DE20638C

DE20638C - Neuerungen an Ausschankapparaten für kohlensäurehaltige Flüssigkeiten

Info

Publication number: DE20638C
Application number: DENDAT20638D
Authority: DE
Original assignee: C. H. ROHDE in Naumburg a. d. Saale

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 64: Schankgeräthschaften.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. September 1881 ab.

Vorliegende Neuerungen beziehen sich im wesentlichen auf das Ventil, die Einrichtung, dieses zu öffnen und die Anbringung eines Apparates zur Ausgleichung des Druckes zwischen Glas und Ballon.

Die Hebung des Glases geschieht auf bekannte Art (vergl. P. R. No. 14613) durch Scheibe B, Stange C mit Teller C¹ und Hebel D.

Bei Drehung der Scheibe B nach rechts läuft das Rädchen der Stange C die schiefe Ebene an B hoch und hebt das Glas. Rechts angekommen, tritt der Ansatz d des Hebels D mit seiner Spitze in den Ausschnitt e der Zugstange E und drückt letztere hei der Weiterbewegung des Hebels herab. Durch diese Bewegung der Stange E wird mit Hülfe der an E befestigten Stange E¹ das Ventil des Apparates geöffnet, Fig. 2; zugleich auch durch E das Zählwerk, Fig. 1, in Betrieb gesetzt. Hier sei gleich bemerkt, dafs sowohl E durch einen Stift das Zählwerk in Betrieb setzen, wie auch E¹ das Ventil ohne gezeichnete Uebertragungen öffnen kann, indem sie direct an den Hebel des Zählwerkes oder den der Ventilwelle angreifen.

Das Zurücktreten der Zugstange E in ihre ursprüngliche Lage beim Heraustreten des Ansatzes d aus dem Ausschnitt e bewirkt die mit E durch Winkel e¹ in Verbindung gesetzte Schraubenfeder F, und zwar derartig, dafs das Ventil geschlossen ist, ehe das Glas von der Verschlufsplatte entfernt wird.

Das Ventil selbst ist in der vorliegenden Anordnung unmittelbar über der Ausflufsöffhung angebracht, was den Vortheil bringt, dafs wenig Flüssigkeit verloren geht und das Nachtröpfeln vermieden wird.

Fig. 3 zeigt genau die Anordnung des Ventils und die Art und Weise, wie dasselbe geöffnet wird.

Durch Rechtsdrehung der Ventilwelle G wird Ventilstange HH¹ mittelst des an G in H¹ befindlichen Excenters g gehoben und dadurch der Austritt geöffnet.

Die Construction des Ventilstangenkopfes ist aus Fig. 5 ersichtlich. Geschlossen wird das Ventil durch Schraubenfeder h.

Oben auf das Ventilgehäuse J ist der Ausgleichungsapparat K gesetzt und durch Schrauben in den Flantschen mit ersterem verbunden. Im Innern sind beide Räume durch eine Gummi- und Metallplatte oder dergleichen von einander geschieden.

In K befindet sich ein Kolben Mmit Kolbenstange vi, welch letztere mit Gewinde versehen ist. Aufserhalb sitzt auf der Kolbenstange m die Mutter N, die durch zwei Stifte, welche in eine Nuth des Deckels K¹ greifen, an bestimmter Stelle fixirt ist.

Durch Drehung der Mutter N erhält der Kolben und die Kolbenstange eine geradlinige Auf- oder Abwärtsbewegung. Zur Verhütung des Mitdrehens wird die Kolbenstange m durch eine kleine Nase im Deckel K¹, welche in m eingreift, geradlinig geführt.

Von K führt ein Röhrchen L durch die Kopfplatte O und die Dichtungsplatte hindurch nach dem Glase, so dafs die Luft aus letzterem nach K strömen kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

An Ausscliankapparaten für kohlensäurehaltige Flüssigkeiten:

ι. Das Ventil dicht über der Ausflufsöfifnung, bestehend aus der Ventilstange H mit Kopf H', der Schraubenfeder h, der Ventilwelle G mit dem Excenter g.

Der Ausgleichungsapparat zwischen Glas und Ballon, bestehend aus dem Gehäuse K, Deckel K¹, Kolben M, Kolbenstange m und Mutter N.

Die Knagge d am Hebel D im Verein mit der Ausklinkung e an der Zugstange E, durch welche das Ventil geöffnet und das Zählwerk bewegt werden soll, sobald das Glas gegen die Verschlufsplatte gehoben ist.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.