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Elektrischer Zünder mit Vorrohrsicherheit Die Brfindiong betrifft
einen Zünder mit einem Zündstromeis, bestehend aus mindestens einem Zündkondensator
und einen Zündelement, das durch einen von einem die Vorrohrsicherheit bestimmenden
Zeitwerk betätigten Schalter elektrisch kurzgeschlossen ist.
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Derartige Zünder dienen dazu, das Zündelement erst nach einer gewissen
Zeit nach dem Abschuß des mit einem solchen Zünder alsgerSisteten Projektils in
Scharfstellung zu bringen.
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Damit soll vermieden werden, daß der Zündstromkreis z.B.
durch
einen Defekt des Aufschlagschalters vorzeitig kurzgeschlossen wird, so daß das mit
einer Sprengladung versehene Projektil kurz nach dem Abschuß explodiert und dabei
die eigene Truppe gefährdet.
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Die in solchen Zündern verwendeten Zeitwerlce können beispielsweise
auf die Startbeschleunigung des Projektils ansprechende Hemmwerke (siehe US-Patentschrift
2 801 589) oder nach dem Start entriegelbare Feder- oder Uhrwerks sein (siehe DAS
1 145 522). Diese mechanischen Zeitwerke haben allerdings den Nachteil, daß bedingt
durch Erschütterungen beim Transport oder im Einsatz die in den Zeitwerken verwendeten
Zahnräder, Federn oder Lagerwellen beschädigt werden so daß die Laufzeit der Zeitwerke
erheblich verkürzt werden kanne und damit eine Explosion der Sprengladung des Projektils
in unmittelbarer Nähe der eigenen Truppe erfolgt. Insbesondere treten, wie die Erfahrung
gezeigt hat, solche Schädigungen mechanischer Zeitwerke beim Luft transport infolge
der in hohen Frequenzbereichen liegenden Schwingungen der Strahltriebwerke auf.
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Hier setzt nun die Erfindung ein, deren Aufgabe es ist> eine zusätzliche
Sicherung für derartige Zünder zu schaffen> durch die auch bei einer verkürzten
Laufzeit oder einem Ausfall des Zeitwerkes zuverlässig eine Explosion des Projektils
in unmittelbarer Nähe der eigenen Truppe oder des Trägerflugzeugs vermieden wird0
Ausgehend von einem Zünder der eingangs genannten Art ist diese Aufgabe gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, daß dem Zündkondensator ein steuerbarer Entladestromkreis
zugeordnet ist, der durch ein zweites Zeitwerk während der Laufzeit des ersten Zeitwerks
in solcher Betriebslage gehalten ist, daß vor einem unverzögerten Schließen des
Zündstromkreises die Zündladung abfließen kann.
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Ist die Laufzeit des ersten Zeitwerkes gegenüber der die Vorrohrsicherheit
bestimmenden -im folgenden als reguläre Laufzeit bezeichnet- verkürzt, wird der
Zündkondensator vor dem Anschluß des Zündelements an den Zündkondensator über den
vom zweiten Zeitwerk angesteuerten Sntladestromu kreis entladen, so daß eine Explosion
der Sprengladung des Projektils in unmittelbarer Nähe der eigenen Truppe oder des
Trägerflugzeugs verhindert wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das zweite
Zeitwerk besonders einfach dadurch, daß es ein RC-Glied ist, das über einen vom
ersten Zeitwerk vor dessen Ablauf betätigten Schalter mit der Steuerelektrode eines
elektrischen Ventils verbunden ist, das in Sperrrichtung dem Zündkondensator parallelgeschaltet
ist.
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Während der regulären Laufzeit des ersten Zeitwerks hat sich der mit
dem zweiten Schalter verbundene Kondensator über den ihm parallelgeschalteten Widerstand
so weit entladen, daß seine noch vorhandene Restspannung nicht mehr zur Ansteuern
des elektrischen Ventils ausreicht. Ist aber die Laufzeit des ersten Zeitwerks durch
einen der vorerwähnten Defekte bedingt verkürzt, so reicht nach dem Schließen des
zweiten Schalters die noch an dem Kondensator vorhandene Spannung zum Ansteuern
des elektrischen Ventils aus, so daß dessen Sperrwirkung für den Zündkondensator
aufgehoben wird, und dieser sich entlädt. Eine Initiierung des Zündelementes ist
ausgeschlossen, da der zweite Schalter immer vor dem ersten, das Zündelement mit
dem Zündkondensator verbindenden Schalter schließt.
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Die Erfindung ist im folgenden anhand eines in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
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Ein Zündkondensator 1, ein Zündelement 2 und ein Aufschlagkontakt
3 bilden einen Zündstromkreis. Das Zündelement 2 ist in der Ruhestellung durch einen
von einem Zeitwerk 4
betätigten Schalter 5 kurzgeschlossen. Der
Zündkondensator 1 wird von einer hier nicht dargestellten Spannungsquelle über zwei
Klemmen 6 und 7 aufgeladen. Zwischen die Klemmen 6 und 7 und den Kondensator 1 ist
ein in der Fig'ür" strichpunktiert gezeichnetes zweites Zeitwerk 11 geschaltet.
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Es besteht aus einem Schalter 12, der mit dem Schalter 5 gekoppelt
ist, Jedoch bei Ablauf des Zeitwerkes 4 immer kurz vor dem Schalter 5 schließt.
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Der Schalter 12 verbindet einen durch die Spannungsquelle aufgeladenen
und sich während der Laufzeit des Zeitwerkes 4 über einen Widerstand 13 entladenden
Kondensator 14 mit der Steuerelektrode eines Thyristors 15. Zusätzlich ist noch
eine Diode 16 vorgesehen, die ein Abfließen der Ladung des Zündkondensators 1 über
den Widerstand 13 verhindert.
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Die Entladezeit des Kondensa-tors 14 ist durch geeignete Dimensionierung
des Widerstandes 13 und des Kondensators 14 so gewählt, daß bei einer regulären
Laufzeit des Zeitwerkes 4 nach Schließen des Schalters 12 die noch vorhandene Restspannung
des Kondensators 14 nicht mehr zum Ansteuern des Thyristors auslangt. Ein Entladen
des Zündkondensatorsl ist über diesen Strompfad nicht möglich, so daß dessen Ladung
vollständig zur Initiierung des Zündelementes 2 zur Verfügung steht.
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Ist die Laufzeit des Zeitwerkes 4 durch einen Defekt gegenüber der
regulären Laufzeit verkürzt, wird nach Schließen des Schalters 12 der Thyristor
15 durch die noch vorhandene Spannung am Kondensator 14 geöffnet , so daß sich der
Zündkondensator 1 über diesen Strompfad entlädt. Wenn der Schalter 5 kurz nach dem
Schalter 12 schließt und das Zündelement in Scharfstellung bringt, ist auch bei
geschlossenem Aufschlagschalter 3 keine für eine Initiierung des Zündelementes ausreichende
Zündspannung vorhanden, so daß eine Initiierung einer nicht dargestellten Sprengladung
verhindert wird.
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Wie ersichtlich, ist mit der Erfindung eine einfach herzustellende
zusätzliche sicherung gegeben, die eine Initiierung einer Sprengladung eines Projektils
in unmittelbarer Nähe der eigenen Truppe oder eines TrSgerflugzeuges auch bei einem
Defekt des ersten Zeitwerkes und des Aufschlagschalters zuverlässig verhindert.
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Patentansprüche: