DE2032991B2 - Vorrichtung zur Messung des Leitwertes von chemischen Bädern mit hoher Azidität oder Alkalität - Google Patents
Vorrichtung zur Messung des Leitwertes von chemischen Bädern mit hoher Azidität oder AlkalitätInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Messung des Leitwertes von chemischen Bädern mit
hoher Azidität oder Alkalität mit zwei Meßelektroden, zwischen denen eine durch eine von der Badflüssigkeit
durchströmte Leitung gebildete Meßstrecke eingeschlossen
ist.
Für Elektrolyts mit hoher Azidität bzw. Alkalität ist
eine potentiornetrische Messung des Säuregehaltes nicht anwendbar. Die Leitfähigkeit solcher Elektrolyte
ist sehr hoch, und die Leitfähigkeitsänderung schwankt nur minimal mit der Änderung der Säure- bzw. Laugenkonzentration.
Deshalb ist es nicht möglich, handelsübliche Leitfähigkeitsmeßeinrichtungen mit Sollwertbegrenzung,
wie z. B. in dem »Siemens-Taschenbuch für Messen und Regeln in der Wärme- und Chemietechnik«
beschrieben sind, zu verwenden. Diese Geräte, die auf der Widerstandsmessung beruhen, sind nur für Säurekonzentrationen
bis etwa 10 g pro Liter brauchbar.
Bei anderen bekannten Ausführungen kann eine Änderung des Widerstandsbereiches des fertigen Meßgerätes
nur durch aufwendige Konstruktionen zur Ver-Schiebung von Zwischen- oder Schirmelektroden erreicht
werden. Auch dürfte eine derartige Widerstandsbereichs-Änderung nur in verhältnismäßig engen Grenzen
möglich sein. Z*'ar ist in der DT-PS 8 72 276 darauf
hingewiesen, daß durch entsprechende Bemessung des Abstandes der Meßelektroden bzw. des Querschnitts
der zwischen den Meßelektroden eingeschlossenen und von der Flüssigkeit durchströmten, beispielsweise
durch eine feste Rohrleitung gebildeten Meßstrecke eine gewünschte Widersiandskapazität eingestellt werden
kann. Es ist jedoch kein Hinweis darauf gegeben, wie bei einem fertigen Meßgerät der im allgemeinen
feste Abstand der Meßelektroden bzw. der vorgegebene Querschnitt der Meßstrecke in einfacher Weise verändert
werden könnte.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist daher
darin zu sehen, bei einer Meßvorrichtung der eingangs genannten Art die Möglichkeit zu schaffen, mit
geringen Mitteln und wenig Aufwand den Widerstandsbereich eier Meßstrecke beliebig und in weiten Grenzen
zu verändern, um so leichte Anpassung der Meßeinrichtung an verschiedene Eiektrolyte zu erreichen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt, gemäß der Erfindung
dadurch, daß die Leitung zwischen den Elektroden auswechselbar anschließbar ist. Dabei kann die
Leitung vorzugsweise aus einem flexiblen, chemikalienbeständigen Schlauch bestehen, und die Länge
und/oder der Querschnitt der jeweils einzuschaltenden Leiung ist entsprechend dem interessierenden Widerstandsbereich
der Meßstrecke zu bemessen.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich gemäß den kennzeichnenden Merkmalen
der Unteransprüche.
Der wesentliche Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, daß der Widerstandsbereich der
Meßstrecke auf einfachste Weise, nämlich durch Einschaltung einer Leitung mit entsprechend bemessener
Länge bzw. entsprechend bemessenem Querschnitt zwischen den Meßelektroden, beliebig geändert werden
kann. Um den Widerstandsbereich der Meßvorrichtung in weiten Grenzen veränderbar zu halten, ist
es also lediglich erforderlich, eine entsprechende Anzahl von Leitungen, vorzugsweise in Form von flexiblen,
chemikalienbeständigen Schlauchleitungen, zur Verfügung zu stellen.
Durch die Möglichkeit, die Elektrolytleitung beliebig verlegen zu können, lassen sich auch etwa bestehende
Platzprobleme sehr leicht lösen. Dabei kann vor allem die die Meßstrecke bildende Elektrolytleitung unabhängig
von der Lage der Elektroden verlegt werden. Die leitende Verbindung der Elektroden darf allerdings nur
über den in der Leitung vorhandenen Elektrolyten erfolgen, so daß die Elektroden bei Unterbringung in
einem Gehäuse gegeneinander abgeschirmt werden müssen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.
Mit der Umwälzpumpe 3 wird aus dem Bad 1 über die Ansaugleitung 2 der Elektrolyt durch das Filtersystem
4 und die Leitung 5 zurück in das Bad 1 gepumpt. An das Filtersystem 4 ist eine flexible Leitung 6 angeschlossen.
Die flexible Leitung 6 kann beliebig außerhalb des Bades verlaufen und führt an einer Stelle 7 in
das Bad 1 zurück. In der flexiblen Leitung 6 sind zwei Hülsen 8 angeordnet, die vom Elektrolyten durchströmt
werden. Die Hülsen 8 schließen zwischen sich die durch eine flexible Schlauchleitung gebildete Meßstrecke
9 ein. Die Hülsen 8 werden ganz von den Elektroden 10 ausgefüllt. Die Elektroden 10 sind über elektrische
Leitungen 11 mi; dem Leitwertmeßgerät 12 ver-
bunden. Die im Leitwertmeßgerat 12 eingebaute Temperaturkompensation
ist über elektrische Leitungen 12 mit dem Temperaturfühler 14, der in die flexible Leitung
6 eingebaut ist, verbunden. An das Leitwertmeßgerat 12 mit Nullpunktunterdrückung ist ein Meßinstrument
15 mit Sollwertbegrenzer angeschlossen, mit dem über ein Relais 16 die Förderpumpe 17 für Zusätze geschaltet
wird. Mit 18 ist eine Signallampe zur visuellen Kontrolle der Anlage bezeichnet.
Um Fremdstöße, die aus dem galvanischen Bad 1 stammen, von der Meßstrecke fernzuhalten, ist vor und
hinter der Meßstrecke je ein Rohr 19, das gegen die im Elektrolyten verwendeten Chemikalien beständig ist, in
der flexiblen Leitung 6 angeordnet. Die beiden Rohre 19 sind über die Leitung 20 miteinander leitend verbunden.
Der Abstand der Rohre 19 soll, um die Messung nicht zu beeinträchtigen, ein Vielfaches der Meßstrecke
vcn der jeweils nächstgelegenen Elektrode betragen.
Wenn nun das Bad eine zu geringe Konzentration haL wird dies durch die als Meßwertgeber dienenden
Elektrode 10 im Leitwertmeßgerat 12 gemessen und im Meßinstrument 15 mit Soilwertkontakt verarbeitet.
Über das Relais 16 wird die Förderpumpe 17 geschaltet. Die Förderpumpe Ϊ7 pumpt dann aus dem Behälter
21 über die Zudosierleitung 22 so lange Säure bzw. Lauge in die Ansaugleitung 2, bis die Konzentration
den Sollwert erreicht hat.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Messung des Leitwertes von chemischen Bädern mit hoher Azidität oder Alkalitat
mit zwei Meßdektroden, zwischen denen eine durch eine von der Badflüssigkeit durchströmte Leitung
gebildete Meßstrecke eingeschlossen ist, d a durch gekennzeichnet, daß die Leitung (9)
zwischen den Meßelektroden (10) auswechse'bar
anschließbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitung (9) aus einem flexiblen, chemikalienbeständigen Schlauch besteht
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche ! oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge und/oder
der Querschnitt der jeweils einzuschaltenden Leitung
(9) entsprechend dem interessierenden Widerstandsbereich der Meßstrecke bemessen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßsirecke in
einem Nebenschlußkreis zum Flüssigkeitsumlaufsystem liegt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (10)
aus edelmetallplatiertem Titanstreckmetall bestehen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (10) zu einem Zylinder aufgerollt und in einer chemikalienfesten zylinderförmigen
Hülse (8) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits der Meßelektroden
(10) chemikalienbeständige, miteinander leitend verbundene Metallrohre (19) zur Abschirmung
gegen Fremdstöße angeordnet sind und daß die Metallrohre von den Meßelektroden einen Abstand
haben, der ein Vielfaches der Meßstrecke beträgt.
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