DE2057240A1 - Verfahren zum unregelmaessigen Faerben von Cellulosefasern - Google Patents
Verfahren zum unregelmaessigen Faerben von CellulosefasernInfo
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Description
FARBWERKE HOECHST AG., vormals Meister Lucius & Brünihg 4^
Aktenzeichen: Dr. Cz/We
HOE 7O/F237
Datum: 19. November 1970
Verfahren zum unregelmäßigen Färben von Cellulosefasern
Aus der deutschen Patentschrift 1 244 1Q4 ist es bekannt, cellulosehaltiges
Garn mit Reaktivfarbstoffen unregelmäßig in der Weise zu färben, daß nach dem Verweben oder Verwirken der gefärbten
Ware kein Farbrapport auf den daraus gefertigten Textilien erscheint. Gemäß dieser Färbetechnik, welche die Praxis als
"Space-Dyeing" bezeichnet, wird in das aufgespulte Fasermateri^
al an verschiedenen Stellen eine alkalische Reaktivfarbstofflösung
eingespritzt und danach wird der Garnwickel sich selbst so lange überlassen, bis der Farbstoff chemisch mit der Cellulose
reagiert hat. Je nach der Anzahl der Injektionsstellen läßt sich beim Einsatz mehrerer Reaktivfarbstoffe von unterschiedlichem
Farbton ein entsprechender Vielfarbeneffekt auf dem Wickelkörper erzielten, wobei für jede Nuance eine gesonderte Injektionsstelle
benötigt wird. Soll andererseits nach dieser Arbeitsweise eine
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einfarbige Färbung, jedoch z.B. in drei verschiedenen Färb tiefen
hergestellt werden, so muß man drei Lösungen mit unterschiedlicher Menge an Reaktivfarbstoff in die Spule injizieren.
Das bekannte Verfahren besitzt allerdings den Nachteil, daß die im alkalischen Medium gelösten Reaktivfarbstoffe nur eine begrenzte
Zeitdauer haltbar sind, weil als Nebenreaktion zur Farbstoff-Faser-Verknüpfung zugleich eine Umsetzung des reaktiven
Bestandteils dieser Farbstoffe mit den Hydroxylionen der wäßrigen Färbeflotte stattfindet. Die dabei entstehenden Hydrolysenprodukte
können dann aber nicht mehr mit der Cellulose eine kovalente Bindung eingehen, wodurch ein deutlicher Verlust an Farb-.ausbeute
resultiert. Aus gleichem Grund darf ferner die im Vorratsgefäß verbleibende Restflotte nicht längere Zeit ungenutzt
bleiben, sondern muß vor jeder Injektion frisch angesetzt werden.
Einen weiteren Nachteil bedeuten die langen Verweilzeiten, die nach dem erläuterten Stand der Technik zur Fixierung der Farbstoffe
auf der Faser erforderlich sind.
Es wurde nun gefunden, daß· sich ceilulosehaitiges Garn oder Kardenband in Wickelform mit Reaktivfarbstoffen unregelmäßig
färben läßt, wenn man das aufgewickelte Fasermaterial zuerst mit einer neutralen bis schwach sauren, wäßrigen Lösung von
Reaktivfarbstoffen imprägniert, und anschließend in die Wickelkörper aus dem so behandelten Textilgut an mindestens zwei aus-
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gewählten Stellen auf 60° bis 1OO°C erhitzte wäßrige Lösungen
von alkalisch wirkenden Substanzen unterschiedlicher Alkalität einspritzt.
Im Zuge der Maßnahmen des zuvor beschriebenen Verfahrens wird
erreicht, daß die Flottenstabilität der zur Verwendung gelangenden Farbstoff lösungen so gut wie keine Rolle mehr spielt, und
mit einem einzelnen Reaktivfarbstoff unterschiedliche Färbt iefennuancen
entstehen, so daß zur Erzielung solcher Effekte nicht abgestuft konzentrierte Färbelösungen angesetzt werden müssen.
Ferner wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Zeitdauer
zur Farbstoff-Fixierung wesentlich verkürzt und damit wiederum die Produktionsgesehwindigkeit der Färbemefiiode erhöht, weil
durch das in den Garnwickel eingespritzte heiße Alkali eine praktisch momentane Fixierung, in der Praxis "Schockfixierung"
bezeichnet, stattfindet. Obwohl an denjenigen Injektionsstellen,
wo man ein schwaches alkalisches Fixierungsmittel injiziert hat, ein Verlust an ursprünglich aufgebrachtem Farbstoff eintritt,
da dieser dort nur teilweise fixiert wird, so ist dieser Nachteil
- gemessen an der erhöhten Produktionsgeschwindigkeit sowie unter Berücksichtigung der. verminderten Farbausbeute, die durch
die Instabilität der alkalischen Färbeflotten gemäß dem Stand der Technik aus der deutschen Patentschrift 1 244 104 resultiert
vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen doch unwesentlich.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Vorbehandlung
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der aufgespulten Garne mit den Reaktivfarbstoffe·.. enthaltenden
Imprägnierungsflotten vorteilhaft in einem Färbepräparat, ZiB.
einer Kreuzspulenfärbevorrichtung, Dadurch erreicht man, daß
eine große Anzahl von Spulen gleichzeitig grundiert wird, weshalb dieser Verfahrensschritt praktisch keine Herabsetzung der
Produktionsgeschwindigkeit bedeutet, insbesondere da die zweite Partie schon imprägniert werden kann, während die Garnwickel
der ersten Partie mit der Reaktivfarbstofflösung injiziert
werden. Außerdem ist man in der Lage, einen Vorrat von mit Reaktivfarbstoffen
vorbehandelten Wickelkörpern zu erstellen, von dem jederzeit eine beliebige Menge abberufen werden kann, weil
die grundierten Spulen nach dem Trocknen praktisch unbegrenzt lagerstabil sind, sofern man für eine den Zutritt von Feuchtigkeit
ausschließende Aufbewahrung Sorge trägt.
Nach der Grundierung werden die Garnwickel abgeschleudert oder abgesaugt und dieselben können in nasser Form unmittelbar der
Injektionsoperation zugeführt werden. Eine Zwischentrocknung
der vorpräparierten Ware ist an sich nicht erforderlich, ergibt allerdings bei der nachfolgenden Injektion eine höhere Flottenauf
nähme, weil das Fasermaterial in trockenem Zustand besser
saugfähig ist.
Die für die Anwendung nach der vorliegenden Erfindung in Betracht zu ziehenden Reaktivfarbstoffe sind unter dieser Bezeichnung
hinlänglich bekannt. Hierbei handelt es sich um organische Verbindungen, die mindestens eine mit der Cellulosefaser reaktions-
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fähige Gruppe, eine Vorstufe hierfür oder einen mit der Cellulosefaser
reaktionsfähigen Substituenten aufweisen. Die Grundkörper dieser Farbstoffe können unterschiedlichen Verbindungsklassen
angehören; es eignen sich besonders Produkte aus der Reihe der Anthrachinone, Azo- und Phthalocyaninfarbstoffe, wobei die
Azo- und Phthalocyaninfarbstoffe sowohl metallfrei als auch
metallhaltig sein können. Als reaktionsfähige Grupponund Vorstufen,
die im alkalischem Medium solche reaktionsfähige Gruppen bilden, sind im Rahmen dieser Farbstoffe z.B. Epoxygruppen, die
Äthylenimidgruppe, die Vinylgruppe innerhalb des Vinylsulfon-
oder des Acryl säurerestes, ferner die ß-Sulfatoäthylsulfonylgruppe,
die ß-Chloräthylsulfony!gruppe, die Ä-Thiosulfatoäthylsulfonylgruppe,
die ß-Phosphatoäthylsulfony!gruppe zu nennen.
Dabei spielt es keine Rolle, ob die zuvor genannten R6s%unmittelbar
oder über ein Zwischenglied, besonders -NH- oder ^NR- (R "
niederes Alkyl), an das Farbstoffmolekül gebunden sind, wie
z.B. beim Xthionylaminoa&st. Als reaktionsfähige Substituenten
in Reaktivfarbstoffen kommen solche in Frage, die leicht abspaltbar sind undeinen elektrophilen Rest hinterlassen. Als Beispiele
derartiger Substituenten seien genannt Halogenatome an folgenden Ringsystemen: Chinoxalin, Triazin, Pyrimidin, Phthalazin
und Pyridazon. Darüber hinaus können auch Farbstoffe eingesetzt werden, deren reaktionsfähiger Rest eine ß-(2,2,3 ,3-Tetrafluorcyclobutyl)-acryloylamino-Gruppe
oder eine ß-(2,2,3$3-Tetrafluor-4-alkyl-cyclobutyl)-acryloylamino-Gruppe
darstellt.
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Aus der vorstehenden Zusammenstellung verschiedenartiger Typen von
Reaktivfarbstoffen haben sich zum Zwecke der erfindungsgemäßen
Herstellung von unregelmäßigen Garnfärbungen als besonders brauchbar diejenigen Reaktivfarbstoffe erwiesen, welche über eine Vinylsulfon-Gruppierung
mit der Cellulosefaser reagieren. Bei diesen Farbstoffen tritt die Vorteilhaftigkeit des beanspruchten Verfahrens
gegenüber der Färbemethode aus der deutschen Patentschrift 1 244 104 am deutlichsten auf.
Im allgemeinen werden verfahrensgemäß für die Imprägnierung des aufgewickelten Fasermaterials neutrale, wäßrige Lösungen der
Reaktivfarbstoffe verwendet. Aus Gründen der Vorsicht, damit eine durch den Einfluß des Alkalis während der Injektion begünstigte
Inaktivierung des Farbstoffes unterdrückt wird, können jedoch diese Lösungen schwach sauer, d.h. auf einen pH-Wert von
6 bie 7, mittels dafür bekannter Puffergeraische bzw. schwacher
Säuren, vorwiegend Essigsäure, eingestellt werden. Mitunter ist es auch vorteilhaft, den Farbstofflösungen zur besseren Durchdringung
des Garnwickels noch handelsübliche nichtionogene oder
anionische Netzmittel, z.B. auf Basis der Umsetzungsprodukte vox* Alkylenoxyden mit Alkylphenolen, von Gemischen höherer Oxalkylate
von Alkanolen bzw. Alkylphenolen una/schwefelsäureestern von Alkan- bzw. Alkylarylsulfonsäuren, oder von Naphthalinsulfonsäurederivaten,
zuzufügen. Um in gewissen Fällen ein schnelleres bzw. besseres Aufziehen der Farbstoffe auf die Ware zu erzielen,
können dem Grundierungsbad Elektrolyte, wie z.B. Kochsalz oder
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Glaubersalz, in Mengen bis zu 100 g je Liter Farbstoff lösung,
zugesetzt werden.
Die Behandlung des Fasermaterials mit den Farbstofflösungen
wird im allgemeinen während 15 bis 40 Minuten, vorteilhaft 30 Minuten, bei Temperaturen von 20° - 40°C, insbesondere Raumtemperatur,
vorgenommen.
Die in die Wickelkörper zu injizierenden Alkalien gelangen je
nach Farbstoff und gewünschter Farbtiefe in Mengen von 5 - 200 g pro Liter der wäßrigen Injektionsflotte zum Einsatz.Als Alkali
läßt sich jede zur Fixierung der Reaktivfarbstoffe übliche anorganische,
alkalisch wirkende Substanz verwenden, wie z.B. Natronlauge, Soda, Natriumbicarbonät, Trinatriumphosphat, Natriunsilikat
bzw. Wasserglas oder Mischungen dieser Alkalien. Die Temperatur der Alkalllösungen bei der Injektion beträgt 50° 10O0C,
bevorzugt 80°- 95°C.
Entsprechend den Maßnahmen zur Durchführung der Erfindung wird die heiße Alkaliflotte unter Druck an mindestens einer Stelle
in den mit den Reaktivfarbstoffen vorbehandelten Wickelkörper gespritzt. Hierbei breitet sich die Alkalilösung längs der Einspritzzone begrenzt aus, so daß in dem aufgespulten Material
gefärbte und ungefärbte Bereiche verschiedener Länge und völlig unregelmäßiger Anordnung erzeugt werdeir. Selbstverständlich kann
die Menge des eingg spritzten Fixierungsalkalis variiert werden. Sie hängt von dem gewünschten Verhältnis von gefärbtem zu unge-
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färbtem Garn ab. Das Einspritzen der Alkalilösungen kann einzeln
oder an mehreren getrennten Stellen zugleich erfolgen, wobei zur Erzielung eines bestimmtem Musters die Einspritzstellen natürlich
in bestimmter Weise gewählt werden müssen.
Der Injektionsmechanismus enthält als hauptsächlichsten Bestandteil
eine hohle Einstechnadel, deren Schaft perforiert ist (Weitere Einzelheiten siehe Astrodyed® Technical Manual, Astro Dye Works,
Inc., Calhoun, Georgia 30701/USA, Seite 12, Fig. 14). Die Länge dieser Nadel entspricht etwa der Dicke der zu behandelnden Spulenwicklung.
Der Injektionsnadelträger läßt sich in seiner Stellung derart verändern, daß die Einstechnadel mit ihrer Spritze den
Wickelkörper von der äußeren Garnlage her bis zur gewünschten Position im Inneren der Wicklung hin durchdringt und der Durchfluß der
Alkaliflotte einsetzt. Durch rückläufige Bewegung des Nadelträgers
wird der Alkalizufluß wieder unterbunden.
In denjenigen Fällen, wo Lösungen von alkalisch wirkenden Substanzen
mit schwächerer Alkalität insbesondere bei den niedrigen Eimrirkungstemperaturen angewandt worden sind, hat es sich als
zweckmäßig erwiesen, die Garnwickel nach der Injektion der Alkaliflotten noch eine kurze Zeitdauer vorwiegend bei Raumtemperatur
verweilen zu lassen, und die Farbstoff-Fixierung zu vervollständigen. Abschließend werden die Spulen, wie bei Reaktivfarbstoffen
üblich, nachbehandelt und getrocknet. Die erfindungsgemäß erzeugten
Färbungen weisen die für Reaktivfarbstoffe typisch guten
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Echtheitseigenschaften auf. .
Nach der vorliegenden Erfindung werden bei Anwendung eines einzelnen
Reaktivfarbstoffes unregelmäßig gefärbte Garnwickel erhalten, welche innerhalb der gefärbten Bereiche der Spulenwicklung zwar
den gleichen Farbton besitzen, diesen jedoch - in Abhängigkeit vom Grad der Alkalität des Fixierungsmittels an den jeweiligen
Injektionsstellen - dort in unterschiedlichen Farbtiefen wiedergeben. Das gleiche gilt für Färbstoffmischungen, deren Komponenten
sich gegenüber einer bestimmten alkalischen Substanz gleichartig verhalten. Setzt man jedoch Gemische von solchen Reaktivfarbstoffen
ein, auf deren Einzelbestandteile ein ausgewähltes Alkali im Verlauf der Färbstoff-Fixierung eine mehr oder weniger spezifische
Wirkung ausübt, dann können bei den Färbungen nach dem beanspruchten Verfahren nicht nur Unterschiede in der Farbtiefe
sondern auch in der Nuance erreicht werden. Gegebenenfalls lassen sich Lösungen verwenden, die Mischungen aus verschiedenen
alkalisch wirkenden Substanzen aufweisen.
Im Hinblick auf die Durchführbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahreis
war es überraschend, daß dabei ein Ineinanderfließen der
Färbungen nicht eintritt, obwohl bei den eingesetzten unterschiedlich starken Alkalien ein voneinanderjabweiehendes Diffusionsverhalten
derselben erwartet werden mußte, was Anlaß zu unregelmäßiger Farbstoff-Fixierung bzw. Egalität der Färbungen gegeben hätte.
Verfahrensgemäß wird vielmehr eine ganz deutliche Trennzone der gefärbten Bereiche mit starken Färbtiejfenunterschieden je nach
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injizierter Alkaliart und -menge erzielt.
In den nach dem beanspruchten Verfahren gefärbten textlien Artikeln
können die Cellulosefasern in nativer oder regenerierter Form vorliegen. Die für das Färben von Garn gemachten Aussagen treffen
gleichermaßen für Kardenband zu.
Die nachstehend beschriebenen Beispiele sollen die Durchführung des beanspruchten Verfahrens näher erläutern, ohne es jedoch in
irgendeiner Hinsicht auf die dort gezeigten Bedingungen zu beschränken. N ' - .
600 g aufgespultes Baumwollgarn werden in einem Färbeapparat im
Flottenverhältnis von 1 : 30 während 30 Minuten mit einer neutralen Färbst off lösung- von Raumtemperatur behandelt» welche im
Liter Wasser
50 g des Reaktivfarbstoffes der Formel
_ S0„-CH„-CHft-0-S0oH
-CH2-
2 w"2 3
in handelsüblicher Beschaffenheit, sowie
100 g Natriumchlorid oder kristallisiertes Natriumsulfat
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enthält und die mittels Essigsäure auf pH 6 eingestellt worden
ist.
Nach dem Abschleudern der Spule auf eine Restfeuchtigkeit von 80%, bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware, werden in den
so imprägnierten Garnwickel an vier verschiedenen Stellen jeweils 250 ecm einer der unten angeführten, auf 9O°C erhitzten Alkalilösungen
injiziert, die im Liter Wasser
.Injektionsstelle 1: 10 g Natriumbicarbonat
Injektionsstelle 2: J2O g' Natriumcarbonat
Injektionsstelle 3: 20 g Natronwasserglas von 48°-50°Be
Injektionsstelle 4: 60 ecm Natronlauge von 38°Be
enthalten.
Das in dieser Weise gefärbte Textilmaterial wird sodann noch
5 Minuten bei Raumtemperatur verweilen gelassen und danach, wie üblich, gespült, neutralisiert, kochend geseift und getrocknet.
Man erhält eine Spule, bei der das Garn an der Injektionsstelle
in einem hellen Blau, an der Injektionsstelle 2 in einem etwas
dunkleren Blau als an der Injektionsstelle 3, und an der Injektionsstelle
4 in einem kräftigen Blau gefärbt 1st.
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In analoger Weise, wie in Beispiel 1 erläutert, wird eine Kreuzspule
aus 600 g Cellulosegarn, mit einer Lösung von
30 g des Reaktivfarbstoffes der Formel
HO3S-O-CH2-CH2-SO2
im Liter Wasser vorbehandelt. Zur Injektion an den vier verschiedenen
Stellen des Garnwickels benutzt man hier Alkalilösungen, die je Liter Wasser
Injektionsstelle 1: 10 g Natriumbicarbonat
Injektionsstelle 2: 20 g Natriumcarbonat
Injektionsstelle 3: 50 ecm Natronlauge von 3 3°Be
Injektionsstelle 4: 100 ecm Natronlauge von 380Be
enthalten.
Nach einer Verweilzeit der so gefärbten Ware von 5 Minuten bei Raumtemperatur erhält man eine Spule, die an der Injektionsstelle
1 eine schwachlila Anfärbung zeigt und an der Injektionsstelle ein mittleres Violett, während die Injektionsstellen 3 und 4 in
einem kräftigen Violetton gefärbt sind.
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Setzt man zur Färbung des Wickelkörpers unter den in Beispiel 1
geschilderten Bedingungen als Farbstoff in der Vorbehandlungsflotte
je Liter Wasser
30 g des Reaktivfarbstoffes der Formel
H-CO-fi V N=N-C C—COOH
Λ=^ Ii ι
HO-C N
t?
V
SO3H
ein und führt die Injektion des Garnwickels mit Alkalilösungen
durch, die pro Liter Wasser
Injektionsstelle 1: 10 g Trinatriumphosphat Injektionsstelle 2: 30 g Trinatriumphosphat
Injektionsstelle 3: 100 g Natronwasserglas von 43 -
50°Be
Injektionsstelle 4: 50 ecm Natronlauge von 3S0Be
aufweisen, so wird eine Spule mit vier verschiedenen tief gefärbten
Gelbnuancen erhalten,
Entsprechend der in Beispiel 1 angegebenen Vorschrift wird zur
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ti
Grundierung des aufgewickelten Baumwollgarns eine Färbeflüssigkeit
vei*wendet, welche ira Liter Wasser eine Mischung aus jeweils
30 g der Reaktiv!arbstoffe der nachstehenden Formeln
O0S _A>-N=N-C C — CBL
CH2W i Il
OCIL3 ΠΟ-C N ι 2 ^ \ /
0-SO3H N
und
.Cu.
HO3S-O-CH2-CH2-SO,
■2Λ-
O' / ^O
4 I I
-N=N
HO3S
NH-CO-CH
SO3H
enthält. In den so imprägnierten Wickelkörper werden Alkalilösungen
aus
Injektionsstelle 1: 10 g Trinatriumphosphat Injektionsstelle 2: 30 g Trinatriumphosphat
Injektionsstelle 3: 100 g Natronwasserglas von 48 -
50°C
Injektionsstelle 4: 50 ecm Natronlauge von 3 3 Be
pro Liter Wasser eingespritzt.
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NacheinerYerweilzeit von 5 Minuten bei Raumtemperatur erhält
man eine Spule, deren Garn an den Injektionsstellen je nach
Stärke der eingesetzten Alkalien vier verschieden tiefe Ausfärbungen
in den Nuancen gelbbraun und rotbraun zeigt.
Ähnliche Ergebnisse wie in den vorhergehenden Beispielen werden
erhalten, wenn man anstelle von Garn bei den Färbungen cellulosehaltiges
Kardenband einsetzt.
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Claims (6)
1. Verfahren zum unregelmäßigen Färben, von cellulosehaltigen
Garn oder Kardenband in Wickelform mit Reaktivfarbstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß man das aufgewickelte Fasermaterial zuerst mit einer neutralen bis schwach sauren, wäßrigen
Lösung von Reaktivfarbstoffen imprägniert, und anschließend in die Wickelkörper aus dem so behandelten Textilgut an mindestens
zwei ausgewählten Stellen auf 60° bis 1OO°C erhitzte wäßrige Lösungen von alkalisch wirkenden Substanzen unterschiedlicher
Alkalität einspritzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Imprägnierung der Wickelkörper Mischungen von Reaktivfarbstoffen
verwendet, deren Komponenten sich gegenüber einem bestimmten alkalischen Mittel unterschiedlich verhalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Imprägnierung der Wickelkörper Mischungen von Reaktivfarbstoffen
verwendet, deren Komponenten sich gegenüber einem bestimmten alkalischen Mittel gleichartig verhalten.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3f dadurch gekennzeichnet, daß
man zur Injektion Lösungen verwendet, die Mischungen von verschiedenen alkalisch v/irkenden Substanzen enthalten.
'209824/1031 BAD ORJGlNAi.
-Mr-
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Imprägnierung Lösungen von solchen Reaktivfarbstoffen
verwendet, die als reaktionsfähigen Bestandteil mindestens eine Vinylsulfongruppe besitzen oder mindestens eine Gruppe
aufweisen, die im alkalischen Medium die Vinylsulfongruppe
bildet.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die behandelte Ware nach der Injektion der alkalischen
Flotte zur Fixierung der Farbstoffe noch eine kurze Zeitdauer verweilen läßt.
BAD ORIGtNAt
209824/1P31
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