DE2045888B2 - Verfahren zur Herstellung von 7-Hydroxydihydrocitronellal aus Citronellal - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 7-Hydroxydihydrocitronellal aus CitronellalInfo
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Description
Die Herstellung von 7-HydroxydihydrocitroneIlal,
das für Parfüms verwendet wird, aus Citronellal über
dessen Bisulfitderivat ist seit langem bekannt Diese Methode hat jedoch den Nachteil, daß dabei ein schwer
zu handhabendes festes Derivat entsteht Außerdem kann das verwendete Bisulfit sich mehr oder weniger
fest an die Doppelbindung des Citronellals anlagern.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand nun darin, 7-Hydroxydihydrocitronellal aus
Citronellal auf einfachem Wege in ausgezeichneter Geruchsqualitat mit guter Ausbeute unter Ausschaltung
der vorstehend genannten Mängel zu gewinnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, da£ man jeweils in flüssiger Phase das CitroneHal unterhalt
Umgebungstemperatur mit einem sekundären Amir umsetzt das erhaltene Derivat bei —50 bis 00C durch
Behandlung mit Schwefelsäure in Citronellalim.noniurr
umwandelt dieses bei Umgebungstemperatur hydrati· siert und dann das so gebildete Hydroxycitronellalimmonium
zu 7-Hydroxydihydrocitronellal hydrolysiert
Das Reaktionsschema ist vermutlich folgendes:
2HNR1
-HNR,
-NR,
/■■-.
ti) (II)
= O
on
H2O
HNR,
(V)
(IV) H2O
-NR,
(III)
Hierin bedeutet I ein Aminal im Gleichgewicht mit dem entsprechenden Enamin II bei Umgebungstemperatur.
Dieser Bestandteil ist das Hauptprodukt der Mischung. IH ist ein Immonium des Citronellals, IV ein
Immonium des 7-Hydroxydihydrocitronel'als und V das
7-Hydroxydihydrocitronellal. Von der Verbindung II gelangt man in einem einzigen Arbeitsgang zur
Verbindung IV. Andererseits ist es nicht ausgeschlossen, daß der schwache Anteil am Aminal I sich unmittelbar in
das Immonium III umwandelt.
Vorzugsweise verwendet man als sekundäres Amin Dimethylamin oder Pyrrolidin. Allgemein verwendet
man 1 bis 2 Mol, vorzugsweise ungefähr 1,3MoI sekundäres Amin je Mol Citronellal.
Günstigerweise wandelt man das gebildete Enamin in Citronellalimmonium um, indem man es in eine wäßrige
Lösung von Schwefelsäure mit einer Konzentration zwischen 30 und 70 Gewichts-%, besonders 42 Gewichts-%,
gießt. Die zweckmäßigen Mengenverhältnisse liegen bei 2 bis 5 Mol, vorzugsweise 3,5 Mol,
Schwefelsäure je Mol Citronellal, um mit geringen Mengen zu arbeiten und die Freisetzung erheblicher
Wärmemengen während der Neutralisation zu vermeiden.
Die das Citronellalimmonium (III) enthaltende saure Lösung wird auf Umgebungstemperatur gebracht,
damit die Hydratation der Doppelbindung unter Bildung des 7-Hydroxydehydrocitronellals (IV) sich
innerhalb annehmbarer Zeit in der Größenordnung von zwei Stunden vollzieht.
Gemäß einer Abwandlung des Verfahrens behandelt man zur Gewinnung eines Endproduktes von ausgezeichneter
Geruchsqualitat die Schwefelsäurelösung mit einem organischen Lösungsmittel, um die Entstehung
von Nebenprodukten auszuschalten. Diese bestehen zum Hauptteil aus Isopulegol, das sich wahrscheinlich
infolge einer teilweisen Hydrolyse des Enamins zugleich mit der Bildung des Immoniums bildet. Das
rückgebildete Citronellal bildet in saurem Milieu unter Ringschluß Isopulegol.
Die Hydrolyse des Hydroxycitronellalimmoniums (IV) zu 7-Hydroxydihydrocitronellal erfolgt zweckmäßig
durch Neutralisation der sauren Lösung mit einer wäßrigen Lösung einer starken Base, wie Natrium- oder
Kaliumhydroxid, wobei man die Temperatur in solchen Grenzen hält, daß das gebildete Alkalisalz, und zwar im
allgemeinen Alkalisulfat, in Lösung bleibt. Vorzugsweise arbeitet man in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels,
welches das 7-Hydroxydihydrocitronellal nach ί Maßgabe seiner Bildung auflöst
Es ist auch möglich, daß 7-Hydroxydihydrocitronellal
aus natürliches Citronellal enthaltenden Essenzen, und
zwar ohne vorhergehende Destillation herzustellen. Nach der vorstehend erwähnten Ausführungsform kann in
man aus der sauren Lösung des Citronellalimmoniums den Hauptteil der in der rohen Essenz enthaltenden
Verunreinigungen entfernen. Diese Verunreinigungen enthalten einen starken Anteil Isopulegol, dessen
Rückgewinnung und schließliche Hydrierung zu Men- is thol sich lohnt.
Bei etwa 00C sestzt man nach und nach unter Rühren
0,5 Mol Citronellal γ.·.ι 0,65 Mol Dimethylamin zu. Nach 2υ
beendeter Zugabe bringt man die Reaktionsmischung langsam auf etwa 35° C und setzt sie unter teilweisem
Vakuum um, um das überschüssige Dimethylamin zu entfernen. Das so erhaltene Enamin wird nach und nach
in eine wäßrige Schwefelsäurelösung von 42Gewichts-% gegossen, die 1,7 Mol Säure enthält Während
dieser Zeit hält man die Temperatur auf ungefähr — 100C. Nach beendeter Zugabe wird die saure
Immoniumlösung auf Umgebungstemperatur erwärmt und zwei Stunden stehen gelassen. Während dieser Zeit
wird die Doppelbindung hydratisiert
Die saure Lösung wird dann teilweise bei etwa 30° C mit einer wäßriger Natronlauge ve.ι 20% bis auf
pH-Wert 4 neutralisiert Dann stellt man mit einer gesättigten Natriumcarbonatlösung aufp. I 6 ein. Diese r>
Neutralisation erfolgt in Gegenwart von 200 ml Hexan, welches das 7-Hydroxydihydrocitronellal nach Maßgabe
seiner Entstehung auflöst Nach Dekantierung wird die wäßrige Phase zweimal mit 200 ml Hexan
gewaschen. Die vereinigten verschiedenen Hexanextrakte werden dann mit verdünnter Salzsäure und
darauf mit einer gesättigten Natriumbicarbonatlösung
gewaschen. Nach Trocknung über wasserfreiem Natriumsulfat wird das Hexan abgetrieben und das
7-Hydroxydihydrocitronellal bei 108 bis 110°C unter -r,
einem Druck von 5,4 Millibar destilliert, und zwar in Gegenwart von 1% Triäthanolamin, um erhebliche
Rückstände zu vermeiden. Die gewichtsmäßige Ausbeute beträgt 90%, bezogen auf Citronellal.
Nach Bildung des Citrunellalimmoniums und seiner
Hydrierung, wie in Beispiel 1 beschrieben, behandelt man die saure Lösung von Hydroxycitronellalimmonium
dreimal mit 100 ml Hexan, um andere Spuren an 5Ί
organischsn Nebenprodukten zu entfernen, die sich in
der flüssigen Phase suspendiert befinden können. Die beiden Hexanextrakte werden vereinigt und mit einer
kleinen Menge Schwefelsäure von 60% gewaschen. Die durch Dekantation erhaltene saure Fraktion wird mit m>
der Immoniumlösung vereinigt Diese Lösung wird dann unter den im Beispiel 1 genannten Bedingungen
behandelt. Destillation liefert 7-Hydroxydihydrocitonel-Ia!
in einer Ausbeute von 89%. Die Geruchsqualität dieses Hydroxycitronellals ist derjenigen nach Beispiel I
auf Grund der Reinigung der sauren Immoniumlösung überlegen.
Man gießi nach und nach unter Rühren 0,5 Mol Citronellai in 1 Mol Dimethylamin, gelöst in 150 ml
wasserfreiem Äther. Nach beendeter Zugabe läßt man auf Umgebungstemperatur kommen und versetzt vnit
25 g wasserfreiem Kaliumcarbonat, um die Mischung zu trocknen. Man läßt sie eine Stunde im Kontakt mit dem
Kaliumcarbonat stehen und filtriert dieses dann ab. Nach Abdampfung des Äthers erhält man das Enamin.
Letzteres wird dann unter denselben Bedingungen behardelt, wie sie in Beispiel 1 beschrieben sind. Man
erhält ein 7-Hydroxydihydrocitronellal, dessen Ausbeute und Qualität ähnlich denjenigen des Produktes nach
Beispiel 1 sind.
Das gemäß Beispiel 1 hergestellte Enamin wird nach und nach in eine 42%ige wäßrige Schwefelsäurelösung,
enthaltend 2,5 Mol Säure, gegossen. Während dieser Zugabe wird die Temperatur auf — 100C gehalten.
Anschließend bringt man das Reaktionsgemisch auf Umgebungstemperatur ü>d läßt es eine halbe Stunde
stehen. Diese Zeit ist notwendig für die Hydratisierung der angewendeten Säurcmenge. Die saure Lösung wird
dann unter den in Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen neutralisiert Die Destillation liefert 7-Hydroxydihydrocitronellal
in einer Ausbeute von 98%.
In ein Gefäß von 61 gibt man 1,6 kg Essenz von
Eucalyptus citroidora aus China, die 73%, also 7,5 Mol. Citronellal enthält. Hierzu gibt man allmählich bei etwa
00C unter Rühren 9,75 Mol Dimethylamir Nachdem die
Zugabe beendet ist, wird das Reaktionsgemisch auf 35°C gebracht und 45 Minuten unter Teilvakuum
gesetzt, um überschüssiges Amin zu entfernen. Das so
gebildete Enamin wird dann in ein Reaktionsgefäß von 201 eingeführt, worin sich eine wäßrige 42%ige
Schwefelsäure, enthaltend 27 Mol Säure, befindet. Die Zugabe erfolgt allmählich, wobei die Temperatur auf
-100C gehalten wird. Dann wird das gebildete
Citronellal in Immoniumsulfat umgewandelt, das in der wäßrigen Phase löslich ist, und die anderen in der
Auügangsessenz enthaltenen organischen Stoffe werden zweimal mit Toluol extrahiert. Anschließend läßt
man zwei Stunden stehein. Während dieser Zeit, wird das Citronellalimmonium hydratisiert.
Darauf wird die Lösung mit 20%iger Natronlauge neutralisiert und anschließend mit einer gesättigten
Natriumbicarbonatlösung auf pH 6 gebracht. Diese Neutralisierung erfolgt in Gegenwart von Toluol. Man
gießt die Toluolschicht ab und nimmt die wäßrige Phase zweimal mit Toluol auf. Die vereinigten Toluolphasen
werden nacheinander mit verdünnter Salzsäure und einer Bicarbonatlösung gewaschen. Nachdem das
Lösungsmittel abgetrieben worden ist, destilliert man und erhält eine Ausbeute an 7-Hydroxydihydrocitronellal
von 90%.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von 7-Hydroxydihydrocitronellal
aus Citronellal, dadurch gekennzeichnet, daß man jeweils in flüssiger
Phase das Citronellal unterhalb Umgebungstemperatur mit einem sekundären Amin umsetzt, das
erhaltene Derivat bei —30 bis 00C durch Behandlung
mit Schwefelsaure in Citronellalimmoniurr umwandelt, dieses bei Umgebungstemperatur hy
dratisiert und dann das so gebildete Hydroxycitro nellalimmonium zu 7-Hydroxydihydrocitronellal hy
drolysiert
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Schwefelsäure in einei Konzentration von 30 bis 70% und in einer Menge
von 2 bis 5 Mol Citronellal verwendet.
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