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Die Erfindung bezieht sich auf eine Rotationssiebdruckvorrichtung
mit einem umlaufenden perforierten Schablonenzylinder, der auf der Außenseite dem
Druckbild entsprechende Abdeckungen aufweist und bei dem die Druckfarbe mittels
einer Rakel von innen durch die Perforationen in den nicht abgedeckten Bereichen
nach außen auf die auf dem Druckgut abrollende Oberfläche getrieben wird.
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Beim Siebdruck ist die Feinheit der Druckausbildung durch die Maschenfeinheit
des Sieb es gegeben. Beim Flachsiebdruck werden als Sieb feine Gazen oder Drahtgewebe
verwendet, die sehr feine Teilungen besitzen und flach auf einen Rahmen aufgespannt
werden. Die Siebstruktur ist im fertigen Druckbild nicht mehr zu erkennen.
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Die Gazen oder Drahtgewebe können aber für Rundformen, d. h. Druckzylinder,
bei denen keine flache Aufspannung möglich ist, nicht verwendet werden, da sie keine
Eigenstabilität besitzen. Beim Rotationssiebdruck wird als Sieb vielmehr ein feinperforierter,
auf galvanischem Wege aus Nickel hergestellter Schablonenzylinder verwendet. In
das dünne Blech, aus dem dieser besteht, können zwar recht feine Perforationslöcher
eingebracht werden, da aber aus Stabilitätsgründen eine gewisse Stegbreite und eine
gewisse Dichte der Lochungen nicht unterschritten werden darf, wird die Feinheit
von Geweben nicht erreicht. Entsprechend ist auch die Druckfeinheit beim Rotationssiebdruck
bisher beschränkt gewesen: Die Schablonenstruktur war noch sichtbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch beim Rotationssiebdruck
eine Druckfeinheit zu erzielen, wie sie vom Flachsiebdruck bekannt ist.
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Hierzu sieht die Erfindung vor, daß eine an sich bekannte mehrschichtige
Siebanordnung dadurch gebildet ist, daß auf der Außenseite des Schablonenzylinders
eine Zwischengaze vorgesehen ist, die eine feinere Maschenweite aufweist, als es
den Perforationen entspricht, und daß auf der Außenseite der Zwischengaze eine die
Abdeckungen tragende Feingaze mit feinerer Maschenweite als die Zwischengaze vorgesehen
ist, die von der Zwischengaze im Abstand von der Oberfläche des Schablonenzylinders
gehalten wird.
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Eine mehrschichtige Siebanordnung für Flachsiebdruck ist aus der
USA.-Patentschrift 3 031 324 bekannt, die sich mit der Herstellung von Abziehbildern
durch Siebdruck befaßt. Zur Steigerung der in einem Druckvorgang auftragbaren Schichtstärke
sind in dem Siebdruckrahmen drei Siebe mit von der Druckfläche hinwegsteigender
Maschemveite vorgesehen.
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Beim üblichen Rotationssiebdruck beruht die Erkennbarkeit der Schablonenstruktur
darauf, daß die Farbe ja nur aus den Perforationen austritt, in den Stegbereichen
jedoch zurückgehalten wird. Wenn sie auch im allgemeinen zusammenläuft, so verbleibt
doch stets eine Ungleichmäßigkeit der Struktur. Die bei der Erfindung zwischen den
Schablonenzylinder und die Feingaze eingeschaltete Zwischengaze verteilt die aus
den Perforationen des Schablonenzylinders austretende Druckfarbe und läßt sie gleichmäßig
auf die Feingaze gelangen. Der sich durch die Zwischengaze ergebende Abstandsraum
zwischen dem Schablonenzylinder und der Feingaze ist mit Druckfarbe gefüllt und
unterdrückt die Ungleichmäßigkeit der Druckfarbenzufuhr, die durch den Austritt
nur an einzelnen Punkten des Schablonenzylinders gegeben ist. Beim Druck ist dann
die Fein-
heit der Feingaze für die Druckausbildung bestimmend, nicht mehr die Feinheit
der Perforationen.
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Die Bemessung der Maschenzahl der Zwischengaze erfolgt vorteilhaft
so, daß die durch den Schablonenzylinder hindurchtretende Farbe jeden Punkt der
Feingaze erreichen kann.
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Zur einwandfreien Festlegung und Erzielung der notwendigen P assergenauigkeit
können die Zwischengaze und die Feingaze auf dem Schablonenzylinder längs einer
Linie aufgeklebt sein.
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Das Prinzip der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Sie zeigt schematisch einen Schnitt durch einen Wandungsbereich eines
Schablonenzylinders mit darüber angeordneter Zwischengaze und Feingaze.
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Der Schablonenzylinder trägt die Bezugszahl 1. Es weist Perforationslöcher
2 auf, die einen gewissen Abstand voneinander haben und durch diesen Abstand eine
nicht unterschreitbare Feinheit des Drucks bestimmen würden, wenn der Schablonenzylinder
1 selbst das mustertragende und druckende Element wäre.
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Nun ist aber um den Schablonenzylinder herum eine Zwischengaze 3
gelegt, die durch Kettfäden 4 und Schußfäden 5 angedeutet ist. Die Maschenweite
der Zwischengaze 3 ist geringer als die durch den Abstand der Perforationslöcher
2 sich ergebende Teilung. Außerhalb der Zwischengaze 3 wiederum ist eine Feingaze
6 angeordnet, die wiederum eine feinere Teilung als die Zwischengaze 3 aufweist
und das Muster trägt, was durch die undurchlässige Stelle 7 angedeutet ist.
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Der Schablonenzylinder trägt die Bezugszahl 1. Er von oben auf den
Schablonenzylinder 1 aufgerakelt und tritt an den Perforationslöchern2 nach außen
aus. Sie gelangt in den Bereich der Zwischengaze, die eine vergleichmäßigende Wirkung
auf die Farbschicht ausübt, indem die Farbe durch die Maschen der Zwischengaze 3
hindurchgedrückt wird. Sie gelangt dabei auch in die Bereiche an den Stegen 8, die
bei unmittelbarem Druck vom Schablonenzylinder 1 keine Farbe erhalten würden. Die
Feingaze 6 wird somit auf der Rückseite von einem gleichmäßigen Farbauftrag erfaßt
und gibt diesen Farbauftrag auch entsprehcned gleichmäßig auf das Druckgut weiter,
das sich unterhalb der Feingaze 6 befindet. Der gleichmäßige Farbauftrag würde nicht
eintreten, wenn die Feingaze 6 unmittelbar auf den Schablonenzylinder 1 aufgbracht
würde; die Farbe schlüge dann wiederum nur an den Stellen der Perforationslöcher
2 durch die Feingaze 6 hindurch. Dadurch, daß die Zwischengaze 3 jedoch einen Abstand
zwischen der Feingaze 6 und dem Schablonenzylinder 1 schafft, kann die Druckfarbe,
von den Perforationslöchern 2 ausgehend, sich auch schräg verteilen und jeden Punkt
der Feingaze 6 erreichen. Der Schablonenzylinder 1 ergibt die für das Aufrakeln
von Farbe notwendige Formstabilität, während die beiden Gazeschichten 3,6 die durch
die Verwendung eines Schablonenzylinders bedingte grobe Teilung der Perforationslochung
zu überwinden gestatten.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung, der sich um so mehr bemerkbar
macht, je größer die verwendeten Schablonenzylinder sind, ist es, daß die musterbildende
Abdeckschicht, die in der Zeichnung mit 7 angedeutet ist, nicht mehr unmittelbar
auf den Schablonenzylinder 1 aufgetragen werden muß, sondern sich auf der Feingaze
6 befindet. Auf diese
Weise ist die W@ederverwendung des Schablonenzylinders
1 sehr erle@chtert. da die Remigung durch Entfernung der mitunter recht festhaftenden
Abdeckschicht. die üblicherweise mit Phosphorsaure aufgelöst werden muß, entfällt
und die dabei bestehende Gefahr eines Unbrauchbarwerdens des Schablonenzylinders
vermieden wird.
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Patentansprüchc: 1. Rotationssiebdruckvorrichtung mit einem umlaufenden
perforierten Schablonenzylinder. der auf der Außenseite dem Druckbild entsprechende
Abdeckungen aufweist und bei dem die Druck farbe von innen mittels einer Rakel durch
die Perforationen in den nicht abgedeckten Bereichen nach außen auf die auf dem
Druckgut abrollende Oberfläche getrieben wird. d a d u r c h g e k e n n -z e i
c h n e t daß eine an sich bekannte mehrschichtige Siebanordnung dadurch gebildet
ist, daß auf der Außenseite des Schablonenzylinders
(1) eine Zwischengaze (3) vorgeschen
ist, die eine feinere Maschenweite aufweist, als es den Perforationen entspricht,
und daß auf der Außense@te der Zwischengaze (3) eine die Abdeckungen (7) tragende
Feingaze (6) mit feinerer Maschenweite als die Zwischengaze (3) vorges@hen ist.
die von der Zwischengaze (3) in Abstand von der Oberfläche des Schablonenzylinders
(1) gehalten wird.
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2. Rotationssjebdruckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Maschenweite der Zwischengaze (3) so bemessen ist. daß die durch den Schablonenzylinder
(1) hindurchtretende Druckfarbe jeden Punkt der Feingaze (6) erreichen kann.