DE2044820B2

DE2044820B2 - Vorrichtung zum Abschneiden eines Materialblattes von einer Materialbahn

Info

Publication number: DE2044820B2
Application number: DE2044820A
Authority: DE
Inventors: Horst Dipl.-Ing. 6202 Wiesbaden-Biebrich Witte
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1970-09-10
Filing date: 1970-09-10
Publication date: 1974-10-24
Also published as: SE353157B; ZA707204B; GB1322529A; US3665796A; DE2044820C3; ES384835A1; FR2102976A5; CA942181A; DE2044820A1; NL7015142A; AT311787B; BE757875A; JPS5011635B1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abschneiden eines Materialblattes von einer Materialbahn, insbesondere zum Abtrennen eines Kopierblattes in Abhängigkeit von der Vorlagengröße. Die Vorrichtung enthält mindestens eine Vorratsrolle für die Materialbahn, mindestens eine Vorschubeinrichtung für die Materialbahn vor der Schneidstation, eine Schneidstation sowie eine Vorschubeinrichtung hinter der Schneidstation.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann als unabhängige Vorrichtung oder in Kopiergeräten Verwendung finden. Bei Kopiergeräten ist es von Vorteil, unabhängig davon, welches spezielle Kopierverfahren angewendet wird, das Kopiermaterial in Form einer endlosen Bahn auf einer Vorratsrolle zu halten, von der es je nach der Länge der zu kopierenden Vorlage abgezogen und geschnitten werden kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich daher z. B. für thermografische und elektrofotografische Geräte ebenso wie für Lichtpausmaschinen. Besonders vorteilhaft sind Kopiergeräte, ih denen mehrere Rollen Kopiermaterial auf Vorrat gehalten werden, da je nach Vorlagenbreite wahlweise von einer der Rollen Kopiermaterial abgezogen und geschnitten werden kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für solche Kopiergeräte besonders geeignet

Um einen sauberen Schnitt zu bekommen, sollte die Materialbahn im allgemeinen, während der Schnitt erfolgt, feststehes und gespannt sein. Aus der deutschen Offenlegungsschrift 1 461 239 ist z. B. eine yorriditung zum Schneiden von bandförmigem Material bekannt bei der die Materialbahn zum Zeitpunkt des Schnitts zwischen einem Bügel und einer Nachspannwalze in gespanntem Zustand gehalten wird

Bei automatisch arbeitenden Kopiergeräten, z. B. Lichtpausmaschinen, würde das bedeuten, daß die Vorschubßinrichtungen vor und hinter der Schneidstation zum Zeitpunkt des Schnitts stehen. Da es jedoch vor teilhaft ist, Kopiermaterial und Vortage mit gleicher, konstanter Geschwindigkeit zu fördern, damit beide deckungsgleich in der Belichtungsstation eintreffen und diese mit der für die richtige Belichtung erforderlichen konstanten Geschwindigkeit passieren, sollte die Vor schubeinrichtung hinter der Schneidstation auch wäh rend des Schnitts nut gleichbleibender Geschwindigkeit fördern. Um einen genauen und möglichst störungsfrei en Schnitt zu erreichen, muß dagegen die Vorschubein richtung vor der Schneidstation im allgemeinen abge stellt werden, wenn entsprechend der abgetasteten Länge der Vorlage genügend Kopiermaterial von der Vorratsrolle abgezogen worden ist Die Kopiermatc rialbahn befände sich also während des Schnitts zwi sehen einer stehenden und einer fördernden Vorschub einrichtung. Die Folge davon wäre, daß an der Bahn größere Spannungen auftreten, die zu einem Riß fOh ren.

Man hat bereits auf verschiedene Weise versucht. dieses Problem zu lösen. Im deutschen Gebrauchsmu ster 1977 676 ist z.B. eine Schneidvorrichtung be schrieben, bei der die Vorschubgeschwindigkeit hinter der Schneidstation kleiner ist als die Vorschubge schwindigkeil vor der Schneidstation. Dadurch bildet sich, während die Materialbahn von der Vorratsrolle abgezogen wird, hinter der Schneidstation eine Schleife in der Materialbahn. Diese Schleife erlaubt es, daß die Materialbahn zwischen einer stehenden und einer laufenden Vorschubeinrichtung geschnitten werden kann, ohne daß Spannungen an ihr auftreten. Diese Vorrich tung ist jedoch ungeeignet für sehr lange Vorlagen, weil die Schleife dann entsprechend groß wird und schlecht weiterzuleiten ist Daher ist im deutschen Ge brauchsmuster 1 984 436 ein bewegliches Führungsorgan vorhanden, das von der Schleife angehoben wird und somit einen verlängerten Weg für das Kopiermaterial freigibt und das bei Erreichen einer bestimmten Höhe eine Abtastvorrichtung betätigt Dadurch wird eine Regulierung der Vorschubgeschwindigkeit eingeleitet bzw. die Vorschubeinrichtung vor der Schneidstation zeitweise abgestellt. Die Vorrichtung hat zwar den Vorteil, daß an der Materialbahn durch die Ausbildung der Schleife keine Spannungen auftreten, die zu einem Riß führen, dafür muß jedoch beim Kopieren langer Vorlagen die Vorschubeinrichtung zeitweilig unterbrochen werden. Außerdem ist die Materialbahn nicht so gestrafft wie es für einen sauberen und glatten Schnitt günstig ist

In der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentschrift 1 802 744 wird eine Vorrichtung zum Abtrennen eines Materialblattes von einer Materialbahn beschrieben, bei der die vor dem Treffpunkt mit dem Original befindlichen Vorschubeinrichtungen für das Kopiermaterial zunächst mit derselben Geschwindigkeit angetrieben werden. Erst im abgetasteten Endabschnitt des Originals wird die Geschwindigkeit der Vorschubeinrichtungen vor der Schneidstation und der ersten Vor-

4

Fig.3 eine Frontansicht der Schneidstation ohne Antrieb und Seitenführung,

Fig.4 einen vergrößerten Querschnitt durch die Schneidstation nach F i g. 3 entlang der Linie A-B,

Das Lichtpauspapier wird auf zwei Rollen 1 und 2 auf Vorrat gehalten, deren Achsenden 3 in den Halterungen 4 gelagert sind. Die Papierbahnen 5 und 6 werden mit Hilfe der Abzugswalzenpaare 7 bzw. 8 von den Vorratsrollen 1 bzw. 2 abgezogen und durch die Zuführwalzenpaare 9 bzw. 10 zwischen den Leitplatten 11 bzw 12 zur Schneidstation 13 transportiert. Hinter der Schneidstation 13 wird die jeweils gewählte Papierbahn 5 oder 6 an einer Führungsleiste 14 und der beweglichen Führung 15 vorbei zu dem Walzenpaar 16 bewegt Dieses Walzenpaar 16 transportiert die Papierbahn 5 oder 6 zwischen den Leitplatten 17 zum Einlaufwalzenpaar 18 der nicht mehr dargestellten Behchtungsstation. wobei die Vorderkante der Papierbahn 5 oder 6 und die Vorderkante der Kopiervorlage 19 vor dem Einlaufwalzenpaar 18 deckungsgleich zusammenkommen.

Zwischen den Abzugswalzenpaaren 7 und 8 und den Zuführwalzenpaaren 9 und 10 ist je eine Sammelrolle 20 bzw. 21 angebracht Die Sammelrollen 20 und 21 sind in ihren Führungen 22 bzw. 23 bis in die Stellungen 20' bzw. 2Γ verschiebbar und bewirken, daß immer genügend vom Rollengewicht entlastetes Papier an den Zuführwalzenpaaren 9 bzw. 10 zur Verfügung steht. In den Leitplatten 11 und 12 sind Rückstellfedern 24 bzw. 25 angebracht, die nach erfolgtem Schnitt ein Zurückziehen der Vorderkante der Papierbahn 5 oder 6 bewirken. ,

Die Schneidstation 13 besteht aus dem feststehenden Untermesserträger 26 mit dem Untermesser 27 sowie dem beweglichen Obermesserträger 28 mit dem Obermesser 29. Am Obermesserträger 28 sind Führungsstangen 30 befestigt, die in Leitrollen 31 geführt werden Die Leitrollen 31 sind an den nicht dargestellten Seitenwänden des Gehäuses befestigt Die Führungsstangen 30 und der mit ihnen verbundene Obermesserträger 28 werden durch eine Exzenterwelle 32 angetrieben. F i g. 3 zeigt die Messer 27 und 29 in geöffnetem Zustand. Entlang einer Linie ist das Obermesser 29 angeknickt Das Obermesser 29 besteht aus zwei Blättern 29a und 29ft, deren Schneidkanten, in Papiertransportrichtung gesehen, dachförmig zueinander angeordnet sind. An ihren beiden äußeren Enden sind die Obermesserblätter 29a und 29ft auch im geöffneten Zustand der Schneidstation 13 unter Spannung an das Untermesser 27 angestellt In F i g. 4 ist die Form des Obermesserblattes 29a deutlich zn erkennen.

Die bewegliche Führung 15 besteht aus emer gebogenen Führungsplatte 34, an der Stäbe 35,36a und mit FOhrungsroBen 37 angebracht sind. Entlang der gebogenen Führungsplatte 34 wird die Papierbahn transportiert. Die Ffihrangsplatte 34 ist durch die Führungsrollen 37, die in Führungsschienen 38,39a und 396 laufen, verschiebbar gelagert Die Stäbe 36a und 366 sowie die dazugehörigen Führungsschienen 39a und 396 smd spiegelbildlich zueinander angeordnet Der Stab 35 und die Führungsschiene 38 sind gegenüber den Stäben 36a und 366 und den dazugehörigen Führungsschienen 39a und396um90° gedreht(s.Fig.2).

Durch diese Anordnung wird ein seitliches Kippen der beweglichen Führung 15 vermieden. Die Führungsschienen 38,39a und 396 sind an einem fest montierten Wmkeleisen 40 angebracht Unter der Leitplatte 41. die abklappbar ist ist eme Auffangwanne 42 für Papierverschnitt angebracht, die von beiden Stirnseiten der Vorrichtung zugänglich ist.

Eine Vorlage 19 wird an einer entsprechend ihrer Breite vorgesehenen Stelle des Anlegetisches 43 in die Vorrichtung eingegeben und von den Förderwalzenpaaren 44, 45 und 18 zur Belichtungsstation transportiert. Auf diesem Weg passiert die Vorlage Abtastfühler 46. Je nachdem, welcher der Fühler 46 von der Vorlage 19 berührt wird, wird eine der beiden Vorratsrol-,o len 1 oder 2 angewählt. Der Funktionsablauf soll für den Fall beschrieben werden, daß die Vorratsrolle 1 gewählt wird.

Wenn die Vorderkante der Vorlage 19 die Abtast -fühler 46 betätigt, läuft das Zuführwalzenpaar 9 an und ,5 fördert die Papierbahn 5 mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der die Vorlage 19 transportiert wird, durch die geöffnete Schneidstation 13 und zwischen der beweglichen Führung 15 und der Leitplatte 41 hindurch zum Walzenpaar 16. Von diesem Walzenpaar 16 wird die Vorderkante der Papierbahn 5 erfaßt und weitertraiisportiert. Am Einlaufwalzenpaar 18 der Belichtungsstation trifft die Vorderkante der Papierbahn 5 deckungsgleich mit der Vorderkante der Vorlage 19 zusammen. Von hier aus erfolgt der gemeinsame ₂c Transport zur Belichtungsstation.

Infolge des Anlaufens des Zuführwalzenpaars 9 hebt sich die Samme'rolle 20 in ihrer Führung bis maximal in die Stellung 20'. Dabei drückt sie den Schalter 47 in die Stellung 47'. was ein Anlaufen des Abzugswalzenpaars 7 zur Folge hat. Dieses Abzugswalzenpaar 7 zieht die Papierbahn 5 von der Vorratsrolle 1, wobei seine Fördergeschwindigkeit größer ist als die des Zuführwalzenpaars 9. Daher senkt sich die Sammelrolle 20 und schaltet dabei das Abzugswalzenpaar 7 wieder ab. Dieser Vorgang wiederholt sich entsprechend der Vorla genlänge mehrmals. Eine nicht dargestellte Friktionsbremse zwischen dem Achsende 3 und dem Rollenkern 48 sowie das Gewicht der Sammelrolle 20 verhindern, daß die Papierbahn 5 nach Abschalten des Abzugswalzenpaars 7 eine Schlaufe bildet

Wenn die Hinterkante der Vorlage 19 die Abtastfühler 46 passiert wird das Zuführwalzenpaar 9 abgestellt. Eine nicht dargestellte Bremse im Zuführwalzenpaar verhindert daß es nach dem Abstellen noch weit ausläuft Nach einer einstellbaren Verzögerungszeit die von der Kopiergeschwindigkeit abhängt erfolgt der Papierschnitt. Während dieser Verzögerungszeit fördert das Walzenpaar 16 hinter der Schneidstation weiter. Dabei strafft sich die Papierbahn 5 und legt sich an die bewegliche Führung 15 an, so daß diese in ihren Führungsschienen 38, 39a und 396 in Richtung des in Fig.! gezeichneten Pfeife verschoben wird. Durch die gestraffte Papierbahn werden die Rückstellfedern verformt Die Führungsleiste 14 bewirkt, daß die Pa ss pierbahn 5 im Messerbereich waagerecht und in dei Nähe des Untermessers 27 gehalten wird. Nach Ablau' der Verzögergst erfolgt der Schnitt durch ein« einmalige Umdrehung der Exzenterwelle 32. Dabei füh rcn die Führungsstangen 30 sowie der an ihnen fes to montierte Obermesserträger 28 mit dem Obermesse 29 eine Senk- und Hubbewegung aus.

Nach erfolgtem Schnitt fällt die bewegliche Führung 15 in ihre Ausgangsstellung zurück. Die RücksteüTe dem 24 richten sich auf und ziehen dabei die Vorder 65 kante der Papierbahn 5 um einen kleinen Betrag vo der Schneidstation 13 zurück. Die Schneidstetion ist as durch gegebenenfalls für den nachfolgenden ungchk denen Transport der Papierbahn 6 freigegeben.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Abschneiden eines Materialblattes von einer Materialbahu, insbesondere zum Abtrennen eines Kopierblattes in Abhängigkeit von der Vorlagengröße, mit mindestens einer Vorratsrolle für die Materialbahn, mit mindestens einer Vorschubeinrichtung für die Materialbahn vor der Schneidstation, einer Schneidstation und einer Vorschubeinrichtung hinter der Schneidstaüon, die zum Zeitpunkt des Schnitts fördert, während die Vorschubeinrichtung vor der Schneidstaüon zum Zeitpunkt des Schnitts steht, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Schneidstation (13) und der dahinter liegenden Vorschubeinrichtung (16) für die Materialbahn eine bewegliche bahnstraffende Führung (15) angebracht ist, die einen kürzeren Weg für die Materialbahn zwischen der Schneidstation (13) und der dahinter liegenden Vorschubeinrichtung (16) freigibt wenn die Materialbahn gegen die bewegliche Führung (15) drückt

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß in der Führung (11, 12) vor der Schneidstation (13) Rückstellfedern (24. 25) angebracht sind, mittels deren die Vorderkante der Materialbahn nach dem Schnitt von der Schneidstaüon (13) entfernbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidstation (13) aus einem feststehenden Untermesser (27), einem beweglichen Obermesser (29), dessen Schneidkante dachförmig gestaltet ist, sowie einem Obermesserträger (28) besteht.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Obermesser (29) aus elastischem bandförmigem Material besteht und infolge eines Knicks über die ganze Länge unter Spannung gegen das Untermesser (27) angestellt ist

40