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Schornstein Die Erfindung betrifft einen Schornstein, bestehend aus
mindestens einem aus Teilstücken zusammengesetzten Innenrohr, einer äußeren Ummantelung
und einer zwischen Innenrohr und Ummantelung angeordneten Isolierung.
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Bei den bekannten Schornsteinen dieser Art tritt bei Inbetriebnahme
eine erhebliche Längenänderung des Innenrohres ein, die in der Erwärmung durch die
heißen Rauchgase ihre Ursache hat. Solange sich das Innenrohr gegenüber der äußeren
Ummantelung ungehindert verschieben kann, sind diese
Längenänderungen
im allgemeinen unschädlich. Sie führen jedoch an den Stellen zu Risse, wo die Schornsteinzüge
ihre Richtung ändern. Dies ist beispielsweise bei einer Verziehung des Schornsteines
stets der Fall. Bei einem derartigen geschleiften Schornstein treten im Bereich
der Knickpunkte Zwängungen auf, die von quer zur senkrechten Schornsteinachse gerichteten
Kräften erzeugt werden, die von Längenänderungen des Innenrohres im Verziehungsbereich
hervorgerufen werden und Risse im Innenrohr und in der äußeren Ummantelung zur Folge
haben. Diese Risse gefährden die Standfestigkeit des Schornsteines, ermöglichen
den Zutritt von Falschluft, wodurch der Kaminzug verschlechtert wird, und sie begünstigen
den Austritt von RuB und Teer aus dem Schornstein in den Dachraum.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und das
Innenrohr des Kamines so auszubilden, daß Risse im Innenrohr und in der äußeren
Ummantelung infolge thermisch bedingter Längenänderungen nicht auftreten können0
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß das Innenrohr in Längsrichtung
in mehrere Abschnitte unterteilt ist, welche durch Dehnungsfugen voneinander getrennt
sind und daß jeder Rohrabschnitt auf einem Tragring abgesetzt ist, der sich mit
einem Kragen auf der äußeren Ummantelung abstützt.
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Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß Rohrabschnitte unterschiedlicher
Richtung sich unabhängig voneinander gegeneinander sowohl in Achsrichtung als auch
senkrecht dazu innerhalb gewisser Grenzen verschieben können, was bei der allgemein
gebräuchlichen nachgiebigen Isolierung dank der vorgesehenen Dehnungsfugen ohne
Zwängungen vor sich gehen kahn.
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Hierdurch werden Risse in der äußeren Ummantelung auch im Bereich
von Schornsteinverziehungen im Dachraum vermieden.
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Um einen guten Übergang von einem Ro a chnitt zum anderen zu gewährleisten,
weist der Tragring an seiner Unterseite zweckmäßig einen angeformten Rohrstutzen
auf, der den Innenrand des Tragringes begrenzt. Der Tragring kann aus Schamotte,
Ton, Keramik oder dergleichen bestehen, und der Rohrstutzen des Tragringes kann
den gleichen Innendurchmesser haben wie das Innenrohr.
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Damit an den Dehnungsfugen der Strömungswiderstand gering bleibt und
Kondensate nicht zwischen Innenrohr und äußere Ummantelung gelangen können, ist
eine am Tragring befestigte rohrförmige Manschette vorgesehen, welche die Dehnungsfuge
zwischen zwei Innenrohrabschnitten überdeckt. Diese Manschette kann am Außenumfang
des Rohrstutzens angeordnet sein, sie läßt sich jedoch auch am Innenumfang des Rohrstutzens
anbringen.
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Der Tragring kann auch aus korrosionsbeständigem Metall bestehen.
Der Rohrstutzen greift dann in das Innenrohr des anschließenden Abschnittes ein
und überdeckt die Dehnungsfuge.
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Der Tragring aus Metall ist im Bereich seines Kragens zweckmäßig durch
Winkelstücke verstärkt.
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In der Dehnungsfuge zwischen zwei Abschnitten des Innenrohres kann
ein Asbeststrick eingelegt sein. Außerdem kann unter dem Tragring zwischen Rohrstutzen
und Ummantelung eine Mineralwollmatte angeordnet werden und der Tragring kann im
Bereich der Ummantelung von Isoliersteinen umgeben sein oder auf Isoliersteinen
ruhen. Auf diese Weise werden Wärmebrücken vermieden und es wird eine Abkühlung
des Innenrohres im Bereich der Dehnungsfugen und Tragringe verhindert.
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Bei einem Schornstein mit mehreren, nebeneinander angeordneten Innenrohren
werden aneinander stoßende Ränder von Tragringen benachbarter Innenrohre zweckmäßig
von Trägern unterstützt, die sich auf der äußeren Ummantelung abstützen. Die Erfindung
ist also auch bei mehrzügigen Schornsteinen anwend -bar.
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Die Erfindung wird durch die Zeichnung an Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigt: Fig. 1 einen geschleiften Schornstein nach der Erfindung in
einem senkrechten Teillängsschnitt,
Fig. 2 den Tragring für das
Innenrohr in einer Draufsicht, Fig. 3 den Gegenstand der Fig. a in einem Querschnitt
nach Linie III-III, Fig. 4 ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer
der Fig. 1 entsprechenden Darstellung, Fig. 5 einen mehrzügigen,geschlossenen Schornstein
nach der Erfindung in einem senkrechten Teillängsschnitt und Fig. 6 den Gegenstand
der Fig. 5 in einem Horizontalschnitt nach Linie VI-VI der Fig. 5.
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In allen Zeichnungen ist mit 10 ein Schornstein bezeichnet, der aus
einem aus Teilstücken lla, llb, llc usw. zusammengesetzten Innenrohr 11 und einer
äußeren Ummantelung 12 besteht, die im Ausführungsbeispiel aus Mauersteinen hergestellt
ist. Zwischen dem Innenrohr 11 und der äußeren Ummantelung 12 ist eine Isolierung
13, beispielsweise eine Dämmschicht aus geblähtem Gestein angeordnet, die unter
der Bezeichnung 'tPerlite" bekannt ist.
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Bei den in den Fig. 1 und 4 dargestellten AusfUhrungsbeispielen ist
der Schornstein verzogen, d.h., das Schornsteinrohr bildet im senkrechten Längsschnitt
einen Knick derart, daß die senkrechte Achse 14 des oberen Teiles gegenüber der
senkrechten Achse 15 des unteren Teiles seitlich versetzt ist. Das Innenrohr 11
ist in dem dargestellten Bereich in
drei Abschnitte llA, llB und
llC unterteilt, welche durch Dehnungsfugen 16 voneinander getrennt sind. Hierbei
bilden die Abschnitte llA und 11B senkrechte Rauchzüge und der Abschnitt llB den
schrägliegenden Rauchzug im Verziehungsbereich. Die Abschnitte 11A und 11C setzen
sich aus geraden Teilstücken llb, und der Abschnitt 11B setzt sich aus geraden Teilstücken
llb und Winkelteilstücken lla und llc zusammen.
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Jeder Rohrabschnitt llA, lIB und llC ist auf einem Tragring abgesetzt,
der als Ganzes mit 17 bezeichnet ist und sich mit einem Kragen 18 auf der äußeren
Ummantelung 12 abstützt. Der Tragring 17 weist an seiner Unterseite 19 einen angeformten
Rohrstutzen 20 auf, der den Innenrand 21 des Tragringes 17 begrenzt. Bei den in
den Fig. 1, 2, 3, 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispielen besteht der Tragring
18 aus Schamotte und der Rohrstutzen hat den gleichen Innendurchmesser wie das Innenrohr.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 dagegen ist der Tragring 17 aus einem korroesionsbe9tändigen
Metall, beispielsweise V4A-Stahl, hergestellt und der angeformte Innenstutzen 20
greift in das Innenrohr 11 des anschließenden Abschnittes llB bzw. llC ein und überdeckt
die Dehnungsfuge 16. Auf den Tragring 17 im Bereich seines Kragens 18 aufgeschweißte
Winkelstücke 21 dienen als Verstärkung.
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Bei dem Tragring 17 aus Schamotte des in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiels
ist noch eine rohrförmige Manschette 23 vorgesehen, die am Außenumfang des Rohrstutzens
20 angeordnet ist und mit einem umgebogenen Rand 24 am oberen Ende in eine Nute
25 des Rohrstutzens 20 eingreift. Diese Manschette 23 Uberdeckt ebenso wie der Rohrstutzen
20 bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel die Dehnungsfuge 16 an der
Außenwandung der Innenrohre 11. Natürlich ist es auch möglich, anstelle der Manschette
23 oder zusätzlich hierzu eine Manschette 26 am Innenumfang des Rohrstutzens anzuordnen,
wie dies in Fig. 1 mit strich-ierten Linien angedeutet ist.
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In die Fugen 16 zwischen zwei Rohrabschnitten llA, 11B und llC kann
ein Asbeststrick 26 eingelegt sein, Die Tragringe 17 aus Schamotte sind bei dem
in Fig. 1 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel unmittelbar auf dem Mauerwerk
der äußeren Ummantelung 12 unter Zwischenschaltung einer Mörtelfuge aufgelegt und
von Isoliersteinen 27 umgeben. Der bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
verwendete Tragring aus Metall ruht auf Isoliersteinen 28 auf, um eine Wärmeleitung
vom Innenrohr 11 zur äußeren Ummantelung 12 zu verhindern. Aus dem gleichen Grunde
sind auch die aus Metall bestehenden Manschetten 23 bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 und 5 von einer Mineralwollmatte 29 umgeben, die den Spalt zwischen
Innenrohr 11 und äußerer Ummantelung 12 im Bereich des Tragringes ausfüllt.
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Bei dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten mehrzügigen Kamin liegen
mehrere Tragringe 17 nebeneinander. Ihre aneinander
stoßenden Ränder
30 werden von T-Trägern 31 unterstützt, die auf dem Mauerwerk der äußeren Ummantelung
12 aufliegen.
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Im übrigen entspricht die Ausführung dem einzügigen Schornstein nach
Fig. 1. Selbstverständlich ist es auch möglich, drei nebeneinander liegende Tragringe
aus einem Stück herzustellen.