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Vorrichtung zum Messen der Strömungsgeschwindigkeit in Trinkwaaaerlei
tungen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen der Strömungsgeschwindigkeit
in Trinkwasserleitungen, welche aus einem umgekehrten U-Rohr-Manometer und einer
in der Trinkwasserleitung befindlichen Staurohranordnung besteht.
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Für Geschwindigkeitsmessungen von strömenden Fld9sigkeiten hat man
seit langer Zeit sogenannte umgekehrte Manometer benutzt, die, an ein Staurohr angeschlossen,
die Höhendifferenz der Wasserspiegel als Funktion der Wassergeschwindigkeit anzeigen.
Der obere Teil des U-Rohres steht unter dem Druck der Flüssigkeit, der das Luftpolster
mehr oder weniger entsprechend der Druckänderung zusammenpreßt. Die Flüssigkeitsspiegel
in den Manometerschenkeln wechseln deshalb dauernd, so daß ein Ablesen der Differenz
schwierig ist. Um überhaupt die FlUssigkeitsspiegel im Blickpunkt zu haben, muß
der Druck in dem Luftpolster durch eine entsprechende Einrichtung dauernd den Xnderungen
angepaßt werden. Damit wird die Verwendung dieses außerordentlich einfachen und
genauen Instruments behindert.
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Diesem Übelstand hat man dadurch abgeholfen, daß man das Luftpolster
durch eine lösliche, leichtere als die zu messende Flüssigkeit, wie z. B. Toluol,
Petrol und ähnliche ersetzte. Dadurch wurde die Anzeige druckunabhängig und die
Ablesung bedeutend erleichtert. Für Messungen in Trinkwasserleitungen kam aber diese
Lösung bisher nicht in Betrachte weil die verwendeten Flüssigkeiten in keiner Weise
mit Trinkwasser in Berührung sehen dürfen Sie sind daher nicht nur ungeeignet, sondern
sogar gefährlich, da sie nicht nur den Geschmack des Wassers verschlechtern, sondern
auch gesundheitssohädlieh sind. Beim eventuellen Übertreten dieser Flüssigkeiten
in den Trinkwasserstrom, etwa durch Uherlastung des Manometero, würde das ganze
Trinkwasaer ungenießbar werden.
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Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, die Verwendung
der an sich gut geeigneten sogenannten umgekehrten U-Rohr-Manometer zur Messung
von Trinkwasser-Strömungsgeschwindigkeiten zu ermöglichen, ohne daß die vorstehend
beschriebenen Nachteile auftreten und selbst bei einer Überlastung des Manometers
die Qualität des Trinkwassers nicht nachteilig verändert wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß über den Wasserspiegeln der in den Manometerschenkeln stehenden Trinkwassersäulen
eine Flüssigkeit gelagert ist, die aus vegetabilen Ölen entsprechend niedrigen spezifischen
Gewichts besteht. In besonders vorteilhafter Weise eignet sich als vegetabiles Öl
das Zitronenöl mit einer Dichte von ca. 0,84. Selbst wenn ein solches Öl durch Überdruckstöße
in das Trinkwasser gelangen sollte, so wurde dadurch ungünstigstenfalls eine Geruchs-
und Geschmacksverhesserung bewirkt.
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In den Figuren 1 bis 3 der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung
anhand eines besonders bevorzugten Ausführungsbeispiels dargestellt, welches nachstehend
im einzelnen erläutert ist. Es zeigen: Fig. 1 ein umgekehrtes U-Rohr-Manometer bei
Verwendung gemäß der Erfindung in Nullstellung; Fig. 2 das Manometer gemäß Fig.
1 im Betrieb; und Fig. 3 das gleiche Manometer im Betrieb bei Überlastung.
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Das sogenannte umgekehrte U-Rohr-Manometer zum Messen der Strömungsgeschwindigkeit
von Wasser in Trinkwasserleitungen besteht aus den beiden, einander parallelen Rohrschenkeln
11 und 12, die an ihrem oberen Ende durch das ltohrstück 13 miteinander verbunden
sind. An den oberen Enden der Rohrschenkel 11 und 12 befinden sich die Hähne 14
bzw. 15, an den unteren Enden die Hähne 16 bzw. 17 sowie die mittels der Hähne 18
bzw. 19 verschließbaren Ablaßstutzen 20 bzw. 21. Die beiden Rohrstücke 22 bzw. 23
der Staurohranordnung, deren untere Enden 24 bzw. 25 in dem Wasserstrom im Leitungsrohr
26 liegen, sind mit den unteren Enden der Rohrschenkel 11 bzw. 12 verbundes, Die
Rohrschenkel 11 und 12 sind von unten bis etwa zur Hälfte mit Leitungswasser W gefüllt;
in den Rohrschenkeln 11 und 12 und ii Verbindungsrohr 13 befindet sich über dem
Wasser Zitronenöl. Eventuell vcrloren gegangenes Zitronenöl kann aus dem Vorratsbehilter
27 oberhalb des Rohrschenkels 12 ersetzt lsrerden.
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Zu Beginn der Jlessungen wird zunächst bei geschlossenen zähnen
16
und 17 der Nullpunkt eingestellt, d. h. daß sich das Zitronenöl Z im oberen Teil
des Rohrsystems oberhalb der Null-Marke 28 befindet (Fig. 1).
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Im Betrieb sind bei geschlossenen Hähnen 14, 15, 20 und 2T die Hähne
16 und 17 geöffnet (Fig. 2). Die Wassersäule W und die Zitronensäule Z im Rohrschenkel
11 sind nach oben gestiegen, im Rohrschenkel 12 dagegen nach unten gefallen. Entsprechendes
gilt für die Spiegel zwischen den beiden Flüssigkeitssäulen.
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Sollte die Zitronensäule Z ganz in den-Rohrschenkel 12 hinübergedrückt
worden sein, wie dies aus Fig. 3 hervorgeht, so sinkt das oberhalb der Zitronensäule
Z befindliche Wasser tröpfchenweise durch die Zitronensäule hindurch. Nach Beendigung
des Überdrucks stellt sich die Zitronenölsäule automatisch wieder in die richtige
Lage ein.
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Sollte aber dennoch einmal infolge plötzlicher Druckstöße das Zitronenöl
aus dem Rohrschenkel 12 und auch aus dem Rohrstück 25 der Staurohranordnung heraus
und in den Trinkwasserstrom im Rohr 26 hineingedrückt worden sein, so ist dies ohne
Bedeutung, weil das Zitronenöl in keiner Weise eine gesundheitsschädliche Beeinträchtigung
des Trinkwassers zur Folge hat. Die verloren gegangene 1Ienge an Zitronenöl kann
in einfacher Weise aus dem Vorratsbehälter 27 ergänzt werden.
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Die Schenkel 11 und 12des Rohrsystems des Manometers sind vorteilhafterweise
geradlinig ausgebildet und die Absperrhähne 14, 15, 16 und 17 sind koaxial an diese
angesetzt, um dadurch in einfacher Weise ein Reinigen derselben zu ermög-11 ehen.