DE2050147B2 - Bohrkopf mit Abdeckleisten für eine Tunnelmaschine - Google Patents
Bohrkopf mit Abdeckleisten für eine TunnelmaschineInfo
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21D—SHAFTS; TUNNELS; GALLERIES; LARGE UNDERGROUND CHAMBERS
- E21D9/00—Tunnels or galleries, with or without linings; Methods or apparatus for making thereof; Layout of tunnels or galleries
- E21D9/10—Making by using boring or cutting machines
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schneidkopf für einen Vortriebsschild, der mit einstellbaren Schlitzen zum
Einlassen des geltsten Bodens versehen ist.
Tunnelmaschinen der verschiedensten Ausführungsformen mit mechanischen Abbauvorrichtungen und
Schneidköpfen sind bekanntgeworden. Dabei handelt es sich sowohl um rotierende wie auch pendelnde
Schneidköpfe solcher Tunnelbohrmaschinen. Bekanntgeworden sind auch Aufteilungen derartiger Schneidköpfe
in Schneidwerkzeuge (Messerbalken oder Schürfplatten) und Stützplatten. Die Aufteilung eines 5n
solchen Schneidkopfes in Schürfplatten und Stützplatten ermöglicht das Abbauen des anstehenden Erdreichs
unter gleichzeitiger Stützung der Ortsbrust.
Bei diesen obenstehend beschriebenen Schneidköpfen ermöglicht die Spandickc und die Spaltweite, d.h.
der Abstand zwischen dem vorgehenden Abbauwerkzeug und der nachfolgenden Stützplattcn überhaupt
erst das Hereingewinnen des anstehenden Erdreichs. Bei standfesten Bodenarten oder solchen Böden, die
noch erhebliche Eigenbindung (Kohäsion) besitzen, treten
Schwierigkeiten mit unwilligem Hereinfließen des Bodens meistens nicht auf. Sobald aber kohäsionsarme
oder gar völlig kohäsionslose Böden auftreten, erzeugen die Schneidwerkzeuge derartiger Schneidköpfe
zwangsläufig zunächst kleinere Grundbrüche, die durch unkontrolliertes Abfließen des Bodenmaterials durch
die Spalte des Schneidkopfes entstehen und die sich je nach der speziellen Situation der bodenmechanischen
Kennwerte des Untergrundes sehr schnell vergrößern können und somit zu einer Gefahr für die Durchführung
des Tunnelprojektes dadurch werden, daß diese Grundbrüche sich bis zur Erdoberfläche fortsetzen
können und damit zu schweren Schaden führen (Gebäudeschäden, StraUensehäden, Wassereinbrüche usw.).
Bei einer bekannten Tunnelbohrmaschine (DT-OS 19 07 108) sind speichenartige Streben des Schneidkopfes
vorgesehen, die Spalten zwischen Teilen der Brustverbauscheibe verschließen. Wird die Prustverbauscheibe
gegenüber dem Schneidkopf etwas nach hinten verschoben, entstehen Schlitze. Diese Ausbildung und
Anordnung hat den Nachteil, daß von Fall zu Fall die Schlitze eingestellt verden müssen. Da die Bodenlormationen
bei der Vorwärtsbewegung des Tunnelvortriebsschildes oft wechseln können, wobei der Wechsel
zwischen tonhaltigen Schichten und sandigen Schichten sehr oft vorkommt, müßten jeweils die Schlitze neu eingestellt
werden, was umständlich ic<
"nH .uich /u Arbeitsunterbrechungen
führen kann. Auch laßt sich aus dem Inneren des Tunnelvortriebsschildes selten sofort
feststellen, wie neu angetroffene Bodenschichten sich verhalten, weil auch mit Mischschichten gerechnet werden
muß.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus. beim
Wechsel von Bodenarten ein unkontrolliertes Abfließen des Bodenm...terials zu verhindern, um Grundbrijche
zu vermeiden.
Die Erfindung besteht darin, daß als Durchlaßschlii/e
die Spalte zwischen den Schneidwerkzeugen der .Schürfplatten oder den Schürfplatten und den nachfolgenden
Schneidwerkzeugen oder zwischen den Stützplatten des Schneidkopfes dienen und unter Federdruck
stehende Abdeckleisten hinter den Spalten auf der Innenseite des Schneidkopfcs angeordnet sind.
Der technische Fortschritt dieser Erfindung besteht darin, daß in Folge der federnden Abstützung der Abdeckleisten
das Bodenmaleria! erst dann abfließen kann, sobald der Druck des gelösten Bodens die Federspannung
der Abdeckleisten überwunden hat. Dieser Zustand tritt in der Regel dann ein, wenn sich der
Druck des Schneidkopfes gegen die Ortsbrust vergrößert. Diese automatische Selbstrcgulierung tritt ohne
Beaufsichtigung durch das Bedienungspersonal ein. so daß unnötige Aufenthalte oder Störungen vermieden
werden. Durch die Erfindung wird also die Bildung von Hohlräumen vor dem Schneidkopf verhindert, weil das
Bodenmaterial erst dann die Spannung der Abdeckleisten überwinden kann, sobald Hohlräume vor dom
Schneidkopf nicht mehr vorhanden sind. Es werden also auch bei kohäsionsarmen oder kohäsionslosen Boden
Grundbrüche verhindert, die zu erheblichen Gebäudebeschädigungen auf der Erdoberfläche führen
können.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Abdeckleiste mit einem zusätzlichen Federelement auf der
Innenseite einer Stützplatte angeordnet, wobei sich das Ende der Abdeckleiste gegen die Innenfläche der zugeordneten
Schürfplatte abstützt. Erfindungsgemäß besitzen die Abdeckleisten ihrerseits eine bestimmte
Eigenspannung, wobei sie aber zusätzlich durch ein verschiebbares Federelement, das in der Halterung gelagert
ist, im Gesamtträgheitsmomenl verstellbar sind. Durch diese Ausbildung erfolgt eine Anpassung an die
sich erhöhende Beanspruchung des Federelementes bis zur Einspannstelle.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Abdeckleiste und das Zusatzfederelement so
lerechnet, daß cine Relativbewegung gegenüber der Vortriebsrichuing des Schneidkopfes erst dann eintritt,
φεηη die sich aus Andruck des Schneidkopfes und
Schnittdruck der Schneidwerkzeuge einstellende Kraftfcomponeme
so groß wird, daß Eigenspannung der Abdeckleiste und Kraft des Federelementes überwunden
werden. Durch diese Ausbildung ist eine vollständige Sicherung der Ortsbrusi dadurch gewährleistet, daß
picht mehr Material durch die Spalte einfließen kann als Material beim Schneiden gelöst wird. ι
F i g. 1 zeigt schematisch unter Vernachlässigung von
Einzelheiten die Ansicht eines Schneidkopfes von innen in Fahrtrichtung;
Flg. 2 zeigt eine Teilansicht der Darstellung in
F i g. 1: ι
F i g. 3 zeigt eine Schnittansicht entsprechend der Schnittlinie 11I-III in F i g. 2.
Zur Erläuterung wird in F i g. ! die Ansicht eines solchen Schneidkopfes und in F i g. 1 eine Teilansicht beispielsweise
dargestellt. Dabei ist unterschieden zwi- · sehen den sogenannten Schürfplatten, die mit Zahlen 1.
2, 3, 4, 5, 6 bezeichnet sind und den dazugehörigen jeweiligen Schncidmessern 11, 12, 13, 14, 15, 16, P, 18, 19.
20. 21, die ebenfalls mit Zahlen bezeichnet sind, und den sogenannten Stützplatten, die mit großen Buchstaben
A, B, C, D. IL Fgekennzeichnet wurden, und den wiederum
an diesen Stihzplatten angebrachten Schneidmessern, die die Zahlen 11', 22, 23, 24, 25. 26. 27 tragen.
Das Schneidmesser einer .Schürfplatte 1 würde z. B. die Bezeichnung 18 haben können, während das Schneidmesser
einer Stützplatte A /.. B. die Bezeichnung 25 haben könnte. Es ist selbstverständlich, daß an Stelle der
hier genannten Schürfplatten mit Messern die bei anderen Schneidköpfen, z. B. Schneidköpfen pendelnder
Art, eingebauten Messerbalken mit ihren Messern treten können. Beim Rotieren des in F i g. 1 dargestellten
Schneidkopfes würden z. B. bei einer Drehrichtung in der Aufsicht rechts die Messer der .Schürfplatte 1 mit
der Bezeichnung 12. 14. 16 usw. zum Arbeiten kommen und gleichzeitig auch die Messer der Stützplatte F mit
den Bezeichnungen 11'. 22. 24 usw. Da bei einem rotierenden Schneidkopf die Drehrichtung gewechselt werden
muß, ist es selbstverständlich, daß sowohl die Schürfplatten wie die Stützplatten für jede Drehrichtung
die entsprechende Messerbestückung haben müssen.
In F i g. 3 ist nun ein Schnitt durch einen solchen Abschnitt
gelegt, der sich aus der Wcchselfolge zwischen Schürfplatte und Stützpla'te mit den jeweilig dazugehörigen
Messern ergibt, dargestellt. Dabei wäre in F i g. 3 dargef teilt die Stützplatte A mit dem Messer 25
sowie die nachfolgende Schürfplatte 1 und das dazugehörige Schneidmesser 18. Bei einer Arbeitsrichumg
4°
45 (Drehrichiung) des Schneidkopfes in der Aufsicht nach
links würde sich zwischen den Messern 18 und 25 eine bestimmte Spandicke und eine vorgegebene Spaltweite
einstellen. In diese öffnung würde z. b. kohiisionslnses
Material ungehindert einfließen können, bis ein Grundbruch entsteht. Um das zu verhindern, is>
am Messer 25 eine Abdeckleiste 37 z.B. aus PVC-Kunststoff, angebracht.
Dabei ist eine Halterung 35 mit dem Grundkörper verschweißt. Gegen diese Halterung 35 wird mit
Hilfe einer Schraube 36 eine Abdeckleiste 37 angeschraubt, die von einer solchen Länge ist, daß sie auf
dem korrespondierenden Werkzeug 18 ausreichend weit anliegt. Die PVC-Leiste 37 steht ihrerseits unter
Andruck einer Metallfeder 38, die einen Schlitz 39 hat. der in der Schraube 36 verstellbar gelagert ist. Durch
Verschieben der Feder 38 kann der Druck der Abdeckleiste 37 beliebig reguliert werden.
Wenn nun beim Rotieren des Schneidkopfes das Messer 18 beispielsweise einen Span aus dem Erdreich
herausschneidet und der gesamte Schneidkopf gleichzeitig iiniei dem Andruck der in Vortriebsrichtuiig arbeitenden
Vorschubpressen des "i ;.nnelvonriebsschildes
steht, i-rgibt sich eine ständig va.iierende Kraftkomponente
aus Schnittdruck und Anpreßdruck des Schneidkopfes, was dazu führt, daß die Abdeckleiste 37
gegen Jen Federdruck der Feder 38 geöffnet wird. Somit kann das Material einfließen. Sollte aber bei kritischen
Boden (kohäsionslosen Böden) der Schnittdruck
oder der Anpreßdnick vom Boden aulgezehrt werden,
oder aber durch die Arbeitsweise des Schneidkopfes
mit seinen Messern der weiter oben beschriebene Grundbruch eintreten, ist die Kraftkomponente aus
Schnittdruck und Andruck nicht groß genug, um die Eigenspunnung der Abdeckleiste 37 und in Verbindung
damit auch die zusätzliche Spannung der Feder 38 zu überwinden: der dargestellte Spalt wird schmäler und
kann sich sogar schließen, so daß schließlich Material rolliger Art aus der Bodenformation nicht mehr einfließen
kann
Die in F i g. 1 und 2 eingezeichneten Pfeile bedeuten in bezug auf die Darstellung in F i g. 3 die Drehrichtung.
und der lotrechte und horizontale Pfeil in F i g. 3 bedeuten Arbeitsrichtung und Drchricht:ing. während
in F i g. 3 die schrägen Pfeile den Muterialeintritt darstellen
sollen.
Das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
bezieht sich auf einen sich drehenden Schneidkopf, wie sich aus den eingezeichneten Pfeilen ergibt.
Die Erfindung ist aber ebenso gut bei .Schneidköpfen
anwendbar, die eine pendelnde Bewegung ausführen. Solche Schneidköpfe sind in der Praxis ebenfalls schon
:i ng" λ endet worden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Schneidkopf für einen Vortriebsschild, der mit einstellbaren Schlitzen zum Einlnssen des gelösten
Bodens versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Durchlaßschlitze die Spalte zwischen
den Schneidwerkzeugen der Schürfplatten (1 bis 6) oder den Schürfplatten und den nachfolgenden
Schneidwerkzeugen der Stützplatten (A bis F) oder zwischen den Stützplatten des Schneidkopfes dienen
und unter Federdruck stehende Abdeckleisten (37) hinter den Spalten auf der Innenseite des
Schneidkopfes angeordnet sind.
2. Schneidkopf nach Anspruch I, dadurch gekenn- ij
zeichnet, daß die Abdeckleiste (37j mit dem zusätzlichen Federelement (38) auf der Innenseite einer
Stützplatte angeordnet ist und daß sich das Ende der Abdeckleiste gegen die Innenfläche der zugeordneten
£chürfplatte abstützt.
3. Schneidkopf nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckleisten (37) ihrerseits eine
bestimmte Eigenspannung besitzen, zusätzlich aber durch ein verschiebbares Federelement (38), das in
der Halterung (35) gelagert ist. im Gesamtträgheitsmoment
verstellbar sind.
4. Schneidkopf nach Ansprüchen 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckleiste (37) und das
Zusatzfederelement (38) so berechnet sind, daß eine Relativbewegung gegenüber der Voririebsrichtung
des Bohrkopfes erst dann eintritt, wenn die sich aus Andruck des Bohrkc. pfes ι id Schnittdruck der
Schneidwerkzeuge emnellende Kraftkomponente
so groß wird, daß Eigenspannung der Abdeckleiste und Kraft des Federelementes überwunden werden.
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AT400878B (de) * | 1990-12-18 | 1996-04-25 | Voest Alpine Bergtechnik | Tunnelvortriebsverfahren sowie schildvortriebsmaschine zur durchführung dieses verfahrens |
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1970
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1971
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Also Published As
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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