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Vorrichtung zum Brikettieren von-Viehfutter Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zutn Brikettieren von Viehfutter, insbesondere von Heu,
Halbheu und Grünfutter, bestehend aus Mitteln zum Aufnehmen, Zusammenführen, Verdichten
und Formgeben des Futters.
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Für derartige Brikettiervorrichtungen liègen bereits zahlreiche vorbekannte
Vorschläge vor, ohne daß indes für die Öffentlichkeit zugängliche praktische Erfahrungen
bekannt geworden sind, Versuche habe jedoch ergeben, daß manche Vorrichtungen schon
vom System her nicht erfolgversprechend werden arbeiten können.
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Bei Brikettieranordnungen, welche das aufgenommene Futtergut strangförmig
zusammenfihren und durch Wickeln verdichten, wird
keine genügend
große Verdichtung zur Erhaltung der Formbeständigkeit des Briketts herbeigeführt.
Bei einer anderen vorgeschlagenen, aber noch nicht vorbekannten Brikettiervorrichtung
wird das im Strang herangeführte Futtergut durch schieberartige Preßwerkzeuge zerteilt
und in Preßkammern hineinverdichtet. Obwohl hier eine erhebliche Verdichtung erzielt
wird, zeigt sich ebenfalls, daß eine Formbeständigkeit der Briketts nicht ohne weiteres
erreicht werden kann.
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Alle diese Brikettiervorrichtungen sind überdies davon abhängig, daß
das Futtergut in gleichbleibender Menge der Vsrdichtungsvorrichtung herangeführt
wird, was in der Praxis kaum ausführbar ist. Die unregelm.aßige Zufuhr des Futtergutes
führt jedoch zu ungleichmäßig verdichteten Futterbriketts mit der Folge, daß bei
deren Lagerung ein erheblicher Verlust entsteht.
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Darüberhinaus ist zu berUeksicbtigen, daß das zu verdichtende Futtergut
in der Regel eine ungleiche Feuchtigkeit besitzt, ganz abgesehen davon, daß mit
der gleichen Vorrichtung sowohl.
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Heu und Halbheu als auch Grf utter verdichtet werden soll.
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Demnach kann das Problem der Brikettierung von Viehfutter gegenwärtig
noch nicht als gelöst betrachtet werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die lösung dieses schwierigen
Problems voranzutreiben und eine Brikettiervorrichtung zu entwickeln, die unabhängig
von der Menge des hersngeführten Futtergutes ist, bei der auch die unterschiedlichen
Feuchtigkeitsverhältnisse des Futtergutes keine nachteiligen Auswirkungen veranlassen
und bei der es vor allem möglich ist,
daß die hergestellten Briketts
formbeständig bleiben, dadurch einen geringen Abrieb besitzen und tatsächlich auf
kleinstem 3UM gelagert werden können.
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Dies erreicht die Erfindung dadurch, daß die Verdichtung des Viehfutters
durch eine in einem kegelstumpfartigen Gehäuse gelagerte passend konische Preßschnecke
und die Formgebung durch ein sich an das Gehäuse anschließendes, vornehmlich zylindrischen
Rohr mit einer Trennanordnung erblgt. Im besonderen hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn zwei T-artig aufeinanderstehende zylindrische Schneckengehäuse angeordnet
sind, an dessen eines sich das kegelstumpfartige Gehäuse mit den passenden Förderschnecken
anschließt. Von besonderer Wichtigkeit erscheint eine weitere erfindungsgemäße Maßnahme,
wonach die Schnecken einseitig fliegend gelagert sind. Nachdem an den Schnecken
erhebliche Preßkräfte wirksam werden, empfiehlt sich eine steife Ausbildung der
Schneckenwelle und eine dementspreche stabile lagerung an ihrem einen Ende.
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Es ist leicht einzusehen, daß durch die in verschiedenen Richzungen
wirkenden Förderschnecken die Möglichkeit geschaffen wird ungleichförmig herangefUhrtes
Futtergut bis zu einer Stelle zu tranaportieren wo es sich ansammeln und gleichmäßig
verdichten kann. Andieser Stelle beginnt die konische wreßschnecke mit dem entsprechend
ausgebildeten Schneckengehäuse, welche den Futtergutstrang unter einer nicht unerheblichen
Verdichtung in das anschließende zylindrische Rohr preßt.
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Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Länge dieses zylindrischen Rohres
im Verhältnis zu seinem Durchmesser eine nicht unerhebliche Rolle bei der ordnungsgemäßen
Brikettierung von Viehfutter spielt. Ist das zylindrische Rohr zu lang, dann baut
sich ein so großer Staudruck auf, daß die Kraft der Förderschnecken nicht ausreicht,
das verdichtete Futtergut hindurchzudrücken. Bei zu geringer Rohrlänge wird ein
noch ungenfigender Staudruck aufgeb t. Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
wurde erkannt, daß das zylindrische Rohr mit Vorteil einen Durchmesser in der Größenordnung
von ca. ß5mm und eine Länge von ca. 200 mm aufweisen kennt Es ist natürlich möglich,
dieses Rohr anders zu dimensionieren oder austauschbar zu gestalten, um für die
jeweiligen Betriebsbedingungen das geeignete Rohr zu verwenden.
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E hat sich weiter im Sinne der Erfindung als vorteilhaft erwiesen,
am Übergang an der einen zur anderen zylindrischen Förderschnecke ablaufseitig an
einem im Gehäuseinnenraum angeordneten Ring die ablaufseitige Förderschnecke messerartig
scherend zu führen. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß beim Übergang von einer
Förderschnecke in die andere keine Stauungen durch klemmendes Futtergut eintreten
können. Die Futtergutteile, welche von der abscherenden Förderschnecke nicht mitgenommen
werden, gelangen bei der jeweils nächsten Umdrehung der Förderschnecke ohne weiteres
in Richtung zum Preßraum der Anordnung.
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Es hat sich weiterhin als zweckmäßig erwiesen, im Bereich des kegelstumpfartigen
Schneckengebäuses oder des sich anschließenden
Rohros eine Zuführeinrichtung
für Bindemittel, z.B. Sirupe vorzusehen. Dieses Bindemittel hat einerseits die Wirkung,
das gepreßte Viebfutter gegenseitig abzubinden und zum Stabilisierung des Briketts
beizutragen. Zum anderen trägt dieses Bindemittel, obwohl es eine gewisse Fähigkeit
besitzt, nicht unerheblich dazu bei, die Reibung des verdichteten Futtergutstranges
im zylindrischen Rohr zu mindern.
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Z diesem Zweck kann die Gehäusewandung mit radialen Bohrungen versehen
und in diesem Bereich von einer Druckkammer umgeben sein., aus der das Bindemittel
in den in Preßung befindlichen Futterstrang einspritzbar ist.
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Durch die Schneckenförderung des Futtergutes stellt sich eine Verwindung
des Futtergutes um die Schneckenwelle ein. Das Futtergut wird somit nicht einfach
gestaucht sondern darüberhinaus spiralartig zusammengepreßt. Es hat sich herausgestellt,
daß eine derartige Formgebung von Briketts einerseits erheblich stabil ist und andererseits
sich leicht in Längsrichtung auseinanderziehen läßt. -Dadurch wird später die Möglichkeit
geschaffen, die Briketts aufgelockert dem Vieh darzubieten.
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Man kann sogar lange Stränge des verdichteten Viehfutters herstellen
und diese wie Walzen lagern, ohne daß die in kleine Briketts zertrennt werden müssen.
Durch die spiralartige Verdlchtung gelingt es, die Stränge m ein Vielfaches ihrer
länge vor der Fütterung auseinander"uziehen.
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Im Rahmen einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist
vorgesehen, daß die Gehäuse auf einem Fahrgestell angeordnet sind, das mit einer
Pick-Up-Trommel., gegebenenfalls einem Höhenförderer, einer horizontalen und von
außen nach innen fördernedn Schnecke sowie mit einem umlaufenden Mitnehmer versehen
ist, der das zusammengefaßte Futtergut in das erste zylindrische Schneckengehäuse
einfahrt.
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Weiterhin empfiehlt es sich, die Trennanordnung aus einem exzentrisch
vor der Auæstoßmiindung des zylindrischen Rohres gelagerten Radkörper auszubilden,
der koaxial zur usstoßmündung einstellbare Bohrungen gleichen Durchmessers aufweist.
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In einer Variante empfiehlt es sich, die Trennanordnung aus einem
in das zylindrische Rohr durch einen passenden Schlitz einführbaren rotierenden
Trennmesser auszubilden.
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Diese und weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
Zeichnung. In ihr ist die Erfindung schematisch und bespielsweise dargestellt. Es
zeigen: Fig.1: eine schematische Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Brikettiervorrichtung
und Fig.2: einen IIängsschnitt durch die Verdichtungsanordnung der Brikettiervorrichtung.
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Beim Ausführungsbeispiel der Figur 1 sind lediglich die an der Formgebung
und PreAung der Futtermittelbriketts beteiligten
Gegenstände schematisch
dargestellt. Sie sind zweckmäßigerweise auf einem Fahrgestell angeordnet, das von
einer Zugmaschine gezogen wird, damit das Futtermittel in einem Zuge aufgeladen,
verdichtet und brikettiert werden kann. Dies beschränkt die Erfindung jedoch nicht
auf die Brikettierung während der Ladung. Man kann die selben oder gleichen Mittel.
auch auf stationären Anlagen anordnen.
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Pn Ladegut wird bein Ausführungsbeispiel der Figur 1 mit einer Pick-Up-Walze
1 aufgenommen und gegebenenfalls über einen Höhenförderer 2 einer Schnecke 3 zugeführt.
Diese Schnecke 3 besitzt von der Mitte nach augen in entgegengesetzter Richtung
steigende Schneckengänge, welche die Aufgabe haben, das übergebene Futtergut von
außen nach innen zus enzufihren. An diese Schnecke 3 scbließt sich ein Mitnehmer
4 an, der beispielsweise aus einer mit Mitnehmerleisten bestehenden Trommel oder
aus einem umlaufenden Band besteht, an dem die Mitnehmerleisten angeordnet sind.
Diese übergeben das zu einem Strang zusammengefaßte Futtergut in den Bereich eines
zylindrischen Schneckengehäuses 5, das eine entsprechende Öffnung aufweist.
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Die darin gelagerte Förderschnecke 6 ist auf einer Schneckenwelle
7 befestigt, welche (vgl. Fig.2) im lager 8 einseitig gelagert ist. Von diesem Schneckengehäuse
5 gelangt das Futtcrgut mit Hilfe der Förderschnecke 6 in ein sich senkrecht daren
anschließendes weiteres zylindrisches Schneckengehäuse 9 mit einer entsprechenden
FörderscHnecke 10, deren Schneckenwelle ebenfalls in einem Lager 11 fliegend gelagert
ist.
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An der zum Lager 11 entgegengesetzten Seite geht das zylindrische
Schneckengehäuse 9 in ein kegelstumpfartiges Gehäuse 12 über.
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Die Förderschnecke 10 ist diesem Gehäuse 12 durch konische Ausbildung
angepaet und wird in diesem Bereich als Preßschnecke 1@ bezeichnet. Am Ende des
kegelstumpfartigen Gehäuses 12 sehlleet sich ein zylindrisches Robr 14 an, in dessen
Innanraum dns herangeführte Futtergut geschoben und dort verdichtet wird.
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Wie die Figur 2 zeigt, kann im Bereiche des kegelstumpfartigen Gehäuses
12 eine Zuführeinrichtung für Bindemittel vorgesehen sein.
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Es ist eine Druckkampier 20 schomatisch angedeutet, in die des Bindemittel,
beispielsweise Sirup, eingeführt wird. Durch in der Wandung des Gehäuses befindliche
Bohrungen wird das Bindemittel gleichmäßig in das in Verdichtung befindliche Futtermittel
eingespritzt. Auf diese Weise wird einerseits die Wandreibung vermindert und andererseits
eine Abbindung der einzelnen Fasern des Futtermittels im gepreßten Zustand herbeigeführt.
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rm Übergang von einem zum anderen zylindri~sehen Gehäuse 5,9 ist ablaufseitig
ein RSng 21 vorgesehen, an dem die Förderschnecke 10 messerartig, scherend entlanggeführt
wird. nies hat den Vorteil, daß das aus dem Schneckengebäuse 5 in das Schneckengehäuse
9 gelangende Futtergut zerschnitten wird, wenn es m die Ecke herumgeführt wird.
Würde der Ring 21 nicht vorgesehen sein, könnte sich an dieser Stelle ein sich schädlich
auswirkender Strang des Futtergutes bilden, der eine gleichmäßige Verdichtung stören
würde.
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Die Zertrennung des im Strang gepreßten Futtergutes in einzelne Briketts
kann auf verschiedene Weise erfolgen. Beim Ausführungsbeispiel der Fig.1 ist ein
rotierendes Trennmesser 15 dargestellt, das vor das zylindrische Rohr 14 oder in
einen entsprechendes Schlitz dieses Rohres einschwenkbar ist und dadurch das Brikett
16 vom Futtergutstrang abtrennt.
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Beim Ausführungsbeispiel der Figur 2 ist ein Badkörper 17 exzentrisch
zum zylindrischen Rohr 14 gelagert. Dieser Radkörper 17 besitzt Bohrungen 19, die
jeweils vor die Ausstoßmündung des zylindrischen Rohres 14 geschwenkt werden können.
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Sobald diese Bohrung 19 mit Futtergut gefüllt ist, was beispislsweise
durch einen Anschlag gestauert werden kann, wird der Radkörper 17 um seine Achse
verschwenkt, was zur Abscherung des Futtergutstranges zwischen dem Radkörper 17
und der Stirnseite des zylindrischen Rohres 14 führt.
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En ist selbstverständlich, daß auch zahlreiche andere Maßnahmen zur
Abtrennung der Briketts vom gepreßten Futtergutstrang durchgeführt werden können.
Es ist, wie bereits erwähnt, sogar möglich, sehr lange Futtergutstränge herzustellen,
zumal diese sich leichter lagern lassen Es hat sich nmlich gezeigt, daß diese langen
Stränge durch axiales Auseinanderzieben leicht gelockert werden können.
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Patentansprüche: