DE2059696C3 - Verfahren zur Herstellung von Propionitril durch Hydrieren von Acrylnitril - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Propionitril durch Hydrieren von AcrylnitrilInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Propionitril durch Hydrieren von
Acrylnitril in Gegenwart eines Trägerkatalysators bei erhöhten Drücken und gegebenenfalls erhöhten Temperaturen.
Die Hydrierung von Acrylsäurenitril ist bereits mehrfach beschrieben. So werden Kupferkatalvsatoren
(DE-PS 5 52 587) oder Raney-Nickel (US-PS 23 34 140)
für diesen Zweck verwendet. Aus der US-PS 34 53 314 ist die Verwendung von Nickel und/oder Kobalt auf
Oxiden von Molybdän, Chrom oder Wolfram als ω Katalysator für die Hydrierung von Acrylnitril bekannt.
Alle diese Katalysatoren besitzen Nachteile. Entweder liegt ihre Arbeitstemperatur so hoch, daß Acrylnitril
bereits zu polymerisieren beginnt, oder aber ihre Aktivität bzw. ihre Lebensdauer ist relativ gering.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art mit einem Hydrierkatalysator
zu finden, der bei hoher Ausbeute eine gute Aktivität und Lebensdauer besitzt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß Acrylnitril bei Temperaturen im Bereich von 10 bis
100° C und bei einem Druck im Bereich von 15 bis 500 atü mit Hilfe eines Trägerkatalysators hydriert wird,
dessen aktive Bestandteile die Metalle Palladium oder Rhodium sind, wobei die Konzentration des aktiven
Bestandteils auf dem Träger 0,2 bis 10 Gewichtsprozent
beträgt
Aus P. Rylander, Catalytic Hydrogenation over Platinum Metals, Academic Press, N. Y. 1967 geht
hervor, daß Palladium und Rhodium gängige Hydrierkatalysatoren sind, mit denen eine olefinische Doppelbindung
leicht hydriert werden kann, die aber auch dazu dienen, Propionitril zu Propylamin zu hydrieren. Um so
unerwarteter war es, daß diese Katalysatoren Acrylnitril selektiv zu Propionitril hydrieren, ohne daß
nennenswerte Mengen an dem entsprechenden Amin entstehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei Temperaturen im Bereich von 10 bis 100° C, vorzugsweise — im
speziellen bei kontinuierlicher Arbeitsweise — im t>o
Bereich von 20 bis 8O0C durchgeführt. Die Reaktionstemperatur darf 100° C nicht überschreiten, da sonst
bereits ein nennenswerter Anteil des Propionitrils weiterhydriert wird.
Bei der Durchführung des Verfahrens werden hr>
erhöhte Drücke angewendet. Sie liegen im Bereich von 15 bis 500 at, vorzugsweise von 15 bis 350 at.
Der erfindungsgemäßc Katalysator wird in Form eines Trägerkatalysators eingesetzt Als aktive Metalle
werden Palladium oder Rhodium verwendet Als Trägermaterial kommen Aktivkohle, Kieselgel, Stuttgarter
Masse (gesintertes SiOa), Aluminiumoxid u. ä. in
Frage. Ein bevorzugtes Trägermaterial ist Aluminiumoxid. Der Gehalt des Katalysators an aktiven Bestandteilen
beträgt 0,2 bis 10, vorzugsweise 03 bis 1,0
Gewichtsprozent
Das Verfahren kann diskontinuierlich oder auch kontinuierlich durchgeführt werden. Zur Abführung der
Reaktionswärme können bei der kontinuierlichen Arbeitsweise alle bekannten Verfahren angewendet
werden, wie zum Beispiel Kreisgasführung des Wasserstoffs oder Verdünnung des Acrylnitrils mit einem
inerten Lösungsmittel. Als inerte Lösungsmittel kommen Alkohole wie Butanol, Kohlenwasserstoffe wie
Octan oder Benzine, Cyclohexen oder Propionitril in Frage. Bevorzugt eingesetzt wird Propionitril.
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren besitzen eine hohe Lebensdauer, wobei während der gesamten
Betriebszeit Ausbeuten von über 99% erhalten werden.
Durch einen senkrecht stehenden Hochdruckreaktor von einem Liter Inhalt, der mit 1 1 eines handelsüblichen
Palladium-Katalysators (0,5% Pd auf Al2Oj) gefällt ist
und unter einem Druck von 300 atü steht, werden stündlich 100 ml Acrylsäurenitril gefahren. Ohne äußere
Wärmezufuhr stellen sich die Temperaturen bei einer Abgasmenge von 2000 l/h auf 70 bis 80° C ein. Nach 200
Tagen war der Katalysator unverändert aktiv. Die Ausbeute beträgt über 99%.
Eine übliche Kreislaufapparatur mit einem Reaktor von 14 1 Inhalt, gefüllt mit 14 1 eines handelsüblichen
Palladium-Katalysators (0,5% Pd auf AI2O3), wird
benutzt. Durch diese Anlage werden stündlich 81 Acrylnitril gefahren. Zur Abfuhr der Reaktionswärme
werden 150 Nm3 Wasserstoff im Kreis geführt. Zur Aufrechterhaltung des Wasserstoffgehaltes werden
stündlich 5 m3 Abgas entspannt und durch Frisch-Wasserstoff
ersetzt. Obwohl Produkt und Wasserstoff kalt auf den Reaktor gegeben werden, liegen die Reaktionstemperaturen bei 80 bis 90° C. Der Reaktionsdruck
beträgt 300 atü. Die Ausbeute beträgt über 99%. Nach 800 Stunden wurde der Versuch abgebrochen, obwohl
der Kontakt noch aktiv war.
In einen 2-1-Autoklav werden 1 1 ( = 800g) Acrylsäurenitril
und 50 g eines im Handel erhältlichen Palladium-Katalysators (0,5% Pd auf Al2O3) gegeben. Nach dem
Schließen und Spülen mit Stickstoff wird der Druck auf 15 atü eingestellt und durch halbstündliches Ergänzen
auf dieser Höhe gehalten. Die Temperatur ateigt dabei auf 25 bis 300C an. Nach 17 Stunden ist die
Wasserstoffaufnahme beendet. Man entspannt und erhält 780 g Reaktionsprodukt, das 99,2% Propionitril
enthält.
Analog den Reaktionsbedingungen des Beispiels 3 werden 800 g Acrylsäurenitrils in Gegenwart eines in
Tabelle I aufgeführten Katalysators hydriert.
Versuch Katalysator
Propionitril im Reaktionsprodukt (%)
A 0,5% Pd auf AI2O3·) 99,5
B 5% Pd auf Kohle") 99,7
C 5% Pd auf CaCO3*#) 99,8
*i Es wurden 50 g Katalysator eingesetzt.
"*) Es wurden 20 g Katalysator eingesetzt
Analog der Versuchsanordnung des Beispiels 3 werden 800 g Acrylsäurenitril in Gegenwart von 50 g
eines Katalysators hydriert, der 0,5% Palladium auf AI2O3 enthält
Tabelle | II | Druck | Reaktions | Propionitril |
Versuch | Temp. | dauer | im Reaktions | |
produkt | ||||
(atü) | (h) | (%) | ||
(°C) | 5 | 38 | 56,7 | |
A | 20 | 5 | 30 | 73,6 |
B | 50 | 15 | 17 | 99,2 |
C | 20 | 20 | 15 | 99,4 |
D | 20 | 50 | 7 | 99,6 |
E | 20 | |||
Es wird ein Versuch entsprechend Beispiel 3, jedoch mit 20 g Katalysator, durchgeführt Als Katalysator wird
5% Rhodium auf Al2O3 verwendet Es wird Propionitril
in einer Ausbeute von 99,7% erhalten.
Durch einen senkrecht stehenden Hochdruckreaktor mit einem Inhalt von 0351, der mit 0351 eines
käuflichen Katalysators mit 0,5% Pd auf Al2O3 gefüllt ist
und unter einem Druck von 300 atü steht, werden stündlich 1 Liter einer Mischung aus 9 Teilen
Propionitril und 1 Teil Acrylnitril gefahren. Ohne äußere Wärmezufuhr stellt sich bei einer Abgasmenge von
600 I/h eine Reaktionstemperatur von 85 bis 1000C ein.
Nach 405 Betriebsstunden wurde der Versuch abgebrochen, obwohl der Katalysator noch unverändert aktiv
war. Die Ausbeute beträgt über 99%.
Vergleichsversuch
Nach Beispiel 1 der US-PS 34 53 314 wird ein Katalysator hergestellt. Mit Hilfe dieses Katalysators
wurde ein Versuch durchgeführt, wie er in Beispiel 1 beschrieben ist Es wurde ein Produkt erhalten, das nur
83,5% Propionitril enthielt. Die geringe Ausbeute gegenüber Beispiel 1 ist in erster Linie auf die Bildung
von hochsiedenden Kondensationsprodukten zurückzu-
jo führen. Darüber hinaus mußte nach 1466 Stunden der
Reaktor abgestellt werden, da durch den zerfallenden Katalysator der Differenzdruck so hoch angestiegen
war, daß der Versuch nicht mehr weitergeführt werden konnte. Als zusätzlicher Nachteil dieser Katalysatoren
jt ergab sich, daß sie sich nur schwer tablettieren ließen.
Die Zusammensetzung der Reaktionsprodukte wurde gaschromatographisch bestimmt
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Propionitril durch Hydrieren von Acrylnitril in Gegenwart eines Trägerkatalysators bei erhöhten Drücken und gegebenenfalls erhöhten Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß Acrylnitril bei Temperaturen im Bereich von 10 bis 100° C und bei einem Druck im Bereich von 15 bis 500 atü mit Hilfe eines Trägerkatalysators hydriert wird, dessen aktive Bestandteile die Metalle Palladium oder Rhodium sind, wobei die Konzentration des aktiven Bestandteils auf dem Träger 0,1 bis 10 Gewichtsprozent beträgt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702059696 DE2059696C3 (de) | 1970-12-04 | 1970-12-04 | Verfahren zur Herstellung von Propionitril durch Hydrieren von Acrylnitril |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702059696 DE2059696C3 (de) | 1970-12-04 | 1970-12-04 | Verfahren zur Herstellung von Propionitril durch Hydrieren von Acrylnitril |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2059696A1 DE2059696A1 (de) | 1972-06-08 |
DE2059696B2 DE2059696B2 (de) | 1978-04-13 |
DE2059696C3 true DE2059696C3 (de) | 1978-11-30 |
Family
ID=5789987
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702059696 Expired DE2059696C3 (de) | 1970-12-04 | 1970-12-04 | Verfahren zur Herstellung von Propionitril durch Hydrieren von Acrylnitril |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2059696C3 (de) |
-
1970
- 1970-12-04 DE DE19702059696 patent/DE2059696C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2059696A1 (de) | 1972-06-08 |
DE2059696B2 (de) | 1978-04-13 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HUELS AG, 4370 MARL, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |