DE2056327C2 - 2,6-Diamino-9-(β-D-arabinofuranosyl)-purin, dessen N-6-Niedrigalkylderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und pharmazeutische Zubereitungen, welche diese Verbindungen enthalten - Google Patents
2,6-Diamino-9-(β-D-arabinofuranosyl)-purin, dessen N-6-Niedrigalkylderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und pharmazeutische Zubereitungen, welche diese Verbindungen enthaltenInfo
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- A61P31/12—Antivirals
Description
2(1
OH H
worin Rein WasserstofTatom oder eine Niedrigalkylgruppe ist und pharmazeutisch verträgliche Salze
dieser Verbindungen.
2. 2,6-Diamino-9-(/?-D-arabinofuranosyI)-purin.
3. Pharmazeutische Zubereitung, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Verbindung der allgemeinen Formel I gemäß Anspruch 1 oder ein phar- M
mazeutisch verträgliches Salz dieser Verbindung, zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger enthält.
4. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel I gemäß Anspruch 1.
dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise
in einer nach üblichen Methoden erhaltenen Verbindung der allgemeinen Formel II
HNR
45
(II)
50
OZ H
HNR
HO-CH2 /O
K/O/h
(VI)
I I
H H
H H
worin der Rest R die gleiche Bedeutung wie in Anspruch 1 besitzt, mit Natriumacetat in einem
inerten Lösungsmittel
umsetzt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verbindung der allgemeinen
Formel II, in welcher der Rest R ein WasserstofT-atom ist, durch Hydrolyse unter basischen Bedingungen aus einer Verbindung der allgemeinen
..Forme) IV
HNCOY
YCON
ZO-CH2 /O
(iv)l
i\ H OZ/\
H\j γ Η
H\j γ Η
OZ H
worin Y eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und Z die oben genannte Bedeutung besitzt
erhalten worden ist.
Die vorliegende Erfindung schafTt Verbindungen de
allgemeinen Formel ι
HNR
55
worin der Rest R die im Anspruch 1 definierte Bedeutung hat und Z eine unter milden Bedingungen durch katalytische Hydrierung oder «>
Reduktion entfernbare Schutzgruppe ist, die Reste Z reduzierend abspaltet, oder ein entsprechendes (2,3-Anhydro-/?-D-lyxofuranosyl)-purin-Derivat der allgemeinen Formel
VI
Dd
OH H
worin R ein Wasserstoffalom oder eine Niedrigalkylgruppe ist und pharmazeutisch verträgliche Salze dieser
Verbindungen. Diese Verbindungen besitzen /f-Konliguration
bezüglich der Bindung zwischen dem Purin- und dem D-Arubinofuranosyiteil.
Der Ausdruck »Niedrigalkyl«, wie er in der Beschreibung
angewandt wird, bedeutet, daß diese Gruppe 1 bis 4 Kohlcnstoffatome, vorzugsweise I bis 3 Kohlenstoflaiome
und insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatom«: aufweist,
m
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind besonders wertvoll für die Behandlung von Virusinfektionen,
die durch DNA-Viren, wie Impfpocken und Herpes, verursacht werden. Zusätzlich können diese
Verbindungen zur Unterdrückung der Immunreaktion eines Tieres oder eines Menschen bei der Transplantation
von fremden Zellen in den Körper, und zur Behandlung von selbstimmunisierenden Erkrankungen,
wie Lupus cythematosus, haemolytische Anämie, Ulcerative Colitis und Nephrose, eingesetzt werden.
Ferner schafft die Erfindung eine pharmazeutische Zubereitung, die eine Verbindung der allgemeinen Formel
I, oder ihr pharmazeutisch verträgliches Salz, zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger enthält.
Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zubereitungen können parenteral oder oral verabreicht, als
Suppositorien verwendet, als Lösung in der Augenheilkunde,
oder örtlich als Salbe, Creme, Puder angewendet werden, je nachdem, ob die Zubereitung zur Behändlung
von inneren oder äußeren Virusinfektionen, oder zur Unterdrückung von Immunitäts- oder Autoimmunitätsreaktionen
verwendet wird.
Von den Verbindungen der allgemeinen Formel I ist das 2,6-Diamino-9-(/?-D-arabinofuranosyI)-purin wegen
seiner extrem hohen Wirksamkeit gegen Viren, wie beispielsweise gegen den Herpesvirus, besonders hervorzuheben.
Diese Verbindung zeigt ebenso auch eine unerwartet hohe Wirksamkeit gegen den Impfpockenvirus,
und es wurde ferner festgestellt, daß sie zur Unterdrückung der Immunreaktion bei Zelltransplantationen
wertvoll ist.
Die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Verbindungen gegenüber ähnlichen Verbindungen hinsichtlich
der antiviralen Wirksamkeit ergibt sich aus den Untersuchungen, die in Annals of the New York Academy
of Sciences, Vol. 255, Seiten 468 bis 480,8. August 1975 veröffentlicht worden sind.
2,6-Diamino-9-(/?-D-arabinofuranosyI)-purin (ara-DAP)
wurde Mäusen, die intracerebral mit einer 1000 LDso-Dosis von Vaccinia-Virus geimpft waren, vier
Tage lang, beginnend 24 Stunden nach der Impfung, subkutan zweimal täglich in einer Dosis von 50 mg/kg
verabreicht; dabei überlebten acht von zehn Mäusen nach 14 Tagen ohne irgendwelche Anzeichen einer
Erkrankung, wohingegen alle Mäuse der Kontrollgruppe nach 4,5 Tagen verendeten. Wenn die subkutane
Dosis von ara-DAP auf 5 mg/kg bei täglich zweimaliger Verabreichung herabgesetzt wurde, war die Aktivität
noch immer ausreichend (5 von 5 Mäusen überlebten 14 Tage lang). Erst bei einer Dosis von 1,25 mg/kg
v/ar eine antiviral^ Aktivität nicht mehr ersichtlich. Demgegenüber war die Aktivität des bekannten 6-Amino-9-(/5-D-arabinofuranosyl)-purin
(ara-A) bei einer zweimal täglich verabreichten Dosis von 50 mg/kg weniger ausgeprägt. ara-DAP war auch gegen Infektionen
durch Viren vom Herpes simplex-Typ 2 nach Impfung mit 10 LD50 wirksam, nicht mehr jedoch bei 1000
Bei einer durch Herpes simplex-Typ 1 erzeugten Encephalitis bei der Maus durch eine 1000 LD<,,i-lmpfung
war ara-DAP bei einer zweimal täglich verabreichten subkutanen Dosis von 50 mg/kg wirksam und zeigte
eine immer noch signifikante.jedoch niedrigere Aktivität,
wenn diese Dosis oral verabreicht wurde. Hingegen zeigte ara-A bei einer zweimal täglich verabreichten
subkutanen Dosis von 50 mg/kg gegen durch Herpes-Typ I verursachte Encephalitis nur Wirkungen, die
an der Grenze lagen. Die durchschnittliche Überlebenszeit betrug 6,8 Tage, verglichen mit der Überlebenszeil
der Kontrolltiere von 4,6 Tagen. Die antivirale Aktivität von ara-DAP gegen mehrere DNA-Viren
(Herpes, Vaccinia, Adenovirus) in Zellkulturen war offensichtlich.
Gegenüber ara-A weist ara-DAP auch eine niedrigere Cytotoxizität auf. Wenn Säugetierzellen in Gewebekulturen
behandelt werden, wird deren Wachstum zu 50% durch Konzentrationen von 600 μΜ (Detroit 98-Zellen)
und 250 μΜ (L-Zellen) von ara-DAP inhibiert. Diese
gleichen Zellen werden durch viel geringere Konzentrationen von ara-A, nämlich 42 μΜ (Detroit 98) und 12
μΜ (L-Zellen), als von ara-DAP inhibiert. Dies läßt erwarten, daß ara-DAP besser zwischen Viren und infizierten
Zellen differenziert und daher einen größeren Sicherheitsspielraum besitzt.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel! werden hergestellt, indem man in einer Verbindung der allgemeinen
Formel II
HNR
OZ H
worin der Rest R die oben angegebene Bedeutung hat und Z eine blockierende, unter milden Bedingungen
durch katalytische Hydrierung oder Reduktion entfernbare Gruppe, wie eine Benzylgruppe ist, die Reste Z
reduzierend abspaltet.
Die reduzierende Abspaltung kann katalytisch, d.h. unter Verwendung von Wasserstoff und einem Hydrierkatalysator,
wie Palladium, Palladium-auf-Kohle, Platinmohr
oder Raney-Nickei durchgeführt werden. Die Verwendung von Platinoxid oder Platinmohr hai sich
als besonders vorteilhaft erwiesen.
Die Verbindung der allgemeinen Formel II kann auch mit einem Reduktionsmittel, besonders mit solchen,
die Wasserstoffatome in situ bilden, wie Alkalimetall, vorzugsweise Natrium, in flüssigem Ammoniak, umgesetzt
werden.
Die Verbindung der allgemeinen Formel II, in welcher der Rest R Wasserstoff ist, kann wie folgt hergestellt
werden:
Eine Verbinung der allgemeinen Formel III
X1
ZO-CHj
i\ H OZ,
h\| j/
ι ι
OZ H
worin jeder der Reste X1 und X2 ein Halogenatom,
vorzugsweise Chlor oder Brom, und Z eine blockierende Gruppe, wie oben erläutert, und vorzugsweise Benzyl ist, wird mit einem Alkalimetallazid,
vorzugsweise mit Natriumazid, umgesetzt. Das erhaltene 2,6-Diazidderivat wird katalytisch zu
dem 2,6-Diamin der allgemeinen Formel II unter zusätzlicher Bildung einer geringen Menge der
entsprechenden Verbindung der allgemeinen Formel I hydriert.
Die weitere Reduktion der Verbindung der allgemeinen Formel Ii unter den oben beschriebenen
Bedingungen, d. h. durch katalytische Hydrierung oder vorzugsweise unter Verwendung eines Mittels
wie Natrium in flüssigem Ammoniak liefert dann das gewünschte Endprodukt der allgemeinen Formel I. In der Praxis kann es vorteilhaft sein, die
beiden Stufen der Hydrierung unter Verwendung von einigen der wirksameren Katalysatoren, wie
Pla'inoxid oder Platinmohr, vorzugsweise unter Anwendung von Druck oder mit einer etwas längeren Dauer zu kombinieren.
Man kann jedoch auch von einer auf übliche Weise erhaltenen Verbindung der allgemeinen
Formel IV
HNCOY
YCON
ZO-CH2
Zur Herstellung der Verbindung der allgemeinen
Formel IU kann ein 2,6-Dihalugenpurin, vorzugsweise
2,6-Dichlorpurin, mit einem Arabinosezuckerhalogenid, dessen eine oder mehrere Hydroxylgruppen
durch abspaltbare blockierende Gruppen Z, wie oben
definiert, blockiert sind, nach dem von Keller u. a. in J.
kondensiert werden. Der für diesen Zweck bevorzugte
(DT) Zucker ist 2,3,5-Tri-O-benzyl-a-D-arabinofuranosyl
chlorid. Durch Acylierung von 2,6-Diaminopurin, vor
zugsweise mit Essigsäureanhydrid, und nachfolgender analoger Zuckerkondensation erhält man eine Verbindung der allgemeinen Formel IV.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können
aus den anomeren Xylosiden über die allgemeinen Verfahren, wie sie bei Reist u.a. in J. Org. Chem., 1962,27,
3274 und in Biochemistry, 1964,3,15 bis 18, beschrieben
sind, hergestellt werden.
Die Endstufe der Bildung dieser Verbindungen der
allgemeinen Formel I nach diesem Verfahren besteht in
der Ringöffnung des entsprechenden 2,3-Anhydro-/?-D-.lyxofuranosylderivats durch Behandlung mit Natriumacetat in einem inerten Lösungsmittel, wie wässrigem
Dimethylformamid. Das Lyxofuranosylpurinderivat
wird seinerseits durch Epoxidbildung des entsprechenden 9-(2-O-Methansulfonyl-/?-D-xylofuranosyl)-purinderivats mit einer alkoholischen Alkoxidlösung, wie
methanolischem Natriummethoxid, erhalten. Die Ausgangs-Xylofuranosylverbindung kann, wie nachfolgend
angegeben, erhalten werden.
Das 9-(j3-D-Xylofuranosyl)-purin, das in den 2- und 6-Stellungen wie die Verbindungen der allgemeinen Formel I substituiert ist, wird mit Aceton, das Äthansulfonsäure enthält, unter Bildung des entsprechenden 9-(3,5-
0-Isopropyliden-/?-D-xylofuranosyl)-derivats umgesetzt. Dieses wird dann mit Methansulfonylchlorid
unter Bildung der 2-Methansulfonylverbindung umgesetzt, die beispielsweise in wässriger Essigsäure hydrolysiert wird, um die schützende Isopropylidengruppe zu
entfernen. Das 9-(2-O-Methansulfonyl-/?-D-xylofuranosyl)-derivat wird dann, wie oben beschrieben, weiter
umgesetzt.
Das zuerst erwähnte Xylofuranosyl-purin kann mittels Kondensation der 1,2,3,5-Tetra-O-acetat-D-xylofu-
ranose mit einem geeigneten Purin, dessen freie Ami-j
nogruppe durch Acylierung, vorzugsweise Acetylie
rung, geschützt ist, erhalten werden. Beispielsweise
kann das 2-Amino-6-äthylamino-xylofuranosyl-purin
durch Kondensation des Xylofuranosederivats mit
(IV) 50 2-Acetamido-6-chlorpurin, anschließender Umsetzung
mit Äthylamin und Hydrolyse der Acetarviidogruppe
erhalten werden.
OZ H
worin Y eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise eine Methylgruppe, und
Z eine blockierende Gruppe, wie oben definiert, und vorzugsweise Benzyl ist, durch Hydrolyse
unter basischen Bedingungen deacylieren. Dies kann beispielsweise durch Lösen des Produkts in
einem niedrigen Alkohol, wie Methanol, und Zugabe eines Alkalimetallhydroxid;, wie Natriumhydroxid, zu der Lösung bewirkt werden.
A. 2,6-Diazido-9-(2,3,5-tri-O-benzyl-/?-D-arabinofuranosyl)-purin
zyI-/?-D-arabinofuranosyl)-purin (III) in 8 ml Methanol
und 2 ml Aceton wurde mit 440 mg (2 Moläquivalenten'
ausgefällte Natriumchlorid abfiltriert. Das gelbe Filtrai
welches das 2,6-Diazido-9-(2,3,5-tri-O-benzyl-)?-D-ara
binofuranosyl)-purin enthielt, zeigte Absorptionsma
xima bei 245,270 (Peak) und 300 um in 95%igem Ätha
nol. Das Filtrat wurde unmittelbar in der nächsten Stufi
zur Reduktion verwendet.
B. 2,6-Diamino-9-(2,3,5-tri-O-benzyl-/?-D-arabino-
furanosyD-purin (II)
Das Reaktionsprodukt wurde mit einem 5%igen Palladium-auf-Kohle-Katalysator
und Wasserstoff bei etwa 2 bar und 25° C reduziert. Nach 4 Stunden wurde der Katalysator entfernt und das Filtrat unter vermindertem
Druck zur Trockene eingedampft. Der Rückstand (1,88 g) wurde in 95%igem Äthanol umkristallisiert.
Man erhielt blaßgelbe Kristalle (1,0g) mit einem Schmelzpunkt von 158° bis 159° C, die sich nach Dünnschichtchromatographie
als homogen erwiesen. Die Analyse entsprach den für die Titelverbindung berechneten
Weiten.
C. 2,6-Diamino-9-(/?-D-arabinofuranosyl)-purin (I)
Beispiel 2
A. 2,6-Diacetamidopurin
A. 2,6-Diacetamidopurin
B. 2,6-Diamino-9-(2,3,5-tri-O-benzyl-/?-arabinofuranosyl)-purin
(II)
a) 2 Moläquivalenten wässriger Iw-NaOH, oder
b) einem großen Überschuß an Base und Rühren der Lösung während 0,5 Stunden bei 70° bis 800C deacyliert.
Im Falle a) wurde das Produkt aus der Lösung mit Chloroform extrahiert, über Magnesiumsulfat getrocknet
und das Chloroform im Vakuum entfernt, wodurch man die Titel verb indung unmittelbar oder narh Kristal-
!isation erhielt. Im Falle b) wurde das Produkt (II) aus der Lösung ausgefällt und durch Filtrieren unter
Vakuum isoliert. Umkristallisation aus Methanol lieferte die Titelverbindung; Schmelzpunkt 161° bis
162° C.
15
Zu 1 g des Produkts (II) aus Beispiel 1 wurden 200 ml flüssiges Ammoniak und dann kleine Stücke Natrium
zugegeben, bis die blaue Farbe mehrere Minuten bestehen blieb. Insgesamt wurden 350 mg Natrium zugegeben.
Die blaue Farbe wurde mit wenigen Kristallen Ammoniumchlorid beseitigt, das Ammoniak durch
Einleiten von Stickstoff abgetrieben und der Rückstand rn:t 50 ml Benzol trituriert. Der unlösliche Rückstand
wurde in einigen wenigen ml Wasser aufgenommen und mit Essigsäure neutralisiert. Das Produkt (500 mg) hatte
nach Umkristallisieren in Wasser einen Schmelzpunkt von 257° bis 259°C (Zers.). Die Titelverbindung hatte
bei einem pH-Wert von 1 kmm= 253,290 und bei einem
pH-Wert von 11 Xmm = 257, 279.
35
Eine Suspension von 10 g wasserfreiem 2,6-Diaminopurin in 150ml frischem Essigsäureanhydrid wurde
unter gutem Rühren auf 70° bis 800C erhitzt. Der Feststoffwurde
durch Filtrieren unter Vakuum isoliert und gründlich mit Äther gewaschen. Der Feststoff war ein
Gemisch von di- und triacetyliertem Material; Schmelzpunkt 244° bis 2500C (Zers.).
Dieses Material wurde zu 11 absolutem Methanol,
das 100 ml konzentriertes Ammoniumhydroxid enthielt, zugegeben. Der Kolben wurde 15 Minuten
lang unter gelegentlichem Bewegen auf Raumtemperatur gehalten. Der unlösliche Feststoff wurde durch
Filtrieren unter Vakuum entfernt und bei 1000C getrocknet.
Ausbeute: 10,6g (insgesamt 68%); Schmelzpunkt 296° bis 3000C.
Die Struktur wurde durch NMR-Spektroskopie bestätigt.
Eine Suspension von 16,0 g 2,6-Diacetamidopurin und Molekularsiebe in trockenem Methylenchlorid, die
20,6 g 2,3,5-tri-O-benzyl-a-D-arabinofuranosyl-chlorid
enthielt, wurde 2 Wochen lang bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wurde durch eine Schicht Kieselgur
filtriert und das Lösungsmittel unter Vakuum entfernt. Die Extraktion des rohen Öls mit Cyclohexan
ergab 10,3 g (47%) rohes 2,6-Diacetamido-9-(2,3,5-tri-O-benzyI-/?-D-arabinofuranosyl)-purin.
Diese Verbindung wurde dann durch Behandeln einer äthanolischen Lösung mit
C. Die erhaltene Verbindung wurde in an sich
bekannter Weise in 2,6-Diamino-9-0?-D-arabino-
furanosyl)-purin übergeführt
2-Amino-6-äthylamino-9-(/?-D-arabinofuranosyl)-purin
Eine Suspension von 22,3 g 2-Amino-6-chIorpurin,
700 ml frischem Essigsäureanhydrid und 2 ml 85%iger H3PO4 wurde erhitzt und bei 950C 3,5 Stunden lang
gerührt und nach Abkühlen die unlöslichen Teile abfiltriert. Das Filtrat wurde im Vakuum zur Trockene eingedampft
und der Rückstand gründlich mit Äther gewaschen.
Der Rückstand wurde dann in 1,51 Methanol, das 150 ml konzentriertes NH4OH enthielt, aufgenommen,
das unlösliche Material nach 15 Minuten abfiltriert und
das Filtrat im Vakuum zur Trockene eingedampft. Der Feststoff wurde in In-NaOH aufgenommen, mit Filterhilfe
behandelt, filtriert und mit 2/?-HCI neutralisiert. Man erhielt 2-Acetamido-6-chlorpurin; Schmelzpunkt
3000C.
1,2,3,5-Tetra-O-acetyl-D-xylofuranose wurde zuerst
mit 2-Acetamido-6-chlorpurin und dann mit Äthylamin kondensiert und unter Bildung von 2-Amino-6-äthyI-amino-9-(/?-D-xylofuranosyl)-purin
hydrolysiert, das mit Aceton, welches Äthansulfonsäure enthielt, unter Bildung von 2-Ärnino-6-äihyiarniriO-9-(3,5,-0-isoprGpyliden-/?-D-xylofuranosyI)-purin
umgesetzt wurde. Die letztgenannte Verbindung wurde dann mit Methansulfonylchlorid
unter Bildung von 2-Amino-6-äthylamino-9-(3,4-0-isopropyliden-2-methansulfonyI-/?-D-xylofuranosyl)-purin
umgesetzt, diese Verbindung dann in wässriger Essigsäure unter Bildung von 2-Amino-6-ätha!amino-9-(2-0-methansulfonyl-/?-D-xylofuranosyl)-purin
hydrolisiert, das dann mit methanolischem Natriummethoxid unter Bildung von 2-Amino-6-äthylamino-9-(2,3-anhydro-/7-D-xylofuranosyl)-purin
behandelt wurde. Diese Verbindung wurde durch Erhitzen mit Natriumacetat in wässrigem Dimethylformamid
in die Titelverbindung überführt. Das Reaktionsgemisch wurde zur Trockene eingedampft, der Rückstand
in Wasser gelöst und daraus umkristallisiert.
Claims (1)
- Patentansprüche:1, 2,6-Diamino-9<5-D-arabinofuranosyl)-purin und dessen N-6-Niedrig'alkylderivate der allgemeinen FormelHNRIO
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