DE205488C - - Google Patents

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DE205488C
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aniline
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B23/00Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents
    • C06B23/04Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents for cooling the explosion gases including antifouling and flash suppressing agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
M 205488 KLASSE 78 c. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Januar 1908 ab.
Anilin geht bekanntlich mit verschiedenen anorganischen Salzen, wie Chloriden, Nitraten, Sulfaten der Erdalkalien und der Schwermetalle, feste stabile Verbindungen ein.
Auffallend hierbei ist es, daß Salze, die an und für sich sehr hygroskopisch sind, durch die Behandlung mit Anilin die Fähigkeit, Wasser anzuziehen, mehr oder weniger verlieren. So wird z. B. Chlorcalcium oder AIuminiumnitrat durch einfaches Vermengen mit Anilin in ein trockenes Pulver verwandelt.
Diese Beobachtung erwies sich insofern als außerordentlich wertvoll, als derart präparierte Salze jetzt eine Bedeutung als Sprengstoffkomponente gewannen, an die früher gar nicht gedacht werden konnte.
Es ist bekannt, daß gewisse anorganische Salze die Wettersicherheit von Sprengstoff gemischen erhöhen, wie z. B. Chlornatrium, Chlorkalium oder Chlorammonium. Nach angestellten Versuchen trifft dies auch für Chlorcalcium zu, jedoch war bisher die Verwendung dieses äußerst wohlfeilen Salzes für die Zwecke der Sprengstoffherstellung seiner großen Hygroskopizität wegen ausgeschlossen. Wie festgestellt wurde, eignet sich jedoch dieser Körper in Form seiner Anilinverbindung vorzüglich für den genannten Zweck,' indem es nicht nur die Wettersicherheit günstig beeinflußt, sondern auch gleichzeitig als Kohlenstoffträger dient.
Mehr oder weniger zeigen sich alle Metallsalzanüinverbindungen für den genannten Zweck in gleicher Weise geeignet, und man ist mit ihrer Hilfe in der Lage, ohne Verwendung anderer Kohlenstoffverbindungen dl· ■ rekt durch Vermischen mit Ammoniaksalpeter brauchbare Sprengstoffe zu erhalten. In den meisten Fällen wird lediglich die Preisfrage entscheiden, ob diese oder jene Verbindung für den jeweiligen Zweck bevorzugt werden soll.
Es wurden bei den angestellten Versuchen eine Reihe von derartigen Anilinverbindungen hergestellt, die bisher in der Literatur weder erwähnt noch beschrieben sind. Es sind dies hauptsächlich nachstehende Verbindungen:
Aluminiumnitratanilin, Kupfernitratanilin, Kupferacetatanilin, Kupferchloratanilin, Kupferoxalatanilin, Zinknitratanilin, Zinkphosphatanilin, Natriumphosphatanilin, Alaunanilin, Kupfersulfatanilin mit 4 Mol. Anilin.
Aus der großen Zahl der angestellten Versuche seien folgende Beispiele angeführt:
1. 90 Prozent Ammoniaksalpeter, 10 Prozent Chlorcalcium anilin. Die Sprengkraft beträgt 290 ecm bei einer Wettersicherheit von 580 g in 8 bis 9 prozentigem Schlagwettergemisch.
2. 95 Prozent Ammöniaksalpeter, 5 Prozent Kupfersulfatanilin. Dieser Sprengstoff ergibt eine Ausbauchung von 302 ecm bei einer Schlagwettersicherheit bis zu 600 g.
3. 90 Prozent Ammöniaksalpeter, 10 Prozent Kupferoxalatanilin. Normalausbauchung 310 ecm, sicher bis 610 g.
4. 95 Prozent Ammoniaksalpeter, 5 Prozent Kupferoxalatanilin. Ausbauchung 290 ecm, sicher bis 650 g· - ·
5. 92,5 Prozent Ammoniaksalpeter, 2,5 Prozent Zucker, 5 Prozent Kupfersulfatanilin.' Ausbauchung 320 ecm, sicher bis 600 g.
6. 7° Prozent Ammoniaksalpeter, 20 Prozent Kalisalpeter, 10 Prozent Kupfersulfatanilin. Ausbauchung 280 ecm, sicher bis 675 g· .
Aus obigen Beispielen ist klar ersichtlich, daß mit Einführung der Anilinmetallsalzverbindungen eine neue Gruppe von Sprengstoffen geschaffen worden ist, welche, abgesehen von ihrer Neuartigkeit, mancherlei Vorzüge vor anderen bekannten Sprengstoffgemischen aufweist. Die Herstellungsweise ist äußerst einfach, indem die Sprengstoffbestandteile nur innigst miteinander gemischt zu werden brauchen, um zum Verpacken fertige Sprengstoffe zu erhalten. Die Sprengstoffe bilden ein trockenes Pulver von hoher Ladedichte und vorzüglicher Detonations- und Lagerfähigkeit.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung brisanter, wettersicherer Sprengstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß Ammoniaksalpeter oder Gemische von Ammoniaksalpeter mit anderen Salpeterarten mit Anilinmetallsalzen mit oder ohne Zusatz anderer Kohlenstoffträger innigst gemischt werden.
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