DE2037027B2 - Verfahren zur Herstellung zellförmig aufgebauter Schaumstoffe durch Extrudieren eines erhitzten thermoplastischen Copolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung zellförmig aufgebauter Schaumstoffe durch Extrudieren eines erhitzten thermoplastischen CopolymerenInfo
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- C08J2325/02—Homopolymers or copolymers of hydrocarbons
Description
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung zellförmig aufgebauter Schaumstoffe durch Extrudieren
eines erhitzten thermoplastischen Copolymeren eines nicht-halogenierten Monovinylaryl-Monomeren. j5
Obgleich zahlreiche leichtflüchtige Aufschäum- oder Treibmittel als zur Herstellung von expandierten,
zellförmig aufgebauten Kunststoffgegenständen aus Polystyrol beschrieben werden, kann mit den meisten
dieser Treibmittel ein Produkt mit homogenen Zellen bestimmter Größe nicht erhalten werden. Ein zur
Verwendung mit Polystyrol besonders gut brauchbares Treibmittel ist n-Pentan. n-Pentan ist jedoch entzündlich
und muß daher mit äußerster Vorsicht angewandt werden. Im Produkt zurückbleibende n-Pentanreste 4->
setzen der Brauchbarkeit des Produkts wegen der Entflammbarkeit weitere Grenzen.
Es wäre daher wüschenswert, wenn man die
verschiedenen leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffe als Treibmittel einsetzen könnte, um das >o
Problem der Entflammbarkeit bzw. Brennbarkeit und die damit verbundenen zusätzlichen Kosten und
Vorsichtsmaßnahmen zu vermeiden. Mit den halogenierten Kohlenwasserstoffen erhält man jedoch aus
Polystyrol keine guten Schäume. Trichlorfluormethan beispielsweise weist ein Dampf-Temperatur-Verhältnis
ähnlich dem n-Pentan auf, und man könnte daher seine Brauchbarkeit bei der Herstellung von Polystyrol-Schaumstoff
erwarten. Die Verbindung ist jedoch in Polystyrol zu löslich, und daraus resultiert, daß der μ
Schaum eine ungleichmäßige und übermäßig große Zellengröße aufweist.
Aus der US-PS 31 21 911 ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung von geschäumten thermoplastischen Harzen bekannt. Als thermoplastische
Harze können beliebige thermoplastische Harze verwendet werden, wie Celluloscäther und -ester sowie
Homopolymere und Copolymere von Vinyliden- und Vinylverbindungen. Als flüchtiges Treibmittel werden
bei diesem bekannten Verfahren nicht-reaktionsfähige organische Verbindungen mit einem Siedepunkt im
Bereich von etwa —10 bis etwa 8O0C und einer geringen
Lösungswirkung auf das thermoplastische Harz verwendet Als Beispiele für solche Treibmittel werden
aliphatische Kohlenwasserstoffe, halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, aliphatische Amine, aliphatische
Äther und Acetaldehyd angeführt
In der FR-PS 12 15 410 ist die Herstellung von latent
aufschäumbaren Massen auf Basis von vinylaromatischen thermoplastischen Kunststoffen durch Extrusion
der treibmittelhaltigen Kunststoffe und sofortiges Kühlen der extrudierten Masse beschrieben. Die
Aufschäumung der treibmittelhaltigen Masse erfolgt in einem getrennten Vorgang, wobei in der Rr^eI die
gekühlte treibmittelhaltige Masse vor der Aufschäumung
zu einem Granulat zerkleinert wird. Als vinylaromatische thermoplastische Kunststoffe werden
in dieser Patentschrift zahlreiche Polymere und Copolymere von Styrol und anderen vinylaromatischen
Monomeren beschrieben, wobei unter anderem auch Acrylnitril als Comonomeres genannt wird. Als
geeignetes flüchtiges Treibmittel werden neben aliphatischen Kohlenwasserstoffen auch Perchlorfluorverbindungen
erwähnt, wobei als Beispiel für eine solche Verbindung auch Trichlorfluormethan erwähnt wird.
Die angeführten Patentschriften und auch der sonstige Stand der Technik bringen aber keine
befriedigende Lösung für die Herstellung von Schaumstoffen auf Basis von vinylaromatischen Polymeren
unter Verwendung von schwer entflammbaren Treibmitteln.
Es stellt sich deshalb die Aufgabe, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit dessen Hilfe sich Schaumstoffe
durch Extrudieren eines thermoplastischen vinylaromatischen Polymeren unter Verwendung eines schwer
entflammbaren Treibmittels herstellen lassen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung zellförmig
aufgebauter Schaumstoffe durch Extrudieren eines erhitzten thermoplastischen Copolymeren eines nichthalogenierten
Monovinylaryl-Monomeren, das Trichlorfluormethan als Treibmittel enthält, in einen
Bereich niedrigen Druckes, wobei dieses Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß das Copolymere
Maleinsäureanhydrid, Acrylnitril, Maleinimid oder Gemische davon als Comonomere in chemisrh gebundener
Form in einer Menge enthält, die ausreicht, um ein Copolymeres mit einem Löslichkeitsparameter von 9,3
bis 9,9 zu bilden.
Sobald das erhitzte Gemisch aus Copolymerem und Treibmittel die Extrudieröffnung verläßt, verflüchtigt
sich das Treibmittel und expandiert das Copolymergemisch unter Bildung eines beständigen, zellförmigen
Schaumstoffs. Dieser Schaumstoff zeichnet sich durch eine gleichförmige Zellstruktur aus. Durch die Verwendung
von Trichlorfluormethan als Treibmittel besteht keine Entzündungsgefahr bei der Zuführung und
Handhabung dieses Treibmittels und in dem Schaumstoff verbleibende Treibmittelreste erhöhen die Entflammbarkeit
des Schaumstoffs nicht.
Die bei der Erfindung verwendeten Copolymeren können leicht nach bekannten Verfahren hergestellt
werden. Als vinylaromatische Monomere enthalten sie beispielsweise Styrol, Vinyltoluol, alpha-Methylstyrol,
die verschiedenen alkylsubstituierten Styrole, wie t-Butylstyrol, und Gemische davon.
Der Löslichkeitsparameter zur Charakterisierung der
verwendeten Copolymeren wird durch folgende Methode bestimmt:
Eine 0,3 gewichtsprozentige Lösung des Polymeren in Methyläthylketon wird hergestellt Dann werden ein
Nicht-Lösungsmittel mit hohem sowie mit niedrigem Löslichkeitsparameter zu verschiedenen Portionen der
Polymerlösung zugesetzt, bis ein Trübungspunkt erreicht ist. Der Löslichkeitsparameter wird dann für
jedes Gemisch berechnet und der Mittelpunkt zwischen beiden Werten wird als Löslichkeitsparameter des
Polymeren betrachtet Die Methode und die Berechnungen sind von D. H. CI a r k e und K. W. S u h in J. of
Polymer Sei Bd. 5, Teil A-I, Juli 1967, beschrieben.
Nach dieser Technik wird für Polystyrol ein Löslichkeitsparameter von etwa 9,1 bis 9,2 ermittelt
Die bei dem Verfahren nach der Erfindung in Verbindung mit einem vinylaromatischen Monomeren
verwendeten Cocianomeren Maleinsäureanhydrid,
Acrylnitril und Maleinimid erhöhen gegenüber dem aromatischen Monomeren, wie Styrol, den Löslichkeitsparameter.
Bei der Erfindung besonders bevorzugte Copolymere enthalten 78 bis 97 Gew.-% Styrol und 22 bis 3 Gew.-%
Maleinsäureanhydrid. Der Löslichkeitspirameter dieser
Copolymeren nimmt mit zunehmendem Gehalt an Maleinsäureanhydrid von 93 bis 93 zu.
Andere bevorzugte Copolymere enthalten 82 bis 96 Gew.-% Styrol und 18 bis 4 Gew.-% Acrylnitril. Das
Copolymere aus 96% Styrol und 4% Acrylnitril hat einen Löslichkeitsparameter von 93, (1T durch Erhöhung
des Acrylnitrilgehaltes auf 18% auf 9,7 gesteigert
wird.
Bevorzugt sind ferner Copolymere aus 91 bis 98 Gew.-% Styrol und 9 bis 2Gew.-°/o Maleinimid. Der
Löslichkeitsparameter dieser Copolymeren schwankt zwischen 93 und 9,8.
Bei der Durchführung der Erfindung kann das thermoplastische Copolymere mit dem Treibmittel
vermischt werden, zweckmäßig wird jedoch das Treibmittel während der Extrusion in den Extruder
gegeben. Die direkte Zugabe des Treibmittels zum Extruder führt dazu, daß eine leicht kontrollierbare
Menge an Treibmittel vorliegt, die zu einem gleichmäßigeren Produkt führt. Vorzugsweise wird das thermoplastische
Harz vor der Extrusion aus dem Mündungsstück auf 120 bis 175° C erhitzt.
Bei der Herstellung dünner Bahnen empfiehlt es sich, das geschmolzene, schäumbare thermoplastische Copolymere
in Form eines dünnen Rohres oder Schlauches zu extrudieren und dieses durch Anwendung eines
Druckes eines fließfähigen Mediums von innen her zu expandieren. Das aufgeblasene Rohr wird dann
abgeflacht und die Kanten werden geschnitten, wobei man dünne Bahnen des Schaumstoffs erhält Derartige
Bahnen sind besonders als Verpackungsmaterial geeignet
Eine Serie von Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copo'ymeren
mit bis zu 32 Gewichtsprozent Maleinsäureanhydrid wurde hergestellt Die Polymeren wurden explosiv
aufgeschäumt indem 3 g des Copolymeren und 2 ml Trichlorfluormethan in eine dickwandige Glasampulle
verbracht wurden. Der Hauptteil der Ampulle wurde in einem Trockeneisbad abgekühlt das ein 60:40-Gemisch
aus Chloroform und Trichlorethylen enthielt, bis die Ampulle zugeschmolzen war. Die zugeschmolzene
Ampulle wurde dann in einen Metallmantel gestellt und 2 bis 3 Stunden lang auf 140° C erhitzt, um Ausbildung
eines Gleichgewichts zwischen Treibmittel und Copolymer zu erzielen. Der Metallmantel wurde dann in einen
Sprühkopf gestellt und die Ampulle wurde gegen eine Metallplatte geblasen und dabei zerbrochen, wobei das
Polymer aufschäumte. Folgende Ergebnisse wurden erzielt:
Bei | Gew.-% | Löslich | Viskosität | Zellengröße |
spiel | Malein | keits | d. Copo | |
säurean | parameter | lymeren | ||
hydrid | 25°C cP») | |||
1 | 0 | 9,18 | 17 | (zu groß) |
2 | 2,6 | 9,28 | 11,8 | (zu groß) |
3 | 5,4 | 9,34 | 6,9 | mittel-groß |
4 | 10,5 | 9,46 | 8,7 | mittel-groß |
5 | 15,2 | 9,73 | 3,7 | mittel**) |
6 | 21,0 | 9,90 | 4,1 | mittel |
7 | 32,0 | 10,0 | 3,4 | (kein Schaum) |
*) lOgewichtsprozentige Lösung des Polymers in Methyläthylketon.
**) mittel - ca. 0,6 bis 1,0 mm.
Die obigen Daten zeigen, daß man mit Trichlorfluormethan als Treibmittel für Polystyrol zu große Zellen
erhält. Mit zunehmendem Gehalt an Maleinsäureanhy-
4') drid erreicht man jedoch einen Punkt, bei dem sich der
Löslichkeitsparameter des Copolymeren wie oben beschrieben ändert, und aus einem solchen Polymeren
kann unter Verwendung von Trichlorfluormethan als Treibmittel ein guter Schaumstoff hergestellt werden.
Eine ähnliche Beziehung zwischen guter Schäumbarkeit und Erhöhung des Löslichkeitsparameters des
Copolymeren findet man bei den Systemen Styrol/ Acrylnitril und Styrol/Maleinimid.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung zellförmig aufgebauter Schaumstoffe durch Extrudieren eines erhitzten
thermoplastischen Copolymeren eines nicht-halogenierten Monovinylaryl-Monomeren, das Trichlorfluormethan
als Treibmittel enthält, in einen Bereich niedrigen Druckes, dadurch gekennzeichnet,
daß das Copolymere Maleinsäureanhydrid, Acrylnitril, Maleinimid oder Gemische davon als
Comonomere in chemisch gebundener Form in einer Menge enthält, die ausreicht, um ein Copolymeres
mit einem Löslichkeitsparameter von 9,3 bis 93 zu
bl'den.
,2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Copolymere 78 bis 97 Gew.-% Styrol und 22 bis 3 Gew.-% Maleinsäureanhydrid in
chemisch gebundener Form enthält
3. Verfahren nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Copolymere 82 bis 96Gew.-°/o Styrol und 18 bis 4 Gew.-% Acrylnitril in chemisch
gebundener Form enthält
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Copolymere 91 bis 98 Gew.-% Styrol und 9 bis 2 Gew.-% Maleinimid in chemisch
gebundener Form enthält
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