasthubwinde übertragen. Die dabei an der Abstützung der Seilscheibe herrschende resultierende Kraft wird mit ihrer einen Komponente, die in Richtung des Trägers verläuft, von der über die Lasthubwinde wirkenden Kraft mit dem Betrag der Seilzugkraft kompensiert. Damit wirkt als Radialkraft auf das Gelenk auf jeden Fall eine geringere Belastung als die gesamte Zugkraft im Lastseil. Gleichzeitig stellt die mittige Anordnung der Antriebe eine gleichmäßige Lastaufteilung auf den Träger zwischen den Extremauslenkungen des Auslegers dar.

Ferner ist es konstruktiv vorteilhaft, wenn beim erfindungsgemäßen Wippkran an dem mit dem Träger mitdrehbaren Lagerteil des gelenkig mit dem Träger verbundenen Drehlagers jeweils ein konzentrischer Zahnkranz befestigt ist, in den ein an der Säule gelagertes Antriebsritzel eingreift.

Im folgenden ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert:

Eine zentrale Säule 1 ist in lotrechter Stellung an einem Stützglied 3, z. B. am Oberdeck eines Schiffes, befestigt. An der Säule 1 sind zwei um sie herum drehbare Träger 4,4' gelagert, an denen das untere Ende je eines Auslegers 5 bzw. 5' befestigt ist, der um eine waagerechte Achse in einer lotrechten Ebene bewegbar ist. An den oberen Enden der Aus-

leger 5,5' sind mehrere Seilseheiben 6 bzw. 6' tnontiert. Die Träger 4, 4' sind mit Hilfe von Kupplungsstücken 7 bzw. 7'. die fest mit den oberen Abschnitten der Träger 4,4' verbunden sind, und Lagern 8 bzw. 8' mit dem Oberteil der Säule 1 verbunden, wobei die Innen-Laufringe der Lager um den Außenumfang des Oberteils der Säule 1 herumgelegi und die Außen-Laufringe mit den Kupplungsstüeken 7, T verbunden sind, so daß ein auf die Träger einwirkendes Kippmoment als radiale Belastung von den Lagern 8,8' aufgenommen wird. Die Unterteile der Träger 4, 4' sind in der Weise an der zentralen Säule 1 angebracht, daß die unteren Enden der L-förmigen Träger 4, 4' über Gelenk-Verbindungen 2, 2' mit den Außen-Laufringen von Drchla·: in 9 bzw. 9' verbunden sind, deren Innen-Laufringe fest um den Unterteil der Säule 1 herumgelegt sind, so daß die von den Auslegern 5, 5' herrührenden Belastungen und die Gewichte der Träger selbst als Radialbelastung von den Lagern 9, 9' aufgenommen werden.

Die mit den unteren Enden der Tracer 4, X verbundenen Außen-Laufringe der Drehlager 9,9' sind einstückig mit Zahnkränzen 10 bzw. 10' versehen, die konzentrisch zur Drehachse der Lager 9, 9' angeordnet sind. Diese Zahnkränze Ϊ0, 10' drehen sich um die zentrale Achse der Säule 1, und ihre Drehung wird auf den Außen-Laufring des jeweils zugeordneten Lagers 9 bzw. 9' übertragen.

An der Säule 1 sind Antriebseinrichtungen 12. 12' zum Verdrehen der Träger 4 bzw. 4' vorgesehen, deren Abtriebswellen 16 bzw. 16' Ritzel 11 bzw. H' trauen, welche mit den Zahnkränzen 10 bzw. Kl' kämmen. An den oberen Enden der Träger 4,4' sind jeweils mehrere Seilscheiben 13 bzw. 13' und an mittleren Stellen der Träger sind Wippwinden 14. 14' für die jeweils zugeordneten Ausleger 5 bzw. 5' und Lasthubwinden 15, 15' vorgesehen. Die Wippseile und die Lastseile sind auf die Wippwinden 14. 14' bzw. auf die Lasthubwinden 75, 15' aufgespult.

Der auf vorstehend beschriebene Weise aufgebaute Kran kann als Einzelkran eingesetzt werden, wobei die Ausleger 5,5' getrennt a· V.eiten, oder als Doppclkran betrieben werden, wobei boide Ausleger 5,5' in Parallelstellung synchron betätigt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Wippkran mit mindestens r.wci Auslegern, von denen jeder am unteren Ende jeweils eines längs einer gemeinsamen Säule angeordneten Trägers angelenkt ist, an dem eine Wippvorrichtung zur Auslegerverstellung angreift und eine Lasthubvorrichtung befestigt ist und der an beiden Enden mit die Säule umgreifenden Drehhigern verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (4.4') am unteren Ende über ein Gelenk (2, 2') mit quer zur Wippebene verlaufender Achse mit dem zugeordneten Drehlager (9.9') verbunden ist und daß die Antriebe der Wippvorrichtung und der Lusthubvorrichtung (14, 14' bzw. 15, 15') etwa auf halber Hölu des Trägers befestigt sind.

2. Wippkran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, ii; ß an dem mit dem Träger (4,4') mitdrehbaren Lagerteil des gelenkig mit dem Träger verbundenen Drehlagers (9, 9') jeweils ein konzentrischer Zahnkranz (10, 10') befestigt ist, in den ein an der Säule (1) gelagertes Antriebsritzel (11. 1Γ) eingreift.