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Verschiebbarer SportschUhverschluss Bei Sportschuhen, insbesondere
bei Skischuhen, geht die Tendenz immer mehr dahin, die Zahl der Verschlusselemente
zu verringern, damit der Sportler den Schuh möglichst rasch schliessen oder öffnen
kann.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Verschluss, der allein genügt,
um den Schuh auf dem Fussrücken zu schliessen, drei oder vier der bisher bekannten
Schnallenverschlüsse ersetzt und sich für Skischuhe mit eingespritztem Kunststoffschaum
besonders gut eignet, da diese der Fussform genau angepasst sind.
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Der erfindungsgemässe Sportschuhverschluss weist ein zentrales Verschlusselement
mit in Längsrichtung bewegbaren, und infolgedessen auseinanderschiebbaren und zusammenziehbaren
Zuglaschen auf, deren äussere Enden in Führungen, die an den Schliesslappen des
Schuhes angebracht werden, bei entspanntem Verschluss parallel zu den Schliesslappen
verschiebbar sind.
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Beim Anziehen des Schuhes schiebt der Sportler den entspannten Verschluss
den Führungen entlang gegen die Schuhspitze, klappt die Schliesslappen auf, führt
seinen Fuss in den offenen Schuh ein, zieht den Verschluss von der -Schuhspitze
weg bis zu einem Anschlag am anderen Ende der Führungen und bringt den Verschluss
in Schliesstellung. Er braucht dann nur noch den Schaftriemen anzuziehen.
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Bei der Konstruktion des Sportschuhverschlusses kann man sich einer
Schlittenführung bedienen. Besser und einfacher ist ein Draht, noch besser ein Seil
als Führung, wobei die äusseren Zuglaschenenden eine Bohrung aufweisen, durch die
der Draht oder das Seil gesteckt ist. Der Durchmesser der Bohrung ist vorteilhafterweise
so bemessen, dass der Draht bezw. das Seil so viel Spiel hat, dass die Führung leicht
ausschwenken kann und dadurch eine grössere Oeffnung des Schuhes ermöglicht.
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Zweckmässigerweise werden die Führungen nicht starr an den Schliesslappen
befestigt, sondern beispielsweise um einen Drehpunkt am Ende gegen die Schuhspitze
seitlich leic-ht schwenkbar ausgebildet und an ihrem anderen Ende durch ein regulierbares
oder federndes Verbindungselement mit dem Schliesslappen mittelbar verbunden.
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Die Zuglaschen des zentralen Verschlusselementes lassen sich z.B.
durch einen drehbaren Teil in Längsrichtung bewegen, das heisst auseinanderschieben
oder zusammenziehen, wobei die inneren Enden der Zuglaschen einen Schlitz od. Zapfen
aufweisen der mit einem Schlitz bezw. einem Zapfen des drehbaren Teiles zusammenwirkt,
Dieser drehbare Teil kann z.B, die Gestalt eines Flachstabes oder einer um ihre
Achse drehbare Scheibe haben.
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Die inneren Enden der Zuglaschen können auch als einander gegenüberliegende
Zahnstangen ausgebildet sein, die durch ein Zahnrad betätigt werden.
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In beiden oben erwähnten Ausführungen müssen die Zuglaschen in Schliesstellung,
gegebenenfalls auch in einer Zwischenstellung, gegen Verschieben gesichert sein.
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Nach einer vorzugsweisen Äusftihrung ist die drehbare Scheibe, mit
der die Zuglaschen aussermittig in solcher Weise miteinander verbunden sind, dass
sie bei Drehung der Scheibe auseinandergehen oder zusammengezogen werden, zum Teil
als Malteserkreuz ausgebildet.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemässen, versí-hiebbaren Sportschuhverschlusses an einem Skischuh.
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Fig. 1 zeigt eine Ansicht des Skischuhverschlusses in geschlossener
Stellung in Richtung des Pfeiles A nach Fig. 2, Fig. 2 eine Draufsicht, ebenfalls
in geschlossener Stellung, wobei der Verschluss Z1 besserer Veranschaulichung in
gestreckter
Fig. 3 eine Draufsicht in offener Stellung und mit gegen die Schuhspitze
geschobenem zentralem Verschlusselement, ebenfalls in gestreckter Darstellung des
Verschlusses, Fig. 4 eine Draufsicht des zentralen Verschlusselementes in entspanntem
Zustand, Fig. 5 eine Ansicht in Richtung B nach Fig. 4, Fig. 6 eine Ansicht des
zentralen Verschlusselementes ohne Deckel in Richtung C nach Fig. 5 und Fig. 7 einen
Schnitt längs der Linie D-D nach Fig. 6, Pig. 8 eine Draufsicht des zentralen Verschlusselementes
in geschlossener (gespannter) Stellung, Fig. 9 eine Ansicht in Richtung E nach Fig.
8, Fig. 10 eine Ansicht in Richtung F nach Fig. 9 und Fig. 11 eine Ansicht wie Fig.
10, aber ohne Deckel.
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In diesem Ausführungsbeispiel setzt sich der Skischuhverschluss aus
einem verßohiebbaren, erfindungsgemässen zentralen Verschlusselement 10 mit Führungen
11 und 12, aus einem an sich bekannten feinregulierbaren Zugorgan 13 und aus einem
ebenfalls an sich bekannten federnden Verbindungselement 14 zusammen.
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In Fig. 1 ist ein Skischuh 15 mit Schliesslappen 16 und 17 im Schnitt
gezeigt. In Fig. 2 und in Fig. 3 ist die Skischuhspitze durch die Linie 18 angedeutet.
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Mit lO-1st das zentrale Verschlusselement bezeichnet. Die Führung
11 besteht im wesentlichen aus einer Platte 19 mit zwei Erhöhungen 20 und 21, in
denen die Enden des z.B. 1,5 mm dicken Pührungsseiles 22 mit konventionellen Mitteln
befestigt sind (z.B. in der Erhöhung 20 mittels eines am Seil 22 angelöteten
Nippels
23 und in der Erhöhung 21 mittels einer Klemmschraube 24) und zwei weiteren Erhöhungen
25 und 26, die als Lager für die Achse 27 des fein regulierbaren Zugorganes 13 (bezw.
des federnden Verbindungselementes 14) dienen. Das gegen die Schuhspitze gerichtete
Ende der Platte 19 weist einen Schlitz 28 auf, durch den eine Lagerschraube 29 gesteckt
ist. Der Uebersichtlichkeit halber ist am Schlitz 28 die Schraube 29 nicht dargestellt,
sondern nur an der gegenüberliegenden Führung 12, die das Spiegelbild der Führung
11 ist. Die Schraube 29 sichert die Verbindung der Führung 11 mit einer Metallplatte
30 die in die Schuhoberfläche eingelassen ist (im Falle von Schuhen aus Kunststoff
kann die Metallplatte 30 bei der Herstellung des Schuhes eingegossen werden). Die
Metallplatte 30 ist mit zwei Gewindelöchern 31 für die Befestigung der Schrauben
29 versehen. Um diese Schrauben 29 sind die Führungen 11 und 12 seitlich leicht
verschieb- und schwenkbar.
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Das feinregulierbare Zugorgan 13 kann z,B; dasJenige sein, das den
Gegenstand der deutschen Offenlegungsschrift 1 785 246 bildet, Als federndes Verbindungselement
14 lasst sich z.B. ein solches verwenden, das entsprechend dem deutschen Gebrauchsmuster
6 934 052 ausgebildet ist.
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Das zentrale Verschluss element 10 des Ausführungsbeispiels wird nun
an Hand der Figuren 4 bis 11 ausführlich beschrieben. Mit 32 (siehe insbesondere
Fig. 5 und 6) sind Zuglaschen bezeichnet, deren äusseres lande 33 (Fig. 5) verdickt
ist und eine zylindrische Bohrung 34 aufweist, in die das Seil 22 gleitend mit Spiel
gesteckt ist; das Spiel ist zweckmässigerweise so gross, dass es gestattet, dem
Seil 22 bei offenem Verschluss, gegenüber der Bohrung einen dinkel von beispielsweise
50 zu geben.
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Die Zuglaschen 32 sind durch pleuelartige Verbindungsteile 35 mit
der Scheibe 36 verbunden. Die Verbindungsteile 35 weisen ein teilkreisförrniges
ne 37 auf, das in einer entsprechenden
teilkreisförmigen Aussparung
38 der Zuglasche 32 um einen weiten Winkel drehbar gelagert ist. Das andere Ende
39 der Verbindungsteile 35 ist um eine Achse 40 auf der Scheibe 36 drehbar gelagert,
so dass beim Drehen der Scheibe 36 um den Wellenstummel 41 (Fig. 7) die Zuglaschen
32 entweder zusammengezogen oder auseinandergeschoben werden. Die Hälfte der runden
Scheibe 36 ist als Malteserkreuz ausgebildet. Sie weist zwei Kreuzvorsprünge 42,
43, zwei Bührungsnuten 44, 45 (Fig. 7) und drei Einbuchtungen 46, 47 und 48 auf
e Sie steht in Verbindung mit dem Antriebselement 49, das mit zwei Zapfen 50, 51
und einem Brocken 52 (Fig. 11) ausgerüstet ist. Das Antriebselement 49, das die
Gestalt einer kreisrunden Scheibe hat, ist um einen Wellenstummel 53 im Gehäuse
54 drehbar gelagert, Die Zuglaschen 32 sind im Gehäuse 54 geführt und die beiden
Scheiben 36 und 49, wie schon gesehen, durch den Wellenstummel 41 bezw. 53 gelagert.
Zwecks gut gleitender Lagerung sind Kunststoffbüchsen 55 (um den Wellenstummel 41)
und 56 (um den Wellenstummel 53) eingesetzt. Die Wellenstummel sind mit den Scheiben
fest verbunden; am besten sind sie mit den Scheiben einstückig ausgeführt. Ausserdem
ist der Wellenstummel 53 mit einem Vierkant 57 und einem zylindrischen Zapfen 58
fest verbunden. Auf den Vierkant 57 und auf den Zapfen 58 ist der Betätigungsgriff
59 aufgesetzt und vernietet, Die Führungsnuten 44 und 45 können als offene Schlitze
ausgebildet sein.
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Das Gehäuse 54 ist durch einen bei 60 aufgenieteten Deckel 61 abgeschlossen.
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Die Zuglaschen 32 und die Scheibe 36 sind beispielsweise warmgepresste
und gestanzte Teile aus Messing oder Stahl.
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Die Verbindungsteile 35 können aus Stahlblech gestanzt werden. Das
Gehäuse 54, die Scheibe 49 und der Betätigungsgriff 59 sind vorzugsweise aus Aluminiumlegierung
warmgepresst. Der Deckel 61 kann z.B. aus anodisiertem Aluminiumlegierungsblech,
aus Messing oder aus Stahl bestehen; hier kommt auch Kunststoff in Frage.
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Beim Drehen des Antriebselementes 49 in Fig. 6 (welche die Ruhestellung
bei offenem Versehluss zeigt) entgegen dem Uhrzeigersinn greift der Zapfen 50 in
die Führungenut 44 der Scheibe 36 ein und bewirkt dadurch ein Drehen der Scheibe
36 in Uhrzeigersinn. Die konvexe Stirnfläche 62 des in >Ruhestellung als Sperre
dienenden Nockens 52 verlässt gleitend die Einbuchtung 46 der Scheibe 36. Nach einer
Umdrehung des Antriebselementes 49 um 1800 hat die Scheibe 36 mit dem Malteserkreuz
eine Drehung um 600 vollzogen. Der Zapfen 51 hat nun die Stelle des Zapfens 50 in
Fig. 6 eingenommen und die konvexe Stirnfläche 63 des Nockens 52 liegt in der Einbuchtung
47 der Scheibe 36, 90 dass der Nocken 52 wieder als Sperre wirkt, Ea ist daher nicht
möglich, durch Längszug oder Langasehub die Zuglaschen 32 zu bewegen. Durch die
Drehung der Scheibe 36 um 600 sind die Zuglaschen 32 zu einer Zwischenstellung zusammengezogen
worden, wie sie der Skifahrer beispielsweise nach der Abt wahrt wünscht, um die
Skischuhe zu lockern. Die erreichte Zwischenstellung des Verschlusses lässt sich
nur durch Drehen des Antriebselementes 49 mittels des Betätigungsgriffes 59 in die
geschlossene oder offene Stellung des Verschlusses überführen.
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Bei weiterem Drehen des Antriebselementes 49 entgegen dem Uhrzeigersinn
greift der Zapfen 51 in die Führungsnut 45 und bewirkt ein weiteres Drehen der Scheibe
36 im Uhrzeigersinn. Die konvexe Stirnfläche 63 verlässt gleitend die Einbuchtung
47 der Scheibe 36, Nach der neuen Umdrehung des Antriebselementes 49 um 1800-hat
die Scheibe 36 mit dem Malteserkreuz eine weitere Drehung um 600 vollzogen und der
Versehluss hat die Stellung nach Fig. 11 erreicht und ist geschlossen. Der Zapfen
50 befindet sich wieder rechts in der Fig. 11 und die konvexe Stirnfläche 62 des
Nockens 52 ruht in der Einbuchtung 48. Die beiden pleuelartigen Verbindungsteile
35 liegen nun parallel zueinander. Ihre Enden 39 finden Platz in Einbuchtungen 64
der Zuglaschen 32.
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Der Skifahrer führt seinen Fuss bei offenem und gegen die Schuhspitze
18 geschobenen zentralem Verschlusselement 10 und bei auseinander gezogenen Schliesslappen
16, 17 in den Schuh ein, klappt die Schliesslappen zu, zieht das zentrale
Verschlusselement
von der Skischuhspitze weg bis zum schaftseitigen Anschlag und schliesst den Verschluss
durch Drehen des Betätigungsgriffes 59 im Uhrzeigersinn um eine halbe Umdrehung
(180°) in eine Mittelstellung oder um eine ganze Umdrehung (3600) in die volle Schliesstellung.
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Falls der geschlossene Verschluss zu straff oder zu lose ist, kann
der Skifahrer durch Betätigen des feinregulierbaren Zugorgans 13 die richtige Spannung
einstellen, Nach der Abfahrt kann er den Sitz des Skischuhes lockern, indem er den
Betätigungsknopf 59 entgegen dem Uhrzeigersinn um 1800 dreht (Fig. 2), wodurch er
eine Mittelstellung des Verschlusses erreicht und den Druck auf den Fuss verringert.
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Das federnde Verbindungselement 14 bietet den Vorteil, bei aussergewöhnlicher
Beanspruchung, z.B. bei einem Sturz oder bei holperiger Abfahrt, dem Druck des Fusses
nachzugeben.
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Der Erfindungsgedanke umfasst das verschiebbare Verschlusselement
mit Zuglaschen und Führungen. Die Ausbildung des Verschlusselementes und der Führungen
ist nicht an diejenige des Beispiels gebunden.
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Die Führungen liessen sich z.B, unmittelbar auf den Schliesslappen
befestigen oder bei Schuhen aus Kunststoff in den Schliesslappen einspritzen.
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Im gezeigten Beispiel könnte die Platte 19 der Führung 11 auch durch
ein federndes Verbindungselement 14 statt durch ein feinregulierbares Zugorgan 13
mit dem Schliesslappen seitlich verbunden sein. Anderseits könnten an beiden Schliesslappen
regulierbare Zugorgane angebracht sein,