DE19903939A1 - Selbsterholende Strombegrenzungseinrichtung mit Flüssigmetall - Google Patents
Selbsterholende Strombegrenzungseinrichtung mit FlüssigmetallInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine selbsterholende Strombegrenzungseinrichtung mit Flüssigmetall. Sie enthält Elektroden (1) und mehrere mit Flüssigmetall (7) teilweise aufgefüllte, hintereinander liegende Verdichterräume (4), die durch druckfeste Isolierkörper (5; 11) und durch diese gehaltene isolierende Zwischenwände (12) mit Verbindungskanälen (8) gebildet werden. Die Zwischenwände (12) bestehen aus einem Material, das unter der im Kurzschlußfall entstehenden Hitzeeinwirkung eine gasförmige Substanz in die Verbindungskanäle (8) ausscheidet.
Description
Die Erfindung betrifft eine selbsterholende Strombegrenzungseinrichtung mit
Flüssigmetall nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der Druckschrift SU 922 911 A ist eine Strombegrenzungseinrichtung be
kannt, die Elektroden aus Festmetall enthält, die durch als druckfestes Isolier
gehäuse ausgebildete erste Isolierkörper getrennt sind. Innerhalb des Isolier
gehäuses sind durch isolierende Zwischenwände und dazwischen angeord
nete zweite Isolierkörper, die als ringförmige Dichtscheiben ausgeführt sind,
mit Flüssigmetall teilweise aufgefüllte, hintereinander liegende Verdichter
räume ausgebildet, die untereinander über mit Flüssigmetall ausgefüllte,
außermittig angeordnete Verbindungskanäle der Zwischenwände verbunden
sind. Damit besteht im Normalbetrieb über das Flüssigmetall eine durchge
hende innere leitende Verbindung zwischen den Elektroden. Im Strombegren
zungsfall wird infolge der hohen Stromdichte das Flüssigmetall aus den Ver
bindungskanälen verdrängt. Damit ist die elektrische Verbindung der Elektro
den über das Flüssigmetall unterbrochen, was zur Begrenzung des Kurz
schlußstromes führt. Nach Abschaltung oder Beseitigung des Kurzschlusses
füllen sich die Verbindungskanäle wieder mit Flüssigmetall, worauf die Strom
begrenzungseinrichtung erneut betriebsbereit ist. In der Druckschrift DE 40 12 385 A1
wird eine Strombegrenzungseinrichtung mit nur einem Verdichterraum
beschrieben und als Medium über dem Flüssigkeitsspiegel Vakuum, Schutz
gas oder eine isolierende Flüssigkeit erwähnt. Es ist nach Druckschrift DE 26 52 506 A1
bekannt, bei Kontakteinrichtungen Gallium-Legierungen, insbeson
dere GalnSn-Legierungen zu verwenden.
Bei Strombegrenzungseinrichtungen mit mehreren Verdichterräumen wird in
folge der hintereinander liegenden Verbindungskanäle beim Auftreten eines
Kurzschlusses durch die Anzahl der strombegrenzenden Teillichtbögen ein
entsprechend hoher Spannungsabfall aufgebaut, der schließlich zur Unterbre
chung des Kurzschlußstromes führt. Die bekannten Strombegrenzungsein
richtungen weisen allerdings einen zu hohen Strombegrenzungsfaktor, das
heißt ein zu hohes Verhältnis zwischen Durchlaßstrom und zu begrenzendem
Kurzschlußstrom, auf.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Strombegrenzungsver
halten einer Strombegrenzungseinrichtung, insbesondere hinsichtlich ihres
Strombegrenzungsfaktors und ihrer Ansprechzeit, zu verbessern.
Ausgehend von einer Strombegrenzungseinrichtung der eingangs genannten
Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des unabhängigen Anspruches gelöst, während den abhängigen Ansprüchen
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zu entnehmen sind.
Durch die vorgeschlagenen Mittel werden gegenüber den bekannten Strom
begrenzungseinrichtungen allein unter der Einwirkung eines Kurzschlußstro
mes die Lichtbogenzündung und damit der Beginn der Strombegrenzung so
wohl zeitlich als auch in Abhängigkeit von der Höhe des Kurzschlußstromes
vorverlegt.
Durch einen äußeren Kurzschlußstrom wird der Bereich jedes Verbindungska
nals durch die Stromengestelle sehr stark erwärmt. Unter der Hitzeeinwirkung
kommt es zu einem schnellen Ausscheiden einer gasförmigen Substanz aus
dem dem Verbindungskanal nahen Bereich des Materials in den Verbindungs
kanal. Dabei bilden sich im Verbindungskanal Gasblasen, welche zur Ein
engung des leitfähigen Querschnitts führen. Dieser Prozeß entwickelt sich la
winenartig, da der verengte Querschnitt zu einer noch stärkeren Erwärmung
führt, bis schließlich das Flüssigmetall selbst verdampft und ein elektrischer
Lichtbogen gezündet wird.
Die Zwischenwände können im Ganzen aus dem die gasförmige Substanz
ausscheidenden Material bestehen. Es kann allerdings auch zweckmäßig
sein, lediglich den Bereich der Verbindungskanäle in diesem Material auszu
führen, insbesondere durch eingelassene Buchsen aus diesem Material.
Das Material kann ein sublimierendes Material sein, das heißt, unter Hitzeein
wirkung geht ein Teil des festen Materials direkt in den gasförmigen Zustand
über. Als Material kann ein geeigneter Kunststoff, beispielsweise Teflon oder
ein hinsichtlich seiner anderen Eigenschaften temperaturfester Duroplast, oder
Hartgewebe verwendet werden.
Mit Vorteil ist als Flüssigmetall eine Gallium-Legierung zu verwenden. Insbe
sondere GalnSn-Legierungen sind einfach zu handhaben durch ihre physiolo
gische Unbedenklichkeit. Eine Legierung aus 660 Gewichtsanteilen Gallium,
205 Gewichtsanteilen Indium und 135 Gewichtsanteilen Zinn ist bei
Normaldruck von 10°C bis 2000°C flüssig und besitzt eine ausreichende elek
trische Leitfähigkeit.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgen
den Ausführungsbeispiel. In der zugehörigen einzigen Fig. 1 ist im Längs
schnitt eine erfindungsgemäße Strombegrenzungseinrichtung gezeigt.
Die Strombegrenzungseinrichtung 10 enthält zu beiden Seiten je eine Elek
trode 1 aus Festmetall, vorzugsweise Kupfer, die rotationssymmetrisch aus
gebildet ist und in einen äußeren Anschlußleiter 2 übergeht. Zwischen den
Elektroden 1 befinden sich mehrere Verdichterräume 4, die durch eine ent
sprechende Anzahl von ringförmigen Dichtscheiben 11 sowie von isolierenden
Zwischenwänden 12 gebildet werden. Durch ein Formgehäuse 5 werden die
Elektroden 1, die Dichtscheiben 11 und die Zwischenwände 12 gehalten, wo
bei bekannte Mittel zum Abdichten der Verdichterräume 4 und zum kraft
schlüssigen Verbinden der im Formgehäuse 5 gelagerten Elemente 1, 11 und
12 vorgesehen, jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt
sind. Die Mittel zum Abdichten können beispielsweise Dichtringe zwischen den
Dichtscheiben 11 und den Zwischenwänden 12 bzw. Elektroden 1 sein. Die
Mittel zum kraftschlüssigen Verbinden sind beispielsweise durchgehende
Spannschrauben entlang der beiden Linien 3. Die beiden äußeren Verdichter
räume 4 werden seitlich jeweils durch eine der Elektroden 1 sowie durch eine
Zwischenwand 12 begrenzt. Die inneren Verdichterräume 4 werden seitlich
jeweils durch zwei Zwischenwände 12 begrenzt. Das im allgemeinen mehrtei
lige Formgehäuse 5 und die Dichtscheiben 11 sind druckfeste erste bzw.
zweite Isolierkörper. Alle Verdichterräume 4 sind teilweise mit einem Flüssig
metall 7 ausgefüllt, beispielsweise einer GalnSn-Legierung. Die Zwischen
wände 12 sind unterhalb des Flüssigkeitsspiegels 9 mit Verbindungskanälen 8
versehen. Die Verbindungskanäle 8 sind ebenfalls mit Flüssigmetall 7 gefüllt,
so daß zwischen den Elektroden 1 eine durchgehende elektrisch leitende Ver
bindung besteht. Die Verbindungskanäle 8 benachbarter Zwischenwände 12
können vorteilhaft jeweils um einen bestimmten Winkelbetrag versetzt sein,
um im Strombegrenzungsfall einen durchgehenden Lichtbogen zu verhindern.
Die Zwischenwände 12 bestehen aus einem formbeständigen Material, bei
spielsweise aus Teflon. Im Kurzschlußfall sublimiert durch die entstehende
Wärme ein Teil des Materials in die Verbindungskanäle 8, wodurch in sehr
kurzer Zeit eine zunehmende Verengung des Strompfades und damit weitere
Erhitzung und Gasausscheidung stattfindet, was schließlich zum raschen
Zünden eines strombegrenzenden Lichtbogens führt.
Claims (8)
1. Selbsterholende Strombegrenzungseinrichtung mit Flüssigmetall, enthal
tend Elektroden (1) aus Festmetall zum Anschließen an einen zu schüt
zenden Stromkreis und mehrere mit Flüssigmetall (7) teilweise aufgefüllte,
zwischen den Elektroden (1) hintereinander liegende Verdichterräume (4),
die durch druckfeste Isolierkörper (5; 11) und durch diese gehaltene isolie
rende Zwischenwände (12) mit Verbindungskanälen (8) gebildet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwände (12) zumindest im Be
reich der Verbindungskanäle (8) aus einem Material bestehen, das unter
Hitzeeinwirkung eine gasförmige Substanz ausscheidet.
2. Strombegrenzungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Zwischenwände (12) im Bereich der Verbindungskanäle (8)
Buchsen aus dem eine gasförmige Substanz ausscheidenden Material
aufweisen.
3. Strombegrenzungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Material ein sublimierendes Material ist.
4. Strombegrenzungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material ein temperaturfester Kunst
stoff ist.
5. Strombegrenzungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß das Material Teflon ist.
6. Strombegrenzungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß das Material ein temperaturfester Duroplast ist.
7. Strombegrenzungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material Hartgewebe ist.
8. Strombegrenzungseinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigmetall (7) eine GalnSn-
Legierung ist.
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