DE2038711C3 - Verfahren zum Abtrennen von höhermolekularen Bestandteilen und katalytisch wirksamen Verunreinigungen aus für Tränkzwecke verwendbaren Epoxid-Säureanhydridhärter-Mischungen - Google Patents
Verfahren zum Abtrennen von höhermolekularen Bestandteilen und katalytisch wirksamen Verunreinigungen aus für Tränkzwecke verwendbaren Epoxid-Säureanhydridhärter-MischungenInfo
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Description
Es ist bekannt, die Isolierungen elektrischer Maschinen aus überlappt gewickelten Glimmerbändern
aufzubauen, die danach mit Epoxidharz-Säureanhydridhärter-Mischungen getränkt und ausgehärtet werden.
Ein besonders vorteilhaftes Verfahren für die Tränkung dieser Isolierungen ist das sogenannte
Ganztränkungsverfahren, bei dem die Maschinenständer bzw. -läufer mit eingelegter und verschalteter
Wicklung insgesamt in einem großen Tränkkessel von dem Tränkharz überflutet werden. Dieses Verfahren
benötigt einen großen Tränkharzvorrat, der immer wieder zu neuen Tränkungen verwendet werden
muß, da der in die Isolierhülse eingedrungene und darin verbleibende Tränkharzanteil sehr gering
ist, meist kleiner als 0,5 %.
Durch die Maschinenteile und aus den Glimmerbändern können nun Verunreinigungen in das Tränkharz
gelangen, die katalytisch wirksam sind und somit eine Reaktion des Tränkharzes im Sinne einer
allmählichen Viskositätserhöhung zur Folge haben. Für die Tränkung muß aber das Tränkharz, um gut
eindringen zu können, eine sehr niedrige Viskosität haben. Deshalb wird die Tränkung auch bei erhöhten
Temperaturen, z. B. bei angenähert 70° C, durchgeführt. Die wiederholte Erwärmung des Tränkharzes
kann aber ebenfalls durch eine, wenn auch in geringem Umfang, beginnende Additionsreaktion des Tränk-
lii harz.es auf die Dauer zu einem Viskositätsanstieg
führen. Dadurch kann dann, selbst bei sehr sauberen und reaktionsträgen Tränkharzkomponenten, im Verlauf
längerer Gebrauchszeiten, vielleicht erst nach mehreren Monaten, ein für die Tränkung nicht mehr
zulässiger hoher Viskositätswert des Tränkharzes erreicht werden. Dieses an sich noch hochwertige
Tränkharz ist dann nicht mehr für die einwandfreie Durchtränkung von Hochspannungsisolierungen zu
verwenden und muß ersetzt werden.
Auch aus anderen Anwendungen von zykloaliphatischen Harzen ist es bekannt, siehe USA.-Patentschrift
3 035 001, daß diese in ungehärtetem oder nur teilweise gehärtetem Zustand lösbar sind und verarbeitet
werden können und daß später, wenn die Härtung durchgeführt ist, das erzielte Produkt unlöslich ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Abtrennen von höhermolekularen
Bestandteilen und katalytisch wirksamen Verunreinigungen aus für Tränkzwecke verwendbaren
Epoxidharz-Säureanhydridhärter-Mischungen zu finden, damit schon verwendete Tränkharzmischungen,
deren Viskosität zu hoch angestiegen ist, regeneriert und somit ohne Änderung der Grimdzusammcnsetzung
wieder auf niedrige Viskositätswerte zurückgeführt werden können. Diese Aufgabe wird gemäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß der Epoxidharz-Säureanhydridhärter-Mischung Gemische aus die
Tränkharzmischung lösenden und nicht lösenden Kohlenwasserstoffen oder Halogen-Kohlenstoffverbindungen
beigefügt werden, daß dann nach einer guten Durchmischung die nicht ,gelösten höhermolckularen
Bestandteile zusammen mit den katalytisch wirksamen Verunreinigungen physikalisch abgetrennt
werden und danach die Lösung unter Vakuum cingedampft wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt also die bekannte physikalische Tatsache aus, daß aus Lösungen
Anteile ausgefällt werden können, wenn man den Komponenten nicht lösende Stoffe hinzugibt.
Es handelt sich hier aber nicht darum, eine Mischung aus einem löslichen Bestandteil (Epoxidharz-Härter)
und einem nicht löslichen Bestandteil (Vorpolymerisat aus Epoxidharz-Härter) dadurch zu trennen, daß man
die Mischung mit einem nur für den löslichen Anteil wirksamen bekannten Lösungsmittel behandelt,
in dem also der nicht lösliche Bestandteil nicht löslich ist. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
werden vielmehr die Bestandteile einer Mischung voneinander getrennt, die alle für sich allein den
der Mischung beigegebenen lösenden Kohlenwasserstoffen oder Halogen-Kohlenstoffverbindungen lösbar
sind. Durch die Zugabe dieser die Tränkharzmischung lösenden Kohlenwasserstoffe in die Tränkharzmischung
entsteht also eine Lösung. Aus dieser wird dann durch die weitere Zugabe von ebenfalls
an sich bekannten, die Tränkharzmischung nicht lösenden Kohlenwasserstoffen bzw. Halogen-Kohlenstoffverbindungen
der höhermolekulare Bestandteil,
der also an sich in den lösenden Verbindungen ebenfalls lösbar war, herausgefällt. Dies sind aber gerade
die Tränkharzanteile, die durch ihre Additionsreakiion die Viskositätserhöhung der Tränkharzmischung
verursacht hatten. Außerdem binden sich die katalylisch wirksamen Verunreinigungen ebenfalls an diese
freie Carboxyl- und Hydroxylgruppen enthaltenden höhermolekularen Anteile und werden mit diesen
ausgefällt. Nach dem Durchmischen der Tränkharzmischung mit den lösenden und nichtlösenden Stoffen
setzen sich die nicht gelösten Bestandteile, welche die Verunreinigungen enthalten, von der Lösung ab
und können leicht physikalisch abgetrennt werden. In Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird dann die verbleibende Lösung unter Vakuum eingedampft, wodurch das Lösungsmittel entfernt wird,
und man erhält wieder eine Epoxidharz-Säureanhydtidhärter-Mischung
niedriger Viskosität und Reaktivität. Das Tränkharz ist also ohne Änderung der
Grundzusammensetzung regeneriert und von neuem für die Tränkung von Hochspannungsisolierungen
verwendbar.
Verwendet man für die Durchführung des Verfnhrens gemäß der Erfindung ein Gemisch von lösenden
und nichtlösenden Kohlenwasserstoffen, so set- a5
zen sich nach dem Durchmischen die Verunreinigungen als schwerere Schicht unten ab. Die Trennung
dieser Schicht von der verbleibenden Lösung ist dann sehr einfach. Verwendet man Halogen-Kohlensioffverbindungen
als Löser und Nichtlöser, so setzt sich das Gemisch der störenden Bestandteile dagegen
an der Oberfläche der Lösung ab. Halogenkohlenstoffe haben aber den Vorteil, daß sie unbrennbar
sind. Als lösender Halogenkohlenstoff eignet sich z. B. Perchloräthylen, als nichtlösender können Fluor-Chlorkohlenstoff-Verbindungen
mit jeweils gleichem Siedebereich wie der lösende Anteil gewählt werden.
Es ist zweckmäßig, für die Durchführung des Verfahrens Kohlenwasserstoffe im Siedebereich zwischen
80 und 120° C bei Normaldruck zu verwenden. Geeignet
ist z. B. eine Mischung mit Toluol als lösendem und eine Benzinfraktion mit den Siedegrenzen 95 bis
115"C als nichtlösendem Bestandteil. Es können
aber auch Benzol-Leichtbenzin oder Benzol-Cyclohcxan-Mischungen
verwendet werden. Menge und Mischungsverhältnis der Kohlenwasserstoffe richten sich nach dem vorliegenden Viskositätszustand der
Tränkharzmischung. Für relativ niedrig viskose Tränkharzc empfiehlt es sich, den Anteil an Nichtlösern
größer zu wählen. Die günstigste Mischung läßt sich an einer Probe leicht ermitteln.
Beispielsweise kann eine Tränkharzmischung aus reinem Bisphenol-A-Bisglycidyläther und Methylhexahydrophthalsäureanhydrid
in Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Mischung aus 200 Volumenteilen Toiuol und 240 Volumenteilen
Benzin (Siedegrenzen 95 bis 115° C) auf 100 Gewichtsteile Tränkharzmischung mit Vorteil regeneriert
werden. Man gewinnt auf diese Weise ungefähr 80 bis 90 °/o der eingesetzten Tränkharzmischung wieder
als vollwertiges Harz zurück. Auch das bei der Verdampfung unter Vakuum zurückgewonnene Lösungsmittelgemisch
kann wieder für weitere Trennungen gebraucht werden. Ungefähr 10 bis 2O°/o der Tränkharzmischung
fallen nach der Trennung als etwa 70prozcntige Lösung an. Sie können als Lackharz.
KlebstofT oder Laminatharz nutzbar gemacht werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann außerdem mit Vorteil für die Veredelung von für die
Tränktechnik wegen zu großer Reaktivität nur schlecht verwendbaren Harzen benutzt werden. Dazu
läßt man diese zunächst mit einer Teilmenge des später vorgesehenen Härters vorreagieren. Hierbei
werden überwiegend die aktiven, hydroxylgruppenhalligcn
Bestandteile des Harzes erfaßt, die dann als saure Ester zusammen mit als Beschleuniger wirksamen
Verunreinigungen, wie z. B. Alkaliverbindungen, bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
durch das Trenngemisch ausgefällt werden. Auf diese Weise können aus Harzen selbst störende
Bestandteile, die durch eine Kurzwegdestillation nicht zu beseitigen sind, noch entfernt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Abtrennen von höhermolekularen Bestandteilen und katalytisch wirksamen
Verunreinigungen aus für Tränkzwecke verwendbaren Epoxidharz-Säureanhydridhärter-Mischungcn,
dadurch gekennzeichnet, daß der Epoxidharz-Säureanhydridhärter-Mischung Gemische
aus die Tränkharzmischung lösenden und nicht lösenden Kohlenwasserstoffen oder Halogen-Kohlcnstoffverbindungen
beigefügt werden, daß dann nach einer guten Durchmischung die nicht gelösten höhermolekularen Bestandteile zusammen
mit den katalytisch wirksamen Verunreinigungen physikalisch abgetrennt werden und danach
die Lösung unter Vakuum eingedampft wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Epoxidharz zunächst mit
einer Teilmenge des später vorgesehenen Säureanhydridhärters durchmischt und zur Reaktion
gebracht wird, daß dann dieser Harzmischune die Gemische aus lösenden und nichtlöscndcn
Kohlenwasserstoffen oder Halogen-Kohlenstoffverbindungen beigefügt und nach der Durchmischung
die nicht gelösten Bestandteile physikalisch abgetrennt werden und danach die Lösung
unter Vakuum eingedampft wird.
3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Siedegrenzen der
der Epoxidharz-Säureanhydridhärter-Mischung zugefügten Kohlenwasserstoffe bei Normaldruck
/wischen 80 bis 1 20° C liegen.
4. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als die Tränkharzmischung
lösender Kohlenwasserstoff Toluol verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als die Tränkharzmischung
lösender Kohlenwasserstoff Benzol verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als die Tränkharzmischung
nicht lösender Kohlenwasserstoff eine Benzinfraktion mit den Siedegrenzen zwischen 95 bis
I 15° C verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als die Tränkharzmischung
nicht lösender Kohlenwasserstoff Cyclohexan verwendet wird.
Priority Applications (6)
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DE2038711B2 DE2038711B2 (de) | 1975-06-26 |
DE2038711C3 true DE2038711C3 (de) | 1976-02-05 |
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