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Die
Erfindung betrifft ein Polieraggregat zum Polieren von Werkstücken, insbesondere
von aus transparenten Materialien bestehenden Werkstücken, wie
zum Beispiel Acrylglas, Plexiglas, transparentem Kunststoff oder
dergleichen.
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Beim
Verarbeiten von Acrylglas oder ähnlichen
transparenten Werkstoffen tritt häufig die Anforderung auf, daß nach dem
Zusägen
der rohen Platten die sägerauhen
Kanten zu polieren sind. Im Ergebnis des Poliervorganges sollen
dadurch optisch glatte Kanten entstehen, das heißt, ihr Erscheinungsbild soll
dem der Plattenoberfläche
angepasst, zumindest sehr ähnlich
sein.
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Hierzu
sind bestimmte Spezialmaschinen erforderlich, die die Kanten mittels
eines Diamanten versehenen und schnelldrehenden Polierwerkzeuges
polieren. Bei Anwendern, die nur gelegentlich Acrylglas oder dergleichen
verarbeiten, weisen diese Spezialmaschinen in Folge der geringen
Auslastung aber sehr hohe Stillstandszeiten auf, was die Anschaffung
einer solchen Spezialmaschine sehr unökonomisch erscheinen lässt. Dennoch
ist es beispielsweise in holzverarbeitenden Betrieben des öfteren erforderlich,
Acrylglas oder ähnliche
Materialien mittels einer Säge,
Fräse oder
dergleichen zu schneiden und die dann entstehenden sägerauhen Kanten
zu polieren. In manueller Tätigkeit
sind hier keine befriedigende Ergebnisse zu erwarten. Im übrigen ist
auch eine manuelle Tätigkeit äußerst zeitintensiv
und daher kostenmässig
nicht zu verkraften. Es besteht noch die Möglichkeit, Handpoliermaschinen
einzusetzen. Durch die Führung
dieser Poliermaschinen mit der Hand wird aber ebenfalls ein unbefriedigendes
Polierergebnis erreicht, so daß die Kanten
der geschnittenen Acrylplatten dann äußerst unansehlich wirken.
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Da
auf herkömmlichen
Werkzeugmaschinen, wie insbesondere Holzbearbeitungsmaschinen, beispielsweise
Formatkreissägen,
Tischfräsen
oder dergleichen, Acrylglas geschnitten werden kann, ist es Aufgabe
der Erfindung, ein Polieraggregat für Acrylglas zur Verfügung zu
stellen, welches die herkömmlichen
Werkzeugmaschinen, insbesondere Holzbearbeitungsmaschinen ergänzt. Dabei
sollen die Grundfunktionen der Werkzeugmaschinen erhalten bleiben
und dennoch ein qualitativ hochwertiges Polieren von Acrylglas,
Kanten von Plexiglas oder dergleichen, erlauben.
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Die
Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen kosten günstigen
Weg für
das gelegentliche Polieren von Acrylglas und dergleichen mit hoher
Qualität
zu finden.
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Die
Erfindung geht von dem zuvor beschriebenen Stand der Technik aus
und schlägt
ein Polieraggregat zum Polieren von Werkstücken, insbesondere von aus
transparenten Materialien bestehenden Werkstücken, wie zum Beispiel Acrylglas,
Plexiglas, transparentem Kunststoff oder dergleichen, vor, bestehend
aus einer Vorrichtung zum Anordnen des Polieraggregats an einer
Werkzeugmaschine, wie zum Beispiel an einer Holzbearbeitungsmaschine, Tischfräse, Formatkreissäge oder
dergleichen und einem antreibbaren Polierwerkzeug. Durch die Vorrichtung
zum Anordnen des Polieraggregates an einer Werkzeugmaschine wird
jetzt sichergestellt, daß eine
herkömmliche
Werkzeugmaschine, insbesondere eine Holzbearbeitungsmaschine, mit
einem Polieraggregat nachgerüstet
werden kann, das es ermöglicht,
daß auch
mittels dieser Maschinen Polierarbeiten an Werkstücken aus
transparenten Materialien, wie z.B. Acrylglas, Plexiglas oder dergleichen,
durchgeführt
werden können.
Das Polierwerkzeug wird dabei so auf der Werkzeugmaschine positioniert,
daß es
vorzugsweise die Position der eigentlichen Bearbeitungswerkzeuge
einnimmt. Zumindest ist es in einer möglichen Bearbeitungsebene der
eigentlichen Bearbeitungswerkzeuge angeordnet. Die eigentlichen
Bearbeitungswerkzeuge, beispielsweise Sägeblätter, Fräser oder dergleichen, werden
zum Polieren entweder unter die Bearbeitungsebene gefahren bzw.
demontiert. Nun kann die Werkzeugmaschine auch die Polierarbeiten
in einer sehr guten Qualität gewährleisten,
da durch die Vorrichtung zum Anordnen des Polieraggregates an einer
Werkzeugmaschine die Funktionen der Werkzeugmaschine bezüglich der
Bewegungsrichtung und der Achsen vollständig ausgenutzt werden können. Es
wird jetzt den Betrieben, die nur gelegentlich derartige Arbeiten
an Acrylglas, Plexiglas oder dergleichen durchführen, die Möglichkeit gegeben, diese Aufgaben
in hoher Qualität
zu realisieren, ohne die Anschaffung einer Spezialmaschine vornehmen
zu müssen und
sie dann im wesentlichen mit einer sehr schlechten Auslastungsquote
dann betreiben zu müssen.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Vorrichtung
einen Antrieb aufweist, der das Polierwerkzeug antreibt. Mittels
des Antriebes wird sichergestellt, daß das Polierwerkzeug eine ausreichende
Geschwindigkeit besitzt, um die hohe Polierqualität auch gewährleisten
zu können.
Der Antrieb kann dabei je nach Ausführungsform der Erfindung als
separater Antrieb oder als Antrieb ausgenutzt sein, der die Motorleistung
bzw. Antriebselemente der Werkzeugmaschine ausnutzt. Beides ist nach
der Erfindung möglich
und wird nachfolgend noch weiter beschrieben.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Weiterbildung ist es demnach vorgesehen, daß als Antrieb
ein Motor vorgesehen ist. Durch die Ausstattung mit einem eigenen
Motor ist das Polieraggregat universell einsetzbar. Es ist an unterschiedlichsten
Werkzeugmaschinen, insbesondere Holzbearbeitungsmaschinen dann einsetzbar.
Es ist nicht an die Notwendigkeit einer Verbindung mit dem Antrieb
der Werkzeugmaschine gebunden, so daß auch der Einsatz an unterschiedlichen
Werkzeugmaschinen in einer Firma ermöglicht ist, so daß die Auslastung
eines solchen Aggregates noch besser gewährleistet werden kann.
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Erfindungsgemäß wurde
gefunden, daß es von
Vorteil ist, wenn die Vorrichtung einen Anschlag zur Führung des
Werkstückes
aufweist. Durch die Ausstattung des Polieraggregates mit einem Anschlag
wird eine sehr genaue Führung
des Werkstückes
während
des Poliervorganges erreicht, so daß das Polierergebnis insgesamt
als sehr optimal zu bezeichnen ist.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Vorrichtung
derart ausgebildet ist, daß sie
auf die Tischebene einer Werkzeugmaschine, insbesondere fixierbar
aufsetzbar ist. Die Vorrichtung wird dabei beispielsweise so ausgestaltet,
daß sie
auf Ihrer Unterseite eine ebene Fläche aufweist und mit Fixierungspunkten
auf die Tischebene einer Werkzeugmaschine dann aufsetzbar ist. Dies
können beispielsweise
Schraubverbindungen, Klemmverbindungen oder lediglich formschlüssige Verbindungen als
Stift mit dazu korrespondierender Bohrung sein.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist dadurch angegeben, daß die Vorrichtung
auf die gegebenenfalls auch schwenkbare Pinole einer Spindel der Werkzeugmaschine,
beispielsweise die Frässpindel einer
Fräsmaschine
aufsetzbar und verbindbar ist. Damit wird erreicht, daß der Antrieb
der Frässpindel gleichzeitig
für den
Antrieb des Polierwerkzeuges genutzt wird. Mit dieser Weiterbildung
der Erfindung ist es auch möglich,
die gegebenenfalls vorhandenen Schwenkmöglichkeiten der Frässpindel
beispielsweise auszunutzen. Die Erfindung ist allerdings nicht nur auf
das Aufsetzen auf eine Pinole einer Frässpindel beschränkt. In
gleicher Weise kann es selbstverständlich eine Pinole einer anderen
Werkzeugbearbeitungsmaschine sein, auf der ebenfalls dann ein entsprechender
Anschluß hergestellt
wird.
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Die
Erfindung zeichnet sich auch dadurch aus, daß die Vorrichtung zum Anordnen
des Polieraggregats als Gehäuse
oder Gestell ausgebildet ist. Dies bietet den Vorteil, daß das gesamte
Gehäuse bzw.
Gestell als komplette Baueinheit vorhanden ist und damit sehr universell
einsetzbar und leicht zu montieren und demontieren ist.
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Entsprechend
einer Weiterbildung der Erfindung ist es ebenfalls vorgesehen, daß die Vorrichtung
als Motorgehäuse
ausgebildet ist, welches den Antrieb aufnimmt, in dem die Antriebswelle
für das Polierwerkzeug
gelagert ist. Auch diese Ausführungsform
ist eine sehr einfache Ausführung,
wonach alle notwendigen Vorrichtungsteile an bwz. in dem Motorgehäuse angeordnet
sind.
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Von
Vorteil ist es, wenn wenigstens eine Justagevorrichtung vorgesehen
ist, mittels der zumindest das Polierwerkzeug an oder auf der Werkzeugmaschine
zum Anschlag ausgerichtet bzw. eingestellt wird. Die Justagevorrichtung
ermöglicht
dabei insbesondere die Erleichterung der Ausrichtung des Polierwerkzeuges
im Bezug auf das Werkstück
auf der Tischebene der Werkzeugmaschine.
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Erfindungsgemäß wurde
weiterhin gefunden, daß es
von Vorteil ist, mittels der Justagevorrichtung die Winkellage des
Polierwerkzeugs in der Tischebene bezüglich des zu bearbeitenden
Werkstückes
einstellbar zu gestalten.
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Dies
geschieht vorteilhafterweise beispielsweise dadurch, daß an oder
in der Justagevorrichtung eine Drehachse vorgesehen ist, die sich
rechtwinklig zur Tischebene erstreckt und um die die Vorrichtung
bzw. das Polierwerkzeug drehbar ist. Damit wird in sehr genauer
und einfacher weise die Justierung des Polierwerkzeuges bezüglich der
zu polierenden Werkstückkante
gesichert.
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Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn zumindest das Polierwerkzeug durch
eine Schwenkeinrichtung um eine Schwenkachse schwenkbar ist, die
sich parallel zur Tischebene erstreckt und mittels derer ein Anstellwinkel α des Polierwerkzeuges
zum Werkstück
auf der Werkzeugmaschine veränderbar
bzw. einstellbar, insbesondere justierbar ist. Damit können auch
abgewinkelte Kanten des Werkstückes
in eindrucksvoller Weise poliert werden, so daß auch hier allen Qualitätsansprüchen genügende Oberflächen entstehen.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Polieraggregats zeichnet
sich dadurch aus, daß Antrieb,
Polierwerkzeug und Anschlag in einer Werkzeug-/Motoreinheit zusammengefaßt sind,
die auf Führungen
in bzw. auf der Tischebene der Werk zeugmaschine beweglich geführt ist. Die
Werkzeug-/Motoreinheit bietet dabei den Vorteil, daß sie sehr
leicht mit einer Andruckvorrichtung ausgestattet werden kann, die
einen ständigen
Andruck des Anschlages und der mit ihm verbundenen Werkzeug-/Motoreinheit an
der bzw. an die Werkstückkante
des zu bearbeitenden Werkstückes
gewährleistet.
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Von
Vorteil ist es dabei, wenn die Andruckvorrichtung Druckfedern aufweist,
die an den Aufnahmepunkten der Werkzeug-/Motoreinheit zur Tischebene angeordnet
sind.
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Es
ist weiterhin von Vorteil, wenn für die Führung der Werkzeug-/Motoreinheit
am Ende der Werkstückkante
ein weiterer Anschlag an der Werkzeug-/Motoreinheit in Vorschubrichtung
gesehen nach dem Polierwerkzeug angeordnet ist. Dieser Anschlag
gewährleistet
die immer exakte Positionierung bzw. Führung am Ende der Werkstückkante.
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Die
Erfindung zeichnet sich auch dadurch aus, daß die Werkzeug-/Motoreinheit in
Vorschubrichtung gesehen vor oder hinter dem Tisch befestigt ist.
Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn die Wekzeug-/Motoreinheit
beweglich befestigt ist.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist dadurch angegeben, daß die Oberseite
der Vorrichtung als zusätzlicher
Aufnahme- bzw. Abgabetisch ausgestaltet ist. Diese Ausführungsvariante
ist auch für
die als Werkzeug-/Motoreinheit ausgestaltete Vorrichtung vorgesehen.
Sie bietet sich speziell in dieser Ausführungsform ganz besonders an.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung betrifft ein Polieraggregat, bei dem als Antrieb eine Kupplung
vorgesehen ist, die mit dem Maschinenmotor der Werkzeugmaschine
zusammenwirkt. Dies ist eine recht kostengünstige Ausführungsform der Erfindung, die
es ermöglicht,
das Polieraggregat auf einer Werkzeug maschine anzusetzen bzw. dort
anzuschließen.
Dies wird sich insbesondere bei Werkzeugmaschinen anbieten, die
die Möglichkeit
zum Ankuppeln bzw. Anschließen
eines Polieraggregates bereits besitzen und bei denen ohne größeren Aufwand
die Anschluß-
bzw. Demontagearbeiten durchführbar
sind.
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Dabei
ist es selbstverständlich
von Vorteil, wenn die Kupplung auf die Antriebswelle der Werkzeugmaschine
aufsetzbar bzw. an dieser Anschließbar ist.
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Eine
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Polieraggregates
ist dadurch gekennzeichnet, daß als
Antrieb eine Riemenscheibe vorgesehen ist, die über einen Riemen von dem Maschinenmotor, insbesondere
einer Formatkreissäge
angetrieben ist.
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Der
Antrieb kann gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung auch als Getriebe ausgebildet sein, dessen
Welle das Polierwerkzeug trägt.
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Das
Getriebe kann entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung als Winkelgetriebe ausgebildet sein.
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Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn der Antrieb als Winkelkopf ausgebildet
ist, der das Polierwerkzeug trägt.
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Dabei
ist es weiterhin von Vorteil, wenn der Winkelkopf auf die Pinole
einer Frässpindel,
beispielsweise einer Tischfräsmaschine
aufsetzbar insbesondere befestigbar ist.
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Dabei
ist es weiterhin von Vorteil, wenn der Winkelkopf mittels Passung
und/oder einer Schraubverbindung an oder auf der Frässpindel
befestigbar ist. Durch diese Ausführungsform ist es ebenfalls möglich, die
Funktionen beispielsweise der Fräsmaschine
für das
Polieraggregat auszunützen.
Insbesondere ist es möglich,
alle Winkeleinstellungen, welche die Frässpindel gewährleistet,
auch für
das Polieraggregat zu nutzen. Zusätzliche Justiereinrichtungen,
wie beispielsweise bei einer als Zusatzaggregat mit eigenen Antrieb
ausgestatteten Poliermaschine, sind nicht notwendig.
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Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn der Winkelkopf ein zur Frässpindel
hin weisendes drehmomentübertragendes
Element, zum Beispiel einen Steilkegel aufweist. Dies ist lediglich
eine bevorzugte Weiterbildung und keineswegs einschränkend zu
verstehen. Es sind auch andere drehmomentübertragende Elemente, wie sie
beispielsweise im Maschinenbau bekannt sind, durchaus auf die Erfindung
anwendbar.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist dadurch angegeben, daß der Winkelkopf
eine Verstelleinrichtung besitzt, die derart ausgebildet ist, daß eine Verdrehung
von Werkstück
und/oder Winkelkopf, insbesondere um eine Drehachse ermöglicht ist.
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Es
ist weiterhin von Vorteil, wenn am Winkelkopf ein Anschlag vorgesehen
ist, der Anschlagbacken trägt.
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Erfindungsgemäß wurde
auch gefunden, daß es
von Vorteil ist, wenn an dem Polieraggregat bzw. an der Vorrichtung
eine Schnittstelle zur Steuerung der Werkzeugmaschine und/oder eine
eigene Steuerung vorgesehen ist, mittels derer wenigstens eine der
Funktionen der Vorrichtung steuerbar ist.
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Das
Polierwerkzeug ist bevorzugt als diamantbestückte Polierscheibe ausgebildet.
Es ist jedoch auch möglich,
das Polierwerkzeug als Schleifscheibe oder Schleifband auszubilden.
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Die
Erfindung stellt auch eine Werkzeugmaschine, insbesondere Holzbearbeitungsmaschine
mit einem in der Maschine integrierbaren oder aufsetzbaren Polieraggregat,
wie zuvor beschrieben, zur Verfügung.
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Dabei
wurde gefunden, daß es
von Vorteil ist, wenn das Aggregat als Ergänzungsaggregat der Werkzeugmaschine
an dieser, vorzugsweise am Tisch derselben angeordnet ist, und zwar
derart, daß es
in eine Ruhe- und in eine Arbeitsposition verfahrbar ist. Dies bietet
dem Werkzeugmaschinenbauer die Möglichkeit,
gleich eine Maschine anzubieten, die die Funktion einer beispielsweise
Holzbearbeitungsmaschine besitzt und die gleichzeitig aber dem Bearbeiter
die Möglichkeit
gibt, auch Polierarbeiten an Acrylglas oder ähnlichen Materialien auszuführen. Das
Polieraggregat wird zu diesem Zweck beispielsweise in den Tisch
der Werkzeugmaschine angeordnet und für die Bearbeitung dann auf
den Tisch gehoben, gedreht bzw. geschwenkt, so daß nach dem
Absenken der normalen Werkzeuge dann der Poliervorgang in einfacher
Weise erfolgen kann. Diese Variante der Erfindung bietet sich beispielsweise
dann an, wenn gerade eine Neuanschaffung einer beispielsweise Holzbearbeitungsmaschine
geplant ist und in ausreichendem Maße auch entsprechende Polierarbeiten
ausgeführt
werden müssen,
wobei die Auslastung einer stationären und einzeln stehenden Poliermaschine
dennoch nicht gewährleistet
ist.
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Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn an der Werkzeugmaschine ein Hilfsmittel
zum Aufsetzen des Polieraggregates vorgesehen ist, mittels dessen das
Aggregat auf die Werkzeugmaschine aufsetzbar, schwenkbar oder verfahrbar
bzw. an der Werkzeugmaschine anordenbar ist. Dabei kann es sich
beispielsweise um einen an der Werkzeugmaschine angeordneten bzw.
befestigten Teleskop- oder
Gelenkarm handeln.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Weiterbildung ist es vorgesehen, daß eine Klemm-
bzw. Spannvorrichtung vorgesehen ist, mittels derer das Werkstück auf dem
Tisch, zum Beispiel auf dem Besäumtisch
einer Formatkreissäge
aufspannbar ist. Dies ist eine sehr vorteilhafte Variante, weil
dadurch die Funktionen des Besäumtisches
der Formatkreissäge
gleichzeitig für
das exakte Polieren von aus transparentem Material bestehenden Werkstücken, wie
zum Beispiel Acrylglas genutzt werden kann.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und Zeichnungen
weiter beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer
Ausführungsform
der Erfindung;
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2 eine Draufsicht auf die
Ausführungsform
der 1;
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3 eine weitere Ausführungsform
der Erfindung in einer Seitenansicht und
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4 Draufsicht auf die Ausführungsform der 3.
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1 zeigt eine Seitenansicht
einer Ausführungsform
der Erfindung. Mit dem Bezugszeichen 1 ist dabei das Polierwerkzeug
bezeichnet, welches beispielsweise als diamanttragendes Polierwerkzeug ausgeführt ist.
Dies ist mit den kleinen Erhebungen am Polierwerkzeug in Richtung
des Werkstückes 4, welches
auf einem Besäumtisch
einer Formatkreissäge
beispielsweise befestigt ist, zu erkennen. Das Werkstück 4 ist
dabei von einer Spanneinrichtung 5 gespannt bzw. gehalten,
so daß es
stets in exakter Ausrichtung bezüglich
des Polierwerkzeuges angeordnet bleibt. Das Polieraggregat 2 ist
in der Ausführungsform
nach der 1 im Wesentlichen
von einem Motorgehäuse 2 gebildet,
welches auf die Tischebene 12 des Besäumtisches aufgesetzt ist. Mit
dem Bezugszeichen 14 ist die Schwenkachse bezeichnet, um
die das Polieraggregat zur Anstellung eines Winkels an der zu polierenden
Kante 8 schwenkbar ist. Eine Schwenkstellung ist beispielsweise
mittels der gestrichelten Darstellung angedeutet. In der Vari ante nach
der 1 wird die Schwenkstellung
mittels eines Schwenkmechanismus 13 erreicht, der das Motorgehäuse 2 im
Bezug auf die Tischebene 2 und im Bezug auf die Werkstückkante 8 des
Werkstückes 4 anstellt.
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In
der 2 ist die gleiche
Ausführungsform dargestellt,
wie sie in der 1 beschrieben
wurde. Es handelt sich hierbei jedoch um eine Draufsicht. Wie aus
der Draufsicht ersichtlich, ist das Motorgehäuse 2 in Richtung
des Doppelpfeiles 10 in der Tischebene 12 drehbar.
Dies geschieht beispielsweise über
die Drehachse 9, welche rechtwinklig zur Tischebene 12 angeordnet
ist. Mit dem Bezugszeichen 6 ist der Anschlag bezeichnet,
gegen welchen das Werkstück 4 in
Vorschubrichtung 7 langsam bewegt wird. Das Polierwerkzeug 1 wird
in Rotation versetzt, so daß die
am Polierwerkzeug angeordneten Diamanten beispielsweise die Polierung
vornehmen können.
Mit dem Bezugszeichen 11 ist eine Justiervorrichtung bezeichnet,
mittels derer das Polierwerkzeug 1 und/oder das Motorgehäuse 2 im
Bezug auf die zu polierende Werkstückkante 8 des Werkstückes 4 ausgerichtet
werden können.
Mit dem Doppelpfeil (ohne Bezugszeichen) rechts, neben der mit dem
Bezugszeichen 11 bezeichneten Justiereinrichtung, ist angedeutet,
daß damit
auch eine Justierung des Anschlages und des Polieraggregates insgesamt zum
Werkstück
hin erfolgen kann.
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Das
in 1 und 2 dargestellte Polieraggregat
kann beispielsweise auf Formatkreissägen auf die Tischebene 12 aufgesetzt
werden. Das Polierwerkzeug 1 sitzt im gezeichneten Beispiel
in etwa an der Position des Sägeblattes
der Formatkreissäge.
Das Sägeblatt
selbst (hier nicht dargestellt) wird für den Poliervorgang entfernt
oder nach unten gefahren. Zum Aufsetzen kann vorteilhafterweise
ein Hilfsmittel wie beispielsweise ein am Ständer der Formatkreissäge befestigter
Teleskopober Gelenkarm genützt
werden (ebenfalls nicht dargestellt).
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Das
gesamte Aggregat muß vor
dem Bearbeitungsvorgang justiert werden. Beim Aufsetzen wird das
Aggregat zunächst über den
Anschlag 6 exakt in Laufrichtung des Besäumtisches 3 ausgerichtet.
Der Überstand
des Polierwerkzeuges 1 zum Anschlag 6 wird den
Anforderungen des Polierwerkzeuges 1 gemäß, an der
Justagevorrichtung 11 eingestellt. Ebenso wird die Winkellage 10 des
Polierwerkzeuges 1 zum Werkstück 4 in der Tischebene 12 justiert.
Dies geschieht über
einen Justagemechanismus, beispielsweise einer Justiervorrichtung 11,
die eine exakte Drehung um die Drehachse 9 erlaubt. Mittels
der Justiereinrichtung wird also gewährleistet, daß das Polierwerkzeug 1 genau
in Richtung des Anschlages 6 ausgerichtet ist, um eine
exakte Polierung der Oberfläche
zu gewährleisten.
Bei leichtem Versatz des Polierwerkzeuges 1 im Bezug auf die zu
polierende Werkstückkante
kann es vorkommen, daß die
Oberfläche
Streifen oder Riefen aufweist. Aus diesem Grund ist es von Vorteil,
wenn das Polierwerkzeug 1 exakt mittels einer Justiervorrichtung 11 ausgerichtet
wird. Das Polierwerkzeug 1 wird vom Motor, der in dem Motorgehäuse 2 angeordnet
ist, in Drehung gebracht. Auf dem Besäumtisch 3 wird das Werkstück 4 durch
eine Spannvorrichtung 5 festgespannt. Dabei muß das Werkstück 4 exakt
am Anschlag 6 des Polieraggregates ausgerichtet werden. Indem
das Werkstück
langsam in Vorschubrichtung 7 bewegt wird, kann das Polierwerkzeug 1 die
Kante 8 des Werkstückes
polieren. Der Poliervorgang kann dabei erleichtert werden, wenn
der Besäumtisch 3 mit
einer nicht dargestellten Vorschubeinrichtung versehen ist, die
den Besäumtisch 3 und
das Werkstück 4 gleichmäßig mit
einer auf das Polierwerkzeug 1 abgestimmten Geschwindigkeit
am Werkzeug vorbeiführt.
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Die
aufwendige, exakte Einstellung zur Laufrichtung des Besäumtisches 3 kann
bei einer Erfindungsvariante entfallen, bei der das Motorgehäuse 2 bzw.
der Motor, das Polierwerkzeug 1 und der Anschlag 6 in
einer Einheit starr verbunden und auf der Tischebene 12 senkrecht
zur Vorschubrichtung 7 beweglich gelagert werden. Dabei
stellt ein geeigneter Mechanismus, beispielsweise ein Vorschubmechanismus,
permanenten Andruck des Anschlags 6 und der mit ihm fest
verbundenen Werkzeug-/Motoreinheit an die Werkstückkante 8 sicher.
Die Werkzeug-/Motoreinheit folgt nun der Werkstückkante 8 auf ganzer
Länge.
Für die
Führung
am Ende der Werkstückkante 8 kann
beispielsweise in einer Weiterbildung der Erfindung ein weiterer,
hier nicht dargestellter Anschlag an der Werkzeug-/Motoreinheit
in Vorschubrichtung 7 gesehen nach dem Werkzeug angebracht
werden. Der bewegliche Andruckmechanismus ist beispielsweise aus
zwei Führungen
mit entsprechenden Druckfedern an den Aufnahmepunkten des Aggregates
zur Tischebene 12 gebildet.
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In
der 1 ersichtlich und
bereits beschrieben ist zur Bearbeitung von im Winkel geschnittener Kanten
das Aggregat über
einen Schwenkmechanismus 13 im Winkel zur Tischebene 12 um
eine Schwenkachse 14 schwenkbar.
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Bei
einer weiteren – nicht
gezeichneten – Variante
der Erfindung, wird das Polieraggregat in Vorschubrichtung 7 gesehen,
vor oder hinter dem Tisch und senkrecht zur Tischebene 12 beweglich
befestigt. In einer Ruhestellung sitzt das Aggregat dann unter der
Tischebene 12, die Formatkreissäge beispielsweise kann für übliche Sägeaufgaben
genutzt werden. Die Oberseite des Aggregates kann dazu vorteilhafterweise
als zusätzlicher
Aufnahme- oder Abgabetisch ausgestaltet werden. Um die Kanten zu polieren,
wird das Sägeblatt,
wie bereits in anderen Ausführungsformen
beschrieben, unter die Tischebene 12 gefahren und das Polieraggregat
fährt über die Tischebene
an eine definierte Arbeitsposition. In dieser Arbeitsposition sind
bereits alle oben genannten Justageparameter eingestellt und das
weitere Polierverfahren läuft,
wie oben beschrieben, ab. Wesentlicher Vorteil dieser Ausführungsform
ist die kürzere Rüstzeit,
da der Auf- und Abbau des Polieraggregates auf dem Tisch entfallen
kann.
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In
den 3 und 4 ist eine weitere Ausführungsform
der Erfindung gezeigt, die sich von der zuvor beschriebenen Ausführungsform
dadurch unterscheidet, daß die
Vorrichtung einen Antrieb aufweist, der auf die Welle einer Werkzeugmaschine
aufsetzbar ist. Die so ausgestaltete Vorrichtung bzw. das so ausgebildete
Aggregat nutzt demnach die Antriebsmechanismen und auch die Schwenkmechanismen einer
Werkzeugmaschine. Die Werkzeugmaschine ist in den gezeigten Ausführungsbeispielen
nach den 3 und 4 beispielsweise eine Tischfräse. Wie
hier gezeigt, kann auf Tischfräsmaschinen
das Polierwerkzeug 1 auf einen Winkelkopf 20 aufgesetzt
werden. Dieser Winkelkopf 20 wird auf der Pinole 15 der Frässpindel 16 befestigt.
Dies erfolgt beispielsweise durch Schrauben und eine Passung. An
dem Winkelkopf 20 befindet sich zur Frässpindel 16 hin ein
drehmomentübertragendes
Element, hier beispielhaft als Steilkegel 21 bezeichnet.
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Vor
dem Bearbeiten ist eine Justierung durch entsprechende Positionierung
von Anschlagbacken 6 und 18 am Anschlag 11 erforderlich.
Dies ist beispielsweise in der 4 ersichtlich.
Die Justage der Winkellage 10 (mit dem Doppelpfeil vor
dem Polierwerkzeug 1 angedeutet) des Polierwerkzeuges 1 in der
Tischebene 12 erfolgt durch eine Justiervorrichtung 17.
Die Justiervorrichtung 17 richtet dabei den Winkelkopf 20 und
das Werkstück 10 durch
eine Drehung um die Drehachse 9/1 aus. Die Justiervorrichtung 17 beinhaltet
weiterhin eine Höhenverstellung, wie
dies beispielsweise aus der 3 mit
dem angedeuteten Doppelpfeil sehr gut ersichtlich ist. Im Weiteren
ist die Justierung des Polierwerkzeuges 1, wie mit dem
Doppelpfeil 19 angedeutet, in Bezug auf das Werkstück 4 vorgesehen.
Auch in der Ausführungsform
gemäß den 3 und 4 wird das Werkstück 4 von einer Klemm-
bzw. Spannvorrichtung 5 auf der Tischebene 12 gehalten.
Erkennbar ist auch, daß die Justierung
des Winkelkopfes 20 bzw. der Polierscheibe 1 auch
um die mit dem Pfeil 13 bezeichnete Schwenkachse erfolgen
kann.
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Im
weiteren ist in der 3 mit
den gestrichelten Darstellungen angedeutet, wie die erfindungsgemäße Poliervorrichtung
bzw. das Polieraggregat die Funktionen der Tischfräsmaschine
ausnutzt, indem unterschiedliche Winkel im Bezug auf die zu bearbeitende
Kante des Werkstückes 4 einnehmen
kann. Auch in der Ausführungsform
gemäß der 3 und 4 wird das Werkstück 4 auf die Tischebene 12 aufgelegt
und an dem Anschlag 6 mit Hilfe eines ansich bekannten,
aber nicht dargestellten Vorschubapparates in Bearbeitungsrichtung
7 am Polierwerkzeug 1 vorbeigeführt und dabei die Kante 8 des Werkstückes 4 poliert.
Die hintere Anschlagbacke 18 übernimmt das Werkstück 4 nach
der Bearbeitung. So daß auch
hier ein Verkanten ausgeschlossen ist und eine gleichmäßige Oberfläche der
polierten Kante gewährleistet
wird.
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Die
jetzt mit der Anmeldung und später
eingereichten Ansprüche
sind Versuche zur Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
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Sollte
sich hier bei näherer
Prüfung,
insbesondere auch des einschlägigen
Standes der Technik, ergeben, daß das eine oder andere Merkmal
für das
Ziel der Erfindung zwar günstig,
nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere
im Hauptanspruch, nicht mehr aufweist.
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Die
in den abhängigen
Ansprüchen
angeführten
Rückbeziehungen
weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches
durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Jedoch sind
diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen,
gegenständlichen
Schutzes für
die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
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Merkmale,
die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im
Laufe des Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel
zur Abgrenzung vom Stand der Technik beansprucht werden.
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Merkmale,
die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen,
die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar
auch dann, wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen
erwähnt wurden
beziehungsweise im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders
günstige
Ergebnisse erreichen.