DE2039720C3 - Hydrostatisches Gleitlager für eine geradlinige Führung - Google Patents
Hydrostatisches Gleitlager für eine geradlinige FührungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein hydrostatisches Gleitlager für eine geradlinige Führung mit einem in einer
Druckkammer senkrecht zur Verschieberichtung beweglichen Kolben und Tragtaschen und mit einem
Regelorgan, welches den Abstand des geführten Teils vom führenden Teil durch Veränderung der Druckflüssigkeitszufuhr
in die Druckkammer gemäß einem vorgegebenen Abstandssollwert regelt.
Es ist durch die französische Patentschrift 13 40 545 bereits bekannt, einen ersten, belasteten Maschinenteil
mittels eines Kolbens auf einer Führungsbahn eines zweiten Maschinenteils abzustützen. Zu diesem Zweck
weist der erste Maschinenteil eine Druckkammer auf, in welcher der Kolben bis zu einem Anschlag verschiebbar
ist Die Druckkammer steht über eine Bohrung im Kolben mit einer der Führungsbahn zugekehrten
Tragtasche am Kolben in Verbindung. Die wirksame Tragtaschenfläche ist kleiner als die wirksame Kolbenfläche,
so daß bei einer Druckflüssigkeitszufuhr der Kolben zunächst bis zum Anschlag verschoben wird und
sich erst anschließend ein Schmierfilm zwischen Tragtasche und Führungsbahn aufbaut Mit dieser
bekannten Vorrichtung ist es nicht möglich, eine durch schwankende Belastung hervorgerufene Abstandsänderung
zwischen erstem und zweitem Maschinenteil auszugleichen.
Eihe Vorrichtung, die es erlaubt, den Abstand zwischen beiden Maschinenteilen konstant zu halten, ist
Gegenstand eines älteren deutschen Patents 19 11 500. Dort stützt sich der belastete Maschinenteil über einen
Kolben oder eine Membrane in einem zylindrischen Druckgefäß ab. Das Druckgefäß weist eine der
Führungsbahn zugekehrte zylindrische öffnung auf. In das Druckgefäß wird eine konstante Druckflüssigkeitsmenge
zugeführt, wodurch ein Schmierfilm zwischen Druckgefäß und Führungsbahn gebildet wird. Bei
Belastungsänderung ändert sich die Dicke des Schmierfilms, und infolge des erhöhten oder verringerten
Druckmittdabflusses verschiebt sich der Kolben bzw. es wird die Membran ausgelenkt, wodurch die Abstandsänderung
zwischen den beiden Maschinenteilen ausgeregelt wird. Diese Vorrichtung ermöglicht jedoch nicht ein
Führen des einen Teils entlang einer geraden Linie, wenn die Führungsbahn Unebenheiten aufweist.
Diese Aufgabe ist gemäß einem weiteren älteren deutschen Patent 19 15 940 dadurch gelöst, daß sich der
belastete Maschinenteil über ein gesondertes Fühllager auf einer genau bearbeiteten Bezugsfläche abstützt.
Über das Fühllager erfolgt belastungsabhängig die Speisung des Druckgefäßes und somit eine Auslenkung
der Membran, auf welcher sich der belastete Maschinenteil abstützt. Das Druckgefäß seinerseits
stützt sich über ein hydrostatisches Gleitlager, welches an eine konstante Druckflüssigkeitszufuhr angeschlossen
ist, auf der Führungsbahn ab.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln ein Führen eines Teils
entlang einer geraden Linie zu gewährleisten, auch wenn die Führungsbahn Unebenheiten aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Kolben vier Tragtaschen auf vier Quadranten
einer kreisförmigen Stützfläche aufweist, wobei die wirksame Kolbenfläche kleiner ist als die wirksame
Tragtaschenfläche, daß der Kolben in der Druckkammer mit radialem Spiel geführt ist und daß jeder
Tragtasche eine Drossel zugeordnet ist, über die jede Tragtasche unabhängig mit der mit dem Regelorgan
verbundenen Druckkammer verbunden ist, wobei jede Drossel aus einer Gewindebohrung im Kolben und
einem in die Gewindebohrung eingeschraubten Gewindebolzen besteht zur einstellbaren Drosselung der
Druckflüssigkeit über das Gewinde.
In der US-PS 34 53 032 ist ein hydrostatisches Axial-Gleitlagcr für eine Turbinenwelle beschrieben, bei
welchem ebenfalls in einer mit einem Regelorgan verbundenen Druckkammer ein Kolben angeordnet und
mit einer Tragtasche versehen ist. Die wirksame Kolbenfläche ist ebenfalls kleiner als die wirksame
Tragtaschenfläche. Die Tragtasche ist über eine Drossel
mit der Druckkammer verbunden. Bei diesem Axialgleitlager
werden lediglich axiale Verschiebungen der Turbinenwelle bewacht und ausgeglichen. Da es sich um
keine Führung, sondern um eine axiale Lagerung eines rotierenden Teils handelt, wird auch das Problem einer
exakten Führung entlang einer geraden Linie oder eines Ausgleichs unsymmetrischer Belastungen am geführten
Teil nicht behandelt
Bei einem pneumatischen Lager nach der US-PS 33 25 229 ist ein Kolben mit einer Anzahl »'on
symmetrisch um die Kolbenachse verteilten Tragtaschen versehen, von denen jede über eine Drossel mit
einer Druckkammer verbunden ist Somit wird die übertragene Last gleichmäßig über die ganze Tragfläche
verteilt Die wirksame Kolbenfläche ist bei diesem Lager ebenfalls kleiner als die wirksame Tragtaschenflache.
Durch eine kartenförmige Lagerung des die Druckkammer aufweisenden Teils in einem zusätzlichen
Lagerkörper kann eine gewisse unsymmetrische Belastung allenfalls toleriert, jedoch nicht ausgeglichen
werden. Die den einzelnen Tragtaschen zugeordneten Drosseln können nicht genau aufeinander abgestimmt
werden, um entlang der gesamten Tragfläche eine konstante Lagerspalte zu erreichen. Da die Druckkammer
mit einer konstanten Luftzufuhr versorgt ist, ein Regelorgan zur Überwachung und Regelung des
Abstandes beider Teile dagegen fehlt, kann auch bei diesem Lager bei Unebenheiten der Führungsbahn kein
Führen entlang einer geraden Linie stattfinden.
Verschiedene Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen hydrostatischen Gleitlagers sind anhand von
Zeichnungen im folgenden ausführlich beschrieben, es
zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel des hydrostatischen Gleitlagers,
Fig.2 einen Schnitt nach Linie 11-11 von Fig. I in
verkleinertem Maßstab,
F i g. 3 ein Anwendungsbeispiel des in F i g. 1 dargestellten hydrostatischen Gleitlagers mit einem Schaltbild
eines Regelkreises,
Fig.4 ein Anwendungsbeispiel von einer weiteren
Ausführungsform des hydrostatischen Gleitlagers mit einem Schaltbild eines anderen Rig· !kreises.
Gemäß F i g. 1 ist als erster Teil ein Schlitten 1 auf einer Führungsbahn 3 eines zweiten als Maschinengestell
2 ausgebildeten Teils mit Hilfe eines Lagerkörpers 4 abgestützt. Dieser im wesentlichen scheibenförmige
Lagerkörper ragt mit seinem oberen Teil von kleinerem Durchmesser in eine zylindrische Aussparung 16 des
Schlittens 1 hinein. Auf der Unterseite des Lagerkörpers 4, welche der Führungsbahn 3 des Maschinengestells 2
gegenüberliegt, sind vier als Tragtaschen 14 bezeichnete Ausnehmungen vorhanden, deren Form aus F i g. 2
ersichtlich ist. Jede dieser Tragtaschen 14 ist über eine Bohrung 15 mit einem Ringraum 13 einer Drossel 9
verbunden. Diese Drossel 9 weist im wesentlichen einen Gewindebolzen 9' auf. ]e zwei solche Gewindebolzen 9'
sind in eine Gewindebohrung 5 des Lagerkörpers 4 eingeschraubt. Die beiden Gewindebohrupgen 5 stehen
senkrecht zueinander. In diese beiden sich durchdringenden Gewindebohrungen 5 mündet eine zentrale
Bohrung 6, in welcher ein Filter 8 angeordnet ist, der zur Reinigung der hydraulischen Flüssigkeit vorgesehen ist.
In eine Kammer 17, welche einerseits von der Ausnehmung 16 des Schlittens 1 und andererseits von
dem oberen Teil des Lagerkörpers 4 begrenzt ist, mündet eine Leitung 18, durch welche Flüssigkeit unter
Druck zugeführt wird. Diese Flüssigkeit dringt durch den Filter 8 und gelangt in die Gewindebohrungen 5.
Jeder Gewindebolzen 9 besitzt eine axiale Bohrung 10, in welche eine Anzahl radiale Bohrungen 11 münden.
Diese Bohrungen 11 verbinden eine Ringnut 70 mit der
axialen Bohrung 10. Aus der Ringnut 70 kann die Flüssigkeit durch die Gewindegänge in den Ringraum
13 gelangen. Je nachdem, wie tief die Gewindebolzen 9 in die Gewindebohrung 5 eingeschraubt sind, ist der
Abstand zwischen dem Ringraum 13 und der Ringnui 70 größer oder kleiner, und somit ist auch die Zahl der
Gewindegänge zwischen Ringnut 70 und Ringraum 13, durch welche die Flüssigkeit hindurchtreten muß,
größer oder kleiner, so daß der Widerstand der Drossel einstellbar ist Aus dem Ringraum 13 gelangt die
Flüssigkeit durch die Bohrungen 15 in die Tragtaschen 14, aus denen sie durch den Spalt h zwischen
Lagerkörper 4 und Führungsbahn 3 des Maschinengestells 2 entweichen kann und über nicht dargestellte
Rinnen und Kanäle wieder in einen in Fig.3 dargestellten ölbehälter 60 fließt In einer weiteren
Ringnut des Gewindebolzens 9' ist ein Dichtungsring 12 angeordnet der einen Austritt von Flüssigkeit aus der
Drossel 9 verhindert Ferner ist einer Ringnut 19 des Lagerkörpers 4 ein Dichtungsring 20 angeordnet der
die Kammer 17 abdichtet
Gemäß F i g. 3 sind zwischen Schlitten 1 und Maschinengestell 2 zwei Lagerkörper 4' und 4"
angeordnet, welche in der beschriebenen Weise ausgebildet sind, wodurch der Schlitten 1 in zwei
zueinander entgegengesetzten Richtungen abgestützt ist Der Schlitten 1 ist als Umgriff 21 ausgeführt Ein Teil
22 des Maschinengestells 2 weist eine obere und untere Führungsbahn 23 und 24 auf, auf dener die in dem
Schlitten 1 gelagerten Lagerkörper 4', 4" gleiten. Die Drosseln 9 sind vereinfacht dargestellt, ihre Ausbildung
entspricht jedoch genau den in F i g. 1 dargestellten, durch die Gewindebolzen 9' gebildeten Drosseln. Den
beiden Lagerkörpern 4' und 4" wird die Druckflüssigkeit über zwei Leitungen 32', 32" und über ein
Servoventil 30 von einer Druckflüssigkeitsquelle 31 zugeführt. Am Schlitten 1 ist ein erstes Meßorgan 25
und am Maschinengestell 2 ein zweites Meßorgan 26 angeordnet, mit denen Abweichungen ε der Lage des
Schlittens 1 gegenüber dem Maschinengestell 2 gemessen werden. Der Vergleich zwischen einem
Sollwert W und einem Istwert λ erfolgt in einem Vergleichsorgan 27. In einem zweiten Vergleichsorgan
28, das an die beiden Leitungen 32' und 32" angeschlossen ist, werden die in diesen beiden
Leitungen 32' und 32" herrschenden Flüssigkeitsdrücke miteinander verglichen. Entsprechend den Druckunterschieden
Ap in den beiden Leitungen 32' und 32" einerseits und entsprechend der Lageregelabweichung e
des Schlittens 1 gegenüber dem Maschinengestell 2 wird über einen Verstärker 29 das Servoventil 30 derart
gesteuert, daß die Flüssigkeitsdrücke in den Leitungen 32' und 32" ständig der Belastung P des Schlittens 1
angepaßt werden, damit die Abweichungen ε des Istwertes λ vom Sollwert Wmöglichsi klein bleiben.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist als Referenzfläche zur Messung der Abweichungen ε
die Führungsbahn 23 des Maschinengestells 2 verwendet worden. Falls unter der Belastung Pdes Schlittens 1
diese Referenzfläche 23 ihre Lage ändern sollte, so wird eine andere von der Belastung de? Schlittens 1
unabhängige Rererenzfläche verwendet. Es kann auch ein Lichtstrahl, beispielsweise ein Laser-Lichtstrahl, als
Vergleichsnormal herangezogen werden.
Gemäß F i g. 4 ist der Schlitten 1 als Doppelumgriff 54 ausgeführt. Das Maschinengestell 2 weist eine obere
Schiene 55 mit beidseitigen Führungsbahnen 57, 58 sowie eine untere Schiene 56 mit beidseitigen
Führungsbahnen 23, 24 auf. Der Schlitten 1 ist an der unteren Schiene 56 mittels Lagerkörper 4', 4" gelagert,
wie sie in der F i g. 3 dargestellt und beschrieben sind. An der oberen Schiene 55 des Maschinengestells 2 stützt
sich der Schlitten 1 von unten her ebenfalls mittels eines Lagerkörpers 4" gemäß Fig. 3 ab. Der obere
Lagerkörper 4' weist einen Gleitschuh 37 auf, der an einer kartenförmigen Fläche eines Stützkolbens 38
anliegt Der Stützkolben 38 ist in der \ussparung 16 verschiebbar. Die oberhalb des Stützkolbens 38
gebildete Kammer 17 wird von der Druckflüssigkeitsquelle 31 über ein Dosiergerät 59 mit Druckflüssigkeit
gespeist Das Dosiergerät 59 wird von einer Regeleinrichtung, wie sie anhand der F i g. 3 bereits beschrieben
wurde, betätigt Die obere Führungsbahn 58 der oberen Schiene 55 des Maschinenteils 2 dient als Referenzfläche
und wird von dem Meßorgan 26 abgetastet. Die Stellung des Schlittens 1 wird von dem Meßorgan 25
erfaßt Die von den Meßorganen ermittelten Meßwerte A, Wwerden dem Vergleichsglied 27 zugeführt welches
die Regelabweichung ε ermittelt. Die Regelabweichung ε steuert über den Verstärker 29 das Dosiergerät 59.
Andererseits wird die Druckflüssigkeit von der Druckflüssigkeitsquelle 31 in eine Kammer 46 eines
hydraulischen Ventils 41 zugeführt. Das Ventil 41 besitzt zwei Kolben 42 und 44 in einem Zylindergehäuse 50,
welche über einen Steg 43 starr miteinander verbunden sind. Jeder der beiden Kolben 42 und 44 besitzt einen
sich gegen den Steg 43 verjüngenden Teil 45. Im Bereich dieses Teils 45 von jedem Kolben 42, 44 ist je ein
Ringraum 51a und 51b im Zylindergehäuse 50 angeordnet Zwischen diesen Ringräumen 51a, 51b
befindet sich die an die Druckflüssigkeitsquelle 31 angeschlossene Kammer 46. Durch die Teile 45 der
beiden Kolben 42 und 44 kann der Durchtrittsquerschnitt für die Druckflüssigkeit aus der Kammer 46 in
die Ringräume 51a und 51b gesteuert werden. Jeder der
beiden Kolben 42 und 44 ist durch je eine Feder 48 belastet welche sich in Kammern 47a bzw. 476 hinter
den beiden Kolben 42 und 44 befinden. Die Druckflüssigkeitszufuhr für den unter dem Stützkolben 38
angeordneten Gleitschuh 37 und für den der unteren Schiene 56 zugeordneten Lagerkörper 4' erfolgt über
eine gemeinsame Leitung 53, welche mit der linken Ringkammer 51a vor dem Kolben 42 und mit der
Kammer 47b hinter dem Kolben 44 verbunden ist. Andererseits erfolgt die Druckflüssigkeitszufuhr für die
beiden Lagerkörper 4" über eine gemeinsame Leitung 5Z welche mit der rechten Ringkammer 51b vor dem
Kolben 44 und mit der Kammer 47a hinter dem Kolben 42 verbunden ist
Aus dem vorstehend beschriebenen Aufbau verschiedener Ausfuhrungsbeispiele der erftndungsgemäßen
Anordnung ergibt sich deren Wirkungsweise:
Die Kammer 17 des in der F i g. 1 dargestellten hydrostatischen Lagers wird aus einer hier nicht
dargestellten Druckflüssigkeitsquelle über die Leitung 18 mit Druckflüssigkeit gespeist so daß sich ein
Druckflüssigkeitspolster zwischen dem Lagerkörper 4 und dem Schlitten 1 bildet Durch den Filter 8 und die
zentrale Bohrung 6 fließt die Druckflüssigkeit weiterhin in die Gewindebohrang 5 und von dort durch die axialen
Bohrungen 10 und die radialen Bohrungen 11 in dem Gewindebolzen 9' in die Ringnuten 70. Von den
Ringnuten 70 quetscht sich die Druckflüssigkeit durch die Gewindegänge 7 in die Ringräume 13 und von dort
aus durch Bohrungen 15 in die Tragtaschen 14. In den Tragtaschen 14 bilden sich daher ebenfalls Druckflüssigkeitspolster.
Die Druckflüssigkeit quetscht sich durch den Spalt h zwischen Lagerkörper 4 und Maschinengestell
2 und wird in einem nicht dargestellten Behälter gesammelt. Der Schlitten 1 stützt sich auf dem zwischen
ihm und dem Lagerkörper 4 in der Kammer 17
■. befindlichen Druckflüssigkeitspolster ab und der Lagerkörper
4 seinerseits gleitet auf einem zwischen ihm und dem Maschinengestell 2 befindlichen Schmierfilm.
Tritt eine unsymmetrische Belastung des Schlittens 1 auf, wie dies durch den in der Fig. 1 eingezeichneten
Kraftpfeil Fartgedeulei ist, so hat der Lagerkörper 4 das
Bestreben, sich zu verkanten. Beim Verkanten verengt sich auf der einen Seite der Spalt h zwischen
Lagerkörper 4 und Maschinengestell 2, und auf der gegenüberliegenden Seite vergrößert sich der Spalt Λ.
Hierdurch steigt der Flüssigkeitsdruck in der einen Tragtasche 14a an und in der gegenüberliegenden
Tragtasche 14b sinkt er ab. Ein Druckausgleich zwischen den beiden Tragtaschen 14 kann nicht
stattfinden, da die Gewindebolzen 9' als Drosseln wirken. Auf diese Weise wird durch den gesteigerten
bzw. erniedrigten Flüssigkeitsdruck in den Tragtaschen 14a bzw. 14b ein Reaktionsmoment erzeugt, welches der
unsymmetrischen Belastung entgegenwirkt und die Spalthöhe h unverändert läßt, so daß der in dem Spalt
befindliche Schmierfilm auch in diesem Fall eine gegenseitige Berührung metallischer Teile verhindert.
Gemäß F i g. 3 stützt sich der Schlitten 1 über einen oberen und unteren Lagerkörper 4' bzw. 4" an der
Schiene 22 des Maschinengestells 2 ab. Die Speisung der
. Lagerkörper 4', 4" mit Druckflüssigkeit erfolgt aus der Druckflüssigkeitsquelle 31 über das Servoventil 30
welches so steuerbar ist, daß es den Druck in den zu den Lagerkörpern 4', 4" führenden Leitungen 32', 32"
erhöht bzw. reduziert. Druckerhöhung und Druckredu-
-·■ zierung in den beiden Leitungen erfolgen hierbei immer
gegenläufig, so daß ein gewisser Differenzdruck eingestellt werden kann. Das Servoventil 30 wird von
dem Stellverstärker des Regelkreises betätigt. Die beiden Meßorgane 25,26 erfassen den Istwert α und den
• Sollwert W der Lage von Maschinenschlitten 1 und Maschinengestell 2. Die Lageregelabweichung ε, die
durch das Vergleichsglied 27 aus der Differenz vor Sollwert IV und Istwert λ ermittelt wird, bildet der
Sollwert für einen unterlagerten Druckregelkreis. Der
-,'< Istwert des unterlagerten Druckregelkreises bildet die
Druckdifferenz zwischen den beiden Leitungen 32', 32" Die Druckregelabweichung betätigt nach Verstärkunj
in dem Stellverstärker 29 das Servoventil 30. Tritt eine Belastung des Schlittens 1 in Richtung des eingezeichne
. ten Kraftpfeiles P auf, so verschiebt sich der Schlitten 1
leicht nach unten. Diese Verschiebung des Schlittens 1 wird durch das Meßorgan 25 erfaßt Die Führungsbahn
23 des Maschinengestells 2 kann als ortsunveränderlichi
Referenzfläche herangezogen werden, so daß sich dei
«ι an ihr gemessene Sollwert W nicht verändert Di<
Regelabweichung ε= W—ot wird sodann mit der
Drücken in den Leitungen 32', 32" verglichen, und di< aus diesem Vergleich resultierende Druckregelabwei
chung veranlaßt das Servoventil 30, den Flüssigkeits
bi druck in der Leitung 32' zu erhöhen und dei
Flüssigkeitsdruck in der Leitung 32" zu erniedriger wodurch sich ein solcher Flüssigkeitsdruck in dei
Kammern 17 zwischen den Lagerkörpern 4', 4" um
dem Schlitten 1 einstellt, daß der Schlitten 1 der Belastung P nicht nachgibt. Die Druckveränderung
macht sich ebenfalls in den Tragtaschen 14 bemerkbar, so daß die Spalthöhe h zwischen Führungsschiene 22
und den Lagerkörpern 4', 4" ebenfalls konstant bleibt.
Wichtiger als der vorstehend beschriebene Fall einer zusätzlichen Belastung des Maschinenschlittens 1 ist der
Fall, bei dem die Führungsschiene 22 des Maschinengestells 2 Unebenheiten aufweist oder insgesamt infolge
mangelnder Steifigkeit durchhängt. Auch in diesem Faii setzt die Regelung in der beschriebenen Weise ein und
der Maschinenschlitten wird in der senkrechten Richtung auf gleicher Höhe gehalten. Das den
Lagesollwert W erfassende Meßorgan 26 muß dann jedoch an einer unbelasteten und unveränderlichen
Referenzfläche angreifen.
In der Fig.4 ist eine ähnliche Regeleinrichtung, wie
sie in der F i g. 3 dargestellt und beschrieben ist, mit dem Ventil 41 kombiniert, um das hydrostatische Lager steif
gegen Belastungsschwankungen und unabhängig von der geometrischen Beschaffenheit der Führungsbahn zu
machen. Die Regeleinrichtung besteht aus einem einfachen Lageregelkreis. Auf den unterlagerten Druckregelkreis
wurde hier verzichtet. Das Meßorgan 26 erfaßt am Maschinengestell 2 oder an einer geeigneten
Referenzfläche den Lagesollwert Wund das Meßorgan 25 erfaßt am Schlitten 1 den Lageistwert«. Beide Werte
Wund <x werden in dem Vergleichsglied 27 miteinander
verglichen. Die Lageregelabweichung ε steuert über den Stellverstärker 29 das Dosiergerät 59, welches je nach
Vorzeichen der Regelabweichung die Druckflüssigkeitszufuhr in die Kammer 17 oberhalb des Stützkolbens 38
erhöht oder erniedrigt. Nimmt man eine zusätzliche Belastung des Schlittens 1 in Richtung des eingezeichneten
Kraftpfeiles P an, so erhöht sich der Flüssigkeits-
r> druck in den Kammern 17 und Tragtaschen 14 in den
jeweils oberen Lagerkörpern 4', und es erniedrigt sich der Flüssigkeitsdruck in den jeweils unteren Lagerkörpern
4".
Die Belastung P des Schlittens erzeugt eine
Die Belastung P des Schlittens erzeugt eine
iü Druckerhöhung in der Kammer 17 und den Tragtaschen
14, welche an die Leitung 53 angeschlossen sind. Umgekehrt fällt der Druck in den Kammern 17 und
Tragtaschen 14 ab, welche an die Leitung 52 angeschlossen sind. Die Drücke in den Leitungen 52,53,
1■> welche andererseits an das Ventil 41 angeschlossen sind,
bewirken eine Verschiebung der Kolbenanordnung 42 — 44 nach links. Hierdurch werden die Durchflußquerschnitte
so geändert, daß die Durchflußmenge durch die Leitung 53 gesteigert und die Durchflußmenge
durch die Leitung 52 erniedrigt wird, wodurch einer Verschiebung des Schlittens 1 nach unten entgegengewirkt
wird.
Die Verschiebungstendenz des Schlittens 1 nach unten - ganz gleich, ob sie von einer zusätzlichen
Belastung des Schlittens oder von einer Unebenheit der Gleitbahn herrührt - wird zusätzlich von dem
Lageregelkreis erfaßt, und die Lageregelabweichung ε steuert das Dosiergerät 59 in der Weise, daß in der
Kammer 17 über dem Stützkolben 38 der Flüssigkeits-
lu druck erhöht wird, wodurch der Schlitten seine Lage in
vertikaler Richtung beibehält.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Hydrostatisches Gleitlager für eine geradlinige Führung mit einem in einer Druckkammer senkrecht
zur Verschieberichtung beweglichen Kolben und Tragtaschen und mit einem Regelorgan, welches den
Abstand des geführten Teils vom führenden Teil durch Veränderung der Druckflüssigkeitszufuhr in
die Druckkammer gemäß einem vorgegebenen Abstandssollwert regelt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (4) vier Tragtaschen (14) auf vier Quadranten einer kreisförmigen
Stützfläche aufweist, wobei die wirksame Kolbenfläche kleiner ist als die wirksame Tragtaschenfläche,
daß der Kolben in der Druckkammer (17) mit radialem Spiel geführt ist und daß jeder Tragtasche
eine Drossel (9) zugeordnet ist, über die jede Tragtasche unabhängig mit der mit dem Regelorgan
verbundenen Druckkammer verbunden ist, wobei jede Drossel aus einer Gewindebohrung (5) im
Kolben und einem in die Gewindebohrung eingeschraubten Gewindebolzen (9') besteht zur einstellbaren
Drosselung der Druckflüssigkeit über das Gewinde (7).
2. Hydrostatisches Gleitlager nach Anspruch 1 mit einer Referenzfläche zur Vorgabe eines Lagesollwertes, gekennzeichnet durch ein Vergleichsglied
(27) zur Ermittlung der Lageregelabweichung (e = W-Oi) zwischen dem an der Referenzfläche
gemessenen Lagesollwert (W) und dem an dem verschiebbaren Teil (1) gemessenen Lageistwert («)
und durch einen von der Lageregelabweichung (ε) gesteuerten Stellverstärker (29), der seinerseits ein
in die Zuleitung (32) zur Druckkammer (17) geschaltetes Dosiergerät (30) betätigt.
3. Hydrostatisches Gleitlager nach Anspruch 1 und 2 mit einem Umgriff des verschiebbaren Teils
um den anderen Teil, und mit einem oberen und einem unteren Kolben zwischen dem verschiebba- "
ren und dem anderen Teil, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammern (17) zwischen den Kolben
(4) und dem verschiebbaren Teil (1) über Leitungen (32', 32") und ein Servoventil (30) an eine
Druckflüssigkeitsquelle (31) angeschlossen sind und : daß das Servoventil (30) von dem Stellverstärker
(29) des Lageregelkreises (25 bis 27) gesteuert ist.
4. Hydrostatisches Gleitlager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Lageregelkreis
(25 bis 27) ein Druckregelkreis unterlagen ist, dessen Vergleichsglied (28) die Lageregelabweichung (ε) als
Sollwert und die Druckdifferenz in den beiden Leitungen (32', 32") als Istwert zugeführt ist.
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