-
Die Erfindung betrifft ein Dichtungsband
zur Abdichtung von Fugen in der Bauindustrie mit einem Kern aus
weichem Schaumstoff, der eine erste und eine zweite Außenfläche aufweist,
wobei auf mindestens einer der Außenflächen als Überdehnungsschutz eine Zugverstärkungsschicht
aufgebracht ist.
-
Derartige Dichtungsbänder werden
seit Jahren in der Bauindustrie zur Abdichtung von Fugen verwendet.
Vor allem bei der Herstellung von Sandwichelementen, großvolumigen
Bauteilen mit zwei Metallhäuten,
zwischen die Polyurethanschaum eingespritzt wird, der die beiden
Metallhäute
miteinander verklebt, werden Dichtungsbänder schon beim Ausschäumen verwendet,
um als seitliche Abdichtung den Schaumaustritt zu verhindern. Das
Dichtungsband bleibt im Anschluß an
die Fertigung normalerweise dauerhaft mit dem Sandwichelement verbunden
und wird beim Zusammenfügen
zweier Sandwichelemente unter Kompression gesetzt, wodurch sich
der Schaum optimal an die Fugenflanke anschmiegt und die Fuge perfekt
verfüllt
wird. Längenänderungen
der Dehnungsfuge werden durch das Dichtungsband aufgenommen, so
daß keine
Risse oder Haftversagen auftreten, die eine Funktionalität der Fuge
in Frage stellen würden.
Derartige Dichtungsbänder
bestehen beispielsweise aus Polyurethanschaum, der durch Tränkung mit
einer wässrigen Acrylatdispersion
imprägniert
ist. Eine Zugverstärkungsschicht
kann zusätzlich
als Überdehnungsschutz
dienen.
-
Bei der Anbringung der auf großen Coils (Rollen)
aufgewickelten Dichtungsbänder
an Fugen mit schwierigen Geometrien ist es oftmals erforderlich,
zusätzlich
zur exakten Führung
und Positionierung des Dichtungsbandes mittels der sogenannten Klotzkette,
Klebebänder
als Führungshilfe
zu verwenden, um eine feste Haftung des Dichtungsbandes an mindestens
einer der Metallhäute
zu erzeugen, bevor die Ausschäumung
des Sandwichelements stattfindet. Dadurch soll vermieden werden, daß aufgrund
von unzulänglichem
Abdichten Schaum austritt, der ein ordnungsgemäßes Fügen der Elemente auf der Baustelle
verhindert.
-
Diese Klebebänder werden bislang in einer separaten
Vorrichtung an die Zugverstärkungs schicht
des Dichtungsbandes und an eine Metallhaut des Sandwichelements
im Fugenbereich geklebt. Hierdurch entsteht zusätzlicher Aufwand, der den Ausschäumungsprozess
des Sandwichelements verkompliziert und Mehrkosten verursacht.
-
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Dichtungsband zu schaffen, das auch bei Sandwichelementfugen
mit komplizierter Geometrie ohne weitere Bearbeitung eine sichere
Abdichtung während
des Ausschäumvorgangs
gewährleistet,
das einfach und kostengünstig
herstellbar ist und sich zudem problemlos auf Rollen auf- und abwickeln läßt.
-
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
-
Dadurch, daß auf der Zugverstärkungsschicht
ein doppelseitig haftendes Klebeband angeordnet ist, das auf der
zur ersten Außenfläche des Schaumstoffkerns
hingewandten Seite stark haftend und auf der anderen Seite schwächer haftend
ausgestaltet ist, wobei die schwächer
haftende Seite des Klebebands derart ausgestaltet ist, daß sie auf
Blech haftet, jedoch nicht auf Schaumstoff, kann das Dichtungsband
ohne Verwendung einer weiteren Vorrichtung direkt auf der Metallhaut
des Sandwichelements befestigt werden, wobei das Klebeband an der
Zugverstärkungsschicht
sehr fest und an der Metallhaut nur relativ leicht haftet.
-
Der Schaumstoffkern besteht bevorzugt
aus Polyurethan, wodurch aufgrund der elastischen Eigenschaften
des Weichschaums und des daraus resultierenden Rückstellvermögens eine besonders sichere
Abdichtung der Fuge gewährleistet
wird.
-
Vorzugsweise ist der Schaumstoffkern
imprägniert,
wobei das Imprägnat
eine die verzögerte Rückstellung
des Schaumstoffs hervorrufende Eigenschaft aufweist, so daß das Dichtungsband
auch bei hohem Kompressionsgrad eingesetzt werden kann.
-
Als Imprägnat wird bevorzugt eine wässrige Acrylatdispersion
verwendet, die das Raumgewicht des Dichtungsbandes etwa um das Dreifache
erhöht und
somit eine hervorragende Schallabsorption liefert.
-
Vorzugsweise bedeckt das Klebeband
die Zugverstärkungsschicht
nur teilweise, wodurch eine flexible Anpassung an die Geometrie
der abzudichtenden Sandwichelementfuge gewährleistet wird.
-
Besonders gut eignet sich ein Klebeband, das
durch beidseitige, unterschiedlich ausgestaltete Acrylatdispersionen
inhärent
klebrig ausgebildet ist, wobei die haftende Wirkung erhöht wird,
wenn eine Acrylatdispersion einen geeigneten Anteil an einem Tackyfierharz
aufweist.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und
Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Hierin zeigt:
-
1 eine
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Dichtungsbandes;
-
2 eine
Anlage zur Herstellung von Sandwichelementen; und
-
3 eine
bevorzugte Ausführungsform
eines Sandwichelements mit einem erfindungsgemäßen Dichtungsband.
-
In 1 ist
eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Dichtungsbandes 1 dargestellt.
Das Dichtungsband 1 ist ein länglicher Körper, der in Endlosproduktion
hergestellt wird und üblicherweise
auf Coils (Rollen) in Lauflängen
von 20 m bis 1000 m aufgewickelt wird. Das Dichtungsband 1 weist
einen Schaumstoffkern 3 auf, der aus einem elastischen
Schaumstoff mit hohem Rückstellvermögen besteht.
Vorzugsweise wird hierfür
ein elastischer, offenzelliger Polyurethan-Weichschaum verwendet.
Die Dicke eines solchen Schaumstoffkerns 3 beträgt zwischen
3 mm und 15 mm, seine Breite zwischen 5 mm und 150 mm.
-
Der Schaumstoffkern 3 ist
vorzugsweise mit einem Imprägnat
getränkt,
das eine die verzögerte Rückstellung
des Schaumstoffs hervorrufende Eigenschaft aufweist. Bevorzugt wird
ein Imprägnat
auf Basis einer wässrigen
Acrylatlösung
verwendet, durch die das Dichtungsband 1 auch ein etwa
dreimal höheres
Raumgewicht erhält,
so daß der
getränkte Schaumstoffkern 3 Schall
hervorragend absorbiert und somit im späteren Einsatz einen effektiven Schallschutz
bewirkt.
-
Der Schaumstoffkern 3 weist
eine erste Außenfläche 5 auf,
die beim Einbau dem Sandwichelement zugewandt sein soll, sowie eine
zweite Außenfläche 7,
die der ersten Außen fäche 5 gegenüberliegt.
Zumindest auf der ersten Außenfläche 5 ist
eine Zugverstärkungsschicht 4 aufgebracht,
die als Überdehnungsschutz
dient. Die Zugverstärkungsschicht 4 besteht
aus einer verstärkenden
Schicht aus plastischem Material, beispielsweise aus einem Acrylatüberzug,
oder aus einem Gittergelege, das bevorzugt aus Glasfasern gebildet
ist. Es ist auch möglich,
beide Arten zu kombinieren.
-
Die Zugverstärkungsschicht 4 muß derart gestaltet
sein, daß sie
mit dem in Sandwichelementen enthaltenen Polyurethanschaum eine
ausreichend haftende Verbindung herstellt. Zudem muß sie derart
dicht sein, daß beim
Ausschäumen
des Sandwichelements mit Polyurethanschaum dieser nicht in den Schaumstoffkern 3 eindringt
bzw. durchschäumt. Der
ausgehärtete
Schaum würde
ansonsten ein exaktes Aneinanderfügen von zwei Sandwichelementen
im späteren
Einsatz verhindern. Eine Temperaturstabilität von kurzzeitig bis zu 90°C wird aus
Fertigungsgründen
ebenfalls benötigt.
Insgesamt sollte das Dichtungsband 1 einen Fugendurchlaßkoeffizienten
von unter 0,1 m3/hm aufweisen.
-
Auf der Zugverstärkungsschicht 4 ist
ein doppelseitiges Klebeband 9 aufgebracht, das fest an
der Zugverstärkungsschicht 4 haftet.
Dieses Klebeband 9 besteht üblicherweise aus einer Folienträgerschicht und
weist auf beiden Seiten jeweils ein unterschiedlich starkes Klebemittel
auf, wobei die stärker
klebende Schicht auf der zur Zugverstärkungsschicht 4 hin gewandten
Fläche
angeordnet ist, um die sichere Verbindung zu gewährleisten. Auf der anderen
Seite ist das Klebeband 9 weniger stark haftend ausgebildet,
so daß zwar
eine ausreichende Haftung auf Metall erfolgt, jedoch keine Haftung
auf Schaumstoffen.
-
Als Klebemittel werden vorzugsweise Acrylatdispersionen
verwendet, die inhärent
klebrig ausgebildet sind. Je nach Wahl der Dispersion kann die Stärke der
Haftung variiert werden, insbesondere sind Dispersionen aus n-Butyl-Acrylat,
t-Butyl-Acrylat, Ethylhexylacrylat oder Cyclohexylacrylat für unterschiedliche
Haftstärken
geeignet. Zusätzlich können sog.
Tackyfierharze in den Dispersionen enthalten sein, die deren Klebstärke erhöhen. Hierfür eignen
sich beispielsweise Kolophoniumharze oder Kohlenwasserstoffharze.
Ein bevorzugtes Mischungsverhältnis
für die
stark klebende Seite liegt bei ca. 70% Acrylat- und 30% Harzanteil.
Je nach gewünschter
Haftstärke
können
diese Prozentanteile beliebig geändert
werden.
-
Das Klebeband 9 überdeckt
meist nur einen Teil, in der Regel nicht mehr als 75% (obwohl auch dies
möglich
ist), bevorzugt etwa ein am Randbereich gelegenes Drittel, der Zugver stärkungsschicht 4.
Ein Abdeckpapier für
das Klebeband ist nicht nötig,
wodurch unnötige
Vorarbeiten bei der Herstellung von Sandwichelementen vermieden
werden können.
-
2 zeigt
eine Anlage zur Herstellung von Sandwichelementen unter Verwendung
eines erfindungsgemäßen Dichtungsbandes.
Zunächst
werden die beiden auf Coils aufgewickelten Metallhäute 11, 13 (aus
Stahl- oder Aluminiumblech) abgewickelt, oberflächenbearbeitet 15 und
mit einer Randprofilierung versehen 17, bei der die Nut-
und Federgeometrien des jeweiligen Modells ausgebildet werden. Nach
einer Vorheizung 19 der Metallhäute 11, 13 erfolgt
die Ausschäumung 21 mit
Polyurethanschaum, der in einer Dosieranlage 23 gemischt
wird und über einen
Rechen auf die untere Metallhaut 11 aufgetragen wird, dort
aufschäumt
und aushärtet,
wodurch die beiden Metallhäute 11 und 13 verklebt
werden. Zur Abdichtung der Längsfugen
wird mindestens ein erfindungsgemäßes Dichtungsband 1 verwendet, das
den Schaumaustritt verhindert. Das Dichtungsband 1 wird über jeweils
der Form der Randprofilierung der Metallhäute 11, 13 und
der Fugengeometrie angepaßte
Klötze
geführt
und an den gewünschten Stellen
positioniert. Die Klötze
sind Einzelglieder einer Kette, der sog. Klotzkette 25.
Zur besseren Führung
bei komplizierten Fugengeometrien wird das erfindungsgemäße Dichtungsband 1,
das auf einer Rolle (nicht gezeigt) aufgewickelt ist, zusätzlich mittels
des Klebebandes 9 an einer Metallhaut 11, 13 befestigt,
um eine sichere Haftung zu gewährleisten. Eine
Vorrichtung zum Auftragen des Klebebandes auf das Dichtungsband
ist mit dem erfindungsgemäßen Dichtungsband 1 nicht
mehr nötig.
Nach dem Verlassen der Schäumstation
kann das Sandwichelement abgekühlt
und zugeschnitten werden.
-
In 3 ist
ein Beispiel einer Verbindung von zwei bevorzugten Sandwichelementen 27 mit
einem erfindungsgemäßen Dichtungsband 1 dargestellt. Die
Sandwichelemente 27 zeigen jeweils die beiden Metallhäute 11, 13,
zwischen denen eine Schaumstoffschicht 29 eingebracht ist.
Das Dichtungsband 1 verschließt die Fuge 31 des
Sandwichelements 27, so daß bei der Ausschäumung des
Sandwichelements 27 kein Schaum austreten konnte. Zwischen der
Schaumstoffschicht 29 des Sandwichelements 27 und
der Zugverstärkungsschicht 4 besteht
eine haftende Verbindung. Zusätzlich
ist im oberen Bereich der Zugverstärkungsschicht 4 ein
Klebeband 9 angeordnet, das fest haftend mit der oberen
Metallhaut 13 verbunden ist. Dieses Klebeband 9 sorgt
für die
sichere Führung
des Dichtungsbandes 1 während
des Ausschäumvorgangs
des Sandwichelements 27. Der Zusammenbau von Sandwichelementen
erfordert ein exaktes Fügen
und Komprimieren der Dichtungsbänder.
Oft werden bis zu 4 m hohe Sandwichelemente mit ebenso langer Fuge
aufeinanderge drückt.
Die Sandwichelemente werden schließlich mittels üblicher
Befestigungsmittel wie Schrauben miteinander verbunden. Das Dichtungsband
liefert die perfekte schalldämmende,
witterungsfeste Abdichtung der Fuge. Längenänderungen der Dehnungsfuge
werden ausgeglichen, so daß keine
Risse oder eine mangelnde Haftung auftreten.
-
Das erfindungsgemäße Dichtungsband kann auch
in anderen Variationen ausgestaltet werden, insbesondere kann das
Klebeband beliebige Geometrien aufweisen, wenn es die Form der Fuge
erfordert.