-
Tragflügel für Luftfahrzeuge mit einer Doppelspaltlandeklappe Die
Erfindung bezieht sich auf einen Tragflügel für Luftfahrzeuge mit einer Doppelspaltlandeklappe
und dieser als Antrieb zugeordnetem Hydraulikzylinder mit zugehöriger Kolbenstange.
Es handelt sich bei der Erfindung um eine Landeklappe mit einem doppelten Fowler-Effekt.
-
Durch die deutsche Patentschrift 1 296 527 ist es bekannt, bei einer
Doppelspaltlandeklappe, die in ausgefahrener Lage als Querruder betätigt werden
kann, zum Einsparen eines zweiten Antriebssystems ein Hebelgetriebe zu verwenden,
das mit einem Hydraulikzylinder angetrieben wird. Das Hebelgetriebe ist ein Viergelenkgetriebe
mit einer Anzahl von Anlenk- und Koppelpunkten. Es ist auch bereits bekannt, einen
Mehrfach-Fowler-Effekt mit einer Dreifachspaltklappe herbeizuführen; dabei wird
zum Antrieb des Klappensystems Jedoch eine aufwendige Kinematik mit Führungsschienen
benötigt.
-
Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Doppelspaltlandeklappe mit einer
einfachen Kinematik zu schaffen, bei der nur wenige Hebel und Anlenkpunkte benötigt
werden und die Landeklappen während des Ein- und Ausfahrens zum Erreichen eines
möglichst günstigen doppelten Fowler-Effekts nur Drehbewegungen ausführen, Mit der
Erfindung wird das dadurch erreicht, daß die in Flugrichtung vordere Landeklappe
einen drehbeweglich gelagerten, zweiarmigen Hebel trägt und daß die Enden des Hebels
mit Je einem zum Tragflügel und zur hinteren Landeklappe führenden Lenker verbunden
sind.
-
Auf diese Weise wird die Doppelspaltlandeklappe mit einer einfachen
Kinematik betätigt, zu deren Antrieb ebenfalls nur ein Hydraulikzylinder benötigt
wird. Die nur aus einem Hebel und zweaLenkern bestehende Kinematik gestattet mit
ihrem verhältnismäßig geringen Aufwand die Ausbildung einer großflächigen Doppelspaltlandeklappe,
die auf einem kleinen Raum verstaut werden kann.
-
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die in Flugrichtung
vordere Landeklappe am Tragflügel und daß die hintere Landeklappe an der vorderen
Landeklappe ein- und ausschwenkbar gelagert ist. Die Erfindung kann auch so ausgestaltet
werden, daß die vordere und die hintere Landeklappe am Tragflügel ein- und ausschwenkbar
gelagert sind. Mit diesen Bauformen wird die Ausschwenkweite der Doppelspaltlandeklappe
bei gleichzeitigem Beibehalten ausschließlicher Drehbewegungen beim Aus- und Einschwenken
vergrößert.
-
Ein anderes Erfindungsmerkmal besteht darin, daß der zweiarmige Hebel
unterschiedlich lange Hebelarme aufweist und/oder als Winkelhebel ausgebildet ist.
Der Klappenantrieb kann dadurch optimal hinsichtlich der erforderlichen Antriebskräfte
mit Ausnutzung des Jeweils günstigsten am TragflUgel zur Verfügung stehenden Raumes
ausgelegt werden.
-
Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Hydraulikzylinder
und dessen Kolbenstange zwischen dem Tragflügel und der vorderen Landeklappe angeordnet
sind. Die Erfindung kann auch so ausgestaltet sein, daß der Hydraulikzylinder und
dessen Kolbenstange zwischen der vorderen und hinteren Landeklappe angeordnet sind.
Hiermit bieten sich Gestaltungsmöglichkeiten, mit denen sowohl die günstigste Lage
des Klappenantriebs hinsichtlich der Ubertragung der Antriebskräfte als auch des
zur Verfügung stehenden Raumes ausgenutzt werden kann.
-
AusfUhrungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung veranschaulicht.
-
Es zeigen:
Abb. 1 in schematischer Darstellung eine
Seitenansicht einer eingeschwenkten Doppelspaltlandeklappe und ihrer Antriebskinematik,
Abb. 2 einen senkrechten Querschnitt durch den Tragflügel und die Doppelspaltlandeklappe
nach der Abb. 1 in der ausgeschwenkten Stellung, Abb. 3 in schematischer Darstellung
eine Seitenansicht einer anderen Ausftilirungsform einer eingeschwenkten Doppelspaltlandeklappe
und ihrer Antriebskinematik, Abb. 4 einen senkrechten Querschnitt durch den Tragflügel
und die Doppelspaltlandeklappe nach der Abb. 3 in der ausgeschwenkten Stellung.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Abb. 1 und 2 ist ein Tragflügel
1 eines im übrigen nicht dargestellten Luftfahrzeuges mit einer Doppelspaltlandeklappe
2, 3 ausgestattet, der als Antrieb ein Hydraulikzylinder 4 mit zugehöriger Kolbenstange
5 zugeordnet ist. Die in Flugrichtung vordere Landeklappe 2 trägt einen drehbeweglich
gelagerten, zweiarmigen Hebel 6, 7. Die Enden des Hebels 6, 7 sind mit Je einem
zum Tragflügel 1 und zur hinteren Landeklappe 3 führenden Lenker d, 9 verbunden.
-
Der zweiarmige Hebel 6, 7 weist unterschiedlich lange Hebelarme auf;
er kann jedoch in Anpassung an die jeweiligen Betriebsbedingungen in gleicher Weise
mit zwei gleich langen Hebelarmen ausgestattet oder als Winkelhebel ausgebildet
sein. Beim Ausführungsbeispiel ist der Hydraulikzylinder 4 mit seiner Kolbenstange
5 mit Lagern 10, 11 zwischen dem Tragflügel 1 und der vorderen Landeklappe 2 angeordnet.
Der Hydraulikzylinder kann auch zwischen der vorderen Landeklappe 2 und der hinteren
Landeklappe 3 angeordnet sein.
-
Beim Ausschwenken der Doppelspaltlandeklappe aus der in der Abb. 1
gezeigten eingeschwenkten Stellung wird die Kolbenstange 5 in der Pfeilrichtung
a aus dem Hydraulikzylinder 4 ausgefahren. Dabei führt die Landeklappe 2 mit ihrem
Klappenträger 12 um ein an einem Klappenträger 13 des Tragflügels 1 befindliches
Lager 14 eine Drehbewegung in der Pfeilrichtung b und der Hydraulikzylinder 4 eine
kleine Schwenkbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn aus. Zugleich wird der zweiarmige
Hebel 6, 7 vom Lenker 8 um seinen Drehpunkt 15 entgegen dem Uhrzeigersinn in der
Pfeilrichtung c geschwenkt. Dabei wird der Lenker 9 in der Pfeilrichtung d verlagert,
so daß die hintere Landeklappe 3 mit ihrem Klappenträger 16 um ein am Klappenträger
12 befindliches Lager 17 in der Pfeilrichtung e geschwenkt wird. Die Doppelspaltlandeklappe
befindet sich nun in der in der Abb. 2 gezeigten ausgeschwenkten Stellung.
-
Zum Einschwenken der Doppelspaltlandeklappe wird die Kolbenstange
5 in den Hydraulikzylinder 4 eingezogen, so daß der Klappenträger 12 um sein Lager
14 und der Klappenträger 16 um sein Lager 17 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt
werden, um am Ende ihrer Schwenkbewegungen mit den Landeklappen 2, 3 die in der
Abb. 1 gezeigte eingeschwenkte Stellung einzunehmen.
-
Das Ausführungsbeispiel nach den Abb. 3 und 4 zeigt einen Tragflügel
18, der mit einer Doppelspaltlandeklappe 19, 20 ausgestattet ist. Dieser ist als
Antrieb ein Hydraulikzylinder 21 mit zugehöriger Kolbenstange 22 zugeordnet. Die
in Flugrichtung vordere Landeklappe 19 trägt einen drehbeweglich gelagerten, zweiarmigen
Hebel 23, der in diesem Falle als Winkelhebel ausgebildet ist. Die Enden des Hebels
23 sind mit Je einem zum Tragflügel 18 und zur hinteren Landeklappe 20 fUhrenden
Lenker 24, 25 verbunden. Wie die Zeichnung erkennen läßt, ist der Hydraulikzylinder
21 mit seiner Kolbenstange 22 mittels Lagern 27, 33 zwischen dem Tragflügel 18 und
der vorderen Landeklappe 19 angeordnet; er kann in gleicher Weise zwischen der vorderen
Landeklappe 19 und der hinteren Landeklappe 20 angeordnet werden. Während bei dem
vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel
nach den Abb. 1 und 2 die in
Flugrichtung vordere Landeklappe 2 am Tragflügel 1 und die hintere Landeklappe 5
an der vorderen Landeklappe 2 ein- und ausschwenkbar gelagert ist, sind hier sowohl
die vordere Landeklappe 19 als auch die hintere Landeklappe 20 am Tragflügel 18
ein- und ausschwenkbar gelagert Zum Ausschwenken der Doppelspaltlandeklappe 19,
20 aus der in der Abb.
-
5 gezeigten eingeschwenkten Stellung wird die Kolbenstange 22 in der
Pfeilrichtung f aus dem Hydraulikzylinder 21 ausgefahren. Der an einem Klappenträger
26 mittels eines Lagers 27 drehbeweglich gelagerte Hydraulikzylinder 21 führt dabei
eine kleine Schwenkbewegung entgegen dsm Uhrzeigersinn aus. Die ausgefahrene Kolbenstange
22 schwenkt die vordere Landeklappe 19 und deren Klappenträger 28 in der Pfeilrichtung
g. Der Klappenträger 28 führt dabei eine Drehbewegung um sein Lager 29 aus.
-
Gleichzeitig wird der Hebel 23 von dem Lenker 24 in der Pfeilrichtung
h um seinen Drehpunkt 30 geschwenkt, so daß der Lenker 25 die hintere Landeklappe
20 in der Pfeilrichtung J schwenkt. Die Landeklappe 20 führt dabei mit ihrem Klappenträger
31 eine Drehbewegung um Ihr Lager 32 aus.
-
Die Doppelspaltlandeklappe befindet sich nun in der in der Abb. 4
gezeigten ausgeschwenkten Stellung.
-
Zum Einschwenken der Doppelspaltlandeklappe 19, 20 wird die Kolbenstange
22 in den Hydraulikzylinder 21 eingezogen, so dai3 die Landeklappen 19, 20 mit ihren
Klappenträgern 28, 51 um ihre Lager 29, 32 entgehen dem Uhrzeigersinn geschwenkt
werden und am Ende ihrer Schwenkbewegungen die in der Abb, 3 gezeigte eingeschwenkte
Stellung einnehmen.