DE2028593C - Strombegrenzungsvorrichtung - Google Patents
StrombegrenzungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich v.f eine Strombegrenzungsvorrichti.ng
mit zwii durch eine elektrische isolierung voneinander getrennte; metallischen Elektroden,
mit einer zwischen den Elektroden vorhandenen, wenigstens durch die elektrische Isolierung
hindurcngehendeen Längsbohrung und mit einem in tlieser Längsbohrung angeordneten, bei Raumtempcratur
in festem oder flüssigem Zustand befindliehen, elektrisch leitfiihigen Strombegrenzungsmaterial
aus der Gruppe von Metallen wie Natrium und Kalium und deren Legierungen, welches bei normalen
Betriebsströmen die beiden Elektroden elek-Irisch miteinander verbindet, welches jedoch beim
Auftreten eines oberhalb eines bestimmten Schwellwertes liegenden Überstromes verdampfbar ist.
Bekannte Strombegrenzungsvorrichtungen (DT-AS I 146 966, US-PS 3 389 359, 3 389 360) weisen durchwec.s
zwei in einem gewissen Abstand voneinander angeordnete metallische Elektroden auf, zwischen
welchen ein Leiter angeordnet ist, der aus einem bei Raumtemperatur in festem oder flüssigem Zustand
befindlichen elektrisch leitfälligen Strombegrenzungmaterial
besteht. Als Strombegrenzungsmaterialicn kommen dabei Metalle wie Natrium, Kalium oder
Quecksilber in Frage. Um diesen zwischen den metaltischen Elektroden vorhandenen elektrischen Leiter
ist eine elektrische Isolierung vorgesehen, welche in der Regel aus einem keramischen Material wie AIuminiumoxyd
besteht.
Wenn durch eine derartige Strombegrenzungsvorrichtung ein Kurzschlußstrom fließt, wird der durch
das Strombegrenzungsmaterial gebildete elektrische Leiter sehr stark erhitzt, so daß eine Verdampfung
desselben stattfindet. Da dabei der elektrische Widerstand des durch das Strombegrenzungsmaterial gebildeten
elektrischen Leiters um mehrere Zehnerpotenzen ansteigt, erfolgt in gewünschtem Maße eine
Strombegrenzung. Sobald dann der durch die Strombegrenzungsvorrichlung
fließende Strom erneut auf ■vinen Normalwert absinkt, verflüssigt bzw. verfestigt
sich der durch das Strombegrenzungsmaterial gebildete metallische Leiter, so daß der elektrische
Widerstand der Strombegrenzungsvorrichtung erneut relativ niedrige Werte annimmt.
Es zeigt sich jedoch, daß bei lang andauernden hohen Betriebsströmen ein ungewünschter Strombegrenzungsvorgang
stattfinden kann, weil die in dem Strombegrenzungsmaterial erzeugte Wärme durch
die aus keramischem Material wie Aluminiumoxyd bestehende elektrische Isolierung nicht schnell abgeleitet
werden kann.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Strombegrenzungsvorrichtung zu schaffen, bei
der ein Strombegrenzungsvorgang selbst bei lang
andauernden hohen Betriebsströmen mit Sicherheit vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Strombegrenzungsvorrichtung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die die Längsbohrung um-
gebende Isolierung aus Berylliumoxyd besteht.
In diesem Zusammenhang ist es von Berylliun oxyd bekannt (»Enzyklopädfe der Technischen Chemie«,
1928. Band 2, Seite 300, Verlag Urban und Schwarzenberg, Wien-Berlin), daß dasselbe im Lichtbogen
schmilzt. Während des eine Dauer von einigen Millisekunden aufweisenden Strombegrenzungsvorgangs
tritt naturgemäß in dem verdampften Strombegrenzungsvorgangs tritt naturgemäß in dem verdampften
Strombegrenzungsmaterial ein Lichtbogen
auf. Da jedoch zwischen dem heißen Plasma des Strombegrenzungsmaterials und der Oberfläche des
Berylliumoxyds eine Trennschicht gebildet wird, wird das die elektrische Isolierung bildende Berylliumoxyd
nicht in ungewünschter Weise zum Schmelzen gcbracht.
Im Gegensatz zu Aluminiumoxyd, welches Material
eine thermische Leitfähigkei! zwischen 0,002 und 0,09 cal/sec cm' C aufweist, besitzt Berylliumoxyd
eine thermische Leitfähigkeit von etwa 0,5 bis 0,7 cal/sec cm" C. Aufgrund der besonderen thermischen
Eigenschaften von Berylliumoxyd erfolgt eine sehr gute und rasche Ableitung der in dem Strombegrenzungsmaterial
erzeugten Wärme. Dadurch wird verhindert, daß bei lang andauernden hohen Betriebsströmen
ein ungewünschter Strombegrenzungsvorgang stattfindet.
Die besonderen thermischen Eigenschaften von tJerylliumoxyd erweisen sich auch beim Auftreten
eines Strombegrenzungsvorgangs als günstig, weil hcjm Abschwellen eines Kurzschlußstromcs das verdampfte
und in Form eines Plasmas vorhandene metallische Strombegrenzungsmaterial sich sehr
schnell erneut verflüssigt bzw. verfestigt, so daß der Zeitraum, während welchem der Strombegrenzungs-
r>5 Vorgang stattfindet, nicht unnötigerweise verlängert
wird.
Um zu erreichen, daß der Beginn einer Verdampfung des aus einem festen oder flüssigen Strombegrenzungsmaterial
bestehenden elektrischen Leiters ;in einer vorgegebenen Stelle reproduzierbar stattfindet,
erweist es sich als zweckmäßig, wenn die I.ängsbohrung einen Endbereich geringeren QuerSchnitts
aulweist.
Die Erfindung soll nunmehr anhand von Auslührungsbeispielen
näher erläutert und beschrieben werden, wobei auf die Zeichnung Bezug genommen ist. Es zeigt
Fig. 1 eine Längsschniltansicht einer eisten Aus-
fiihrungsform der erfindungsgemäßen Strombegrenzungsvorrichtung
und
Fi g. 2 eine Längsschnittansicht einer zweiten Ausfiihrungsform
der erfindungsgemäßen Strombegrenzungsvorrichtung.
Fig. 1 zeigt eine Strombegrenzungsvorrichtung mit einer ersten metallischen Elektrode 10 und einer
diese teilweise umgebenden zweiten metallischen Elektrode 12. Zwischen beiden besteht ein Spalt, der
mit einer elektrischen Isolierung 14 gefüllt ist, durch Welche die beiden Elektroden 10, 12 in räumlicher
Zuordnung zueinander gehalten und elektrisch isoliert sind. Zur Halterung der zweiten Elektrode 12
und der Isolierung 14 ist ein äußeres metallisches, zylindrisches Element 16 vorgesehen. Zwischen der
ersten Elektrode K) und dem äußeren zylindrischen Element 16 ist forner eine aus elektrischem Isoliermaterial
bestehende Scheibe 18 angeordnet, durch welche die Elektrode 10 von dem Heme.it 16 isoliert
wird. Die zweite Elektrode 12 ist an dem der ersten Elektrode 10 abgewandten Ende mit einer Ausnehmung
versehen, in welche eine in Form eines Behälters ausgebildete Elektrode 20 eingesetzt ist. Zwischen
der Elektrode 20 und der Elektrode 12 ist eine Überschlagschwelle 22 vorgesehen, in welcher
eine zentrale Öffnung angeordnet ist. In dem hohlen ■ Teil der Elektrode 20 ist ein Kolben 24 verschiebbar
gelagert, wodurch sich zwei getrennte Kammern ergeben.
Eine Längsbohrung 26 erstreckt sich durch die erste Elektrode 10, die Isolierung 14 und die zweite
Eiektrode 12 und führt durch eine zentrale Öffnung innerhalb der Überschlagschwelle 22 bis in die der
eisten Elektrode 10 zugekehrte Kammer der Elektrode 20. Die Längsbohrung 26 ist auf der einen
Seite im Bereich der ersten Elektrode 10 mit einem Ventil 28 versehen. Eine äußere Kammer 30 der
Elektrode 20 ist mit Druckgas gefüllt, welches als Druckausgleich dient. In einer Ringnut des Kolbens
24 ist ein Ring 32 vorgesehen, der die beiden Kammern gegeneinander abdichtet.
Durch das Ventil 28 wird in die Längsbohrung 26 ein geeignetes Slrombegrenzungsmateria! eingefüllt,
bis die Längsbohrung 26 und die damit in Verbindung stehende Kammer innerhalb der Elektrode 20
gefüllt sind. Danach wird das Ventil 28 geschlossen.
Das in der Längsbohrung 26 vorhandene Strombegrenzungsmaterial ist bei Raumtemperatur fest
oder flüssig und wird auf Grund eines Kurzsch'uß stromes verdampft, wobei hohe Dampfdrücke auftreten.
Das verdampfte Material weist einen elektrischen Widerstand auf, der wesentlich höher ist als
die Kurzschlußimpedanz des dazugehörigen Schaltkreises, so dal.' der Kurz.ichluBstrom auf einen vorgegebenen
Wert begrenzt wird. Nach Abklingen des Kurzschluüstromes kühlt sich das verdampfte Material
sehr rasch ab, so daß es sich wieder verfestigl oder verflüssigt. Dabei wird der ursprüngliche Zustand
wieder hergestellt, in welchem die beiden Elektroden 10 und 12 elektrisch gut miteinander
verbunden sind. Die Strombegrenzungsvorrichtung ä kann nun erneut einen Strombegrenzungsvorgang
durchführen. Als Strombegrenzungsmaterial werden vorzugsweise Natrium. Kalium und darauf aufbauende
Legierungen verwendet.
Beim Verdampfen des Strombegrenzungsmaterials
i" treten innerhalb der Längsbohrung 26 und der innerhalb
der Elektrode 20 "vorhandenen Kammer sehr hohe Drücke auf. Diese Drücke bewegen den Kolben
24 gemäß Fig. 1 nach rechts, wodurch das Druckgas
in der Kammer 30 zusammengedrückt wird. Demzufolge ergibt sich eine Verringerung des Druckes,
so daß die Strombcgrenzun^svorrichtung vor Schäden geschützt ist.
Beim Verdampfen du.. Stromhegrenzungsmateriais
wird das darum angeordnete Material sehr hohen
Temperaturen ausgesetzt. Demzufolge muß die elektrische Isolierung 14, in welcher die f.ängsbohrung 26
angeordnet ist, aus einem geeigneten Material bestehen, das wenigstens 1000 K aushält. Ein hierzu
geeignetes Isoliermaterial ist "?r\Iliumoxyd.
Bekannte Strombegrenzu -Miuüjr;-.ilicn wie Natrium.
Kalium und ihre Legierungen haben eine thermische Leitfähigkeit / in der Größenordnung von
0,1 Cal/sec cm° C. Dagegen weist Berylliumoxyd eine
thermische Leitfähigkeit λ von ungefähr 0,5 CaI see
cm ' C auf, weshalb es besonders als Isoliermaterial
für den vorliegenden Fall geeignet ist.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Strombegrenzungsvorrichtting ist die erste Elektrode
10 mit der elektrischen Isolierung 14 mit dei
Elektrode 20 verbunden, so daß die zweite Elektrode der Fig. 1 hierbei entfällt. Das Strombegrenzung--material
dient zur elektrischen Verbindung der Elektroden 10 und 20. Hierbei weist ein Endbereich 26'
der Längsbohrung 26 im Bereich der ersten Elek
trode 10 einen kleineren Querschnitt auf als der übrige Teil der Längsbohrung 26.
Bei dieser Anordnung erkennt man, dali beim
Auftreten eines Überstromes das Strombegrenzungsmaterial im verjüngten Endbereich 26' der Längs
bohrung 26 zuerst verdampft wird, worauf die Ver dampfung in Richtung des verbleibenden Teiles fortschreitet,
was durch die Richtung eines Pfeiles 36 dargestellt ir.t. Es hat sich herausgestellt, daß das
Vorsehen eines verjüngten Endbereiches 26' im Dereich der ersten Elektrode 10 sehr gut zur Ableitung
und Absorbierung von Wärme von normalen Strömen geeignet ist.
Innerhalb der Elektrode 20 arbeitet der Kolben 24 in Verladung mit dem zusammendrückbaren Druckgas
in der Kammer 30, wodurch der in der .Strombegrenzungsvorrichtung
auftretende Druck vermindert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Strombegrenzungsvorrichtung mit zwei durch eine elektrische Isolierung voneinander getrennten
metallischen Elektroden, mit einer zwischen den Elektroden vorhandenen, wenigstens durch
die elektrische Isolierung hindurchgehenden Längsbohrung und mit einem in dieser Längsbohrung
angeordneten, bei Raumtemperatur in festem oder flüssigem Zustand befindlichen, elek-Irisch
leitfähigen Strombegrenzungsmaterial aus der Gruppe von Metallen wie Natrium und Kalium
und deren Legierungen, welches bei normalen Betriebsströmen die . den Elektroden elektrisch
miteinander verbindet, welches jedoch beim Auftreten ein>^ oberhalb eines bestimmten Schwellwertes
liegenden Überstromes verdampfbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Längsbohrung (26) umgebende Isolierung (14) aus Berylliumoxyd besteht.
2. Strombegrenzungsvorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsbohrung
(26) einen Endbereich (26') geringeren Querschnitts aufweist.
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