DE2038757B2 - Verfahren zum Herstellen einer Lageranordnung - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer LageranordnungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Lageranordnung mit zwei gegeneinander
beweglichen Lagerteilen und knüpft an den aus der DE-PS 2 79 694 bekannten Stand der Technik an.
Aus dieser Druckschrift ist es insbesondere aus Seite 2, Zeilen 76—86, bekannt bei einem Verfahren
zum Herstellen einer Lageranordnung einen inneren Lagerkörper mit einer wegwaschbaren Isolierschicht zu
versehen, deren Stärke gleich dem Lagerspiel ist, den mit der Isolierschicht versehenen Körper mit einem das
äußere Lagerteil bildenden Lagermetall zu umgießen und dann die zwischen den beiden Lagerkörpern
befindliche Schicht durch ein Lösungsmittel auszuwaschen. Für die auszuwaschende Schicht sind Stoffe wie
Lack, Fett, Harz, Kollodium, Gummilösung, Paraffin oder dgl. in Betracht gezogen.
Weilerhin ist es aus dieser Druckschrift, insbesondere
Seite 1, Zeilen 7—11, bekannt, bei einem Verfahren zum
Herstellen einer Lageranordnung einen Kaliberdorn, der einen der Lagerluft entsprechenden größeren
Durchmesser besitzt, unter Anwendung eines Spritzgußverfahrens mit einem das äußere Lagerteil bildenden
Metall zu umgeben und dann den Kaliberdorn durch das innere Lagerteil zu ersetzen.
Diese bekannten Vorgehensweisen sind zur Herstellung
von kugelförmigen Luftlagern unzureichend, bei denen die Lagerkörper in Ermangelung eines Einlaufvorganges
von vorneherein eine sehr hohe Oberflächengüte haben müssen. In Anbetracht der bei
Luftlageranordnungen zu erzielenden hohen Präzision und hohen Oberflächengüte sind zur Bereitstellung des
Lagerspiels Überzüge aus einem auswaschbaren Stoff der oben genannten Art nicht geeignet Ebenso weisen
die durch Spritzgußverfahren ausgebildeten Lageroberflächen ohne weitere Nachbehandlung oder Nachbearbeitung
vor dem endgültigen Zusammenbau eine unzulängliche Güte auf.
Zum weiteren Stand der Technik wird noch auf die deutsche Patentanmeldung B15 689, sowie auf die
DE-PS 6 83 764 und die DE-PS 8 15 872 verwiesen, die jedoch alle keine Möglichkeit aufzeigen, um zu einem
kugelförmigen Luftlager hoher Oberflächengüte zu gelangen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum einfachen Herstellen einer kugelförmi-
gen Luftlageranordnung mit der hierfür erforderlichen
hohen Oberflächengüte der Lagerflächen durch Niederschlagen von Metall anzugeben.
Gemäß einer ersten Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ist ein Verfahren zum Herstellen einer
Lageranordnung mit zwei gegeneinander beweglichen Lagerteilen, bei dem ein inneres Teil mit einem Material
von einer Stärke überzogen wird, die gleich dem Lagerspiel ist, das äußere Lagerteil durch Aufbringen
von Metall auf dem Oberzug ausgebildet wird und zur Fertigstellung der endgültigen Lageranordnung das
überzogene Teil durch das innere Lagerteil ersetzt wird, nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß der
Überzug durch stromloses Aufbringen von Nickel auf eine Kugel ausgebildet wird, die freie Oberfläche des
Oberzugs vor dem weiteren Aufbringen des Metalls passiviert wird und zum Erhalten der endgültigen
Lageranordnung die nickelüberzogene Kugel durch eine Kugel von einer Größe ersetzt wird, die das
erforderliche Lagerspiel in bezug arr das äußere Lagerteil bereitstellt
Gemäß einer zweiten Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ist ein Verfahren zum Herstellen einer
Lageranordnung mit zwei gegeneinander beweglichen Lagerteilen, bei dem ein äußeres Teil der Lageranordnung
durch nicht anhaftendes Niederschlagen einer Schicht aus Metall auf einem Formkörper ausgebildet
wird, dessen Größe gleich der Größe des inneren Lagerteils plus dem Lagerspiel ist, und zur Fertigstellung
der endgültigen Lageranordnung der Formkörper durch das innere Lagerteil ersetzt wird, nach der
Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Obertiäche
eines kugelförmigen Formkörpers vor dem Niederschlagen der Metallschicht passiviert wird, daß das
äußere Lagerteil durch stromloses Niederschlagen von Nickel auf der passivierten Oberfläche der Kugel als
Schale ausgebildet wird und daß zum Erhalten der endgültigen Lageranordnung der passivierte Formkörper
durch eint Kugel von einer Größe ersetzt wird, die das erforderliche Lagerspiel in bezug auf die Lagerschale
bereitstellt.
Die beiden beanspruchten Lösungen zeichnen sich durch die Verwendung eines stromlos niedergeschlagenen
Nickelüberzugs aus, der für die erforderliche hohe Oberflächengüte und Oberflächenqualität der Lagerschalen
sorgt. Die Verwendung von stromlosem Nickel ermöglicht gleichzeitig die Beschichtung ohne Einwirkung
von Wärme, die sonst zu Verwerfungen führen könnte.
Bevorzugte Weiterbildungen sind in Unteransprüchen gekennzeichnet
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Luftlageranordnungen finden vorzugsweise
Anwendung in Kreiselgeräten.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an Hand von Zeichnungen erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 eine erste Stufe bei der Herstellung einer erfindungsgemäßen Luftlageranordnung und
Ein Kugelformkörper 2, der die gleiche Größe hat wie die für das herzustellende Lager verwendete Lagerkugel,
ist an einem Aufspanndorn oder einer Welle 4 befestigt. Diese Anordnung wird stromlos mit einer
Nickelschicht 6 versehen. Die Stärke oder Dicke der stromlos aufgebrachten Nickelschicht 6 wird derart
gewählt, daß sie dem vorgesehenen Lagerspiel oder der Lagerluft entspricht. Nach dem Aufbringen wird die
Nickelschicht passiviert, beispielweise durch Erhitzen.
Der beschichtete Kugelformkörper 2 wird dann in eine Einspann-oder Aufspannvorrichtung 8 eingesetzt, wie
es F i g. 1 zeigt Dabei ragt die eine Hälfte des Kugelformkörpers 2 aus der Einspannvorrichtung 8
heraus. Ein kreisförmiger Ring 10 wird mit Paßstiften 1 f auf der Einspannvorrichtung befestigt Die Paßstifte 11
ragen durch aufeinander ausgerichtete Bohrungen in der Einspannvorrichtung und dec? Ring 10. Die
ίο Bohrungen sind derart angeordnet, daß der Ring 10
koaxial mit dem Drehdorn 4 verläuft Der kreisförmige Ring 10 weist einen nach innen ragenden Steg 12 auf,
der an der oberen Oberfläche der Einspannvorrichtung 8 anliegt
Als nächstes wird unter Verwendung eines geeigneten Verfahrens eine Nickelschicht 14 derart aufgebracht,
daß diese Nickelschicht die obere Hälfte des Kugelformkörpers 2 und die zwischen dem Kugelformkörper
2 und dem Steg 12 befindliche Oberfläche der
Da der KugeJformkörper 2 mit einem passivierten Oberzug 6 aus stromlosem Nickel bedeckt ist, haftet die
Nickelschicht 14 an dem Überzug 6 nicht an. Die mit der Schicht 14 bedeckte Oberfläche der Einspannvorrichtung
8 haftet ebenfalls nicht an der Schicht 14 an, weil die Oberfläche der Einspannvorrichtung vorher mit
einem stromlosen Nickelüberzug oder einem anderen nicht haftenden oder nicht bindenden Überzug versehen
worden ist Die Nickelschicht 14 haftet allerdings an dem Steg 12 des Rings 10 an, so daß der Ring und die
Nickelschicht 14 ein einstückiges oder einteiliges Bauteil bilden.
Der Kugelformkörper 2 wird jetzt zusammen mit dem aus der Schicht 14 und dem Ring 10 gebildeten
Bauteil aus der Einspannvorrichtung 8 herausgenommen und herumgedreht so daß jetzt die zuvor
abgeschirmte Hälfte des Kugelformkörpers 2 nach oben ragt. Die zuvor auf der Oberfläche der Einspannvorrichtung
8 aufliegende Fläche der Nickelschicht i4 schaut ebenfalls nach oben. Diese Fläche der Nickelschicht
wird jetzt mit einem dünnen Überzug aus stromlosem
passiviert, beispielsweise durch Erhitzen.
ähnlicher kreisförmiger Ring 16 gelegt und mit Paßstiften befestigt. Anschließend wird wiederum nach
einem üblichen Verfahren eine weitere Nickelschicht 18 auf die jetzt nach oben ragende Hälfte des Kugelformkörpers
2 und auf die ebenfalls nach oben ragende
so Oberfläche der Schicht 14 aufgebracht Infolge des passivierten Nickelüberzugs haftet auch die weitere
Nickelschicht 18 weder an der Dorn-Kugelformkörper-Anordnung noch an der Schicht 14 an. Die weitere
Schicht 18 verbindet sich jedoch wie zuvor die Schicht 14 mit einem dem Steg 12 entsprechenden Innensteg 20
am Ring 16.
Die auf diese Weise gebildete Baugruppe, die in F i g. 2 gezeigt ist, wird dann mit Schraubenbolzenbohrungen
versehen, damit die beiden Schichten 14 und 18 zusammengeschraubt werden können. Anschließend
wird diese Baugruppe maschinell bearbeitet und ausgewogen oder ausbalanciert
Nach diesen Arbeitsgängen werden die beiden ϊ lälften voneinander getrennt und der nickelüberzogene
Kugelformkörper mit dem Aufspanndorn durch eine Kugel und eine Welle oder Achse ersetzt, die die
vorgegebenen Abmessungen aufweisen. Zur Fertigstellung der Lageranordnung werden die beiden Hälften
mit der neuen Kugel und der neuen Welle zusammengeschraubt.
Auf diese Weise wird erreicht, daß der Abstand oder das Spiel zwischen der neuen nichtüberzogenen Kugel
und den Lagerschalen mit der Stärke oder Dicke des Überzugs 6 übereinstimmt.
Abweichend von dem beschriebenen Verfahren, bei dem eine Kugel benutzt wird, die die gleiche Abmessung
hat wie die später in dem Lager benutzte Kugel, und die zur Herstellung des Lagers mit einem stromlosen
Nickelüberzug 6 versehen ist, kann man auch eine übergroße rostfreie Stahlkugel benutzen, deren Durchmesser
demjenigen der mit stromlosem Nickel überzo-
genen Kugel 2 entspricht. Die Oberfläche der rostfreien Stahlkugel wird zwar nicht mit einer dem Überzug 6
entsprechenden Schicht überzogen, jedoch passiviert, so daß die anschließend aufgebrachten Nickelschichten an
der Stahlkugel nicht anhaften. Das übrige Verfahren entspricht dem vorn beschriebenen Verfahren und
beginnt mit dem Aufbringen der Schicht 14.
Anstatt des durch stromloses Vernickeln benutzten Überzugs können auch andere nichtbindende oder
nichthaftende Überzüge verwendet werden, beispielsweise Graphitpulver, um zu verhindern, daß die
Nickelschichten 14 und 18 aneinander haften.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen einer Lageranordnung mit zwei gegeneinander beweglichen Lagerteilen,
bei dem ein inneres Teil mit einem Material von einer Stärke aberzogen wird, die gleich dem
Lagerspiel ist, das äußere Lagerteil durch Aufbringen
von Metall auf dem Überzug ausgebildet wird und zur Fertigstellung der endgültigen Lageranordnung
das überzogene Teil durch das innere Lagerteil ι ο ersetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Oberzug (6) durch stromloses Aufbringen von Nickel auf eine Kugel (2) gebildet wird, die freie
Oberfläche des Überzugs vor dem weiteren Aufbringen des Metalls passiviert wird und zum
Erhalten der endgültigen Lageranordnung die nickelüberzogene Kugel durch eine Kugel von einer
Größe ersetzt wird, die das erforderliche Lagerspiel
ki bezug auf das äußere Lagerteil (14,18) bereitstellt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbringen des das äußere
Lagerteil (14, 18) bildenden Lagermetalls in zwei Stufen ausgeführt wird, und zwar derart, daß bei der
ersten Stufe die überzogene Kugel in eine Einspannvorrichtung (8) eingesetzt und um die eine
Hälfte der Kugel eine Schicht aus Metall niedergeschlagen wird, die angrenzend an die Halbebene der
Kugel in einen kreisförmigen Flansch ausläuft, und daß bei der zweiten Stufe die niedergeschlagene
Schicht zusammen mit der Kugel aus der Einspannvorrichtung herausgenommen wird, mindestens ein
Teil des ringförmigen Flansches mit einem passivierenden Mittel überzogen wird und auf der anderen
Hälfte der Kugel sowie auf dem mit dem passivierenden Mittel überzogenen Bereich des
Flansches eine Metallschicht niedergeschlagen wird.
3. Verfahren zum Herstellen einer Lageranordnung mit zwei gegeneinander beweglichen Lagerteilen,
bei dem ein äußeres Teil der Lageranordnung durch nicht anhaftendes Niederschlagen einer
Schicht aus Metall auf einem Formkörper ausgebildet wird, dessen Größe gleich der Größe des inneren
Lagerteils plus dem Lagerspiel ist, und zur Fertigstellung der endgültigen Lageranordnung der
Formkörper durch das innere Lagerteil ersetzt wird, « dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche eines
kugelförmigen Formkörpers vor dem Niederschlagen der Metallschicht passiviert wird, daß das
äußere Lagerteil durch stromloses Niederschlagen von Nickel auf der passivierten Oberfläche der
Kugel als Schale ausgebildet wird und daß zum Erhalten der endgültigen Lageranordnung der
passivierte Formkörper durch eine Kugel von einer Größe ersetzt wird, die das erforderliche Lagerspiel
in bezug auf die Lagerschale bereitstellt
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschale in Form von zwei
Hälften (14, 18) aufgebracht wird, die zum Entnehmen des Formkörpers voneinander trennbar
sind, und daß nach dem Entfernen des Formkörpers und eingesetzter Kugel die beiden Schalenhälften
miteinander verbunden werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kugelförmige Formkörper in eine
Einspannvorrichtung (8) mit einer ebenen Oberfläehe eingesetzt wird, aus der nur die eine Hälfte des
Formkörpers herausragt, daß ein ringförmiges Bauteil (10) derart auf der Oberfläche der Einspannvorrichtung
angeordnet wird, daß es den Formkörper mit Abstand umgibt, daß auf der freiliegenden
einen Hälfte des Formkörpers, auf der Einspannvorrichtung und auf dem ringförmigen Bauteil die eine
Hälfte der die Lagerschale bildenden Metallschicht niedergeschlagen wird, die nicht am Formkörper
und an der Einspannvorrichtung, jedoch an dem ringförmigen Bauteil anhaftet, daß die Einspannvorrichtung
entfernt und durch ein dem erstgenannten ringförmigen Bauteil angepaßtes zweites ringförmiges
Bauteil (16) ersetzt wird und daß auf die Anordnung von der anderen Hälfte des Formkörpers
bis zum zweiten ringförmigen Bauteil die andere Hälfte der die Lagerschale bildenden
Metallschicht niedergeschlagen wird, die nur an dem zweiten ringförmigen Bauteil anhaftet wonach die
durch beide ringförmigen Bauteile gebildeten Flansche nach Austausch des Formkörpers gegen
die Lagerkugel miteinander verbunden werden.
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