Patentansoruch· produkt in einer dritten Kolonne reines Hexandiol
p ' abdestilliert
Verfahren zur Reinigung von 1,6-HexandioL Man erhält ein sehr reines 1,6-Hexandiol, das allen
welches man aus eineja Diolgemisch, das man Anforderungen, die zum Beispiel bei der Herstellung
durch Hydrierung des bei der Luftoxydation von 5 von elastomeren Fasern gestellt werden, entspricht
Cyclohexan als Nebenprodukt anfallenden Säure- Im allgemeinen wird aus dem Diolgemisch nach der
gemisches und Abdestillieren von Wasser und Hydrierung das 1,6-Hexandiol in 98%jger Ausbeute
den leichtflüchtigen Alkoholen erhält, dadurch und in einem Reinheitsgrad von 99,8·/. erhalten,
gekennzeichnet, daß man das Gemisch Demgegenüber liegt die Ausbeute nach der '■ -fachen
einer dreistufigen kontinuierlichen Vakuumdestü- io Blasendestillation bei 85%. Das auf diese Heise ablation unterwirft, wobei es zunächst in einer ersten getrennte 1,6-Hexandiol entspricht nicht den Rein-Kolonne
von hochsiedenden Anteilen befreit, das heitsanforderungen.
Destillat in den unteren Teil der zweiten Kolonne, Bei der Durchführung des Verfahrens kann man
die mit sehr geringem Druckverlust arbeitet, bei zum Beispiel von Diolgemischen ausgehen, wie sie
einer Sumpftemperatur von 170 bis 190° C ein- 15 nach der deutschen Auslegeschrift 1 235 879 durch
geführt, ein Vorlauf abgetrennt und aus dem Hydrierung mit Kobaltkatalysatoren bei erhöhtem
Sumpfprodukt in einer dritten Kolonne reines Druck und bei erhöhter Temperatur erhalten werden.
Hexandiol abdestilliert wird. Bei der Destillation ist darauf zu achten, daß möglichst
kurze Verweilzeiten in den einzelnen Kolonnen ao eingehalten und die Sumpftemperaturen unter 190° C
gehalten werden. Wesentlich ist auch, daß man als mittlere Kolonne, die wegen der kleinen Damnfdruckdifferenz
zwischen den Vorlaufdiolen und dem Hexandiol eine sehr hohe Trennstufenzahl von etwa
Diole, darunter besonders 1,6-Hexandiol, sind 25 40 bis 60 theoretischen Böden benötigt, wegen des
wertvolle Ausgangsstoffe für die Herstellung von zu großen Druckverlustes und der damit verbundenen
Polyestern und Polyurethanen geworden, die als Roh- hohen Sumpftemperatur nicht Ausführungen wie bei
stoff für die Herstellung von elastomeren Fasern eine konventionellen Bodenkolonnen anwenden kann,
wachsende Bedeutung haben. Es ist bekannt, daß an Vorteilhaft verwendet man eine Spezialkolonne mit
Faserrohstoffe sehr extreme Anforderungen in bezug 30 geringem Druckverlust, in der die Sumpftemperatur
auf Reinheit und vor allem Verfärbungen gestellt und damit die Isomerisierung und Zersetzung gewerden,
nügend klein gehalten werden kann. Das Destillat Das 1,6-Hexandiol erhält man durch Hydrierung der ersten Kolonne gelangt darauf in die Mitte der
von Adipinsäure oder Adipinsäureester. Im allgemei- mit sehr geringem Druckverlust arbeitenden zweiten
neu geht man von Säuregemischen aus, wie sie bei 35 Kolonne, wobei der Sumpf auf einer Temperatur
der Luftoxydation von Cyclohexan zu Cyclohexanol zwischen 170 bis 190° C gehalten wird, während man
und Cyclohexanon als Nebenprodukt anfallen. Nach ein hohes Durchlaufverhältnis einstellt. Die Destilladen
bekannten Verfahren hat man, nach de; Hydrie- tion des Sumpfproduktes kann in einer normalen
rung über Kobaltkatalysatoren, das erhaltene Hydrier- Bodenkolonne erfolgen. Auch hier soll die Sumpfgemisch,
das nach Abtreiben von Wasser und leicht- 40 temperatur 1900C nicht übersteigen. Der Rückstand
flüchtigen Alkoholen etwa 80 bis 85°/o 1,6-Hexandiol wird zweckmäßig in die erste Kolonne zurückgeführt,
enthält, zunächst vom Rückstand abdestilliert und B . . .
darauf durch eine einmalige, einfache BlasendestiUa- e 1 s ρ 1 e 1
tion getrennt. Auch beim Arbeiten mit einem sehr 100 Gewiohtsteile eines Diolgemisches, enthaltend
hohen Rücklaufverhältnis in einer Kolonne mit vielen 45 85 Vo 1,6-Hexandiol, 8% 1,5-Pentandiol, 1% 1,4-Trennstufen
erhält man keine befriedigende Ausbeute Butandiol, 1 °/o 1,5-Hexandiol und 5% hochsiedende
an genügend reinem 1,6-Hexandiol. Besonders un- Bestandteile und Rückstand, werden stündlich dem
günstig wirkt sich hierbei aus, daß durch die lange zehnten Boden einer Kolonne mit 20 Glockenboden
Verweilzeit bei hoher Temperatur eine teilweise Iso- zugeführt. Bei dem Kopf vakuum von 10 Torr und
merisierung des 1,6-Hexandiols und Verfärbung 50 142°C mit einem Rücklaufverhältnis 2:1 werden
durch Zersetzungsreaktionen verursacht werden. über Kopf 92 Teile abdestilliert, während die rest-Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zur liehen 8 Teile mi Sumpf bei etwa 185° C abgezogen
Gewinnung von reinem 1,6-Hexandiol aus einem werden. Das Destillat der ersten Kolonne wird einer
Diolgemisch, das man bei der Hydrierung des bei der Rieselkanone mit 50 theoretischen Trennstufen zu-Luftoxydation
von Cyclohexan zu Cyclohexanol und 55 geführt, die wie die erste Kolonne mit einem Kopf-Cyclohexanon
als Nebenprodukt anfallenden Säure- vakuum von 10 Torr betrieben wird. Mit einem
gemisches und Abdestillieren von Wasser und den Rücklaufverhältnis von 25 bis 30:1 werden 11 Teile
leichtflüchtigen Alkoholen erhält. Vorlauf bei 130 bis 135° C über Kopf abgetrennt.
Sie betrifft ein Verfahren dieser Art, bei dem man Das Sumpfprodukt (175 bis 180° C) ist Hexandiol
das Diolgemisch einer dreistufigen kontinuierlichen 60 mit einem Reingehalt von über 99,8 °/o, das am
Vakuumdestillation unterwirft, wobei es zunächst in zehnten Boden einer dritten Kolonne mit 20 Glockeneiner
ersten Kolonne von hochsiedenden Anteilen be- boden zugeführt wird. Über Kopf werden bei 10 Torr
freit, das Destillat in den unteren Teil der zweiten und 143° C und einem Rücklaufverhältnis von 1:1
Kolonne, die mit sehr geringem Druckverlust arbeitet, 80 Teile reines Produkt gewonnen, während 1 Teil
bei einer Sumpftemperatur von 170 bis 190° C ein- 65 am Sumpf bei etwa 1750C abgezogen und in die
führt, einen Vorlauf abtrennt und aus dem Sumpf- erste Kolonne zurückgeführt wird.