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Schubkolbengerät mit Stange zum Zuruckholen des Kolbens Die Erfindung
betrifft ein Schubkolbengerät, also ein Bolzensetzgerat, dessen Lauf einen in Laufrichtung
bewegbaren Kolben besitzt, der bei Entladung einer Kartusche auf einen in das Vorderende
des Laufes eingesetzten Bolzen trifft und ihn in eine Wandung, auf die das Bolzensetzgerät
aufgesetzt worden ist, eintreibt. Es ist bekannt, solche Bolzensetzgeräte mit einer
parallel zum Lauf bewegbaren Stange zu versehen, die an ihrem einen Ende in das
Innere des Laufes hineinragt und geeignet ist, den durch die Entladung nach vorn
bewegten Schubkolben wieder in die ZUndbereitschaftsstellung zurückzuholen (Offenlegungsschrift
1 939 801).
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Aufgabe der Erfindung ist eine solche Anordnung dieser RUckholstange,
daß sie geeignet ist, weitere Funktionen zu übernehmen Gemäß der Erfindung ist die
Stange in einer FUhrung gelagert, die an ihrem der Zündvorrichtung des Bolzensetzgerätes
zugekehrten Ende einen Anschlag für die Stange besitzt, dessen Lage in Achsrichtung
der Stange verstellbar ist. Durch einen solchen Anschlag wird die Endstellung der
Stange und damit auch die Endstellung des Schubkolbens bei seiner Zurilckbewegung
und damit die Größe des Verbrennungsraumes der Kartuschenladung bestimmt. Der Größe
dieses Raumes entspricht die auf den Kolben wirkende und somit auch die auf den
einzutreibenden Bolzen wirkende Kraft. Diese Anordnung ermöglicht somit eine sehr
einfache Anderung der Kraft,
mit der der Bolzen eingetrieben wird.
Das der Zündvorrichtung zugekehrte Ende dieser Führung liegt vorzugsweise im Bereich
des Handgriffes des Gerätes, und der Anschlag hat vorzugsweise die Form einer Schraube,
deren Achse in der Richtung der Stange liegt. Das der Zündvorrichtung entgegengesetzte
Ende der Stange besitzt vorzugsweise eine gegenüber der Stange gegen eine Feder
derart bewegbare Querstange, daß die Feder bestrebt ist, das Ende der Querstange
in das Innere des Laufes zu bewegen. Im Lauf ist an seinem Vorderende eine damit
fest verbundene Büchse vorgesehen, deren hinteres Ende als Anschlag für den Schubkolben
dient und einen Längsschlitz besitzt, von dem das Ende der genannten Querstange
aufgenommen wird, wenn die Rückholstange ihre vorderste Stellung einnimmt. Dadurch
wird sichergestellt, daß die Querstange nicht von dem durch die Kartuschenexplosion
bewegten Kolben getroffen wird.
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Um zu verhindern, daß der Lauf in Richtung des Pfeiles P bis in die
Zündbereitschaftsstellung zurückgeschoben wird und dadurch die Zündung einer Kartusche
ausgelöst wird, während die Stange sich nicht in ihrer vordersten Endstellung befindet
und somit durch die Entladung der Kartuschen nach vorn geschleudert werden und den
Benutzer des Gerätes verletzen könnte, ist in der Führung der Stange ein in die
Mantelfläche des Laufs eingreifendes, quer zur Laufachse bewegliches Sperrelement
an einer Stelle angeordnet, die knapp hinter dem hinteren Ende der in ihrer vordersten
Endstellung befindlichen Stange liegt. Um zusätzlich sicherzustellen, daß die Stange,
nachdem sie in ihre vorderste Endlage bewegt worden ist, auch in dieser Lage bleibt,
ist vorzugsweise in dem vordersten Teil des Gehäuses ein Permanentmagnet vorgesehen,
gegen den sich das vordere Ende der Stange in dieser Endlage legt.
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Bei Bolzensetzgeräten, die eine Führung für ein Magazinband für Kartuschen
und einen Mechanismus zum schrittweisen Vorschieben dieses Magazinbandes aufweisen,
wird die Rückholstange vorzugsweise
derart angeordnet, daß dieser
Mechanismus durch die Rückholstange bei ihrer Zurückbewegung betätigt wird. Dieser
Mechanismus kann aus einem im Gehäuse gelagerten, um eine zur Laufachse rechtwinklige
Achse beweglichen Hebel bestehen, dessen freies Ende am Magazinband angreift, wobei
dieser Hebel oder ein ihn betätigendes Organ im Wege des Endes der Rückliolstange
liegt.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein Bolzensetzgerät gemäß der
Erfindung nach Linie I-l der Fig. 3; Fig. 2 zeigt eine Hinteransicht dieses Geräts;
Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 1 und 5; Fig. 4 zeigt einen
Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 3; Fig. 5 zeigt einen Teil des gleichen Schnitts
wie Fig. 4 bei anderer Lage der Rückholstange; Fig. 6 zeigt einen Schnitt nach Linie
VI-VI der Fig. 3; Fig. 7 zeigt einen Schnitt nach Linie VIl-VIl der Fig. 6; Fig.
8 zeigt den gleichen Schnitt wie Fig. 7, jedoch in einer anderen Stellung einige
der dargestellten Teile.
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Ein mit einem Handgriff 2 versehenes Gehäuse 1 besitzt in seinem vorderen
Teil eine Bohrung für einen Lauf 3 und in seinem hinteren Teil eine damit fluchtende
Bohrung für einen Zylinder 4, der durch eine Feder 5 nach vorn bis zu einem Anschlag
la des Gehäuses gedrUckt wird. Zwischen dem hinteren Ende des Laufes 3 und dem vorderen
Ende des Zylinders 4 befindet sich eine in Fig. 1 nicht dargestellte starre Verbindung.
Durch eine Zurückbewegung des Laufs 3 in Richtung des Pfeiles P wird somit die Feder
5 gespannt.
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Im vorderen Teil des Laufes 3 ist eine Hülse 6 befestigt. Ein
Schubkolben
7 mit einem langen zentralen Ansatz 7a, der in der Hülse 6 geführt wird, ist in
dem Lauf 3 axial frei beweglich.
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Sein Bewegungsweg ist einerseits begrenzt durch eine Verengung am
rückwärtigen Ende des Laufes 3 und andererseits durch das hintere Ende der Hülse
6. Die Hülse 6 dient zur Aufnahme der einzutreibenden Bolzen 8.
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Das Bewegen des Schubkolbens 7 zwecks Eintreibens des Bolzens 8 erfolgt
durch die Explosionsgase von Kartuschen 9, die in einem flexiblen Magazinband 10
gehalten sind. Die Führung für dieses Magazinband ist derart, daß das Magazinband
zunächst in einer zum Lauf 3 parallelen Richtung in einem Führungsraum 11 unterhalb
des Gehäuses 1 und anschließend quer zur Achse des Laufes 3 nach oben geführt wird.
Der vorschub des Magazinbandes 10 und somit der Kartusche 9 erfolgt schrittweise
mittels eines weiter unten beschriebenen Mechanismus, derart, daß nach jedem Schritt
eine Kartusche 9 genau in der Achse des Laufes 3 liegt. Der Lauf 3 hat an seinem
hinteren Ende eine Bohrung 3a, die zur Aufnahme der Kartusche 9 dient. Wenn man
den Lauf 3 entgegen der Feder 5 zurück bewegt, so schiebt sich der Teil 3a des Laufs
3 über eine Kartusche 9. Gleichzeitig wird durch eine Stange 4a der Zylinder 4 soweit
zurückbewegt, daß eine radiale Öffnung 12 in dem Bereich einer im Gehäuse vorgesehenen
bRfnung 13 gelangt. In die Öffnung 13 kann die Nase 14a eines Winkelhebels 14 mittels
des Abzugschiebers 15 gegenüber einer Feder 16 derart bewegt werden, daß sie ein
Sperrelement 17 gegenUber einer Feder 19 entriegelt, das in einer Bohrung 18 eines
eine Zündnadel 20a tragenden Schlaghammers 20 sitzt. Der Sahlaghammer 20 wird an
seinem anderen Ende mittels einer Feder 22 gegen eine Platte 23 gezogen, die ihrerseits
durch eine Feder 24 gegen einen mit dem Gehäuse 1 verbundenen Teil 25 gedrückt wird.
Beim u'nen des Sperrelementes 17 wird daher die ZUndnadel 20a unter der Wirkung
der Feder 24 duroh ein mit dem Gehäuse 1 test verbundenes Kartusohenrüoklager 21
gegen den Boden der Kartusche 9 gesehleudert, die in der Achse des Laufes 3 liegt.
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An der Unterseite des Gehäuses 1 befindet sich eine Führung 26 (siehe
Fig. 4) mit einer zur Achse des Laufes 3 parallelen Bohrung 27, in der eine Stange
28 bewegbar ist, die zum Rückholen des Schubkolbens 7 dient. In dem vorderen Ende
dieser Stange 28 ist eine Querstange 29 gelagert, deren nach hinten abgewinkeltes
Ende 29a durch einen Längsschlitz 3b des Laufes 3 in den Lauf 3 hineinragt. Bei
ganz zurückgezogener Stange 28 ragt es in einen Schlitz der Hülse 6. Durch eine
Feder 30 wird das abgewinkelte Ende 29a in den Lauf gedrückt, eine Bewegung, die
durch ein verdicktes Ende 31 der Querstange begrenzt wird. Ein kleiner Permanentmagnet
32 ist am forderen Ende der Führung 26 derart angebracht, daß sich das vordere Ende
der Stange 28 gegen ihn anlegt, wenn sie sich in ihrer vordersten Endlage befindet.
In das hintere Ende der Führung 26 ist eine mit einem Rändelknopf 33a versehene
Stellschraube 33 begrenzt eingeschraubt, deren Einschraubtiefe durch eine Mutter
34 begrenzt und arretiert werden kann.
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In der Führung 26 ist ein quer zur Führung angeordneter Stift 35,
der etwas länger ist als der Abstand der Außenseiten von Lauf 3 und Stange 28 so
angeordnet, daß er sich in einer Richtung quer zum Lauf frei bewegen kann. Dieser
Stift 35 liegt in einem solchen Abstand vom Permanentmagneten 32, daß er etwas in
die Bohrung 27 der Führung 26 hineinragt, wenn die Stange 28 sich in ihrer vordersten
Endlage befindet (siehe Fig. 4). Der Lauf 3 besitzt eine kleine Ausnehmung 36, die
dem Stift 35 gegenüberliegt, wenn der Lauf 3 sich in seiner vordersten Endstellung
befindet. Diese vorderste Endstellung wird bestimmt durch eine als Anschlag dienende
Schraube 44, die in einen Schlitz 45 auf der Außenseite des Laufes 3 eingreift (Fig.
1).
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Zum schrittweisen Vorschub des Magazinbandes 10 ist im Gehäuse 1 ein
Mechanismus angeordnet, der aus den Fig. 6 - 8 erkennbar ist.
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Er besteht aus folgenden Teilen:
einem Hebel 37, der
um eine waagerechte Achse 38 von dem Vorderende der Stange 28 bewegbar ist, wenn
diese Stange 28 in Richtung des Pfeiles P zurückbewegt wird, einem kleinen in dem
Gehäuse 1 geführten, von dem Hebel 37 in vertikaler Richtung gegenüber einer Feder
39 bewegbaren Zylinder 40, der an seinem unteren Teil einen Stift 40a besitzt, unter
den das vordere Ende des Hebels 37 greift, und an seinem oberen Teil einen vertikalen
Schlitz besitzt, in dem ein Z-förmiger Hebel 41 gelagert ist, der um eine waagerechte
Achse 42 in einer Vertikalebene schwenkbar ist, die rechtwinklig zu der Vertikalebene
steht, in der der Hebel 37 schwenkbar ist.
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Die Feder 39 liegt auf dem einen Ende 41a des Hebels 41 derart auf,
daß dadurch das andere Ende 41b des Hebels gegen die Kante des Magazinbandes 10
gedrückt wird, das in dem Kartuschenrücklager 21 so geführt wird, daß es sich nur
in vertikaler Richtung bewegen kann. Das Magazinband 10 besitzt eine Anzahl von
in gleichen Abständen angeordneten Öffnungen 10a, von denen jede eine Kartusche
9 aufnehmen kann. Es besitzt ferner an beiden Kanten in den gleichen Abständen Ausnehmungen
lOb. Das spitzb Ende 41b des Hebels 41 rastet in eine solche Ausnehmung lOb ein.
Im Kartuschenrücklager 21 ist ein in eine Ausnehmung lOb des Magazinbandes 10 eingreifender
Stift 43 derart gelagert, daß er gegenüber einer Feder nur in der Richtung des Pfeiles
Q aus der Ebene des Magazinbandes herausgeklappt werden kann. Er verhindert also
eine Bewegung des Magazinbandes 10 in eine Richtung entgegen dem Pfeil Q und läßt
eine Bewegung desselben in Richtung des Pfeiles Q zu.
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Wenn die Stange 28 in Richtung des Pfeiles P bewegt wird, so stößt
ihr vorderes Ende gegen den Hebel 37 und schwenkt ihn aus der in Fig. 6 in gestrichelten
Linien dargestellten unteren Stellung in die strichpunktiert dargestellte obere
Stellung. In ausgezogenen Linien ist eine mittlere Stellung des Hebels 37 dargestellt.
Bei dieser Bewegung nimmt das vordere Ende des Hebels 37, der an dem Stift 40a anliegt,
den Zylinder 40 aus der in Fig. 8
dargestellten Stellung in die
in Fig. 6 dargestellte Stellung.
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Dabei bewegt das in eine Ausnehmung lOb eingerastete Ende 41b des
Hebels 41 das Magazinband 10 um den Abstand, den zwei Kartuschen voneinander haben.
Sobald diese neue Lage des Magazinbandes 10 erreicht ist, rastet der Stift 43 wieder
in eine Ausnehmung lOb ein und verhindert ein Abwärtsbewegen des Magazinbandes aus
dieser Stellung. Wenn die Stange 28 wieder so weit nach vorn bewegt wird, daß sie
nicht mehr an dem Hebel 37 anliegt, rutscht der Zylinder 40 nach unten, wie das
Fig. 8 zeigt. Dabei rutscht die schräge Unterseite des vorderen Endes 41b des Hebels
41 huber die untere Kante der Ausnehmung lOb in der es eingerastet war, so daß der
Hebel 41 um die Achse 42 etwas nach hinten in die Stellung schwenkt, die in Fig.
8 in strichpunktierten Linien dargestellt ist, bis das Ende 41b in die Ausnehmung
lOb einfällt, die unterhalb der Ausnehmung lOb liegt, aus der es ausgetreten ist.
Gleichzeitig rastet der Stift 43 in die gegenüberliegende Ausnehmung lOb ein.
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Dies Bolzensetzgerät wird wie folgt benutzt: Ein mit Kartuschen 9
gefülltes Magazinband 10 wird in den FUhrungsraum 11 waagerecht so weit eingeschoben,
daß eine Kartusche in der Achse des Laufes 3 liegt. In die Mündung des Laufs 3 wird
der einzutreibende Bolzen 8 eingesetzt. Dann wird die Mündung des Gerätes an die
Stelle der Wand, an der der Bolzen 8 eingetreiben werden soll, gesetzt und das Gerät
so kräftig gegen diese Wand gedrückt, daß die Bohrung 3a des Laufs 3 die Kartusche
9 völlig einschließt; dabei wird mittels der Stange 4a der Zylinder 4 entgegen der
Feder 5 in Richtung des Pfeiles P und auch der die Zündnadel 20a tragende Schlaghammer
20 in gleicher Richtung entgegen der Feder 24 bewegt. Nunmehr ist das Gerät in Zündstellung.
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Durch Betätigen des Abzugschiebers 15 wird mittels des Winkelhebels
14 das Sperrelement 17 ausgerastet, so daß die Zündnahel 20a gegen die Kartusche
9 trifft, die von der Bohrung 3a festgehalten
wird. Infolge der
Explosionsgase wird der Schubkolben 7 gegen den Bolzen 8 geschleudert, so daß der
Bolzen 8 in die Wand eindringt.
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Dann wird die Stange 28, die bis. dahin die in Fig. 4 dargestellte
Stellung einnahme in Richtung des Pfeiles P bewegt, bis ihr hinteres Ende an die
Stellschraube 33 anschlägt (s. Fig. 4). Auf diesem Wege. trifft das hintere Ende
der Stange 28 gegen den Hebel 37 und bewegt ihn und damit den Zylinder 40 sowie
den Hebel 41 so weit nach oben, daß das Magazinband 10 um einen Schritt, nämlich
um den Abstand zwischen zwei Kartuschen 9 nach oben bewegt wird. Während dieser
Bewegung der Stange 28 ist der Lauf 3 durch den Stift 35 gegen eine Bewegung in
seiner Achsrichtung blockiert.
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Erst wenn die Stange 28 bis in ihre vorderste Stellung gebracht worden
ist, wird diese Blockierung aufgegeben. Der Sperrstift 36 bewirkt einerseits, daß
der Lauf 28 nicht zur Zündstellung hin bewegt werden kann, wenn die Stange 28 sich
nicht in ihrer vordersten Endstellung befindet; dadurch wird verhindert, daß die
Stange 28 bei der Zündung einer Kartusche vorwärtsgeschleudert wird und den Benutzer
des Gerätes verletzen kann. Andererseits verhindert der Sperrstift 36, daß die Stange
28 in Richtung des Pfeiles P bewegt und.das Magazinband 10 mit den Kartuschen 9
weiterbewegt wird, wenn die Bohrung 3a des Laufs 3 die Kartusche 9 noch nicht ganz
freigegeben hat.