DE2030581A1 - Nitrofuryl-amidin-Derivate und Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents
Nitrofuryl-amidin-Derivate und Verfahren zur Herstellung derselbenInfo
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Description
■■■'■■. *ί '■
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind neue Nitrofüryl-amidin-Derivate
der allgemeinen Formel I ·
o r\y/"
GH= CH-He t-Jf» C -Νχ
E2
in der R_, R und R Wasserstoff oder niedere Alkyl-,
Alkoxy- ode» Alky!mercaptogruppenbedeuten, wobei auch
zwei der Reste, zusammen mit den Atomen an die sie gebunden sind, einen 5-6-gliedrigen Ring bilden können der
zusätzlich noch ein oder zwei weitere Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatome enthalten kann,
Het ein Naphthyridin- oder s-Triazolo[4,3-b]pyridazin-System darstellt, welches gegebenenfalls duroh niedere
Alkyl-, Amino·?» oder Hydroxylgruppen substituiert sein kann,
ihre pharmakologisch verträglichen Salze, Verfahren zu deren Herstellung
sowie deren Verwendung zur Herstellung von Arzneimitteln mit antimikrobieller
Wirkung.
In der deutsohen Offenlegungssohrif t -Nr* 1 545 708 sind drei mit Am.ijdinresten substituierte Kitrofuran-Berivate mit antipairaaitarar und anti-
109853/1849
bakterieller Wirkung offenbart, in denen der Heterooyolus Fyridazin
oder Chinolin ist« Überraschenderweise hat sich nunmehr gezeigt, daß
ifitrofuryl-amidin-Derivate, die als Heterocyolus ©in Naphthyridin-
oder s-Triazolo[4»3-b]pyridazin-Syste]ia ©nthalten, wesentlich wirksamer
sind und insbesondere auch im Hamtrakt eine hohe antibakterielle
Wirkung aufweisen.
Die neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I können in an sich bekannter
Weise hergeäellt werden, in dem man entweder
a) Verbindungen der Formel II
LX
CH= CH-He t-I
in der X und Hetdie oben angegebene Bedeutung haben,
mit Säureamiden der Formel III
in der R^, R und R, die oben angegebene Bedeutung haben
oder einem reaktiven Derivat derselben kondensiert, oder
b) Veribindungdn der.Porael IY
CH=CH-IlSt-Ii=C-Y ι
109853/1849 •Λ
-■3-■ : : * . ■■:■
in der X und Bet die oben angegebene Bedeutung haben«
Y eine reaktive Gruppe darstellt u
eine niedere Alkylgruppe bedeutet,
mit einen Amin der Formel 7
H-HNR (ν),
in der R, und R2 die oben angegebene Bedeutung haben,
umsetzt, oder
c) Verbindungen der Formel VI
c) Verbindungen der Formel VI
CHx - Het - N = G - NCf (Tl),
in der R , R_, R, und Het die oben angegebene Bedeutung
haben ι
mit 5-!iitrofurfural-2 bzw. 5-Nitrothiophenaldehyd-2 oder einem
reaktionsfähigen Derivat davon umsetzt, oder
d) Verbindungen der Formel VII .
CH=CH-Het-N=C-NC x (VIl),
' R2
R5
in der H1, R9, R7., X und Het die oben angegebene Beaeutur.,;
haben,
109853/18A9
nitriert und gegebenenfalls anschließend die Produkte in ihre Pharmakologieoh verträglichen Salze überführt.
Sei der Umsetzung der Säureamide III mit den Aminoheterooyolen II
empfiehlt es sioh, Vasser-abspaltende Mittel, wie z.B. Phosphoroxychlorid,
zuzusetzen· Als aktive Derivate der Säureamide kommen insbesondere Thioamide, Aoetale, Iminoäther, Thioiminoäther und Nitrile
infrage. Thioamide werden in warmem Alkohol, Aoetale in inerten
Lösungsmitteln, wie z.B. Dioxan oder Dimethylformamid, umgesetzt. Imino-
und Thioiminoäther sowie Nitrile läßt man in der Schmelze oder in
heißer Lösung reagieren. Die Verbindungen II können auch in der Salzform,
vorzugsweise als Hydrochloride oder Toluolsulfonate, eingesetzt werden.
Die N-monoalkylierten Säureamide III werden mittels Phosphorpentachlorid
über die Imidchloride umgesetzt. Als reaktive Gruppe Y in Verbindungen der allgemeinen Formel IV
kommen insbesondere Alkoxy- und Alkylmeroapto-gruppen infrage, die
in polaren Lösungsmitteln, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, direkt mit Ammoniak oder entsprechend substituierten Aminen reagieren.
Die Kondensation von 5-Nitrofurfural-2 bzw. 5-Nitrothiophenaldehyd-2
mit Verbindungen der Formel VI läßt sich nur dann durchführen, wenn
die Methylgruppe am Heterocyclus in ortho- oder para-Stellung zu
mindestens einem aktivierenden Stickstoff steht. Die Reaktion erfolgt z.B. durch Kochen der Komponenten in Acetanhydrid.
Die Nitrierung der Verbindung der Formel VII kann in an sioh bekannter
Weise mit Salpetersäure in Schwefelsäure und/oder Acetanhydrid, vorzugsweise bei niedriger Temperatur, durchgeführt werden. Die Verbindungen
der allgemeinen Formel IV können in an sioh bekannter Weise duroh Umsetzung
von Verbindungen der Formel II mit entsprechenden Orthoestern oder über niedere Carbony!derivate wie z.B. die N-Acety!verbindungen
unter anschließender Reaktion mit Trialkoxoniumfluoboraten hergestellt werden.
Als reaktionsfähige Derivate der unter Verfahren c) aufgeführten Aldehyden
kommen vor allem die Diacetate infrage.
ORIGINAL INSPECTED ./·
109853/1849
Man stellt die pharmakologisch verträglichen Salze beispielsweise durch Neutralisation der freien Aminogruppe der Verbindungen
I mit nicht-toxischen anorganischen oder organischen
Säuren her. Hierzu eignen ι sich z. B. Salzsäure, Schwefelsäure/
Phosphorsäure, Bromwasserstoffsäure, Essigsäure, Milchsäure,
Zitronensäure, Äpfelsäure, Salicylsäure, Malonsäure/ Maleinsäure, Bernsteinsäure oder Alkylsulfonsäuren.■
" Die Substanzen I können in flüssiger oder fester Form oral und parenteral
appliziert werden. Als Injektionsmedium kommt vorzugsweise Wasser zur Anwendung, welches die bei Injektionslösungen üblichen Stabilisierungsmittel, Lösungsvermittler und/
oder Puffer enthält. Derartige Zusätze sind z. B. Tartrat- oder Borat-Puffer, Äthanol, Dimethylsulfoxyd, Komplexbildner
(wie Äthyl'endiamintetraessigsäure) , hochmolekulare Polymere (wie flüssiges Polyäthylenoxid) zur Viskositätsregulierung.
Feste Trägerstoffe sind z. B. Stärke, Lactose,.Mannit,
Methylcellulose, Talkum, hochdisperse Kieselsäure, höhermolekulare
Fettsäuren (wie Stearinsäure) Gelatine, Agar-Agar, Calcium phosphat,
Magnesiumstearaj:, tierische und pflanzliche Fette,
• feste hochmolekulare Polymere (wie Polyäthylenglykole). Für die orale Applikation geeignete Zubereitungen können
gewünschtenfalls Geschmacks- und Süßstoffe enthalten. Für die
äußerliche Anwendung können die erfindungsgemäßen Substanzen I
auch in Form von Pudern'und Salben verwendet werden; sie
werden dazu z. B. mit pulverförmigen, physiologisch verträglichen Verdünnungsmitteln bzw. üblichen Salbengrundlagen vermischt.
In den·folgenden Beispielen werden die neuen Substanzen und die
erfindungsgemäßen Verfahren zu deren. Herstellung näher .erläutert:
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Beispiel 1
2-r2-(5-Nitro-2-furyl)-vinylO-7-(dimethylaminomethylen-afflino)-1,8-naphthyridin
Zu 0,67 ml trockenem lifN-Dimethylformamid in 3,5 al trockenem Dioxan
gibt man bei 25-3O0C 0,8 ml Phosphoroxychlorid, läßt dann noch 1 Stunde
nachrühren, gibt anschließend 1 g 2-[2-(5-Nitro-2-furyl)-vinyl]-7-amino-1,8-naphthyridin
zu, läßt 5 Stunden bei Raumtemperatur nachrühren, gießt dann auf ca. 50 g zerkleinertes Eis, saugt das Ungelöste
nach einigem Stehen ab, wäscht mit verdünntem wässrigem Ammoniak und dann mit Wasser und kristallisiert das so erhaltene Rohprodukt
(O»93 g) aus 7 ml Dimethylformamid unter Anwendung von Aktivkohle
um, wobei 0,5 g der gewünschten Substanz vom Fp0 21O/212°C erhalten
werden.
3-f2-(5-Nitro-2-thienyl)-vinyl] -6-(dimethylamino-methylenamino)-atriazolo[4>3-b]pyridazin
W Setzt man 6-Amino-3-[2-(5-ni'tro-2-thienyl)-vinyl]-s-triazolo[4,3-b]-pyridazin
mit dem Dimethylformamid-Phosphoroxychlorid-Addukt gemäß
Beispiel 1 um, so erhält man die gewünschte Verbindung papierchromato
graphisch einheitlich in Form orangegelber Kristalle vom Fp. 233-237
3-f2-(5-Nitro-2-furyl)-vinyl^7i6i-(dimethylamino~metiiyien«-amino_):-s.
triazolo[4»3-b1p.yridazin
Variante a:
— ■■——*■" — ** —·——
Eine Suspension au3 0,5 g 6-Amino-3-[2-(5-nitro-2-furyl)-vin.7lj-
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s-triazolo[4>3-b]pyridazin und 0,5 g Dime thy If ormamid-diäthylacetal
in 3 ml Dimethylformamid wird 1 Std. auf 100 C erhitzt. Danach kühlt
man ab, saugt die gelb-bräunlichen Kristalle ab und wäscht sie mit Dimethylformamid und Methanol.
Man erhält so 0,5 g = 85 % d.Th. des Formamidinderivates vom Pp.
Man erhält so 0,5 g = 85 % d.Th. des Formamidinderivates vom Pp.
Variante b: .
Setzt man 6-Amino-3-[2-(5-nitro-2-furyl)-vinyl]-s-triazolo[4,3-b]pyridazin
mit dem Dimethylformamid-Phosphoroxychlorid-Addukt gemäß Beispiel 1
um, so erhält man ebenfalls 3-[2-(5-Mtro-2-furyl)-vinyl]-6H^Limethylamino-methylen-amin<^-8-triazolo[4,3-b]pyridazin.
3-i2-(5-Nitro-2-furyl)-vinyl3.6-f(dimethylamino-methyl)-niethylen-amino1-3-
triaaolo[4,3-b]pyridazin
Setzt ran das in Beispiel 3 beschriebene Ausgangsmaterial mit dem aus
Dimethylacetamid und Phosphoroxychlorid erhältHohen Addukt gemäß Beispiel
1 um, so erhält man 3-[2-(5-lTitro-2-furyl)-vinyl] -6-[(dimethy 1-amino-methyl)-methylen-ainino]-8-triazolo[4,3-lj]pyridazin in orangefarbenen
Kristallen, vom Fp. 278-2820C.
Beispiel 5
l-l■letl·χyl-2-{;-f2-(5-nitro-2-furyl)·-vinyl1-s-triazolof4,3-b]p.yridazinyl-6l^
imino-pyrrolidin '
2,08 ml l-Methyl-2-pyrrolidon werden in 8,6 ml abs. Dioxan. gelös.t,
mit 1,92 ml Phosphoroxychlorid tropfenweise versetzt und 1 Stunde
bei 25-3O0C nachgerührt. Danach gibt man eine Suspension von 2,7 g
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6-Amino-5-[2-(5-nitro-2-furyl)-vinyl]-s-triazolo[4,3-'b]pyriäazin
in 6,2 ral abs. Dioxan zu und rührt weitere 1,5 Stunden bei 50-35 C
nach. Dann gießt man auf Eis, neutralisiert mit verdünntem wässrigem
Ammoniak und saugt die ausgefallenen Kristalle ab. Nach dem Waschen mit Wasser und Methanol und Trocknen erhält man 2,8 g der gewünschten
Verbindung, die aus Dimethylformamid unter Köhlezusatz umkristallisiert
wird. Sie orangegelben Kristalle schmelzen bei 254-258 C.
3.f2~(5-Nitro-2-.furyl)-vinyl]-6-r(cLiäthylaniino-methyl)-methylen]-amino-B-triazolof4t3-b]pyridazin
Setzt man das in Beispiel 3 beschriebene Ausgangsmaterial mit dem aus
Ν,Ν-Diäthylacetamid und Phosphoroxychlorid erhältliohen Addukt gemäß
Beispiel 1 um, so erhält man die gewünschte Verbindung in gelblichen Kristallen, die sioh bei 124°C rot verfärben und bei 175-1780C schmelzen.
Beispiel 7 "
3,r2-(5-Nitro-2-furyl)-vinyl]-6-r(dimethylamino-methoxymethyl)·
methylen]-amino-s-triazolo[4 >3-b]pyridazin
Als Addukt verwendet man Ν,Ν-Dimethyl-methoxyaaetamid-Phosphoroxychlorid, das mit dem in Beispiel 3 beschriebenen Ausgangsmaterial
gemäß Beispiel l umgesetzt wird.
Die gelben Kristalle schmelzen bei 205-2110C.
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Claims (4)
- ~ 9-2Q30581Patentansprüche !.Heterocyclische, Amidine der allgemeinen Formel Iin der R1, R und R, Wasserstoff oder niedere Alkyl-, Alkoxy- oder Alky !mercaptogruppenbedeuten, wobei auch zwei der Reste, zusammen mit den Atomen an die sie gebunden sind, einen 5-6-gliedrigen Ring bilden können der zusätzlich noch ein oder zwei weitere Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatome enthalten kann,X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom darstellt undEet ein Naphthyridin- odor s-Triazolo[4,3-b]pyridazin-Syatem darstellt, welches gegebenenfalls durch niedere Alkyl-, Amino-, oder Hydroxylgruppen substituiert sein kann,sowie ihre pharmakologisch verträglichen Salze.
- 2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I109853/1842Q30581in der R-, R und R_ Wasserstoff oder niedere Alkyl-, 1-25 -» *Alkoxy- oder Alky !mercaptogruppenbedeuten, wobei auch zwei der Reste, zusammen mit den Atomen an die sie gebunden flind, einen 5-6-gliedrigen Ring bilden können der zuaätzlioh nooh ein oder zwei weitere Stickstoff-! Sauerstoff- oder Schwefelatome enthalten kann,X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom darstellt undHet ein Naphthyridin- oder s-Triazolo[4i3?-b]pyridazin-Syatem darstellt, welches gegebenenfalls durch niedere Alkyl-, Amino-, oder Hydroxylgruppen substituiert sein kann,sowie ihren pharmakologisoh verträglichen Salzen» dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entweder a) Verbindungen der Formel IICH=CH-Het-NH2in der X und Hetdie oben angegebene Bedeutung haben, ait Säureamiden der Formel III0.0-•in der R , R und R, die oben angegebene Bedeutung haben oder einem reaktiven Derivat derselben kondensiert, oder b) Verbindungen der Formel IVXJL CI[t--OI[-Ilot-N-<;-Y (IV),x^ 109853/1849in dar X und Het die oben angogobene Bedeutung haben, Y eine reaktive Gruppe darstellt und R. Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe bedeutet,mit einem Aain der Formel 7 . .H-Nin der E. und Rp die oben angegebene Bedeutung haben,umsetzt, oder
c) Verbindungen der l'Ormol VICH- Het -N=C- NQ (Vl),in der R , R , R, und Het die oben angegebene■Bedeutung haben,■ f -·"'mit 5-Nitrofurfural-2 bzw. 5-Nitrothiophenaldehyd-2 oder einem reaktionsfähigen Derivat davon umsetzt, oderd) Verbindungen der Formel VII ': R2in der R,, R-, H,, X und Het die oben angegebene Bedeutung haben,•Λ
1098 53/184nitriert und gegebenenfalls anschließend die Produkte in ihre Pharmakologieoh verträgliohen Salze überführt. - 3. Verwendung von Verbindungen der Formel I und ihren Salzen zur Herstellung von Arzneimitteln mit antimikrobieller Wirkung*
- 4. Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Verbindungen der Formel I oder ihren Salzen.109853/1849
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