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Bezeichnung : Verfahren zum Harmonisieren von transparenten, fotografischen
Vorlagen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Harmonisieren von transparenten,
fotografischen Vorlagen mit einem durchsichtigen Lichtträger, einer Glasplatte,
einem Film oder dergleichen.
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Die einfachsten bekannten Vorrichtungen dieser Art bestehen aus n
einem Schaukasten mit einer Lichtquelle, z. B. Leuchtstoffröhren, und einer Mattscheibe,
auf welche das Negativ auflegbar ist. Hierbei führen die großen Schwärzungsunterschiede
bebei sonders in Röntgenfilmen zu großen Helligkeitsunterschieden, wodurch blasse
Details weggeleuchtet werden können und somit unsichtbar bleiben. Der Schwärzungsumfang
bei Röntgenfilmen reicht von S = 0,2 (Schleier) bis S = 2,5, was einem Helligkeitsbereich
von 1 : 300 entspricht. Das Auge ist aber nicht imstande, Details in einem Helligkeitsbereich
gleichzeitig zu sehen, der größer als 1 : 30 ist.
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Man hat diese bekannten Schaukästen dadurch zu verbessern versucht,
daß man Jalousien zur Begrenzung eines Bildaussohnittes und vor allem zur Vermeidung
der Blendwirkung am freien Filmrand
vorsah und weiterhin die Leuchtdichte
veränderte, so daß man dichte Bildpartien mit hoher und dünne Bildpartien mit entsprechend
geringerer Leuchtdichte betrachten konnte. Man hat auch zusätzliche, bewegliche
und über das gesamte Beobachtungsfeld verschiebbare Sucherleuchten verwandt, deren
Lichtfelddurchmesser veränderlich ist (Methode Spiegler).
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Auch hat man die Infeld-Umfeldbeleuchtung (Methode Bergerhoff) angewandt,
um die Kontraste in etwa zu harmonisieren. Die Ergebnisse mit diesem Verfahren waren
durchaus befriedigend, die Geräte fanden jedoch keine Verbreitung in der Praxis.
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Unabhängig von der Betrachtung von Negativen besteht die gleichs Problematik
bei der Herstellung von Kopien auf Film oder Papier, da es kein Kopiermaterial gibt,
das den gesamten Objektumfang z. B. von Röntgenfilmen wiederzugeben vermag. Infolgedessen
sind Informationsverluste beim Kopierprozeß unvermeidlich.
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Spiegler hat deshalb ein Kopierverfahren nach dem Prinzip der unscharfen
Maske (Antidur-Verfahren) entwickelt. Dabei wird zunächst vom Negativ eine dansparenteRunscharfe
Positivinaske angefertigt, die beim Kopierprozeß mit dem Negativ zur Deckung gebracht
wird. Die so erhaltenen Kopien sind harmonisch und als Druckvorlagen sehr gut geeignet.
Das Verfahren ist jedoch umständlich und teuer.
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Das neueste in diese Richtung gehende Verfahren ist das sogenannte
Logetron-Verfahren von Craig, bei dem das Negativ Punkt für Punkt vom Leuchtpunkt
einer Kathodenstrahlröhre langsam abgetastet und das Kontaktpapier oder der Film
gleichzeitig belichtet werden. Eine Fotozelle mit Regelverstärker sorgt bei diesem
Verfahren dafür, daß eine zuvor eingestellte mittlere helligkeit und ein gewählter
Kontrastumfang nicht überschritten werden. Der Nachteil dieses Verfahrens liegt
in der Hauptsache I darin, daß der Zeit- und Arbeitsaufwand für die Herstellung
einer Kopie erheblich ist, daß weiterhin nur geübte Fachleute mit dieser Anlage
arbeiten können, daß außerdem das Gerät teuer ist, daß aber vor allen Dingen eine
Direktbetrachtung des Films nicht möglich ist.
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Eine Eine andere Entwicklung ging dahin, daß das Negativ mittels einer
Fernsehübertragungsanlage indirekt betrachtet wurde: Das Negativ wurde vor einen
einfachen Schaukasten gegeben und hinterleuchtet, durch eine Fernsehkamera aufgenommen
und nach Harmonisierung in einem elektronischen Signalverarbeiter auf einen Fernsehmonitor
gegeben. Die einzelnen Teile dieser Anlage (Schaukasten mit Röntgenfilm - Fernsehkamera
- elektronischer Signalverarbeiter - Monitor) sind dabei in Reihe hintereinander
geschaltet. Die Betrachtung des Filmes geschieht deshalb nicht unmittelbar, sondern
indirekt am Monitor. Dies bedingt einen großen Informationsverlust infolge der Raierstruktur
der Anlage. Bei Negativen mit vorwiegend hellen Bildpartien
tritt
ein starkes iqimmern auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kontrast-harmonisierte
Direkt-Betrachtung derartiger Negative sowie eine Direktaufnahme zu ermöglichen,
die sowohl für die fotografische und die Buchdruckwiedergabe als auch für die Aufnahme
in Form von Diapositiven und Kleinbildfilmen in Karteien geeignet ist. Dabei oll
die erfindungsgemaße Vorrichtung von ungeübter tiand einwandfrei, leicht und schnell
bedient werden können, da sie sich z. B. und insbesondere für die Betrachtung von
Hintgenfilmen durch rzte eignen soll, die sich ohne große Bedienungsschulung in
kilrzester Zeit auf den isildinhalt fachlich konzentrieren sollen. Gleichzeitig
soll die Vorrichtung im Aufbau, damit in den Herstellungskosten und in der Wartung
möglichst einfach ausgebildet sein, Neben-Apparaturen und -arbeizen sollen weitgehend
ausgeschaltet sein.
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Der erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß diese Voraussetzungen
am weitestgehenden von dem vorstehend beschriebenen Fernsehübentragungsprinzip erfüllt
werden. Es ist deshalb spezielle Aufgabe der Erfindung, die Nachteile dieses Systems
zu beseitigen, d. h. eine Direktübertragung des Films möglich zu machen, so daß
keine Informationsverluste infolge der Rasterstruktur der Anlage in Kauf zu nehmen
sind und das Plimmern des bekannten Systems vermieden wird. Die Erfindung geht deshalb
aus von dem Grundprinzip des Fernsehübertragubgssystems a, wonach
die
einzelnen Teile der bekannten Anlage in eine endliche Reihe geschaltet sind, die
mit dem Schaukasten beginnt ind mit der Monitor endet. Gemäß der Erfindung soll
jedoch die Zeile zu einem Regelkreis in der Weise zusammengeschlossen werden, daß
der Monitor als Schaukasten verwende-t wird.
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Damgemäß besteht das Verfahren zum Harmonisieren von- transparenten,
fotografischen Vorlagen amit einer die Vorlage durchleuchtenden Lichtquelle und
einer das Bild aufnehmenden Fernsehkamera darin, daß die Intensität der Lichtquelle
punktweise in Abhangigkeit von der Schwärzung der Vorlage durch die Fernsehkamera
so gesteuert wird, daß die Vorlage se mit einem deckungsgleich negativmodulierten
Bild beleuchtet wird, wobei die mittlere Intensität und der Grad der Harmonisierung
einstellbar sind. Dieses Verfahren kann mit einer Vorrichtung ausgeübt werden, die
einen Regelkreis aus einem Fernsehmonitor, eine Fernsehkamera und einem Regelverstärker
enthält, wobei der Bildschirm des Monitors zugleich als Aufnahmevorrichtung und
Lichtquelle für die Vorlage dient.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die beschriebene Vorrichtung nach
der Erfindung erfiillen alle gestellten Aufgaben. Die Vorrichtung ist besonders
einfach im Aufbau und der Herstellung enthält Teile, die in der Fernschindustrie
üblich sind und keiner besonderen Abwandlung bedürfen, läßt sich deshalb von durchschnittlichen
Fernsehtechnikern warten und gegebenenfalls in Stand setzen sowie von jedem mit
einem Fernsehapparat vertrauten
Laien nach kurzer Anweisung bedienen.
Die Direk-tbetrachtung des kontrast-harmonisierten Bildes gestattet sein unmittelbare
Auhnahme zum Zweck einer Vervielfältigung oder einer karteimäßigen Erfassung.
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Das Schaltprinzip der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist @ Fig. 1
anhand einer Schemazeichnung wiedergegeben.
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Fig. 2 zeit eine konstruktive Ausführungsform dieses Vorrichtungsschemas,
Fig. 3 eine Anordnung zum Herstellen harmonisierter Vergrößerung en unter Sichtkontrolle
und mit Belichtungsautomatik.
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ber Röntgenfilm 5 nach Fig. 1 wird vor den Bildschirm 6 eines Monitors
7 gelegt, der beim Einschalten ein helles Feld ergibt.
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Das Bild wird von einer Fernsehkamera 8 aufgenommen und in einem
Regelverstärker 9 negativ moduliert wobei sowohl der Kontrast als auch die Helligkeit
einstellbar sind. Dieses modulierte Bild wird gleichzeitig und deckungsgleich in
den Monitor gegeben, so daß der Betrachter oder eine fotografische Kamera nunmehr
ein voll-kontrast-harmonisiertes Bild vorfinden. Da die Abtastung außerordentlich
schnell und insbesondere wesentlich schneller als beim Logetron-Verfahren erfolgt,
bietet
sich dem Betrachter ######## dieses voll-kontrast-harmonisierte
Bild praktisch augenblicklich dar.
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Zu dieser Grundausführung kann man eine weitere und bedeutsame Verbesserung
dadurch erhalten, daß man am bildschirm eine Phosphorschicht mit langer Nachleuchtdauer
verwendet. Dadurch wird elbst an den hellsten Bildstellen ein Flimmern auf dem Bildschirm
vermieden, das aber an sich schon abgemildert wäre, weil der Bildschirm nicht direkt
betrachtet wird, sondern die Direktbetrachtung auf den Film selbst gerichtet ist.
Durch Verwenden einer lang nachleuchtenden Phosphorschicht jedoch entsteht ein 1
besonders ruhiger Bild.
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In Fig. 2 sind die gleichen Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Fernsehkamera 8 liegt in der durch die Lichtquelle - nämlich die Bildröhre 7
- und die Vorlage - nämlich den Röntgenfil - - gegebenen Achse, während die Beobachtungsrichtung
13 und die Richtung einer Aufnahmekamera 11 jeweils unter eines spitzen Winkel hierzu
stehen, und zwar zweckmäßigerweise gemaß dem gewählten Ausführungsbeispiel so, daß
die Betrachtungsrichtung vom Betrachter aus gesehen vor, die Kamera hinter der Fernsehkamera
liegt. Naturgemäß ist es möglich, hiervon abzuweichen und die beiden anderen Richtungen
seitlich und vorzugsweise beidseits anzuordnen. Den Winkel zwischen der optischen
Achse des Bernsehsystems und der Kamera wird man vorzugsweise kleiner halten als
denjenigen gegenüber der
Betrachtungsrichtung.
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Diese Teile sind,zusammengefaBt in einem Gehäuse 12 mit einem Schrägpult
13, wobei in dem unteren Teil des Gehäuses 12 bei 14 Raum für die Aufnahme der Elektronik
gegeben ist. Vor dem Schrägpult 13, das im wesentlichen vom Bildschirm 6 gebildet
wird, befindet sich ein Bedienungspult 15, während am oberen Ende eines rückwärtigen
Ständers 16 die Fernsehkamera und die fotografische Kamera vorgesehen sind.
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Wie Fig. 3 zeigt, kann das Verfahren auch zum Harmonisieren der Dichteunterschiede
von der Lichtquelle vorgelegten Vorlagen, insbesondere zum Vergrößern von fotografischen
Filmen, benutzt werden. Dies geschieht in der Weise, daß das von der Lichtquelle
ausgehende, durch die Vorlage tretende Strahlenbündel zunächst parallel gerichtet,
durch einen halbdurcher lässigen Spiegel geführt wird, der ein - vorzugsweise das
abgelenkte - Strahlenbündelteil der Fernsehkamera zuführt, während der andere--
vorzugsweise der geradedurchgehende - Strahlenbündelteil vergrößert und auf das
zu belichtende Positivmaterial geworfen wird, wobei gegebenenfalls die Helligkeit
der Lichtquelle - vorzugsweise selbsttätig - so einstellbar ist, daß die mittlere
Lichtintensität auf dem Positivmaterial von Vorlage zu Vorlage konstant ist.
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Eine Vorrichtung zurAusübung dieses abgewandelten Verfahrens ist in
Fig. 3 dargestellt. Auch hier sind wiederum die gleichen Teile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
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Anstelle des Fernsehbildschirmes 6 gemäß den Figuren 1 und 2 ist hier
eine Fernsehprojektionsröhre 17 als Lichtquelle vorgesehen, die über ein Linsensystem
18 die Vorlage, nämlich einen Kleinbild-Negativfilm 5, beleuchtet. Dieser ist auf
einem Filmträger 19 angeordnet, unterhalb dessen ein geeignetes Linsensystem 20
und ein halbdurchlässiger Spiegel 21 vorgesehen sind. Durch den Spiegel wird ein
Teil des Strahles über ein Linsensystem 22 der Fernsehkamera 8 zugeführt, welche
die Projektionsröhre 17 steuert. Ein Regelverstärker 23 erlaubt die Einstellung
des Kontrastes, ein weiterer Regler 24 die Einstellung der Helligkeit. Eine Anordnung
25 steuert die Bild- und Zeilenablenkung.
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Der andere Teil des durch das Linsensystem 20 gehenden Strahlen bündels,
der durch den halbdurchlässigen Spiegel 21 gerade hindurchgeht, wird von einem weiteren,
der Vergrößerung dienenden Linsensystem 26 aufgenommen und auf das Positivmaterial
27 geworfen, das auf einer Auflage 28 liegt. Alle Teile mit Ausnahme des 1>ositivmaterials
27 und der Auflage 28 sind in einem Gehäuse 29 zusammengeschlossen, das schematisch
als gestrichelte Rechtecklinie dargestellt ist. In diesemGehäuse befindet sich jedoch
noch eine Belichtungsautomatik 30, die über
eine Fotozelle 31 gesteuert
wird, welche ihrerseits auf das Positivmaterial 27 gerichtet ist.
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