DE2041549C3 - Verfahren zur Entfernung von Wasserdampf aus Rohgasen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Wasserdampf aus RohgasenInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Entfernung
von Wasserdampf aus diolefmischen Rohgasen mittels eines regenerierbaren Extraktionsmittels.
Die Verwendung von Di-, Tri- oder Tetraäthylenglykol als Extraktionsmittel für Wasserdampf ist bereits beschrieben
worden (R. L. Huntington, Natural Gas and Natural Gasoline, Mc. Graw Hill [19SO]).
Bei der thermischen Krackung bzw. Pyrolyse von Kohlenwasserstoffen zur Herstellung von vorzugsweise
Olefinen wird beim Spaltprozeß Wasserdampf als Verdünnungsmedium zugesetzt. Das bei der
Pyrolyse entstandene Rohgas wird in bekannter Weise einer mehrstufigen Kompression zugeführt, um es
nachfolgend durch Abkühlung, fraktionierte Kondensation und Tieftemperaturdestillationen in die gewünschten
Fraktionen, wie z. B. Wasserstofffraktion, Äthylen, Propylenfraktion, auftrennen zu können
(vgl. Uümann's Enzyklopädie der technischen Chemie, Bd. S. 333 bis 409).
Das Rohgas enthält Wasserdampf, der vor Eintritt in den Tieftemperaturteil der Anlage bekannterweise
mit einem festen Adsorptionsmittel, wie z. B. Aluminiumoxid oder Molekularsiebe, entfernt wird (vergl.
ebenda und Chem. Trade J. 154 [1969] Nr. 4014,
S. 697).
Es ist auch Stand der Technik, den Wasserdampf durch ein kontinuierliches Extraktionsverfahren mit
einem regenerierbaren Extraktionsmittel, wie einem Äthylenglyköl der allgemeinen Formel CxHyO1, wobei
für χ = 2, 4, 6, 8; y = 6, 10, 14, 18 und ζ = 2, 3, 4, 5
einzusetzen ist, und/oder einem Propylenglykol der allgemeinen Formel CxHj1O1 mit χ — 3, 6, 9;
y = 8, 14, 20 und ζ = 2, 3, 4 zu entfernen (R. L.
Huntington, Natural Gas and Natural Gasoline, Mc. Graw Hill [1950]).
Es ist bekannt, daß das Rohgas aus der Pyrolyse von Kohlenwasserstoffen in mehrstufigen Rohgaskompressoren
auf Drucke von IO bi 50 ata, vorzugsweise 20 bis 40 ata, komprimiert wird (vgl. Ullmann's
Enzyklopädie der technischen Chemie, Bd. I, S. 333 bis 409).
Es ist weiterhin bekannt, daß im Rohgas aus der pyrolytischen Spaltung von Kohlenwasserstoffen und
anderen dioiefinische Verbindungen im Bereich von
,5 C3 bis C11 vorliegen, wie Propadien, Butadiene,
Pentadiene, Cyclopentadien, Hexadiene, Methylpentadiene, Dimethylbutadiene, Heptadiene, Cyclohexadiene,
Methylcyclopentadiene, Dicyclopentadiene und Isopren, aber auch Styrol und Methyl- und Dimethyl-
ao styrole, enthalten sind.
Die diolefinischen Verbindungen im Bereich von C5 bis C8, vorzugsweise die Cä-Diolefine, wie Isopren,
Cyclopentadien, Pentadiene 1,3) und Pentadiene 1,2)
aber auch Styrol und Methylstyrole, sind in den Druck-
a5 stufen der Rohgaskompression von 2 bis 20 ata, vorzugsweise
3 bis 13 ata, noch im Rohgas enthalten.
Es wurde nun gefunden, daß bei einer Trocknung des Rohgases im Druckbereich von 2 bis 20 ata, vorzugsweise
5 bis 15 ata, mit einem regenerierbaren Extraktionsmittel, wie Monoäthylen-, Diäthylen-, Trioder
Tetraäthylenglykol und/oder Monopropylen-, Di- oder Tripropylenglykol, die im Rohgas enthaltenen
diolefinischen Komponenten, auch das Styrol und die Methylstyrole im Glykol gelöst werden und zur BiI-dung
von Polymerisaten führen.
Bei der Regeneration des mit Wasser beladenen Glykols, die üblicherweise durch Erhitzen und Abdestillieren
des Wasserdampfs bei Temperaturen von 100 bis 250 C, vorzugsweise bei 150 bis 220 C, vorge-
4" nommen wird, treten Polymerisatablagerungen und
Verlegungen in der Glykolwaschanlage auf.
Es wurde gefunden, daß man die im Glykol der allgemeinen Formeln — Äthylenglyköl: CxHyO*, wobei
für χ = 2,4,6,8; y = 6,10, 14,18 und ζ = 2. 3,4, 5
einzusetzen ist, Propylenglykol: CxH,,O2, wobei für
χ = 3, 6, 9; y = 8, 14, 20 und z= 2, 3, 4 einzusetzen
ist, gelösten Dienkohlenwasserstoffe mit 5 bis IO Kohlenstoffatomen und/oder Styrol und/oder Meihylstyrol
entfernen kann, wenn man das Glykol mit einem paraffinisch-naphthenischen Lösungsmittel behandelt.
Das Lösungsmittel extrahiert aus dem Glykol die bereits gebildeten Polymerisate und die im Glykol gelösten
Kohlenwasserstoffe. Als Lösungsmittel für die im Glykol gelösten Kohlenwasserstoffe und/oder PoIymerisate
wird ein im Glykol nur gering lösliches bzw. mit Glykol nicht mischbares Lösungsmittel verwendet.
dem thermischen Krackprozeß als Einsatzprodukt zur Anwendung kommt. Weiterhin sind Produkte, wie
ein Kohlenwasserstoffanteil des Pyrolyse- oder Krackbenzins, der als sogenanntes Raffinat nach der Extraktion
von Benzol und/oder Toluol und/oder der Xylole
verbleibt, als Lösungsmittel geeignet. Weiterhin können
auch Pentan, eine Hexan-Hepian-Fraktion, auch Isooctan oder Octane, als Lösungsmittel verwendet
werden.
3 4
Im allgemeinen verfährt man dabei so, daß man in mittel Triäthylenglykol lösen sich aus dem Rohgas
einer Gaswaschkolonne das komprimierte Rohgas im außer dem Wasserdampf auch 5 bis 7% Kohlenwasser-Gegenstrom
mit einem der obengenannten Glykole stoffe, die im wesentlichen aus Cs-Kohlenwasserstofzur
Entfernung das Wasserdampfs behandelt. In den fen, wie Isopren, Cyclopentadien, Pentadien 1,3 und
Glykolen der obengenannten allgemeinen Formeln 5 Pentadien 1,2, Benzol, Toluol, m-,p-Xylol und o-Xylol,
werden neben Wasserdampf auch 2 bis 12 Gewichts- bestehen, aber auch Styrol und Methy!styrole entha!-
prozent Kohlenwasserstoffe, insbesondere Diolefine ten. Das Glykol aus der Waschkolonne wird in eine
und Aromaten gelöst. Das mit Wasser und Kohlen- Regenerierkolonne geführt, dort auf Temperaturen von
Wasserstoffen beladene Glykol wird nun teilweise oder 160 bis 220 C erhitzt, um das Wasser aus dem Glykol
vollständig einer Flüssig-Flüssig-Extraktion mit einem ">
zu entfernen. Beim Erhitzen des Glykols bildet sich paraffinischen und/oder naphthenischen Kohlenwas- bekannterweise aus dem Cyclopentadien Dicyclopentserstoffgemisch
behandelt, wobei die im Glykol ge- adien und weiter folgend Polypentadien. Diese Verlösten
Polymerisate und Kohlenwasserstoffe soweit bindungen sind nicht flüchtig und lagern sich als
entfernt werden, daß bei nachfolgender Regeneration Polymerisate bevorzugt im Regenerationsteil der GIydes
Waschmittels keine Polymerisatverlegungen mehr »5 kolwaschanlage ab. Es werden beispielsweise PoIyauftreten.
merisate folgender Zusammensetzung gebildet:
bzw. polymerisatbildenden Kohlenwasserstoffe aus Schmelzpunkt ................... 456 C unter
dem Glykol die Glykol wäsche zur Entfernung des »° Zersetzung
anderem C5-Kohlenwasserstoffen, aber auch C8 bis Diese Ergebnisse zeigen, daß es sich hierbei um ein
kann ein kontinuierliches Extraktionsverfahren zur Die gebildeten Polymere lagern sich in der GIykol-
kleinen Konzentrationen an C5 bis Cg-Kohlenwasser- Triäthylenglykol, und führen zu Verstopfungen,
stoffen, d. h., bei hohen Druckstufen der Rohgaskom- Behandelt man das mit Dienkohlenwasserstoffen bzw.
pression, zur Anwendung kommen. 3° Polymeren, wie Di-, Tri-, Tetra-, Pentacyclopentadien,
beladene Glykol mit einem Extraktionsmittel — wie
komprimiert, in diesem Druckbereich durch eine 35 Eine 1 stufige Extraktion erbringt folgende Ergeb-
Einsatz | von Naphtha aus TEC) | 1 min | 2 min | Abdampfr. TEC) nach Extraktion | 1 min | 2 min | Dichte TEG | ') nach | Extraktion I5°C |
extr. Volumprozent | ___ | _ | mit Naphtha Gewichtsprozent | 0,353 | 0,353 | ||||
Volumanteile | 6,7 | 7,9 | 0,193 | 0,116 | |||||
TEG>)zu Naphtha | Vi min | 6,5 | 6,2 | '/· min | 0,189 | V» min | I min | 2 min | |
TEG'VEins.Prod. | 4,9 | 4,8 | 0,353 | 0,238 | 0,192 | 1,091 | 1,091 | ||
1 2 | 6,7 | 5,4 | 5,3 | 0,246 | 0,193 | 0,176 | |||
1 I | 6,3 | 0,235 | 1,108 | 1,110 | |||||
1 0,75 | 4,7 | 0,235 | 1,111 | 1,111 | |||||
I 0,50 | 5.1 | 0,233 | 1,105 | 1,099 | |||||
1,091 | |||||||||
.112 . | |||||||||
,108 | |||||||||
,110 | |||||||||
,094 |
■) TEG bedeutet Triäthylenglykol
Durch eine Extraktion wird das Triäthylenglykol Polymerbildnern gereinigt, daß keine Polymerablageaus
der Rohgaswäsche so weit von Polymeren und 55 rungen in der Gaswaschanlage mehr auftreten.
Claims (4)
1. Verfahren zur Entfernung von Wasserdampf
aus Rohgasen, die Dienkohlenwasserstoffe mit 5 bis 10 C-Atomen und/oder Styrol und/oder
Methylstyrole enthalten, mittels einer Gaswäsche mit einem regenerierbaren Waschmittel, wobei als
regenerierbares Waschmittel ein Äthylenglyköl der allgemeinen Formel CxHyO2, wobei für
χ - 2, 4, 6, 8; y = 6, 10, 14, 18 und ζ = 2, 3, 4, 5
einzusetzen ist, und/oder ein Propylenglykol der
allgemeinen Formel CxHyOz, wobei für χ = 3,6,9;
y = 8, 14, 20 und ζ = 2, 3, 4 einzusetzen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die im
regenerierbaren Waschmittel gelösten polymerisierbaren Kohlenwasserstoffe und/oder die gelösten
Polymerisate durch eine Flüssig-Flüssig-Extraktion mit einem paraffinischen und/oder naphthenischen
Kohlenwasserstoff entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kohlenwasserstoff Leichtbenzin
oder straight-run-naphtha verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch I bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kohlenwasserstoff ein
Kohlenwasserstoffanteil des Pyrolyse- oder Krackbenzins verwendet wird, der als sogenanntes
Raffinat bei der Gewinnung des Benzols und/oder Toluols und/oder der Xylole aus dem Krackbenzin
verbleibt.
4) Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Kohlenwasserstoff n-Hexan,
n-Heptan odei Isooctan verwendet wird.
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