DE2034499B - Verfahren zur Herstellung der beta Kristallmodifikation des linearen trans Chinacridone - Google Patents

Verfahren zur Herstellung der beta Kristallmodifikation des linearen trans Chinacridone

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DE2034499B
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Germany
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quinacridone
preparation
crystal modification
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beta crystal
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Pending
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English (en)
Inventor
Hans Rheinfelden Kehrer Fritz Dr Basel Bohler, (Schweiz)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sandoz AG
Original Assignee
Sandoz AG

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der /^-Modifikation des linearen trans-Chinacridons der Formel
Das violette /J-Chinacridon ist ein wertvoller Pigmentfarbstoff. Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, die Kristallmodifikation möglichst einfach und wirtschaftlich herzustellen. So hat man vorgeschlagen, /9-Chinacridon durch Lösen von Chinacridon in Lösungsmitteln und Ausfällen mit Wasser oder bestimmten organischen Flüssigkeiten oder durch Wärmebehandlung von Chinacridon in einer nicht lösenden, organischen Flüssigkeit herzustellen. Ferner wurde empfohlen, Chinacridon zusammen mit einem Mahlhilfsmittel, z. B. Natriumchlorid, und einer organischen Flüssigkeit, wie Toluol, Tetrachloräthylen oder Dimethylsulfoxyd, zu mahlen.
Diese bekannten Verfahren sind technisch umständlich, nicht ungefährlich und teuer. Die so hergestellten Pigmente enthalten in vielen Fällen noch merkliche zeigen manchmal anwendungstechnische Nachteile, Anteile an rotem «- und/oder y-Chinacridon und z. B. hinsichtlich der Lichtechtheit, der Hitzebeständigkeit, des Blaugrades, der Reinheit des Farbtons und der Dispergierbarkeit in Kunststoffen und Anstrichmitteln.
Ein sehr begehrter Farbstoff ist das stark blaustichige, reine ^-Chinacridon (deutsche Auslegeschrift 1278 394), es wird unter anderem im Gemisch mit hochwertigen Rot- oder Orangepigmenten zur Herstellung von Rotfärbungen mit ausgezeichneter Lichtechtheit und Wetterbeständigkeit verwendet.
Es wurde gefunden, daß ^-Chinacridon in einer anwendungstechnisch sehr wertvollen Form, das ist vor allem mit einem bis jetzt noch nie erreichten Blaugrad, in besonders wirtschaftlicher Weise erhallen wird, wenn man trockenes Chinacridon bei Temperaturen von 90 bis 25O0C, und insbesondere zwischen 120 und 2000C, mahlt. Dieses Ergebnis ist überraschend, weil es bekannt ist, daß Chinacridon beim Mahlen ohne Zusatz von Flüssigkeiten bei Temperaturen bis zu etwa 6O0C in die «-Kristallmodifikation übergeht (deutsche Auslegeschrift 1137 156 und deutsche Auslegeschrift 1278 394). Diese und die folgenden Temperaturangaben beziehen sich auf die Außentemperatur der verwendeten Mühle. Die Temperatur im Innern der Mühle ist im allgemeinen etwas höher. Man kann von Chinacridon beliebiger Kristallform bzw. Mischungen beliebiger Chinacridon-Kristallformen ausgehen und in An- oder Abwesenheit von Mahlhilfsmitteln mahlen, vorzugsweise jedoch zusammen mit Natriumchlorid oder auch anderen in Wasser,
ίο verdünnter Säure oder Alkali löslichen Salzen, z. B. Kaliumchlorid, .Ammoniumchlorid oder wasserfreiem Calciumchlorid, Natriumsulfat, Aluminium \ulfat oder Calciumcarbonat Ein besonders bevorzugtes Gewichtsverhältnis von Chinacridon zu Mahlhilfsmittel beträgt 1: 4 bis 1:10. Es kann aber auch niedriger oder höher liegen. Außerdem können die üblichen Mahlzusätze zugegeben werden, z. B. Kolophonium und seine Metallsalze, ferner Fü'lstoffe, z. B. insbesondere nichtionogene oder kationische oberflächenaktive Verbindungen. Sie werden im allgemeinen in Mengen zwischen etwa 1 und 10% und vorzugsweise zwischen 1 und 5%, bezogen auf das Pigment, angewandt.
Alle üblichen Mühlen, die durch Abrieb und Scherwirkung zerkleinern, können verwendet werden, insbesondere Kugelmühlen oder Walzenmühlen, sowie Kollergänge. Die Mahldauer hängt hauptsächlich von der Art und der Größe der Mühle ab. Im allgemeinen mahlt man so lange, bis die mittlere Teilchengröße des erhaltenen /9-Chmacridons etwa 0,05 bis 0,2 Mikron und insbesondere 0,05 bis 0,1 Mikron beträgt. Zur Aufarbeitung des Endprodukts, die in üblicher Weise erfolgt, kann das Mahlgut zur Entfernung von Mahlhilfsmitteln und Verunreinigungen mit verdünnter Säure extrahiert werden.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. Wenn nicht näher bezeichnet, bedeutet »Chinacridon« ein Gemisch der verschiedenen linearen trans-Chinacridon-Kristallmodifika^ionen.
Beispiel 1
In eine durch ein Luftbad von 150° geheizte Walzenmühle werden 3750 Teile zylinderförmige Metallstäbe von 4 cm Durchmesser und 12 cm Länge, 80 'leile trockenes Natriumchlorid und 20 Teile trockenes Chinacridon eingefüllt. Das eingesetzte Chinacridon besteht zu etwa 75% aus «-Chinacridon und zu ungefähr 25% aus /5-Chinacridon. 1IS wurde durch Reinigung von rohem Chinacridon in verdünnter Schwefelsäure nach bekanntem Verfahren hergestellt. Man mahlt 48 Stunden bei 90 Umdrehungen in der Minute. Das erhaltene Mahlgut wird mit heißer, 5%iger Schwefelsäure extrahiert. Man filtriert ab, wäscht und trocknet und erhält /9-Chinacridon in fast 100%iger Ausheute.
Zwar ist die Umwandlung der Kristallmodifikation schon nach 24stündigem Mahlen beendet. Das nach 48stündiger Mahldauer erhaltene Produkt ist jedoch weniger deckend (transparenter) und in der Nuance und Leuchtkraft wertvoller, wenn es in Leinöl im Vollton angewandt wird. Eine Erhöhung der Mühldauer auf 72 Stunden bewirkt keine weitere Veränderung der färberischen Eigenschaften. Es ist somit möglich, die färberischen Eigenschaften des Produkts nach beendeter Umwandlung der Kristallmodifikation
durch anschließendes, mehr oder weniger lange dauerndes Mahlen zu verändern.
Beispiel 2
Man mahlt 20 Teile Chinacridon zusammen mit 600 Teilen trockenem Natriumchlorid in einer Kugelmühle, die 7000 Teile Stahlkugeln mit einem Durchmesser von 2,5 cm und 420 cm lange Stahlketien enthält. Dabei wird die Mühle von außen auf 200° geheizt. Nach 72stündiger Mahldauer bei 90 Umdrehungen in der Minute wird das erhaltene Produkt so aufgearbeitet, wie im Beispiel 1 angegeben wurde. Die Auwbeute an ^-Chinacridon ist auch hier wieder hervorragend.
Beispiel 3 IS
100 Teile a-Chinacridon werden zusammen mit 400 Teilen trockenem Natriumchlorid in der im Beispiel 2 beschriebenen Kugelmühle gemahlen. Die Kugelmühle befindet sich in einem Luftbad von 150°. Nach 96stündiger Mahldauer bei 90 Umdrehungen in der Minute wird das erhaltene Produkt in eine warme wäßrige Lösung von 17,8 Teilen des Natriumsalzes von Kollophonium gegeben. Anschließend fällt man das Pigment zusammen mit Kollophonium durch Zugabe von Mineralsäure aus, filtriert das erhaltene Gemisch ab, wäscht und trocknet. Man erhält ein mit Kollophonium modifiziertes /5-Chinacridon mit weichem Korn, das sich hervorragend zum Färben von Kunststoffen und Anstrichmitteln eignet.
An Stelle der 100 Teile a-Chinacridon können mit dem gleichen Erfolg auch 100 Teile y-Chinacridon auf die angegebene Weise behandelt werden.
Beispiel 4
100 Teile Chinacridon werden zusammen mit 400 Teilen trockenem Natriumchlorid in der im Beispiel 2 beschriebenen kugelmühle bei einer Badtemperatur von 150° 102 Stunden gemahlen. Das Mahlgut wird dann gemäß den Angaben im Beispiel 1 aufgearbeitet. Man erhält mit ausgezeichneter Ausbeute die sehr blaustichig rote /J-KristalLmodiiikation des Chinacridons. Wird die Mahldauer auf 144 S'cunden ausgedehnt, erhält man das Pigment mit etwas geringerer Deckkraft.
Erfolgt die Mahlung bei 120°, bei sonst gleichen Bedingungen, zeigt aas erhaltene /3-Chinacridon einen etwas röteren Farbton.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung der /9-KristalI-moriifikation des linearen trans-Chinacridons durch Mahlen von Chinacridon, dadurch gekennzeichnet, daß man in Abwesenheit von Flüssigkeiten und bei Temperaturen von 90 bis 2500C mahlt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei 120 bis 200° C mahlt.

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