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Sitzeinrichtung, insbesondere für Schienenfahrzeuge.
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Zusatz zu Patent... (Pat.-Anm. P 20 41 787.2) Das Hauptpatent bezieht
sich auf eine Sitzeinrichtung, insbesondere für Schienenfahrzeuge, mit zufolge Schienenführung
vorverlagerbarem Sitzrahmen und mit diesem gelenkig gekuppelter Rückenlehne, die
bei Vorverlagerung des Sitzrahmens in Richtung der horizontalen Erstreckung abklappt,
wobei am unteren Ende der Rückenlehne im Abstand vom Sitzrahmen/Rückenlehnen-Drehpunkt
ein Steuerzapfen voryesehen ist, dem eine unterhalb der Sitzrahmen-Schienenführung
scnräg abwärts zu dieser liegend verlaufende Schienenführung zugeordnet ist.
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Diese Ausgestsaltung verwirklicht eine Zwangssteuerung der Rückenlehne
unter Aufgabe der bisher üblichen Führungsmittel an der Abteil-Rückwand. Diese Führungsmittel
sind vielmehr in räumlich günstigerer Anordnung unter den Sitzrahmen verlegt.
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Die auch auf die Möglichkeit der Herrichtung einer Liege abgestimmten
Sitzeinrichtungen sind jedoch unter Beachtung der besonderen, nach hinten abfallenden
Sitzformen hinsichtlich der Schaffung einer möglichst waagerechten Liegefläche noch
verbesserungsbedürftig. Außerdem soll dem Fahrgast die Möglichkeit gegeben werden,
bestimmte Sitzpositionen ohne Aufgabe der stufenlosen Neigungsverstellung leicht
und sicher herbeiführen zu können.
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In Weiterbildung und Verbesserung des Gegenstandes-,gemaß hauptpatent
wird daher erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß sowohl die Sitzrahmen-Schienenführung
als auch die Steuerzapfen- Schienenführung in einzelne winklig zueinander verlaufende,
aneinander anschließende Einzelabschnitte unterteilt sind.
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Hierbei ist es gemäß der Erfindung von Vorteil, wenn die Einzelabschnitte
der beiden Schienen führungen im Anfangsbereich geringfügiger zueinander divergieren
als im Mittelbereich.
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Eia weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die inzelabschnitte
etwa geradlinig ausgebildet sind und sich in engen Krümmungsbögen aneinander anschließen.
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Zudem ist es erfindungsgemäß von Vorteil, wenn der Sitzrahmen an seiner
Unterseite eine sich, insbesondere in vollständig vorgezogener Stellung, auf einer
Querholm abstützende Kufe aufweist, deren Stützhöhe sich zur rückwärtigen Kante
des Sitzrahmens hin vergrößert.
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Endlich ist eine günstige Ausgestaltung gemäß der Erfindung noch durch
eine Zwangsführung zwischen den Schienen und den Sitzrahmen- und Steuerzapfen-Rollen
gegeben.
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Zufolge solchen Aufbaues ist die Sitzeinrichtung gemaß Hauptpatent
um zwei weitere, wesentliche Vorteile bereichert: Bei stufenloser Neigungsverstellung
der Rückenlehne lassen sich zum einen eindeutig definierte Zwischenstellungen verwirklichen.
In der Praxis sieht dies so aus, daß neben der üblichen steilen Grundstellung eine
bevorzugte Sitzposition einstellbar ist, welche der Reisende im allgemeinen auf
kurzen Reisestrecken einzunehmen wünscht. Eine weitere Sitzposition berücksichtigt
hinsichtlich ihres Sitzöffnungswinkels eine Lage, welche für längere Reisen eine
hohe Bequemlichkeit bietet. Der zweite Vorteil ist in der Verbesserung der Liegestellung
zu sehen. Ohne die Polsterform zu verändern,
wird zufolge der besonderen
Sitzrahmen-Scilienenführung eine weitgehend ebene Liege fläche erzielt, dies wird
begünstigt durch die Veränderung der Stützhöhe im Bereich der rückwärtigen Kante
des Sitzrahmens. Die zur Erlangung der bequemen Sitzposition nach rückwärts abfallende
Sitzfläche wird hierdurch in der durch Vorziehen des Sitzpolsters erreichbaren Liegeposition
angehoben. zur Verwirklichung des erfindungsgemäßen Lösungsvorschlages sind einfache
Bauteile und Vorkehrungen erforderlich. So werden die einzelnen bevorzugten Sitzpositionen
unter Beibehaltung der stufenlosen Neigungsveränderung der Rückenlehne durch winklig
zueinander verlaufende Einzelabschnitte der Sitzrahmen-Schienenführung und Steuerzapfen-Schienenführung
eindeutig definiert. Die Einzelabschnitt sind etwa geradlinig ausgebildet und gehen
über die Leichtgänqigkeit der Verstellung nicht beeinträchtigende enge Krümmungbögen
ineinander über.
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Der Divergierungs-Winkel der beiden Schienenführungen vergrößert sich
abschnittweise. Die im übrigen verwirklichte Zwangsführung zwischen den Schienen
und den Sitzrahmen- und Steuerzapfen-Rollen ist eben so einfach wie narrensicher.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten des Anmeldungsgegenstandes sind
nachstehend anhand eines zeichnerischen Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht gegen die Sitzeinrichtung unter
Verdeutlichung mehrerer Sitzpositionen sowie einer Liegestellung und Fig. 2 bis
5 Mittel zur Herbeiführung der oben herausgestellen Zwangsführung zwischen den Schienen
und dem Sitzrahmen- und Steuerzapfen-Rollen.
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Die Sitzeinrichtung besteht aus mehreren, nebeneinander angeordneten,
über Scharniere 1 mit einer Rückenlehne 2 verbundenen Sitzen 3.
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Jeder Sitz weist einen Sitzrahmen 4 auf. Dessen beide Seitenschenkel
gehen in einen, im wesentlichem in der Sitzrahmenebene liegenden Auslegerarm 5 über.
Jeder Arm 5 weist einen mit einer Rolle versehenen Führungszapfen 6' auf.
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Die Führungszapfen 6' laufen in der Sitzrahmen-Schienenführung 7.
Bezüglich dieser SitzrAlrnen-Schienenführung handelt es sich bei der in Fig. 1 bevorzugten
Bauweise um paarig angeordnet U-Profile. Deren U-Öffnungen weisen aufeinander.
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Ix Bereich der Sitavorderkante 3' erfolgt die Abstutzung des Sitzrahmens
4 auf einen quer verlaufenden Sitztr&gerholm 8.
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handelt sich um ein Rohr runden Querschnitts. Die Sitze 3
lassen
sich unabhängig voneinander in Richtung des Pfeiles x vorziehen, wobei die Rückenlehne
2 sich je nach Vorschublänge in ihrer Neigung zur Kabinenrückwand 9 verändert. Der
Neigungswinkel der Rücken lehne ist stufenlos variier- und feststellbar. Zur Festlegung
weist der Sitzrahmen 4 an der Unterseite seiner Seitenschenkel eine Bewährung 10
aus elutisch eindrückbarem Material auf. Es kann sich hier vorzugsweise um Gummi
handeln. Eine entsprechende Gummi leiste kann zur Erhöhung der Griffigkeit beispielsweise
quer- und kreuzgerieft sein, dies zur Sicherstellung der Festlegung auch in nicht
belastetem Zustand des Sitzes. Der querverlaufende Sitzträgerholm 8 kann in entsprechender
Weise beschichtet sein.
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Die bewegungsabhängige Neigungsverstellung der Rückenlehne 2 ist durch
einen am untern Ende der Rücken lehne angeordneten Steuerzapfen 11, welcher rollenbstückt
in einer Schienenführung 12 gleitet, erzielt. Auch diese Schienenführung ist beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in Form parallel zueinander angeordneter U-Schienen
erstellt. Diese U-Profile weisen jedoch mit ihrer öffnung nach außen. Der Steuerzapfen
11 sitzt an einem in der sitz-Grundetellung I (ausgezogene Linien stdl parallel
zur Kabinenwend @ erstreckenden Arm 17. letzterer ist att de. Rückenlhnenrahmen
beispielsweise
durch Schweißung fest verbunden. Der bzw. die Steuerzapfen
11 liegen im Abstand y vom, durch den Gelenl;-zapfen des Scharnieres 1 gebildeten
Sitzrahnlen/Rückenlellnen-Drehpunkt A entfernt. In Zugriclltung (Pfeil x) yesehen,
liegt der Steuerzapfen ninter dem genannten Drehpunkt A.
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sowohl die Sitzrahmen-Schienenführung 7 als auch die Steuerzapfen-Schienenführung
12 sind in einzelne, winklig zueinander verlaufende, Einzelabschnitte a bis f bzw.
g bis 1 unterteilt.
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Die Einzelabschnitte a bis f bzw. g bis 1 schließen aneinander an.
Jeder Einzelabschnitt verläuft etwa geradlinig und geht über einen engen Krümmungsbogen
13 in den nachstfolgenden Einzelabschnitt über. Die Ausrichtung der beiden Schienenfuhrungen
ist so vorgenommen, daß die Einzelabschnitte im Anfangsbereich geringfügiger zueinander
divergieren als im Mittelbereich. Als Mittelbereich sind die Abschnitte d und j
sowie deren Ausläufer anzusehen. Unter Beachtung des Divergierungswinkels sind die
nachstehenden Abschnitte in Bezug zueinander zu setzen: a zu g, b zu h usw. Die
Einzelabschnitte a und y gehen von dem gemeinsamen Tragernolm 28 der Sitzeinrichtung
aus. Es handelt sich um ein Winkelprofil, dessen horizontaler Schenkel zur Auflage
und Befestigung dieser Führungen 7 und 12 dient.
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Die Einzelabschnitte f und 1 sind auf'den Sitzrahmenträgerholm 8 ausgerichtet
und an diesem angeschweißt» verschraubt oder in einer anderen Weise gehaltert. Neben
der eigentlichen Führungsfunktion dienen die die Führungen 7 und 12 bildenden Profile
als Querstreben PAr das Gesamt-Sitzgestell.
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Das scharnierseitige Ende des Sitzes 3 weist an seiner Unterseite
eine oder mehrere Kufen 35 auf. Diese sind an den Sitzrahmen 4 angeschweißt oder
angeschraubt. Es handelt sich zweckmäßig um Winkelprofile. Der in der Horizontalen
verlaufende, aufliegende Winkelschenkel 35' dient gleichzeitig zur Befestigung der
eingangs erwähnten Bewahrung 10 aus elastisch eindrückbarem Material. Die Kufe ist
keilförmig gestaltet. Sie gibt dem nach hinten abfallenden Ende des Sitzes etwa
die gleiche Gesamthöhe» wie sie im Bereich der Sitzvorderkante 3' vorliegt.
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In Fig. 1 sind mehrere Sitzpositionen veranschaulicht.
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I. zeigt den Sitz bzw. die Sitzeinrichtung in Grundstellung.
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Diese Stellung ist als die für Kurzzeitbenutzang bevorzugte Normalstellung
anzusehen. In dieser Stellung befindet sich der Führungszapfen 6' im Einzelabschnitt
a der Schienenführung 7. Der' Steuerzapfen 11 hingegen liegt im Bereich des Einzelabschnittes
g der Schienenführung 12.
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Bei der Sitzposition gemäß II ist der Sitz 3 um ca. 60 mm ausgezogen.
Die Sitzneigung wird hierbei im hinteren Bereich des Sitzes zufolge der besonderen
Ausrichtung der Führungen etwas abgesenkt. Gleichzeitig hebt sich die Sitzvorderkante,
ebenfalls durch die Zwangssteuerung bewirkt, etwas an. Dies führt zu einem Sitzöffnungswinkel,
den der Reisende vorzugsweise auch im Kurzstreckenverkehr bevorzugt. In dieser Stellung
sind Führungszapfen und Steuerzapfen in die Krümmungsbögen B der beiden benachbarten
Einzelabschnitte b und c bzw. h und i der divergierend verlaufenden Führungen eingetreten.
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Diese Stellung ist durch die Einlagerung in den Krümmungsbögen ausreichend
festgelegt unter Beachtung des Umstandes, daß sich die Sitzvorderkante weitgehend
unverschiebbar auf dem Sitzträgerholm 8 abstützt.
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Die mit III bezeichnete Sitzposition der Sitzeinrichtung zeigt eine
Ausrichtung des Sitzes sowie der Rückenlehne, welcher in Ergänzung der Sitzposition
II auch im Falle längerer Benutzung zu bevorzugen ist. Auch in dieser Stellung tritt
zufolge der Zwangs führung das starke Ansteigen der Vorderkante des Sitzes 3 nicht
auf. Diese Stellung ist durch Eintritt des Führungszapfens 6' und des Steuerzapfens
11 in den Krümmungsbogen B zwischen den Einzelabschnitten c und d der Schienenführung
7 und den Einzelabschnitten i und j der Schienenführung 12 eindeutig festgelegt.
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Die Position IV zeigt die Sitzeinrichtung in Umwandlung zu einer Liege,
welche unter Ausziehen zweier in Gegenüberlage befindlicher Sitze hergerichtet werden
kann. Die Bewegung des in Richtung des Pfeiles x gezogenen Sitzes wird durch eine
Anschlagstütze 18 begrenzt. Gegen letztere trifft der Steuerzapfen 11. In dieser
Endstellung wird, wie aus der Darstellung in Fig. 1 klar ersichtlich, das rückwärtige
Ende des Sitzes 3 zufolge der Kufe 35 angehoben, so daß ohne räumliche Veränderung
der Polsterform, lediglich durch besondere Ausrichtung der Schienenführungen und
der Zuordnung der Kufe 35 eine nahezu ebene Liegefläche erzielbar ist, bei der die
Rückenlehne 2 als Kopfkissen dienen mag. Die Kufe 35 vermeidet das Absenken der
Sitzvorderkante. Der Fün.rungszapfen 6' liegt auf dem sich in der Horizontalen erstreckenden
Einzelabschnitt e auf.
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über die dargestellten mit I bis IV bezeichneten Positionen hinaus
können zufolge der stufenlosen Verstellmöglichkeit Zwischenstellungen nach Wunsch
herbeigeführt werden.
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Die Fig. 2 bis 5 zeigen, Ausführungsmöglichkeiten hinsichtlich der
Zwangsführung zwischen den Schienen- und Sitzrahmen-Steuerzapfen-Rollen. So ist
beispielsweise der Führungszapfen 6' gemäß Fig. 2 mit einer eine Laufrille 36 aufweisenden
Rolle 6" bestückt. Diese läuft in einem Kulissenschlitz 37, dessen
Verlauf
dem der Schienenführungen 5 und 12 entspricht. Zum Einsetzen der Rolle kann an einer
günstigst zu wählenden Stelle des Kulissenschlitzes 37 eine dem Rollenumfang entsprechende
Einführöffnung vorgesehen sein.
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Im Falle der Fig. 3 ist wiederum ein Kulissenschlitz 37' bevorzugt,
in den in baulich einfacher Weise der Führungszapfen 6' eingreift. Dieser Kulissenschlitz
37' bzw. 37 der vorerwähnten Ausgestaltung kann in den lotrechten Schenkel beispielsweise
eines U,-Kasten- oder Winkelprofiles eingearbeitet sein.
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Im Falle der Fig. 4 ist die Zwangs führung durch eine Doppelrolle
38 realisiert. Diese laufen auf den entsprechend in Gegenüberlage angeordneten Führungszapfen
6'. Der Steuerzapfen kann in ähnlicher Weise als Doppelrolle ausgebildet sein. Die
Rollen laufen auf entsprechend den Schienenführungen 7 und 12 ausgerichteten Stangen
39. Diese können gemäß Fig. 4 als Rundprofil oder gemäß Fig. 5 als käntiges Profil
vorliegen, wobei die Doppelrolle gemäß Fig. 5 diesem Profil entspechend angepaßt
ist.