DE2061037C3 - Schraub- und Haltevorrichtung für Verschlußmuttern, insbesondere für Verschraubungen an Reaktordruckbehältern - Google Patents

Schraub- und Haltevorrichtung für Verschlußmuttern, insbesondere für Verschraubungen an Reaktordruckbehältern

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DE2061037C3
DE2061037C3 DE19702061037 DE2061037A DE2061037C3 DE 2061037 C3 DE2061037 C3 DE 2061037C3 DE 19702061037 DE19702061037 DE 19702061037 DE 2061037 A DE2061037 A DE 2061037A DE 2061037 C3 DE2061037 C3 DE 2061037C3
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Hans Günter; Scholz Manfred; 8520 Erlangen Hagen
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schraub- und Haltevorrichtung für Verschlußmuttern, bestehend aus einer Kranaufhängevorrichtung, einem von dieser getragenen Tragteil, einem am Tragteil befestigten Antrieb und Verschlußmuttermitnehmer für die Schraubvorrichtung sowie gleichfalls am Tragteil befestigten, in seitliche Ausnehmungen der Verschlußmutter eingreifenden Greifbacken.
Eine solche Schraub- uiid Haltevorrichtung ist bekannt (DT-AS 12 90 897). Hierbei sind in einer dem Schraubenlochkreis entsprechenden Anordnung an einem Tragring mehrere Schraubvorrichtungen gehalten, wobei der Tragring mit den letzteren von einem Kran aus auf die abzudrehenden Schrauben absenkbar ist. Jede Schraubvorrichtung besteht aus einem Führungsrohr, einer auf diesem sitzenden steckschlüsselartigen Hülse und einem konzentrisch zu dieser Hülse angeordneten rohrförmigen Bund, wobei Führungsrohr, Hülse und rohrfönniger Bund radial von einer Tragachse durchdrungen werden, welche an ihren freien Enden einen schwenkbaren Haltebügel aufweist, welcher nach Aufsetzen der Schraub- und Haltevorrichtung auf die jeweilige Schraubenmutter durch Einschwenken mit Zapfen eine Ringnut der Mutter hintergreift, so daß letztere nach dem Abdrehen der Mutter abgehoben werden kann. Hierbei ist die Anordnung so getroffen. daß die Tragachse im eingeschwenkten Zustand eine Kupplung zwischen dem Handrad und der steckschlüsselartigen Hülse herstellu so daß nunmehr bei Drehen des Handrades die Mutter losgedreht und nach dem Losdrehen, wie erwähnt, abtransportiert werden kann. Die bekannte Vorrichtung ist zum gleichzeitigen Abheben mehrerer Schraubenmuttern insbesondere an Zylinderdeckeln von Brennkraftmaschinen vorgesehen; sie ist zum Losdrehen der Verschraubungen an Reaktordruckbehältern aus folgenden Gründen nicht oder nur bedingt geeignet: Bei Kernreaktordruckgefäßen ist der Druckbehälterdeckel über in den Behälterflansch eingelassene Stiftschrauben und Verschlußmuttern auf der Oberseite des Deckels mit dem eingentlichen Behälter fest verschraubt. Zum Abnehmen des Deckels werden die Stiftschrauben im allgemeinen über eine Spannvorrichtung, die am oberen Ende der Stiftschrauben angreift, gelängt, so daß die Verschlußmuttern frei kommen. Diese Verschlußmuttern werden dann zunächst um einen Gewindegang hochgeschraubt, so daß nanh Abnehmen der Spannvorrichtung die Verschlußmuttern nunmehr vollständig gelöst und abgehoben werden können. Diese Verschlußmuttern haben ein erhebliches Gewicht in der Größenordnung von 50 kg und mehr, so daß ein Losdrehen von Hand mit Schwierigkeiten verbunden ist und zu lange dauert. Bei Kernreaktoranlagen ist es nämlich erwünscht, daß beim Brennelementwechsel, wozu der Deckel abgeschraubt und abgehoben werden muß, die Stillstandzeiten möglichst kurz gehalten werden. Außerdem ist es erwünscht, daß das Bedienungspersonal möglichst geringen Strahlungsdosen ausgesetzt ist und deshalb nicht zu nah am Reaktordruckbehälter für längere Zeit sich aufhalten soll. Ein Lösen der Muttern von Hand ist auch deshalb nachteilig, weil im allgemeinen gewartet werden muß, bis der Druckbehälter völlig abgekühlt ist und dadurch die Stillstandzeiten verlängert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Schraub- und Haltevorrichtung für V?rschlußmuttern der eingangs genannten Art die Anordnung so zu treffen, daß sie den vorstehend erläuterten Anforderungen Rechnung trägt, d. h. fernbedienbar ist, die zum Abschrauben der Verschlußmuttern von Reaktordruckbehältern erforderlichen Kräfte aufbringt und ein Lösen und Abtransportieren bzw. Antransportieren und Wiederaufschrauben der Verschlußmuttern in kürzerer Zeit als die bekannte Schraub- und Haltevorrichtung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schraubvorrichtung über ein Getriebe von einem Motor antreibbar ist und daß der Tragteil plattenförmig ausgebildet und mit mindestens einem Stiftschraubendurchlaß und einer gleichachsig dazu angeordneten Aufnahmeöffnung für die Verschlußminter versehen ist. Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß ein schnelleres Lösen und Wiederaufschrauben der Verschlußmuttern und außerdem fernbedienbar möglich ist, so daß die Stillstandzeiten und die Strahlendosis für das Bedienungspersonal vermindert sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich der Stiftschraubendurchlaß durch das Ablriebsrad des Getriebes und sind am
Abtriebsrad Mitnehmer befestigt, die in Ausnehmungen der Stirnfläche der Verschlußmutter einzugreifen vermögen. Auf diese Weise kann die Schraub- und Haltevorrichtung auch bei Rundmutt;rn eingesetzt werden. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist s zwischen dem Motor und dem Getriebe eine Rutschkupplung angeordnet. Dadurch kann das Anzugsdrehmoment vorgegebene Höchstwerte nicht überseht eiten.
Zur Zentrierung der Schraub- und Haltevorrichtung ist es günsilg, wenn der platienförmige Tragteil eine die Stiftschrauben dicht umschließende Zentrierhülse aufweist. Die Stiftschraubenmuttern und -schäfte umgreifende Sockel ode.- Hülsen sind bei Spannvorrichtungen für Dehnschraubenbolzen an sich bekannt (DT-AS 12 47 975, US-PS 30 15 975). Die Zentrierung kann unter gleichzeitiger Schaffung eines Widerlagers noch dadurch verbessert werden, daß der Tragteil eine als Widerlager für die SchraubvorrichUng dienende kreisbogenförmige Ausnehmung für die benachbarte Stiftschraube aufweist. Diese Maßnahme ist bei Schraubenschlüsseln für Radnaben insbesondere von Kraftfahrzeugen an sich bereits in der Form bekannt, daß sich vom Schraubenschlüssel ein mit einem Schlüsselkopf versehener Arm erstreckt, der zur Fixierung des Schraubenschlüsselgehäuses auf die benachbarte Radmutter aufgesetzt wird (DT-GM 18 81 099).
Zwischen dem Tragteil und der Kranaufhängevorrichtung ist zweckmäßig ein Stoßdämpfer angeordnet, damit die Hubkette gegen Überbeanspruchung gesichert ist.
Stoßdämpfer zwischen Schraub- und Haltevorrichtungen einerseits und dem Zugseil eines Kranes einzuschalten, ist an sich bereits bekannt (US-PS 25 56 536).
Anhand einer schematischen Zeichnung sind der Aufbau und die Wirkungsweise einer Schraub- und Haltevorrichtung nach der Erfindung im folgenden näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht teilweise im Schnitt durch das Unterteil der Vorrichtung und
F i g. 2 eine Aufsicht auf die Vorrichtung in Betriebsstellung.
Die Schraub- und Haltevorrichtung für die auf der Stiftschraube 6 sitzende Verschlußmutter 14 (siehe Fig. 1) umfaßt eine Kranaufhängevorrichtung K. einen von dieser getragenen plattenförmig ausgebildeten Tragteil 3, einen am Tragteil 3 befestigten Antrieb A mit Verschlußmuttermitnehmer M, wobei der Antrieb A und der Verschlußmuttermitnehmer M die eigentliche Schraubvorrichtung S bilden, in seitliche Ausnenmungen 15 der Verschlußmutter 14 eingreifende Greifbakken 16 und schließlich einen an der Kranaufhängevorrichtung K befestigten Lenkbügel 21 mn Bedienungspult 23.
Im einzelnen besteht die Kranaufhängevorrichtung K aus den beiden senkrecht und parallel zueinander verlaufenden Tragrohren 1 und 2, die am unteren Ende über eine nicht näher dargestellte Verbindung mit dem plattenförmigen Tragteil 3 verbunden sind. Die oberen Enden der Tragrohre 1 und 2 sind über einen Bügel 17 miteinander verbunden, an dessen Mille über einen 7wischengeschalteten Stoßdämpfer 18 eine Aufhängeöse 19 zum Anhängen der Verrichtung an einem Kranhaken 20 befestigt ist. Unterhalb des Bügels 17 ist seitlich an den Tragrohren 1, 2 der schon erwähnte Lenkbügel 21 über die Gelenke 22 befestigt Dieser Lenkbügel 21 dient zur Führung der Vorrichtung und zur Aufnahme des Bedienungspultes 23.
Der Tragteil 3 ist mit mindestens einem Stiftschraubendurchlaß 4 und einer gleichachsig dazu angeordneten Aufnahmeöffnung 4a für die Verschlußmutter 15 versehen, außerdem mit einer oberhalb der Tragplattenebene angeordneten Zentrierhülse 5, die zur Führung der Vorrichtung beim Aufsetzen auf die jeweilige Stiftschraube 6 dient. Auf den Tragteil 3 ist die Schraubvorrichtung Smit Antrieb A und Verschlußmuttern-Mitnehmer M befestigt. Zum Antrieb A gehören der Motor 8 und der Getriebekasten 7, wobei Motor und Getriebekasten auf dem Tragteil 3 sitzend angeflanscht sind. Der Motor 8 betätigt die erste Stufe 9 eines Zw/schengetriebes und eine Rutschkupplung 10, sowie die zweite Stufe 11 des Getriebes. Der Stiftschraubendurchlaß 4 erstreckt sich durch das Abtriebsrad 12 des Getriebes, welches von einem unterhalb des Tragteils 4 angeordneten und den Schaft der Stiftschraube 6 umfassenden Zahnkranz gebildet ist. Am Abtriebsrad 12 sind zwei federgelagerte Mitnehmerstifte 13 befestigt, die in Ausnehmungen 13a der Stirnfläche 14ü der Verschlußmutter 14 einzugreifen vermögen. Die Verschlußmutter 14, die eine zylindrische Außenfläche aufweist, ist ferner mit seitlichen Ausnehmungen in Form einer Nut 15 versehen, in welche die Greifbacken 16 eingreifen und somit die Verschlußmutter 14 zum Transport festhalten können.
Wie es insbesondere Fig. 2 zeigt, ist der Tragleil 3 nach einer Seite verlängert und weist im Bereich der Verlängerung eine als Widerlager für die Schraubvorrichtung dienende kreisbogenförmige Ausnehmung 24 für die benachbarte Stiftschraube 27 auf, wobei der Rand der Ausnehmung 24 mit den beiden Puffern 25, 26 versehen ist.
Die Wirkungsweise der Schraub- und Haltevorrichtung ist wie folgt: Nachdem die Verschlußmuttern 14 mittels der eingangs beschriebenen Spannvorrichtung durch Dehnen der Stiflschrauben 6 gelöst sind, wird die Vorrichtung durch den nicht dargestellten Kran so auf eine der Stiftschrauben gesetzt, daß die Ausnehmung 24 des Tragteils 3 gerade eine benachbarte Stiftschraube 27 umfaßt Nach Einrasten der Mitnehmerstifte 13 in die zu lösende Verschlußmulter 14 wird durch Einschalten des Motors 8 vom Bedienungspult 23 aus die Mutter 14 vom Gewinde der Stiftschraube 6 abgeschraubt. Durch Schließen der Greifbacken 16 über einen nicht näher dargestellten Antrieb ist jetzt die Verschlußmutter 14 fest in der Vorrichtung gehalten und kann von der Stiftschraube 6 abgehoben und abgestellt werden.
In entsprechender Weise kann die Vorrichtung beim Festschrauben des Druckbehälterdeckels eine Verschlußmutter 14 vom Lagerplatz aufnehmen, über die Stii'tschraube 6 führen und anschließend bis zu einem vorgegebenen Anschlag anschrauben. Das endgültige Verspannen der Mutter erfolgt gesondert nach Spannen der Stiftschrauben in eier eingangs beschriebenen Weise.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Schraub- und Haltevorrichtung für Verschlußmuttern, insbesondere für Verschraubungen an Reaktordruckbehältern, bestehend aus einer Kranaufhängevorrichtung, einem von dieser getragenen Tragteil, einem am Tragteil befestigten Antrieb und Verschlußmuttermitnehmer für die Schraubvorrichtung sowie gleichfalls am Tragteil befestigten, in seitliche Ausnehmungen der Verschlußmutter eingreifenden Greifbacken, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubvorrichtung (S) über ein Getriebe (9 bis 12) von einem Motor (8) antreibbar ist, der Tragteil (3) plattenförmig !5 ausgebildet und mit mindestens einem Stiftschraubendurchlaß (4) und einer gleichachsig dazu angeordneten Aufnahmeöffnung (4a) für die VerschJußmutter(i5) versehen ist.
2. Schraub- und Haltevorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Stiftschraubendurchlaß (4) sich durch das Abtriebsrad (12) des Getriebes erstreckt, und daß am Abtriebsrad Mitnehmer (13) befestigt sind, die in Ausnehmungen (13a) der Stirnfläche (14a) der Verschlußmutter einzugreifen vermögen.
3. Schraub- und Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Motor (8) und dem Getriebe eine Rutschkupplung (10) angeordnet ist.
4. Schraub- und Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß der plattenförmige Tragteil (3) eine die Stiftschrauben (6) dicht umschließende Zentrierhülse (5) aufweist.
5. Schraub- und Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Tragteil (3) und der Kranaufhängevorrichtung (19) ein Stoßdämpfer (18) angeordnet ist.
6. Schraub- und Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragteil (3) eint als Widerlager für die Schraubvorrichtung dienende kreisbogenförmige Ausnehmung (24) für die benachbarte Stiftschraube (27) aufweist.
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DE19702061037 1970-12-11 1970-12-11 Schraub- und Haltevorrichtung für Verschlußmuttern, insbesondere für Verschraubungen an Reaktordruckbehältern Expired DE2061037C3 (de)

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DE2061037A1 DE2061037A1 (de) 1972-06-15
DE2061037B2 DE2061037B2 (de) 1976-07-08
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