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Die
Erfindung betrifft einen Drehsitz mit einem Untergestell zur Montage
in einem Fahrzeug, wobei das Untergestell ein Sitzteil trägt und am
Untergestell eine Rücklehne
angelenkt ist.
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Ein
solcher Drehsitz ist beispielsweise aus der US-A-4 846 529 bekannt.
Bei diesem Drehsitz ist das Untergestell direkt zur Drehung relativ
zu einem Fahrzeugboden ausgebildet. Dazu ist zwischen Fahrzeugboden
und Untergestell eine säulenartige Drehvorrichtung
angeordnet. Die Verstellung des Sitzteils bzw. der Rücklehne
relativ zum Untergestell erfolgt weiterhin zwischen diesen, wobei
der Drehsitz insgesamt drehbar gelagert ist.
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Der
konstruktive Aufwand bei diesem vorbekannten Drehsitz ist relativ
hoch, da die Lagerung des Drehsitzes im Fahrzeug in vollständig anderer Weise
als bei üblichen
Sitzen erfolgt und dazu sowohl zusätzliche Einrichtungen als auch
erhebliche Umbauten sowohl am Untergestell des Sitzes als auch am
Fahrzeugboden notwendig sind.
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Der
vorbekannte Drehsitz ist um in eine im Wesentlichen mittig relativ
zum Sitzteil angeordnete vertikale Schwenkachse verschwenkbar. Entsprechend
bewegen sich die Außenseiten
des Sitzes entlang einer entsprechenden Kreisbahn um diese Schwenkachse.
Dies kann dazu führen,
dass ein Verschwenken des Sitzes nur möglich ist, wenn Sitzteil und
Rücklehne
in ihren Ausgangsstellungen sind, d.h. die Rücklehne möglichst vertikal ausgerichtet
ist und das Sitzteil im Wesentlichen mittig über dem Untergestell angeordnet
ist, d.h. nicht in Fahrtrichtung relativ zum Untergestell verschoben
ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Drehsitz der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, dass mit geringem konstruktiven
Aufwand und in wenig Platz beanspruchender Weise ein Verschwenken
des Sitzes auch mit Sitzteil und Rücklehne im verschobenen bzw.
verschwenkten Zustand möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß werden
Sitzteil und Rücklehne
direkt relativ zum Untergestell um eine im Wesentlichen vertikale
Schwenkachse verschwenkt. Dadurch kann das Untergestell in üblicher
Weis am Fahrzeugboden befestigt und dort zur Verstellung des Drehsitzes
in Fahrtrichtung gelagert sein. Es sind keine speziellen konstruktiven Änderungen
am Fahrzeugboden bzw. an der dem Fahrzeugboden zuweisenden Unterseite
des Untergestells erforderlich.
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Gleichzeitig
wird erfindungsgemäß die Schwenkachse
außermittig
versetzt in Richtung zu einer einer zugeordneten Fahrzeugtür zuweisenden Sitzaußenseite
angeordnet. Durch diese einfache und wirkungsvolle Maßnahme wird
erreicht, dass die Sitzkontur nahezu unabhängig von der Stellung des Sitzes
relativ zum Fahrzeug nicht mit anderen Einrichtungen innerhalb des
Fahrzeugs kollidiert. Durch diese außermittig in Richtung Fahrzeugtür versetzte Anordnung
der Schwenkachse ist ebenfalls erreicht, dass bei verschwenktem
Sitzteil dieses zumindest teilweise aus der Türöffnung hinausragt und Ein- bzw.
Aussteigen für
einen Fahrgast leichter ist.
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Zur
Anordnung der Schwenkachse relativ zum Sitz sind verschiedene Möglichkeiten
denkbar. Aus Stabilitätsgründen kann
es allerdings als vorteilhaft angesehen werden, wenn die Schwenkachse
im Wesentlichen entlang der Sitzaußenseite verläuft. Dadurch
ist die Schwenkachse im Wesentlichen im Bereich von entsprechenden
Rahmenteilen des Drehsitzes angeordnet, die in Fahrrichtung verlaufen. Die
Schwenkachse ist dabei so angeordnet, dass sie sich noch innerhalb
der Kontur des Drehsitzes befindet oder zumindest optisch nicht
negativ wahrnehmbar ist.
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Die
Schwenkachse kann entlang der gesamten Sitzaußenseit an entsprechender Stelle
angeordnet sein. Eine konstruktiv einfache und ausreichend stabile
Anordnung der Schwenkachse kann sich dadurch ergeben, dass diese
benachbart zu einer Anlenkstelle der Rücklehne am Untergestell angeordnet ist.
Dadurch ist die Schwenkachse im Wesentlichen benachbart zu einer
B-Säule
eines Fahrzeugs angeordnet.
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Um
die Verschwenkbarkeit des Drehsitzes von der ansonsten üblichen
Verstellbarkeit zumindest des Sitzteils durch das Untergestell zu
entkoppeln, kann dieses einen Bodenrahmen und einen Zwischenrahmen
aufweisen. Der Bodenrahmen dient zur üblichen Verstellung des Sitzteils
insbesondere in Fahrtrichtung und der Zwischenrahmen zum Verschwenken
von Sitzteil und Rücklehne
um die Schwenkachse. Ist bei dem Drehsitz zusätzlich noch eine Neigungs-
bzw. Höhenverstellung
des Sitzteils möglich,
so erfolgt diese ebenfalls durch entsprechende Verstellung des Bodenrahmens.
Zwar wird zusammen mit dem Bodenrahmen in der Regel auch der Zwischenrahmen
entsprechend verstellt, die Verschwenkbarkeit von Sitzteil und Rücklehne
relativ zum Bodenrahmen erfolgt allerdings über die entsprechende schwenkbare
Lagerung des Zwischenrahmens.
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Auf
diese Weise erfolgt eine Entkopplung des Verschwenkens von Sitzteil
und Rücklehne
um die im Wesentlichen vertikale Schwenkachse im Hinblick auf die
anderen Verstellmöglichkeiten
des Drehsitzes. In diesem Zusammenhang ist natürlich zu beachten, dass die
Schwenkachse beispielsweise je nach Neigung des Sitzteils gegebenenfalls
entsprechend zur Vertikalen geneigt ist.
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Um
den Zwischenrahmen in einfacher Weise sowohl auf der einen Seite
am Bodenrahmen als auf der anderen Seite mit Sitzteil und Rücklehne
zu verbinden, kann der Zwischenrahmen zweiteilig aus Lagerrahmenteil
und an diesem um die Schwenkachse verschwenkbar gelagerten Schwenkrahmenteil
gebildet sein, wobei das Schwenkrahmenteil den Sitzteil trägt und die
Rücklehne
am Schwenkrahmenteil angelenkt ist. Auf diese Weise sind keine baulichen Änderungen
am Bodenrahmen erforderlich, um beispielsweise die Schwenkachse
zu realisieren, da diese zwischen den beiden Teilen des Zwischenrahmens
vorgesehen ist.
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Außerdem wird
durch die Zweiteilung des Zwischenrahmens die Anpassung sowohl relativ
zum Bodenrahmen als auch zum Sitzteil bzw. zur Rücklehne vereinfacht und gleichzeitig
die Stabilität
des Drehsitzes insgesamt erhöht.
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Aus
Sicherheitsgründen
kann es als vorteilhaft betrachtet werden, wenn die Schwenkbarkeit des
Schwenkrahmenteils um die Schwenkachse auf einen geringen Schwenkbereich
bei Fahren mit dem Fahrzeug festgelegt ist. Ist der entsprechende
Drehsitz beispielsweise für
einen Beifahrer vorgesehen, kann für diesen auch während des
Fahrens ein gewisses Verschwenken des Drehsitzes durchaus wünschenswert
sein. Für
den Fahrer ist es dagegen aus Sicherheitsgründen in der Regel erforderlich,
dass das Schwenkrahmenteil am Lagerrahmenteil in in Fahrtrichtung
zueinander ausgerichteter Fahrposition lösbar verriegelt ist. Dadurch
ist kein Verschwenken der entsprechenden Teile relativ zueinander möglich. Auch
für den
Beifahrer kann der entsprechende Schwenkbereich während des
Fahrens soweit eingeschränkt
sein, dass zumindest keine Kollision mit Fahrzeugtür oder Fahrersitz
bzw. Getriebetunnel möglich
ist.
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Eine
einfache Möglichkeit
zur Verriegelung der Fahrposition kann darin gesehen werden, wenn ein
Rastelement am Schwenkrahmenteil und ein Gegenrastelement am Lagerrahmenteil
angeordnet sind. Diese sind in Fahrposition in festem Eingriff miteinander,
so dass kein Verschwenken der beiden Teile relativ zueinander möglich ist.
Durch Rast- und
Gegenrastelement kann dagegen beim Beifahrersitz oder auch bei anderen
Sitzen des Fahrzeugs ein gewisser Schwenkbereich auch während des
Fahrens zugelassen werden. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit,
eine oder mehrere Zwischenpositionen im Schwenkbereich zuzulassen
und gegebenenfalls zu arretieren.
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Schwenk-
und Lagerrahmenteil können
relativ einfach aufgebaut sein, wobei sie in ihren Abmessungen im
Wesentlichen an Bodenrahmen und Sitzteil angepasst sind. Bei einem
einfachen Ausführungsbeispiel
können
Schwenk- und Lagerrahmenteil im Wesentlichen U-förmig mit zwischen den beiden
Endabschnitten der U-Schenkel verlaufenden Verbindungsträgem ausgebildet
sein. Dadurch ergibt sich ein geschlossenes Profil mit ausreichender
Festigkeit und Stabilität.
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Vorteilhafter
Weise kann der Schwenkzapfen im Bereich eines freien Endabschnitts
eines U-Schenkels des Schwenkrahmenteils in Richtung zum Lagerrahmenteil überstehen.
Am Lagerrahmenteil ist der Schwenkzapfen entsprechend verschwenkbar
gelagert.
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Um
insbesondere im Hinblick auf eine Polsterung und Seitenverkleidungen
des Drehsitzes den Schwenkzapfen noch weiter außermittig anordnen zu können, kann
dieser mit Abstand zu einer Außenseite des
U-Schenkels angeordnet und an diesem insbesondere lösbar befestigt
sein.
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Der
Abstand zwischen Schwenkzapfen und U-Schenkel kann in diesem Zusammenhang
dazu genutzt werden, zwischen Lagerzapfen und U-Schenkel ein Anlenkflanschteil
der Rücklehne
anzuordnen und dort insbesondere lösbar zu befestigen. Gegenüberliegend zum
Lagerzapfen kann am anderen U-Schenkel des Schwenkrahmenteils ein weiteres
Anlenkflanschteil für
die Rücklehne
angeordnet sein.
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Die
Anlenkflanschteile können
am Schwenkrahmenteil vormontiert sein, so dass bei Einbau des Drehsitzes
die Rücklehne
entsprechend an den Anlenkflanschteilen befestigt werden kann.
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Zur
einfachen Lagerung des Schwenkzapfens kann es als vorteilhaft betrachtet
werden, wenn eine Schwenkzapfenaufnahme seitlich am Lagerrahmenteil
insbesondere lösbar
befestigt ist. Diese kann so angeordnet und konstruiert sein, dass
sie eine Befestigung des Lagerrahmenteils am Bodenrahmen in keiner
Weise behindert.
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Um
durch die Anordnung des Zwischenrahmens aus Schwenkrahmenteil und
Lagerrahmenteil die Bauhöhe
des Drehsitzes nicht gegenüber
nicht verschwenkbaren Sitzen zu erhöhen, kann der Schwenkrahmenteil
zumindest teilweise versenkt in einer Unterseite des Sitzteils angeordnet
sein.
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Um
in einfacher Weise eine Entriegelung des Drehsitzes zu ermöglichen,
kann eine mechanische Entriegelungseinrichtung zur Entriegelung
von Rast- und Gegenrastelement am Sitzteil angeordnet sein. Dies
erleichtert die Zugänglichkeit
der Entriegelungseinrichtung und es muss nicht nach einer solchen
am Bodenrahmen oder dergleichen getastet werden. Die Entriegelungseinrichtung
ist in diesem Zusammenhang in der Regel entlang der Seitenflächen des
Sitzteils angeordnet.
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Zur
weiteren Erhöhung
der Stabilität
des Drehsitzes besteht die Möglichkeit,
nicht nur das Lagerrahmenteil direkt mit dem Bodenrahmen zu verbinden,
sondern die Lagerzapfenaufnahme zusätzlich zum übrigen Lagerrahmenteil am Bodenrahmen insbesondere
lösbar
zu befestigen. Lagerzapfenaufnahme und beispielsweise U-Schenkel
des Lagerrahmenteils können
dabei ebenfalls beabstandet zueinander angeordnet sein, so dass
zwischen diesen ein entsprechender Längsträger des Bodenrahmens angeordnet
und mit beiden verschraubt oder in sonstiger Weise lösbar befestigt
werden kann.
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Um
in einfacher Weise ein zufälliges
Lösen von
Rast- und Gegenrastelement beim Fahren des Fahrzeugs zu verhindern,
kann die Entriegelungseinrichtung eine an der der Fahrzeugtür zuweisenden Sitzaußenseite
vorgesehene Auslösehandhabe
aufweisen. Diese kann beispielsweise als entgegengesetzt zur Entriegelungsrichtung
federbelasteter Griffbügel
ausgebildet sein.
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Ein
kostengünstiges
und doch ausreichend stabiles Material für den Zwischenrahmen, das gleichzeitig
relativ leicht ist, kann Aluminium oder auch Aluminiumguß sein,
die als Basismaterial für Lager-
und Schwenkrahmenteil verwendet werden. Andere Materialien, wie
Stahl oder dergleichen, sind ebenfalls möglich.
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Ein
einfaches Ausführungsbeispiel
für die entsprechende
Entriegelungseinrichtung kann darin gesehen werden, wenn die Auslösehandhabe über einen
Bowdenzug mit Rast- oder
Gegenrastelement zum Verschwenken zwischen Rast- und Endraststellung
bewegungsverbunden ist. Durch entsprechendes Auslenken der Auslösehandhabe
wird durch die Verbindung über
den Bowdenzug in analoger Weise auch das Rast- bzw. das Gegenrastelement
soweit verstellt, dass in Endraststellung dann ein Verschwenken
des Schwenkrahmenteils relativ zum Lagerrahmenteil möglich ist.
Andere Verbindungen statt eines Bowdenzugs sind ebenfalls möglich.
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Um
die Fahrposition automatisch zu sichern, können Rast- bzw. Gegenrastelement
in Richtung Raststellung federbeaufschlagt sein, so dass diese beim
Rückschwenken
des Schwenkrahmenteils in Fahrstellung automatisch die Raststellung
einnehmen.
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Statt
einer mechanischen Entriegelung ist es ebenfalls möglich, diese
elektrisch über
entsprechende Stellmotoren oder dergleichen durchzuführen. Dabei
ist es ebenfalls möglich,
dass auch das Verschwenken des Schwenkrahmenteils relativ zum Lagerrahmenteil
elektrisch erfolgt.
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Um
zu verhindern, dass der Schwenksitz von selbst in seine Fahrposition
zurückschwenkt
und um ein Ein- und Aussteigen zu erleichtern, kann der Schwenkrahmen
zumindest in seiner Ausschwenkstellung lösbar fixiert sein. Diese Fixierung
kann ebenfalls wieder relativ zum Lagerrahmenteil erfolgen. Eine
Entriegelung der Ausschwenkstellung kann ebenfalls über eine
entsprechende Entriegelungseinrichtung erfolgen, wobei diese auch
zum Entriegeln sowohl der Ausschwenkstellung als auch der Fahrstel lung
dienen kann. Eine entsprechende Ver- und Entriegelung kann auch
für weitere
Zwischenpositionen zwischen Fahrposition und Ausschwenkstellung
vorgesehen sein.
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Um
in einfacher und schneller Weise ein Anbringen des Zwischenrahmens
zu ermöglichen,
können
an Schenk- und/oder Lagerrahmenteil Befestigungseinrichtung zur
lösbaren
Befestigung vom Sitzteil bzw. am Bodenrahmen ausgebildet sein.
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Die
entsprechenden Befestigungseinrichtungen können in diesem Zusammenhang
so ausgebildet sein, dass sie passend zu bereits vorhandenen Befestigungseinrichtungen
am Sitzteil, an der Rücklehne
und/oder am Bodenrahmen sind, wobei diese Befestigungseinrichtungen
ansonsten zur direkten Befestigung von Sitzteil und Rücklehne
am Bodenrahmen dienen können.
Dadurch ist es beispielsweise möglich,
dass Schwenk- und
Lagerrahmenteil als Nachrüstmodul
ausgebildet sind und ohne bauliche Änderungen am bereits vorhandenen
Sitz eine entsprechende Umrüstung
zu einem Drehsitz ermöglichen.
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In
diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass Gegenstand der Erfindung
ebenfalls ein solches Nachrüstmodul
für einen
Fahrzeugsitz mit Schwenk- und Lagerrahmenteil ist, wie sie im Vorangehenden
beschrieben wurden.
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Im
Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der in der Zeichnung beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
Drehsitz in auseinandergezogener Darstellung;
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2 eine
perspektivische Draufsicht auf einen Zwischenrahmen aus Schwenk- und Lagerrahmenteil
in Fahrposition, und
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3 den
Zwischenrahmen nach 2 in Ausschwenkstellung des
Schwenkrahmenteils, und
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4 eine
vergrößerte Darstellung
einer Entriegelungseinrichtung nach 3.
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In 1 ist
eine perspektivische Ansicht eines auseinandergezogen dargestellten
Drehsitzes 1 dargestellt. Der Drehsitz 1 umfaßt eine
Rücklehne 4, die
mittels Anlenkflanschen 26, 27 am Zwischenrahmen 9 angelenkt
ist. Sowohl von der Rückenlehne 4 als
auch vom Sitzteil 3 sind entsprechende Polsterungen und
Verkleidungen weggelassen worden. Die entsprechenden Anlenkflansche 26, 27 bilden
an ihren freien Enden Anlenkstellen 7, an denen die Rücklehne 4 am
Zwischenrahmen 9 angelenkt ist.
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Sitzteil 3 weist
einen im Wesentlichen quadratischen Rahmen mit Sitzaußenseite 6 und
Unterseite 29 auf. Das Sitzteil 3 ist am Zwischenrahmen 9 lösbar befestigt.
Der Zwischenrahmen 9 ist bei einem Ausführungsbeispiel gemäß Erfindung
als Nachrüstmodul 35 ausgebildet
und umfaßt
ein Lagerrahmenteil 11 und ein Schwenkrahmenteil 12 sowie
eine Entriegelungseinrichtung 30.
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Schwenkrahmenteil 12 ist
im Wesentlichen U-förmig
mit zwei U-Schenkeln 20, 21, einem diese verbindenden
U-Stege 40 und freie Endabschnitte 16 der U-Schenkel 20, 21 verbindendem
Verbindungsträger 23.
An einigen Stellen des Schwenkrahmenteils 12 sind Befestigungseinrichtungen 34 zur
Befestigung des Sitzteils 3 bzw. zur Befestigung der Anlenkflanschteile 26, 27 der
Rücklehne 4 angeordnet.
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An
den freien Endabschnitten 16 ist auf einer Außenseite
des U-Schenkels 21 ein Schwenkzapfen 24 mit vertikaler
Schwenkachse 5 angeordnet. Der Schwenkzapfen 24 ist
beabstandet zur Außenseite 25,
siehe auch 2, des entsprechenden U-Schenkels angeordnet,
so dass zwischen beiden ein Freiraum zur Aufnahme des Anlenkflanschteils 26 verbleibt.
Sowohl die Befestigungseinrichtung 34 benachbart zum Schwenkzapfen 24 als
auch die Außenseite
des U-Stegs 21 sind mit dem Anlenkflanschteil 26 lösbar verbindbar.
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Am
Ende des freien Endabschnitts 16 des U-Schenkels 20 ist
ein kugelförmiges
Rastelement 14 angeordnet. Dieses wirkt mit einem Gegenrastelement 15 am
Lagerrahmenteil 11 zur Fixierung einer Fahrposition 13,
siehe 2, zusammen.
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Lagerrahmenteil 11 ist
ebenfalls im Wesentlichen U-förmig
mit U-Schenkeln 18, 19 und U-Steg 39,
siehe auch 3. Freie Endabschnitte 16 der U-Schenkel 18, 19 sind
mit dem Verbindungsträger 22 verbunden.
Am freien Endabschnitt 17 des U-Schenkels 19 ist
eine Schwenkzapfenaufnahme 28 mit einer Lagerbohrung 37 zur
Aufnahme des Schwenkzapfens 24 angeordnet. Zur Fixierung
des Schwenkzapfens 24 in der Lagerbohrung 37 ist
eine Befestigungsschraube 36 vorgesehen. Die Schwenkzapfenaufnahme 28 ist
ebenfalls beabstandet zur Außenseite
des U-Schenkels 19 angeordnet, so dass zwischen diesen
ein Längsträger eines
Bodenrahmens 8 anordbar und mit beiden lösbar befestigbar ist.
Weitere Befestigungseinrichtungen 34 zur Befestigung des
Lagerrahmenteils 11 am Bodenrahmen 8 sind ebenfalls
vorgesehen.
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Der
Bodenrahmen 8 bildet zusammen mit dem Zwischenrahmen 9 ein
Untergestell 2 des Drehsitzes 1, welches sowohl
das Sitzteil 3 trägt
als auch zur Anlenkung der Rücklehne 4 dient.
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Mittels
des Bodenrahmens 8 ist der Drehsitz 1 in Fahrrichtung 10 verstellbar.
Gegebenenfalls dient der Bodenrahmen 8 ebenfalls zur Höhenverstellung
und zur Neigungsverstellung des Sitzteils 3. Die Neigungsverstellung
der Rücklehne 4 erfolgt
relativ zu den Anlenkflanschsteinen 26, 27 in
an sich bekannter Weise.
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Der
Lenkrahmenteil 12 ist bei lösbarer Befestigung des Sitzteils 3 zumindest
teilweise in dessen Unterseite 29 versenkt angeordnet.
Die Entriegelungseinrichtung 30, siehe auch 2 und 3, umfaßt eine
am Schwenkrahmenteil 12 zu befestigende Einheit 41 und
eine mit dieser über
einen Bowdenzug 32 verbundene Auslösehandhabe 31 in Form eines
Bügels.
Diese Auslösehandhabe 31 ist
seitlich am Sitzteil 3 bzw. direkt unterhalb des Sitzteils 3 bei zusammengebauten
Drehsitz 1 angeordnet.
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Die
entsprechende Schwenkachse 5 ist bei im Fahrzeug eingebautem
Drehsitz 1 benachbart zur B-Säule angeordnet.
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In 2 ist
der Zwischenraum 9 mit Lagerrahmenteil 11 und
Schwenkrahmenteil 12 in einer Fahrposition 13 dargestellt.
In dieser Fahrposition sind die Rahmenteile 11, 12 zueinander
ausgerichtet und miteinander mittels Rastelement 14 und
Gegenrastelement 15 lösbar
verbunden. Zur Vereinfachung sind in den 2 und 3 die übrigen Teile
des Drehsitzes 1 nach 1 nicht
dargestellt, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Teile kennzeichnen.
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In
der Fahrposition 13 sind die entsprechenden U-Schenkel 18, 19 und 20, 21 der
Rahmenteile 11, 12 im Wesentlichen übereinander
und parallel zueinander in Fahrtrichtung 10 angeordnet.
Zwischen Befestigungseinrichtung 34 mit Schwenkzapfen 24 und
dem U-Schenkel 21 ist das Anlenkflanschteil 26 eingesteckt
und mit beiden lösbar
verbunden. Gegenüberliegend
am anderen U-Schenkel 20 ist das weitere Anlenkflanschteil 27 ebenfalls
lösbar
befestigt.
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Die
verschiedenen Teile von Lagerrahmenteil 11 und Schwenkrahmenteil 12 enthalten
als Basismaterial Aluminium und eventuell Guß, so dass der Zwischenrahmen
leicht und kostengünstig
ist.
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Die
Auslösehandhabe 31 ist
an dem in 2 nicht dargestellten Sitzteil 3 zu
befestigen, so dass sie von einem Benutzer des Sitzes leicht ergriffen werden
kann. Der Bowdenzug 32 erstreckt sich bis zum Verbindungsteil 41,
das an einer Halterung 42, siehe auch 1,
des Schwenkrahmenteils 12 befestigt ist.
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Zur
Entriegelung des Rasteingriffs von den Elementen 14, 15 ist
die Auslösehandhabe 31 in
Entriegelungsrichtung 38 nach oben verschwenkbar, siehe
auch 3.
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In
der Fahrtposition 13 nach 2 ist die Auslösehandhabe 31 zwischen
dem Sitzteil 3 und einer nicht dargestellten Fahrzeugtür angeordnet,
so dass ein Ergreifen und Verschwenken in Entriegelungsrichtung 38 nur
schwer möglich
ist und erst bei geöffneter
Fahrzeugtür
in einfacher Weise die Auslösehandhabe 31 ergriffen
und verschwenkt werden kann.
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Nach
Lösen der
Arretierung durch Rastelement 14 und Gegenrastelement 15,
siehe 3, ist das Schwenkrahmenteil 12 um die
Schwenkachse 5 durch die Türöffnung der entsprechenden Fahrzeugtür herausschwenkbar.
Ein maximaler Schwenkwinkel in diesem Zusammenhang kann beispielsweise zwischen
35 und 60° gegenüber der
Fahrposition betragen.
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Zusammen
mit dem Schwenkrahmenteil 12 ist das Sitzteil 3 und
ebenfalls die Rücklehne 4 über deren
Anlenkung mittels der Anlenkflanschteile 26, 27 am
Schwenkrahmenteil 12 entsprechend verschwenkbar.
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In 3 ist
der Zwischenrahmen 9 mit Schwenkrahmenteil 12 in
Ausschwenkstellung 33 dargestellt. An dieser Figur ist
insbesondere gut erkennbar, dass die Auslösehandhabe 31 der
Entriegelungseinrichtung 30 nicht direkt am Schwenkrahmenteil 12,
sondern am nicht dargestellten Sitzteil 3 befestigt ist.
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Im übrigen wird
hinsichtlich der Beschreibung der 3 auf die
vorangehenden Figuren verwiesen.
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Der
Zwischenrahmen 9 kann als Nachrüstmodul 35 ohne Änderung
der Karosserie in jedes Fahrzeug eingebaut werden, um einen entsprechenden
Sitz des Fahrzeugs in einen Drehsitz umzuwandeln. Durch die entsprechende
Anordnung der Schwenkachse 5 und des entsprechenden Schwenkzapfens 24 sind
ebenfalls keine Änderungen
anderer Teile innerhalb des Fahrzeugs möglich, die ansonsten gegebenenfalls
mit Sitzteil 3 oder Rücklehne 4 bei
Verschwenken des Drehsitzes 1 kollidieren könnten.
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Es
besteht weiterhin die Möglichkeit,
dass der Drehsitz in der entsprechenden Ausschwenkstellung 33 fixiert
ist, wobei diese Fixierung ebenfalls über die Auslösehandhabe 31 lösbar sein
kann.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt
sowohl das Lösen
der Entriegelung als auch das Verschwenken des Sitzes manuell. Es
besteht ebenfalls die Möglichkeit,
dass dies elektrisch durch entsprechende Stellmotoren oder dergleichen
durchgeführt
wird.
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4 zeigt
eine vergrößerte Darstellung
der Entriegelungseinrichtung 30, wobei die übrigen Teile des
Sitzes zur Vereinfachung weggelassen wurden.
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In 4 ist
insbesondere dargestellt, wie die Auslösehandhabe 31 durch
Bewegen in Entriegelungsrichtung 38 zum Lösen des
Eingriffs von Rast- und Gegenrastelement 14, 15 bewegbar
ist. In einer seitlich nach außen
ragenden Zwischenstellung 45 der Auslösehandhabe 31 ist
der Rasteingriff gelöst und
die Auslösehandhabe 31 verriegelt.
In dieser Stellung kann die Fahrzeugtür nicht ordnungsgemäß geschlossen
werden, da die Auslösehandhabe 31, siehe
auch 2, in Richtung zur Fahrzeugtür weist und ein vollständiges Schließen verhindert.
Erst durch Weiterbewegung der Auslösehandhabe 31 in Entriegelungsrichtung 43 bis
zur obersten Lösestellung 44 wird
die Auslösehandhabe 31 entriegelt
und der Rasteingriff von Rast- und Gegenrastelement 14, 15 kann
nach Zurückdrehen
des Sitzes in Fahrposition wieder hergestellt werden. Anschließend kann
die Auslösehandhabe 31 selbsttätig und
insbesondere durch entsprechende Federbeaufschlagung bis in die nach
unten weisende Stellung nach 4 zurückkehren.
In dieser Stellung ist einerseits der Fahrzeugsitz in Fahrposition
verriegelt und andererseits kann die Fahrzeugtüre ohne Behinderung durch die
Auslösehandhabe 31 geschlossen
werden.