DE2031759A1 - Verfahren zur enzymatischen Gewinnung von L-Asparaginase - Google Patents
Verfahren zur enzymatischen Gewinnung von L-AsparaginaseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur enzymatischen Gewinnung von L-Asparaginase durch Kultur
L-Asparaginase erzeugender Mikroorganismen in einem geeigneten Kulturmedium.
Das Enzym L-Asparaginase (3,5*11-L-Asparagin-amidohydrolase
nach der Nomenklatur der International Enzyme Commission) zeigt bei Abtrennung aus Meerschweinchenserum
oder Bakterienkulturen von Escheriohia coli oder Serratia
maroesoens oder auch - wie es in der gleichfalls anhängigen UK-Patentanmeldung 403^3/68 geschrieben ist - von
Bakterien der Gattung Erwinia» insbesondere Erwinia
carotovora, eine Antitumoraktivität.
L-Asparaginase dieser bakteriellen Herkunft wird zur
Zeit für klinische Versuche zur Behandlung gewisser Typen von Leukämie und disseminiertem Karzinom verwendet. Die
Nachfrage nach dem Enzym übersteigt jedoch bei weitem die derzeitige Verfügbarkelt, da der gewerbsmäßigen Herstellung
dieses Enzyms ausgehend von E. CpIi und S. Haroescens seine
niedrige Aktivität in den Kulturen dieser Bakterien und die
29> (JX 3256/OI1)-NÖE(7)
00Ö882/200S
mit seiner Isolierung verbundenen Schwierigkeiten entgegenstehen.
Es wurde nun gefunden, daß die L-Asparaginaseausbeute
durch Zumischen von zumindest einer der Aminosäuren Asparaginsäure, Threonin, Serin oder Glutaminsäure zu einer Kultur,
eines L-Asparaginase erzeugenden Mikroorganismus1 in einem
geeigneten Kulturmedium stark erhöht werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung von L-Asparaginase
durch Kultivierung eines L-Asparaginase erzeugenden Mikroorganismus1 in einem geeigneten Nährmedium ist
mithin dadurch gekennzeichnet, daß zu diesem Medium eine wirksame Menge von zumindest einer der Aminosäuren Glutaminsäure,
Serin, Threonin oder Asparaginsäure zugegeben wird.
Die L-Asparaginase wird dann durch irgendein geeignetes zeilzerstörendes Verfahren und vorzugsweise nach der im
einzelnen in der UK-Patentanmeldung 4OJ544/68 beschriebenen
Methode "extrahiert" bzw. isoliert.
Unter der Bezeichnung "wirksame Menge" wird ein Gehalt des Nährmediums an spezieller Aminosäure verstanden, der
ausreicht, eine merkliche Verbesserung der L-Asparaginaseausbeute der Kultur eines L-Asparaginase erzeugenden Mikroorganismus1
verglichen mit der Ausbeute bei Abwesenheit dieser wirksamen Menge herbeizuführen. Die minimale wirksame
Menge hängt natürlich jeweils vom gewählten Kulturmedium, den kultivierten Mikroorganismen und den Wachstumsbedingungen,
wie der Kultivierung in kontinuierlichem Verfahren oder diskontinuierlich bzw. chargenweise, in
tiefen oder flachen Kulturen usw. ab.
Ö098 82/200S ÖA
Pur chargenweise Kulturen wurde gefunden, daß typisch
verbesserte Enzymausbeuten mit einem L-Asparaginase erzeugenden
Mikroorganismus erhalten werden, wenn das Kulturmedium
während der chargenweisen Kultur durch :eine zumindest 3 mg
Aminosäure pro ml Kultur und vorzugsweise 12 bis 30 mg/ml
äquivalente Menge ergänzt wird. Diese Ergänzung des Kulturmediums kann in unterschiedlicher Weise erreicht werden.
Beispielsweise kann die gesamte ergänzende Aminosäure vor der Kultivierung des L-Asparaginase erzeugenden Mikroorganismus1
oder während einer anfänglichen Kultivierungsstufe zum Nährsubstrat hinzugefügt werdeni Alternativ kann eine relativ
geringe aber wirksame Menge Aminosäure kontinuierlich oder in Abständen während einer gewünschten Kultivierungsperiode
zugegeben werden, wobei die Zufuhrgeschwindigkeit (der Aminosäure)
so eingerichtet wird, daß sie etwa der Geschwindigkeit des Verbrauchs durch den Mikroorganismus entspricht.
Es wurde gefunden, daß letztere Verfahrensweise normalerweise höhere L-Asparaginaseausbeuten liefert und sie wird
daher bevorzugt, obgleich die Durchführung nicht ganz so bequem ist. Eine dazwischenliegende Verfahrensweise, bei
der die Kultur zu Anfang mit Aminosäure versetzt und später
mit weiterer Aminosäure ergänzt wird, wenn die Geschwindigkeit
der Zunahme der L-Asparaginase abnimmt, kann in der Praxis auch von Vorteil sein.
Wenn die genannte^ Aminosäure^ beim erfindungsgemäßen
Verfahren kontinuierlich oder fortlaufend zu der chargenweisen
Kultur zugesetzt wird bzw. werden, sollte die Zuführgeschwindigkeit
und die Gesamtzufuhr derart eingerichtet werden, daß sie insgesamt zumindest 3 mg Aminosäure
pro ml Kultur und vorzugsweise etwa 12 bis 30 mg/ml entspricht.
Obgleich Mengen bzw. Gehalte über etwa JO mg/ml angewandt
werden können, wird im allgemeinen dadurch kein Vorteil erzielt und es wurde sogar gefunden, daß das Wachstum
eines L-Asparaginase erzeugenden Mikroorganismus1 durch
überschüssige Aminosäuregehalte ernstlich gehemmt werden kann.
Bei einem kontinuierlichen Kulturverfahren, bei dem Kulturmedium fortlaufend in ein L-Asparaginase erzeugende
Mikroorganismen enthaltendes Kulturgefäß eingeführt und L-Asparaginase von der kontinuierlich "geernteten" bzw.
abgezogenen Kultur abgetrennt wird, können verbesserte Ausbeuten erreicht werden, wenn ein Kulturmedium kontinuier»
lieh zugeführt wird, das mit zumindest 5 mg Aminosäure pro
ml Kulturmedium ergänzt wurde und vorzugsv/eise mit etwa
7 bis 20 mg/ml. Bei einer solchen kontinuierlichen Kultur wird die Aminosäure in dem damit versetzten zugeführten
Kulturmedium natürlich kontinuierlich verbraucht und wieder ersetzt und die "aktuelle" Konzentration der Aminosäure
in unmittelbarer Umgebung der wachsenden Mikroorganismen kann daher ohne schädliche Wirkung zu irgendeinem Stadium
des Verfahrens beträchtlich unter die minimal erforderliche Konzentration im zugeführten Kulturmedium sinken»
Einige Kulturmedien, insbesondere komplexe Medien. natürlichen Ursprungs, wie von Hefeextrakt* können geringe
Mengen von einer oder mehreren der angegebenen Aminosäuren enthalten. Von derart zufälligen mehr oder minder vernachlässigbaren
Gehalten herkömmlicher Kulturmedien unterscheidet sich jedoch die Erfindung durch die wohlerwogene ,
(gegebenenfalls ergänzende) Zugabe dieser Aminosäuren in
wirksamen, d.h. die L-Asparaginaseausbeute beachtlich stei-
009882/200S
gernden, Mengen, die bedeutend höher liegen als die bisher
in solchen Medien zwangsläufig vorhandenen Mengen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann die L-Asparaginaseausbeute
- ausgedrückt in Internationalen Einheiten pro ml Kultur - zwischen etwa 40# und 6OO# höher liegen als bei
Verfahren, bei denen ein nicht erfindungsgemäß ergänztes
Medium unter sonst identischen Bedingungen verwendet wird. Die Steigerung der Ausbeute rührt nicht allein von der Erhöhung
der Zahl der Zellen der im ergänzten Kulturmedium gezüchteten Mikroorganismen her, sondern von einer Zunahme
der pro Zelle erzeugten L-Asparaginasemenge, d.h. die Enzymaktivität
pro Zelle des Mikroorganismus1 ist erhöht und
damit die vom Bakterium erzielbare Enzymaktivität pro mg
Protein (spezifische Aktivität).
Die angegebenen Aminosäuren können dem Kulturmedium in irgendeiner zweckmäßigen Form zugesetzt werden. Wenn
die Löslichkeit der Aminosäure in Wasser gering ist, wird diese häufig mit Vorteil in Form eines Salzes oder Esterhydrochlorids
zugegeben, das innerhalb des Substrats die freie Aminosäure in Freiheit setzen kann. Unter diesen Bedingungen
können beträchtliche Mengen an Puffersubstanz zur Unterdrückung freigesetzter Ionen, sowie auch zur Aufrechterhaltung
des pH-Wertes im Kulturmedium auf einen für die Kultivierung des L-Asparaginase erzeugenden Mikroorganismus1
geeigneten Wert erforderlich sein. Wenn beispielsweise Natrium- oder Kaliumsalze einer der genannten
Aminosäuren verwendet werden, kann Phosphorsäure als
Puffer hinzugefügt werden. Die maximale Grenze, bis zu der Aminosäurederivate erhöhte Enzymausbeuten ergeben,
wird erreicht, wenn der L-Asparaginase erzeugende Mikroorganismus infolge der erhöhten Pufferkonzentration nicht
009882/20ÖS
mehr wachsen kann. So können in Anwesenheit von einigen Puffersubstanzen maximale Ausbeuten bei Zugabe von bedeutend
weniger als 3 Gew./Vol.-# (an zum Kulturmedium hinzugefügter)
Aminosäure erreicht werden.
Zu den L-Asparaginase erzeugenden Mikroorganismen gehören
die Bakterien Esoherichia coli und Serratla maroesoens und
bei bevorzugten Verfahren gemäß der Erfindung Pflanzenpathogene der Gattung Erwinia, wie Erwinia carotovora, Erwinia
aroideae, Erwinia atroseptica und Erwinia chrysanthemi *
Geeignete Kulturmedien enthalten normalerweise eine organische Stickstoffquelle, obgleich chemisch einfach definierte
Medien, die Stickstoff in anorganischer Form und
Quellen für Kohlenstoff, wie Glucose, Glycerin oder dergleichen enthalten, verwendet werden können. Die Kultivierung
der zur Gattung Erwinia gehörenden Bakterien wird üblicherweise in Mischung mit komplexen stickstoffhaltigen
Medien initiiert, die Peptone, Eiweißhydrolysate, Hefeautolysate oder dergleichen enthalten; wenn jedoch das Wachstum
in Gang gekommen ist, kann das Kulturmedium durch allmähliche Verdünnung mit einem einfachen Medium und Abzug des
komplexen Mediums ausgetauscht werden, bis die Bakterien
praktisch im einfachen Medium wachsen. Zu den verfügbaren Medien (bzw. Ausgangsmaterialien), die beim (bzw. für das)
erfindungsgemäße(n) Verfahren verwendet werden können, gehören Hefeexträkt, Getreideeinweiehliquor, Trypton,
Erbseneinweichliquor, Fischmehl, Fleischmehl, Casein, Bouillonpulver, Malzextrakt, Sojabohnenmehl und Getreidemehl
.
Es wird angenommen, daß gewisse handelsüblich erhältliche
Nährmedien, wie beispielsweise einige Hefeextrakte,
009882/2005
Spuren von einer oder mehreren der gewünschten Aminosäuren enthalten können, die aber durch die üblichen Sterilisationsverfahren
für Nährmedien zerstört oder vermindert werden. Es kann jedoch sein, daß die Menge an zuzufügender Aminosäure
bei Verwendung solcher Medien herabgesetzt werden kann und gemäß der Erfindung besteht ein weiteres Merkmal
des Verfahrens darin, daß zumindest ein Teil der wirksamen Menge an Aminosäure durch ein Nährmedium geliefert wird,
das merkliche Mengen davon, d.h. zumindest 0,1 Gew.-$ der ·
gewünschten Aminosäure enthält.
Es wurde gefunden, daß die beachtlichsten Steigerungen der L-Asparaginaseausbeute beim erfindungsgemäßen Verfahren
mit den L-Isomeren der genannten Aminosäuren erhalten werden. Die D- oder DL-Isomeren können Jedoch beim erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet werden, obgleich im allgemeinen
die L-Isomeren sowohl billiger als auch bequemer erhältlich sind.
Bei bevorzugten Verfahrensweisen gemäß der Erfindung ist die bevorzugte Aminosäure normalerweise L-Glutaminsäure,
die im allgemeinen (wegen ihrer geringen Wasserlöslichkeit) in Form des Natrium- oder Kaliumsalzes in Verbindung mit
einem geeigneten Puffermittel, wie Phosphorsäure, zur Unterdrückung
der freigesetzten Natrium- oder Kaliumionen verwendet wird. Wenn beispielsweise das Kulturmedium für ein
chargenweises Verfahren ein komplexes Medium ist, liegt der auf das Substrat bezogene optimale Zusatz an Natrium-L-glutamat,
wie gefunden wurde, bei etwa 2 Gew.-#/Vol.-j6.
Obgleich die prozentuale Konzentration an L-Glutaminsäure
(Natriumsalz) über etwa 2# erhöht werden könnte, kann dann
die ebenfalls notwendige Erhöhung der Phosphorsäurekonzentration anfangen, das bakterielle Wachstum nachteilig zu
009882/2 005 ' ■
beeinflussen. Typischerweise kann bei einem chargenweisen Verfahren, bei dem Erwinia carotovora in Zumischung mit
einem "Yeatex"-Substrat (Hefeextrakt) gezüchtet wird, eine
anfängliche Zugabe von etwa 2% Natrium-L-glutamat zu einer etwa 5-£>ach erhöhten L-Asparaginaseausbeute führen.
Der Zusatz von 7 bis 8 kg Natrium-L-glutamat zu 400 1 "Yeatex"-Kultur erhöht, wie gefunden wurde, die L-Asparagi-P
naseausbeute unter normalen Arbeitsbedingungen von 7 Enzymeinheiten/ml
auf 40 Enzymeinheiten/ml Kultur,
Für kontinuierliche Kulturen wurde gefunden, daß typischerweise ein mit etwa 1,5% Natrium-L-glutamat versetztes
Nährmedium optimale L-Asparaginaseausbeuten liefert. Wenn beispielsweise ein Medium für kontinuierliche Kultur mit
etwa 5$ "Yeatex" und versetzt mit etwa 1,5$ Natrium-L-glutamat
verwendet wird, kann die Ausbeute an L-Asparaginase 80 I.E./ml (Internationale Einheiten/ml) betragen.
Es folgen typische Beispiele für die Gewinnung von L-Asparaglnase gemäß der Erfindung; diese erfindungsge-"
mäße Erzeugung wird mit ähnlichen Verfahren ohne Anwendung wirksamer Mengen der genannten Aminosäuren verglichen.
Beispiel 1 Kulturgefäß
Die nachfolgend beschriebenen Arbeiten wurden in einem sterilisierbaren Kulturgefäß aus rostfreiem Stahl mit einem
Heizmantel und Einrichtungen zur Überwachung der Temperatur und des Inhalts durchgeführt.
0 0 9 8 8 2/2005 ' BAD 0R1GiNAL
Am oberen Ende und am Boden dieses Gefäßes waren Einlaßöffnungen
für den Zutritt steriler Luft vorgesehen. Der Deckel für den hermetischen Verschluß des Gefäßes hatte
Einfüllöffnungen, durch welche Antischaummittel, Puffer, Keime und Ergänzungszusätze zugeführt werden konnten. Ein
Rührer aus rostfreiem Stahl sorgte für die Umwälzung des
Behälterinhalts. Im übrigen war ein pH-Meßgerät vorgesehen.
Die pH-Überwachung konnte auf den erforderlichen pH-Wert eingestellt und bei einem Anstieg des pH-Wertes während
der Kultivierung 3*2 m Phosphorsäure-Puffer mit Hilfe
einer Peristaltikpumpe bei Bedarf eingeschleust werden.
150 ml gekochter Fleischbouillon nach Robertson wurden mit einer gefriergetrockneten Kultur von Erwinia carotovora
(N.C.P.P.B 1066) geimpft und über Nacht (1? Stunden lang)
bei 370C inkubiert und bei 40C gelagert. Roux-Flasehenagarplatten
(Kulturoberfläche 10 cm χ 20 cm; mit 2,4$ "Oxoid-Agar
No. 3" verfestigte bzw. eingedickte Nährbouillon von ~*ff>
"Oxoid CM 129"-Körnern) wurden mit 5 ml Nährkultur geimpft
und 12 Stunden lang bei 27°C inkubiert und wiederum für
bis zu 4 Wochen bei 40C gelagert. Unmittelbar vor Gebrauch
wurden 4 Roux-Flaschen mit 50 ml destilliertem Wasser in eine Keimflasche ausgespült und (der Inhalt) mit destilliertem
Wasser auf 550 ml aufgefüllt. Der Inhalt der Keimflasche wurde zur Beimpfung von I5 1 eines sterilen Mediums (525 g
"Yeatex" leichter Qualität; 3,5#) verwendet, das vor der
Sterilisierung auf pH 6,8 bis 7*0 gebracht und vor der
Verwendung auf 37°C vorgewärmt worden war. Die Inkubation
erfolgte bei 37°C über 12 Stunden in einem Wasserbad mit
einer Belüftung von -12 l/min duroh ein Einleitungsrohr von
0,64 mm lichter Weite und führte zu einem Keirapräparat in
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- ίο -
einer für die Zugabe zu sterilen Kulturmedien in Kulturgefäßen geeigneten Form.
Das Kulturmedium wurde in folgender Weise hergestellt: 16,3 kg "Yeatex" (der English Grains Co. Ltd.) wurden in
50 1 heißem Leitungswasser gelöst, gerührt und in in einem sterilen Kulturgefäß enthaltenes Leitungswasser überführt
unter Auffüllung des Volumens bis auf 369 1. Dazu wurde
Sodalösung (0,5 1; 10 η) zur Einstellung des pH-Wertes
auf 6,8 bis 7 gegeben. Das Medium wurde unmittelbar durch ^O Minuten langes Rühren bei 1210C sterilisiert, wobei die
Temperatur mit Hilfe eines Dampfmantels oder durch Einblasen oder Durchblasen von Dampf kontrolliert wurde. Das Medium
wurde dann abgekühlt, wobei der Druck im Gefäß durch Einlaß von steriler Luft über Atmosphärendruck gehalten wurde.
Die Temperatur und der pH-Wert wurden dann auf 37°C bzw.
6,8 bis 7*0 eingestellt und eine Antischaummittelzufuhr angeschlossen.
Dieses Antischaummittel wurde durch eine 25 Vol.-#ige wässrige Silicon MS-Emulsion RD (der Hopkin
and Williams Ltd.) gebildet, die unter Druck gesetzt und aseptisch über den Deckel des Kulturgefäßes zugeführt wurde.
Der Druck im Kulturgefäß wurde dann abgelassen und durch das Einlaßrohr am Boden des Kulturgefäßes wurden dem
Medium 10 l/min sterile Luft zugeführt. Das Medium wurde mit einem Flügelrührer mit einer Geschwindigkeit von >85
U/min umgewälzt.
15 1 Keimflüssigkeit wurden dann durch einen Einlaß
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im Gefäßdeckel in das Kulturgefäß überführt. Die pH-Uberwachung
wurde auf einen pH-Wert von 6,8 bis 7 und die Temperaturregelung auf J57°C eingestellt. Der Ablauf des
Verfahrens wurde durch Messung der Geschwindigkeit der
Kohlendioxydentwicklung und mit Hilfe von Enzymprüfungen
verfolgt.
Die Ergebnisse der Prüfungen des Enzymgehaltes zeigen,
daß die Enzyrnausbeute (gemessen in I.E./ml Kultur) nach
etwa 8 Stunden in diesem nicht ergänzten Medium konstant bleibt. Bei Erreichen dieses Stadiums wurden pH- und
Temperaturregelung abgeschaltet und die Luftzufuhr für eine sterile Abschirmung an das obere Ende, des Kulturgefäßes
verlegt. Es wurde weiter gerührt und die Kultur in etwa einer Stunde durch Umlauf von kaltem V/asser durch den
Doppelmantel auf 20°C abgekühlt. Die Kultur wurde dann
zentrifugiert und der zeilhaltige Bodensatz in einen Mixer
überführt. Ein Puffer aus 10 niM ''Tris''-HCl, 3omM Natriumchlorid
und 1 raM Äthylendiamintetraessigsäure von pH 7>0
und 20C wurde mit dem Zellschlamm in einer Menge von 11
Puffer je ! kg Zellschlamm cremig geschlagen bzw. vermischt
Aus der resultierenden gepufferten Mischung wurde die L-Asparaginase
dann nach einem Verfahren "extrahiert1' bzw.
isoliert, das mehr im einzelnen in der UK-Patentanmeldung
40544/68 beschrieben ist. Grob gesprochen umfaßt dieses
Verfahren eine Zell-Lysis mit starkem Alkali, ein Zentrifugieren und eine Salzfällung in der überstehenden Flüssigkeit
zur Isolierung des Enzyms. *
Die Ergebnisse für 7 Kulturen sind in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengefaßt. '
00 9882/200 5
"Ernte" Zeil- Zeil- L-Asparagina- Trok-(1)
schlamm creme seaktivität ken-(kg) (1) (Mega-Einhei- gew.
ten) (g/l)
Kultur Creme
3,91
3,52
4,45
4,34
3,09
4,14
4,00
4,22
4,11
4,20
4,20
Gesamt- H^POh Anti- CO2* (g/l) N in:
TG /η \ schaum- max
^XJ mittel (Ji) Medium übersteh.
(1) Fl.
6,81
6,18
7,76
7,56
5,55
7,21
7,21
7,43
7,13
7,40
3,42
2,80
4,08
2,70
1,54
3,10
3,05
3,00
3,19
3,75
2,80
4,08
2,70
1,54
3,10
3,05
3,00
3,19
3,75
3,50
3,05
3,92
3,46
3,05
3,92
3,46
1,79
3,32
3,85
3,98
3,52
4,29
3,32
3,85
3,98
3,52
4,29
2,80
2.72
2,90
2,95
2,1G
3,0
2,9
3,14
2,96
2,37
1,05 2,4 0,97 1.65 1,09 2,4
0,80 1,17 1,10
1,14 1,07 C,89
1,08 2,34 2,50 2,40 2,4C
2,45
0.2 1,6
0,93 1,5
0,50 1,6
0,55 1,6
1,25 1,5
C,15 2,0
0,15 2,25
0,36 2,3
0,80 ' 1,7
0,80 ' 1,7
2,30
2,01
2,21
2,09
2,21 . 2,13
2,21
2,55
2,46
0,2OC 2,3 2,42
1.90 1,74 1,96
1,89 1,93 1,85 1,93
2,02 2,07
ro ι
mittlere Enzym-Aktivitäten In der Kultur
bezogen auf Trockengewicht (TG) bezogen auf Protein unter der Annahme, daß das Protein
705έ des TGs ausmacht
* Peak-Ablesung am C02_Analysafcor im abgehenden Luftstrom
8,2 I.E./ml 2,9 I.E./mS trockene
Zellen
4,1 I.E./mg Protein
IV) CD CaJ
Wie man sieht* wird eine mittlere L-Asparaginase-Aktivität
von 8,2 I.E. pro ml Kultur oder von 2,9 I»E./mg
der trockenen Zellen erhalten. Nimmt man an, daß 70$ des Ge
wichts der trockenen Zellen durch Protein gebildet wird, so liegt die mittlere L-Asparaginase-Aktivitat bei 4,1 I.E./mg
Protein»
7 Kulturchargen wurden wie in Beispiel 1 beschrieben
gezüchtet, jedoch unter Zugabe von 6,5 bis 8 kg Natrium-L-glutamat-monohydrat,
das als Lösung in 4ö 1 Wasser zum Kulturmedium hinzugegeben wurde, bevor letzteres auf 369 1
aufgefüllt wurde.
In dem so ergänzten Medium wurden zwei Hauptwachstumsphasen beobachtet, von denen die erste, einem Wachstum in
4,5# "Yeatex" entsprechende nach 5 bis 6 Stunden und die
zweite nach etwa 18 bis 22 Stunden einen Peak bei der Kohlendioxydentwioklungsgeschwindigkeit gab. Nach Abfall
der Kohlendioxydentwicklung hinter dem zweiten Peak nach 20 bis 25 Stunden Wachstum wurde die Kultur in der gleichen
Weise aufbereitet wie bereits für das nicht ergänzte Medium beschrieben wurde.
Die Ergebnisse für diese 7 Kulturen sind in Tabelle 2
zusammengefaßt.
0 0 9 8 8 2/2005
"Ernte" Zeil- Zeil- L-Asparaginase-Aktivität TG Gesamt-HUPOh Anti- Alter (g/l) Stick- gebrauch- End-Glu-(1)
schlamm creme Mega-Einheiten Einheiten (g/l) TG ? schaum-r bei stoff in tes Na-L- tamin-(kg)
(1) Kultur Kultur pro mg (kg) (1) mittelMErnte" Medium über- gluta- säure-Creme
pro ml trock. (1) (Std.) steh.· mat-mono- gehalt
Zellen Pl. hydrat
400 | 10,21 | 18.9 . | 16,6 | 13.9 | 41,4 | 4.6 | 9.04 | 3 | ,62 | 17,35 | 0,25 | 25 | 4.42 | 4.39 | 8,00 | 40 ns/i | |
O | 385 | 10,26 | 18,3 | 15,4 | 13.4 | 40,0 | 4,7 | 8,61 | 3 | ,31 | 14,00 | 0,38 | 21 | 3,79 | 2.78 | 6,50 | 4O O£/1 |
O ay oo |
420 | 11,08 | 21,7 | 16,8 | 11.7 | 40,0 | 4,7 | 8,46 | 3 | .55 | 13,15 | o,35 | 24 | 3,81 | 3,82 | 7,oo | 20 nc/l |
·■>«. ho |
400 | 11? 58 | 19T6 | 16,4 | 13,7 | 41,1 | 5,0 | 8,34 | 3 | ,34 | 11,75 | 0,38 | 23 | 3,β9 | 3.93 | 7,00 | 40 nc/l |
o· crt |
406 | 11,91 | 21,4 | 20,5 | 18,4 | 50,6 | 6,4 | 7,95 | 3 | ,23 | 14,60 | 0,70 | 20 | 3,75 | ,3,67 | 7,25 | |
400 | 12,06 | 20,1 | 18,7 | 16,1 | 46,8 | 5f5 | 8,49 | 3 | ,40 | 14,25 | o,55 | 22,5 | 4,00 | 3.92 | 7,25 |
11,40 19,6 20,8 I5f8 51·9 6,4 8,12 3*25. 14fl5 1.68 21 3.90 3.68
. mittlere Enzym-Aktivitäten
In der Kultur
bezogen auf Trockengewicht (TG)
bezogen auf Protein unter der Annahme, daß das Protein des TGs ausmacht
7,25
44,5 IE/ml
5,3 ΙΕ/mg trockene
Zellen
5,3 ΙΕ/mg trockene
Zellen
7,6 ΙΕ/mg Protein
203175f;
Wie man sieht, liegt die mittlere L-Asparaginase-Aktivität
bei H-, 5 I.E./ml Kultur oder 5*3 I.E.. pro mg
trockene Zellen. Wenn man wiederum annimmt, daß der Proteingehalt 70Ji des Trockengewichtes ausmacht, so liegt
die mittlere L-Asparaginase-Aktivität bei 7#6 I·E./mg
Protein.
Die Ausbeute pro ml Kultur wird also durch die Erfindung
um einen Paktor von mehr als 5 verbessert.
Eine Kultur von Erwinla carotovora (N.C.P.P.B 1066)
wurde in 4,5# "Yeatex" mit Zusatz von 6,5 kg Natrium-L-glutamat-monohydrat
wie in Beispiel 1 beschrieben gezüchtet. En zymprlif ungen während, des Wachstums ergaben
die in der nachfolgenden Tabelle 3 zusammengefaßten Ergebnisse.
CC 9-8 8 2/ 2GC 5
BAD-ORIGINAL
Alter .der bakteriel- L-Asparaglnase L-Asparaglnase Zusatz % CO
Kultur les TG (I.E./ml) (l.E./mS trock. von
(Std.) (rag/ml) Zellen) 3,2 m
(1)
O 1 2 3 4 5 6 7 8 9 ίο
11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21
2.70
7,3
3,84
12,9
7,47
8,61
34,0
40;0
2,7
3,4
4,6
4,6
Null | 0,10 |
Midi | 0,10 |
KkIl | 0,18 |
KmII | 0,55 |
0.45 | ' 1,30 |
1,40 | 1,35 |
2,10 | 0,80 |
2,20 | 0,60 |
2f20 | 0,55 |
2,75 | 0,60 |
3,50 | 0,65 |
3,88 | 0,60 |
4,25 | 0,60 |
4,80 | 0,70 |
5,15 | 0,85 |
5,90 | 1,05 |
7,40 | S35 |
8,90 | 1,85 |
10,40 | 2,05 |
12,15 | 1,95 |
13,45 | 1,50 |
14,00 | 0,50 |
.0 09882/2 005
BAD ORIGINAL
Die ausgeprägte Abnahme der Kohlendioxydentwicklung nach 21 Stunden zeigt, daß sich die Bakterienkultur in der
Nähe des Endes einer Wachstumsperiode befindet und obgleich nach diesem Stadium noch ein leichtes Weiterwachsen beobachtet
wird, findet praktisch keine weitere Steigerung der L-Asparaginasesynthese statt.
Die L-Asparaginaseausbeuten von 20 1 Kulturen von
Erwinla carotovora (N.C.P.P.B 1O66) - gezüchtet in "Yeatex"
mit und ohne Ergänzungszusatz und nach 20 Stunden aufbereitet
- wurden bestimmt. Sie sind in der nachfolgenden Tabelle 4 wiedergegeben. Da vom "Yeatex" angegeben wird,
daß er bis zu 6,5$ L-Glutaminsäure enthält, ist der tatsächliche Glutaminsäuregehalt der Nährlösung höher als
bei gleicher Zugabe aber aminosäurefreiem Nährmedium. In der nachfolgenden Tabelle 4 wird daher eine geschätzte
Glutaminsäure-Gesamtkonzentration angegeben.
Tabelle^ (I#B#>
■ jtf "Yeatex" % zugesetz- korrigier- L-Asparagi- mg trock. L-Asparates
Natrium- ter Gluta- nase pronL Zellen ginase
glutamat minsäure- Kultur pro ml (I.E.) gehalt pro mg
trock. '- , Zellen
0,45 11,1 3,2 3,5 0,55 16,7 4,0 4,2
0,29 8,2 2,8 2,9
3,5 | 0,28 |
4,3 | 0,34 |
4,5 | kein |
Zusatz |
009882/20 0 5
- i8 -
Der L-Asparaginasegehalt und Glutaminsäuregehalt der
in 2,5$ "Yeatex" unter Zusatz von O,28$ Natrium-L-glutamatmonohydrat
gezüchteten Kultur wurde während des Wachstums zu verschiedenen Zeiten bestimmt. Die erhaltenen Werte sind
in der nachfolgenden Tabelle 5 wiedergegeben.
4 Std.
Tabelle | Std. | 5 | Std. | 16 | Std. | 20 Std. | E. | /ml |
8 | ,8 | 12 | ,8 | 9 | ,9 | 11,1 I. | 0, | 005 |
5, | , 14# | 6 | ,09$ | 0 | ,02* | Spuren | ||
O1 | O | |||||||
L-Asparaginase Glutaminsäure 0,
Wie man diesen Ergebnissen entnimmt, wird die L-Asparaginasebildung
durch den Zusatz von L-Glutamat verstärkt, und sie hält weiter an bis das Glutamat verbraucht ist. Es
wird ebenfalls deutlich, daß eine beträchtliche, vor dem Wachstum vorhandene, Menge Glutaminsäure während der ersten
4 Stunden verlorengeht, was wahrscheinlich auf eine Zersetzung während der Sterilisation des Kulturmediums zurückzuführen
ist.
Beispiel 5 ·
Eine Kultur von Erwinia carotovora (N.C.P.P.B 1066)
wurde in kontinuierlicher Kultur in einem Gerät für kontinuierliche
Kulturen vom "Portionstyp" gezüchtet, wie es von Herbert, Phipps und Tempest (Laboratory practice I965,
14, II5O-II6I) beschrieben wird. Die mit Rührer versehene
Vorrichtung (stirred fermenter) war mit einer automatischen Einrichtung zur Kontrolle von Temperatur und pH-Wert ausgerüstet,
die bei 37°C bzw. pH 7*0 gehalten wurden. Als Kultur·
009882/20Q5
medium wurde 5% "Yeatex" allein oder mit Zusatz verschiedener
Mengen L-Glutaminsäure verwendet. Die Herstellung des Kulturmediums und der Keimkulturen erfolgte in gleicher
Weise wie bei den vorangehenden Beispielen.
Nach Beimpfen des im Gerät enthaltenen Kulturmediums und (anfänglich) chargenweiser Züchtung der Kultur wurde
der Zulauf von frischem, sterilem Medium in Gang gesetzt.
Die Verdünnungsrate D, d.h. f/v, wobei f die Strömungsgeschwindigkeit (1/Std.) und ν das Kulturvolumen (Liter)
-1
ist, wurde einige Tage lang bei D = 0,3 S.td.. konstantgehalten,
bis üieicngewichtsbedingungen erreicht waren, wie durch die Konätanz des Bakterientrockengewichts und des- Gehalts
an L-Aisparaginase bei wiederholten Proben festgestellt
wurde. Das Kulturmedium wurde dann mit 0,5$ L-Giutaminsäure
ergänzt und ein neues Gleichgewicht eingestellt. Weitere Zusätze für Gehalte von \% und 1,5% L-Glutaminsäure wurden
vorgenommen und für entsprechende Gleichgewichtseinstellungen gesorgt. Die Ergebnisse (bestimmt wurden das BakterientroGkeiigewicht
und der L-Asparaginasegehalt) für die jeweiligen Gleichgewichtszustände sind in der nachfolgenden Tabelle
zusammengefaßt.
Kulturmedium | 5* | L-GIu- | Tabelle | 6. | 6 | L-Asparaginase (ΐ.Έ,/ml)-. I. |
BAD | E | ./mg | |
Zufließendes | L-GIu- | Bakterien-TG (mgy-'m!) |
3 | 24 | 9 | ,2 | ||||
'5% "Yeatex" | + O, | 5Jf | L-GIu- | ,0 | 48 | 8 | ,7 | |||
5# "Yeatex" tarainsäure |
+ 1, | 00 9 8 | 5, | ,7 | 62 | 7 | ,8 | |||
% "Yeatex" taminsäure |
+ ■■ 1, | 8, | 5 | 80 | 8 | |||||
556 "Yeatex" taminsäure |
- 9, | |||||||||
8 2 / 2 0 C | QRlQJNAi- | |||||||||
Chargenweise Kulturen von Erwinla oarotovora (N.C.P.P.B
1066) wurden In einem "Yeatex"-Medium mit bzw* ohne Zugabe von
ergänzender Aminosäure gezüchtet. Die resultierenden Asparaginaseausbeuten
sind in Tabelle 7 zusammengefaßt.
"Yeatex" 6,7
"Yeatex" + \% Serin 10,7
"Yeatex" + 1% Asparaginsäure 16,1
"Yeatex" + 1# Glutaminsäure 20,2
In den vorangehenden Beispielen wurde ein beim National Collection of Plant Pathogenic Bacteria, England
unter der Nummer N.C.P.P.B 1066 hinterlegten Stamm von
Brwinla carotovora verwendet, da diese Spezies eine besonders hohe spezifische Wirksamkeit (d.h. ein besonders hohes
Verhältnis von enzymatischer Aktivität bezogen auf mg erzeugtes Protein) liefert* " " *
Andere Bakterien der Gattung Erwlnia, die beim erfindungsgemäßen
Verfahren angewandt wurden, sind:
009882/20 05
- 21 -
Erwinia aroideae
Erwinia aroideae
Erwinia atroseptica
Erwinia carotovora
Erwinia carotovora
Erwinia carotovora
Erwinia carotovora
Erwinia carotovora
Erwinia carotovora
Erwinia carotovora
Erwinia carotovora
Erwinia aroideae
Erwinia atroseptica
Erwinia carotovora
Erwinia carotovora
Erwinia carotovora
Erwinia carotovora
Erwinia carotovora
Erwinia carotovora
Erwinia carotovora
Erwinia carotovora
N.C.P.P.B. N.C.P.P.B. I38O
N.C.P.P.B. N.C.P.P.B. 31 N.C.P.P.B.-312
N.C.P.P.B. 392 N.C.P.P.B. ^38
N.C.P.P.B. 468 N.C.P.P.B.
N.C.P.P.B. N.C.P.P.B. 70S
Erwinia carotovora N.C.P.P.B.
Erwinia carotovora N.C.P.P.B. IO65
Erwinia carotovora N.C.P.P.B. 1120
Erwinia carotovora N.C.P.P.B, 128Q
Erwinia carotovora N.C.P.P.B. 1281
Erwinia chrysarathenii N.C.P.P.B. 516
Bakterien anderer Gattungen, die beim erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet werden können, sind:
009882/2005
.J&chcrichiu coli A.T.G.G. 11302
£scherichia coli M.-K.il. 103
L'scherichia coli Moli.3. iSk
^scherichia coli H.CtT.C. 816^
Eschei-ichia coli N.C.T.C. 8196
Eijcherichia coli II.C.C?.C.. 9C01
Serratia marcescer.s II.C.I.B. 1377
Serratia narcescens I«.G.I.3. 4o12
Serratia narcescens NoCI0B, 8265
Serratia aarcoscens N.C.I.3. 8S89
Serratia marcescens N.C.I.B. 9155
Serratia marceccens M.R„3. UK/8
A.T.G.G.« Acerican Type Culture Collection, "ϋβ3.Αβ
M.H.2. Ä Micrabiological Hesearch Establishment8 Sallshmrj, Sogland
N.C.I.B.» National Collection of Industrial Bacteria, Aberdeen,
Scotland N.C.P.P.B.5= National Collection of Plant Pathogenic Bacteria, England
N.C.T.C.* National Collection of Type Cultures, U.S.A.
Das erfindungsgemSSe Verfahren wird normalerweise
bei Temperaturen zwischen 10 und 4o°C« vorzugsweise bei
25 bis 35°C, und einem pH-Wert awisehen etwa 6 und 8 durchgeführt.
Die Bakterien werden Üblicherwelse unter aeroben . Bedingungen gezüchtet, sie können jedoch auch unter geeigneten
Umständen unter anaeroben Bedingung©©, gefeildet
werden·
009882/2005
BAD ORIGINAL
Die gemäß der Erfindung von Bakterien der Gattung Erwinia erzeugte und wie In der britischen Patentanmeldung
No. 40^44/68 beschrieben "extrahierte" und gereinigte L-Asparaginase
bildet ein Produkt» das nach der Nomenklatur der International Enzyme Commission als 3,5»1>1-L-Asparagin-amidohydrolase
bezeichnet wird, aber in seinen Eigenschaften bedeutend von bislang bekannten L-Asparaglnasen
abzuweichen scheint, die sich beispielsweise vom Escheriehia ™
coil ableiten. Die Aminosäurebestimmung bei Proben von L-Asparaginase
vom E. Coil (hergestellt durch die Farbenfabriken Bayer AQ.) ergab« verglichen mit Proben» die ausgehend
von Erwinia carotovora erhalten wurden, folgende
Ergebnisse:
Γ -eh. c. Ii
Την | 120 |
5er | 60 |
.aiu | 8k |
I ro | hd |
GIy | 105 |
Ala | 120 |
VaI | 120 |
GyS | 6 |
i*. c r '
ν. c . r
80 123
93 2
009882/2005 BAD
Met | Zk |
lie | 48 |
Leu | 84 |
Tyr | 54 |
Phe | 36 |
Ly s | 8'f |
Hie | 12 |
Arg | 36 |
Trp | 12 |
104
27 ·
6?
Ebenso gab die Vergleichsbestimniung der isoelektrischen
Punkte (durch isoelektrische Fokussierung) unterschiedliche Werte, und zwar wurde ein Wert von etwa pH 5,2 (für Präparate
aus S. Coil) und von etwa pH 8,5 (für Präparate ausgehend
von Sr. carotovora) gefunden« Weiter lagen di© Giutaminase-Aktivitäten
bei 2 bis 3Jf der Asparaginase-Aktivität (für
B. CoIi) und bei 5 bis 7% (für Er. carotovora)« Darüber
hinaus sind die beiden Asparaginase!! serologisch deutlieh voneinander verschieden« Mit den jeweiligen Präparaten erhaltene
Antisera sprechen nicht, auf die andere Asparaginase
an. Der klinische Nutzen« der daraus gezogen werden kann,
besteht darin, daß in Fällen, in denen die Behandlung
mit einer Asparaginase zur Ausbildung einer Ufoeresnpfindliehkeit
(einer allergischen Reaktion) führt, die Behandlung mit der zweiten Asparaginase fortgeführt werden kann. Molekulargewichte
der von Brwinla abgeleiteten Asparaginase liegen normalerweise zwischen etwa 130*000 und 150«000»
Die Behandlung von Leukämie und dissemlnierten Karzinom
009882/2005
erfolgt üblicherweise durch Injektion von L-Asparaginase in
Form einer physiologischen Lösung, wie physiologischer
Salzlösung, obwohl unter gewissen Umständen orale Verabreichungen möglich sein können. Eine typische Lösung für intravenöse Injektionen enthält 15 mg L-Asparaginase pro ml physiologische Salzlösung. Typische Dosierungen liegen zwischen etwa 0,05 und 5,0 mg pro kg Körpergewicht der Be- | handlungsperson.
Salzlösung, obwohl unter gewissen Umständen orale Verabreichungen möglich sein können. Eine typische Lösung für intravenöse Injektionen enthält 15 mg L-Asparaginase pro ml physiologische Salzlösung. Typische Dosierungen liegen zwischen etwa 0,05 und 5,0 mg pro kg Körpergewicht der Be- | handlungsperson.
009882/2005
Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren sur Gewinnimg von L-Asparaginase durch Kultur L-Asparaginase erzeugender Mikroorganismen in eine® geeigneten Nährmedium, dadurch gekennzeichnet, daß diesem Medium susätslich eine wirksame Menge von zumindest einer der Aminosäuren Glutaminsäure, Serin, Threonin oder Asparaginsäure zugesetzt wird*2, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet* daß der kultivierte Mikroorganismus durch Escherichia coli oder Serratia marcescens gebildet wird oder zur Gattung Brwinia gehört.5. Verfahren nacfe Anspruch 2* dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroorganismus der Gattung Erwinia durch Erwinla carotovora, Brwinia aroideae oder durch Irwinia ahrysantlaeiai' oder atroseptica gebildet wird«4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßin chargenweiser Kultur gearbeitet und Bakterien der Gattung Brwinia unter Zusatz von zumindest einer der genannten Aminosäuren gezüchtet werden, daß zumindest ein Teil der resultierenden Bakterienzellen zur Freisetzung der ^-Asparaginase zerstört werden, welch letztere isoliert wird.5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gezüchteten Bakterien zu irgendeiner Spezies nach Anepruoh 3 gehören,6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5.» dadurch gekennzeichnet, daß die Kultur insgesamt Bit zumindest Jj mg der genannten AminoBäure pro ml Kultur versetzt wird«003882/200S7. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß die Kultur mit 12 bis 20 mg der genannten Aminosäure pro ml Kultur versetzt wird.8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7» dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte ergänzende Aminosäure zum Kulturmedium vor Beginn der Kultivierung oder in einem frühen Stadium derselben oder auch kontinuierlich oder in gewissen Abständen über den Kulturablauf verteilt zugegeben wird.9. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine kontinuierliche Kultivierung von Bakterien der Gattung Erwinia unter kontinuierlicher Zufuhr eines Kulturmediums, das mit einer wirksamen Menge von zumindest einer der genannten Aminosäuren versetzt 1st und kontinuierliche Abtrennung eines Anteils der Kultur, in dem zumindest ein Teil der Bakterienzellen zur Freigabe der L-Asparaginase zerstört wird, welch letztere isoliert wird.10. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß die gezüchteten Bakterien zu einer der Spezies nach Anspruch gehören.11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das kontinuierlich zugelieferte Kulturmedium mit zumindest 3 (Qg der genannten Aminosäure pro ml Medium und insbesondere Ddt 7 bis 20 mg Aminosäure pro ml Medium versetzt wird·12. Verfahren nach einem der Ansprüche k bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Kulturmedium Quellen für Stickstoff und Kohlenstoff enthält, wobei der Stickstoff insbesondere in anorganischer Fons zugegeben wird und als Kohlenstoff-009882/2005quelle Glucose oder Glycerin verwendet wird, vorzugsweise aber als Quellen für Stickstoff und Kohlenstoff, Peptone, Eiweißhydrolysate oder Hefehydrolysate dienen»1J5· Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aminosäure in Form eines Salzes oder Ester-hydrochlorids zugegeben wird, das innerhalb des Kulturmediums freie Aminosäure freigeben kann und insbesondere als Natrium- oder Kaliumsalz.14. Verfahren nach Anspruch 13* dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines Aminosäuresalzes, wie des Natriumoder Kaliumsalzes, Phosphorsäure als Puffer zugegeben wird-15· Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die L-Isomeren der Aminosäuren verwendet werden.16. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 15* dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur zwischen 10 und 40°C und insbesondere zwischen 25 und 35 C gehalten wird.17· Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert zwischen etwa 6 und δ gehalten wird.18. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 16, gekennzeichnet durch aerobe Bedingungen.19· Verwendung der nach einem der Ansprüche 1 bis l8 erzeugten L-Asparaginase für pharmazeutische Mittel mit insbesondere antileukämischer Wirkung oder einer Wirksamkeit gegen disseminiertes Karzinom insbesondere in Form einer physiologischen Salzlösung mit einer Konzentration von 10 bis 20 mg Protein pro ml Lösung. 'Q0 9882/200 5
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OGA | New person/name/address of the applicant | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |