DE2026758C3 - Wendevorrichtung für Stabmaterial an einer horizontalen Richtpresse - Google Patents
Wendevorrichtung für Stabmaterial an einer horizontalen RichtpresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wendevorrichtung für Stabmaterial an einer horizontalen Richtpresse mit
einem Rollgang zum Zuführen und zur Auflage des Stabmatcrials beim Richtvorgang und mit im Abstand
Eum Richtstempel angeordneten Gegenlagern, bei der für das Wenden mindestens ein zwischen den Transportrollen
angeordneter heb- und senkbarer Träger mit daran angeordneten Tragarmen, an deren Enden
Kettenräder und eine diese umlaufende, antreibbare Kette vorgesehen sind.
Wendevorrichtungen an Richtpressen haben den Zweck, die Stäbe um ihre Längsachse in eine solche
Lage zu drehen, daß sie mit ihrer Krümmung in einer für das Richten erforderlichen Stellung vor den Gegenlagern
der Richtpresse liegen.
Bei einer bekannten Wendevorrichtung besitzt der Träger zwei V-förmig nach oben ragende Tragarme, an
deren Enden Rollen angeordnet sind, zwischen denen eine Kette frei durchhängt (DT-AS 10 03 08Ί). Diese
Wendevorrichtung ist deswegen nur beschränkt einsatzfähig, weil mit ihr nur solche Stäbe gewendet
werden können, die in allen Lagen eine verhältnismäßig
gute Stabilität besitzen. Das trifft beispielsweise nicht zu für Flachsläbe, die mit der bekannten Wendevorrichtung
nicht in eine Lage gebracht werden können, bei der sie auf einer ihrer Schmalseiten aufliegen Die frei
durchhängende Kette bildet nämlich eine bewegliche Auflage, deren Bewegungen durch Trägheitswirkungen
der Kette selbst und des Stabes nicht kontrollierbar sind.
Im übrigen sind Wendevorrichtungen bekannt, die die Stäbe jeweils zangenartig erfassen und umlegen (DT-PS
131 642V Eine solche Wendevorrichtung besitzt einen
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unterhalb des Rollganges horizontal verschieblichen Wagen, an dem eine Wippe mit einem Kantkopf
gehalten ist. zwischen dem und dem verschieblichen Kontkopf eines Kantstempels der Stab erfaßt und
gewendet wird. Die Wippe dient lediglich als Widerlager für den Stab, der an seiner Unterseite oder an einer
Kante von dem beweglichen Kantkopf erfaßt, angehoben und gekippt wird.
Die bekannten Wendevomchtungen sind entweder
nur für Rund- oder Vielkantmaterial oder nur für Flachmaterial verwendbar und legen das zu richtende
Gut nach dem Wenden nicht direkt vor dem Gegenlager der Richtpresse ab. so daß der Richtstempel
das Gut vor dem eigentlichen Richtvorgang quer über den Rollgang bis zum Gegenlager schieben muß. Beim
Verschieben stellt sich häufig eine unerwünschte Drehung ein, so daß das Gut beim Pressen nicht mehr
die vorher eingestellte Lage hat.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wendevorrichtung für Stabmaterial zu schaffen, mit der man Stäbe
verschiedener Querschnitte um ihre Längsachse wenden und in der gewünschten Stellung direkt vor dem
Gegenlager der Presse ablegen kann. Die Vorrichtung soll konstruktiv möglichst einfach und robust ausführbar
und fernbedienbar sein. Außerdem soil sie für langes Stabmaterial ohne wesentliche bauliche Änderungen
auch auf dem Rollgang im Abstand vor und/oder hinter der Presse einsetzbar sein.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Tragarme als ein gestreckter Schwenkarm ausgebildet sind, der an
dem Träger um eine zur Stabachse parallele Achse schwenkbar ist. und der Träger oder die Gegenlager
gegeneinander bewegbar sind.
Dadurch wird erreicht, daß das Stabmaterial beim Wenden stets an einer definierten und festen Auflage
an- b.'w. aufliegt. Deshalb können auch Stäbe mit beliebigen Querschnitten gewendet werden, ohne daß
die Gefahr von unkontrollierbaren Bewegungen, die durch Trägheitswirkungen hervorgerufen werden, besteht.
Gegebenenfalls kann der Schwenkarm mit einem Gegenlager der Presse zusammenwirken, wenn es sich
darum handelt, Stäbe in eine wenig stabile Lage zu wenden.
Zum Wenden des Stabmaterials wird der Schwenkarm zunächst aus seiner unterhalb der Aufnahmeebene
des Rollgangs gelegenen Ruhelage etwa parallel nach oben bewegt, bis seine Oberseite in Eingriff mit dem
Richtgut gelangt. Bereits beim Anheben bildet die Oberseite des Schwenkarms einen spitzen Winkel mit
der Arbeitsebene des Gegcnlagers. Wenn der Schwenkarm das Stabmaterial berührt hat, wird er noch ein
weiteres Stück nach oben bewegt. Anschließend wird der Kettenantrieb betätigt, so daß das Stabmatenal i;i
die gewünschte Lage vor dem Gegenlager kippt oder rollt. Das Wenden kann dadurch unterstützt werden,
daß der Schwenkarm unabhängig von seiner Schwenkbewegung in einer quer zum Rollgang gelegenen Ebene
bewegt wird. Außerdem ergibt sich dadurch die Möglichkeit, das zu wendende Stabmatcrial iin beliebiger
Stelle des Rollgangs aufzunehmen und es an beliebiger Stelle wieder in gewendeter Lage abzulegen.
Zur Anpassung der Wendevorrichtung an verschiedene Querschnitte des Stabmaterials kann es zweckmäßig
sein, wenn der Träger in einem Zwischenlage! bewegbar ist, das seinerseits im Gestell mittel:
Gleitführungen horizontal verschiebbar ist. Um dii jeweils erforderliche Verstellung der Schwenkachse de;
Schwenkarms zu erreichen, werden die Gleitführungei
so abgelegt, daß die Schwenkachse beim Anheben des
Trägers eine in Richtung auf das Gegenlager weisende Bahn durchläuft. Wenn Gleitführungen verwendet
werden, die sich in vertikaler Richtung erstrecken, können an der Presse in Richtung auf den Stößel hin-
und herverschiebliche Gegenlager vorgesehen werden.
Bei Richtarbeiten mit häufigem Wechsel der Querschnittsform kann es aber auch vorteilhaft sein, wenn
der Träger um sine zur Stabachse parallele Achse schwenkbar ist. Dabei sollte der Träger in einem solchen
Abstand vom Gegenlager angeordnet sein, daß die Schwenkachse des Schwenkarms beim Hochschwenken
des Trägers eine nach oben gewölbte, auf das
Gegenlager hin gerichtete Bahn durchläuft.
Schließlich ist es auch möglich, den Träger mittels ParaUelknkern am Gestell zu lagern. Günstig ist es, die
Parallellenker so anzuordnen, daß sie in der M'ttclhige
eine ungefähr horizontal gerichtete Bewegung ausführen und einen solchen Abstand vom Gegenlager
aufweisen, daß die Schwenkachse des Schwenkarms bei
einer Aufwärtsbewegung des Trägers eine nach oben gewölbte, auf das Gegenlager gerichtete Bahn durchläuft.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnungen näher
erläutert. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Richtpresscnanlage mit einer Doppelwendevorrichtung an der Presse und
jeweils einer weiteren Wendevorrichtung vor und hinter der Presse in schematischer Darstellung,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Ausführungsforni eines Schwenkarms einer Wendevorrichtung in Verbindung
mit einem Trägerteil in schematischer Darstellung.
F i g. 3a eine schematische Darstellung des Schwenkarnis
der Wendevorrichtung gegenüber einer Riehtpresse, in der ein Rundstab gerichtet werden soll, vor
dem Richtvorgang,
Fig. 3b eine Darstellung wie in Fig. 3a. jedoch während des Wendevorgangs mit angehobenem
Schwenkarm und mit angetriebener Mitnahnicvorrichtung,
F i g. 4a und 4b ähnliche Darstellungen wie in F i g. 3a und 3b, jedoch zur Veranschaulichung des Wendevorgangs
bei einem Vierkantstab,
Fig. 5a —5c ähnliche Ansichten wie in den Fig. 3a-3b zur Darstellung des Wendevorgangs bei
Flachstäben,
Fi g. 6a —6b ähnliche Ansichten wie in Fi g. 3a und 3b
zur Darstellung eines Vorgangs zum Wenden eines Flachstabes aus der Hochkant- in die Flachluge.
beispielsweise im Anschluß an den Richtvorgang,
Fig. 7a eine Ausführungsform der Wendevorrichtung mit einer Führung des Trägers an in der unteren
Stellung des Trägerteils nahezu horizontal stehenden Lenkern.
Fig. 7b eine Seitenansicht eines in einer gerade verlaufenden Gleitführung eines Gestells gelagerten
Trägerteils einer Wendevorrichtung,
Fig. 8a-8c eine schematische Ansicht eines Teils
einer Richtpresse und eines Schwenkarms zur Veranschaulichung der Bewegung der Schwenkachse gegenüber
der Aufnahme- oder Arbeitsfläche des Gegenlagers der Richtpresse beim Wenden von Stäben mit
verschiedenem Querschnitt hinsichtlich Form und Abmessungen,
Fig.la-9c drei verschiedene Ausführungsformen
einer Wendevorrichtung, bei der der Träger außer einer Abwärtsbewegung getrennt hiervon zusätzlich eine
horizontale Bewegung oder eine nahezu horizontal gerichtete Bewegung zur Anpassung des Abslandes
zwischen der Schwenkachse des Schwenkarms und der Arbeitsfläche des Gegenlagers auf den jeweiligen
Stabquerschnitt ausführen kann.
Fig. 10a eine Seitenansicht einer anderen Lagerungsart des Trägers an in der untersten Stellung des Trägers
etwa vertikal siehenden Lenkern,
Fig. 10b eine Seitenansicht eines um einen Gelenkpunkt
am Gestell schwenkbaren Trägers einer Wendevorrichtung,
Fig. 11 u—Hc eine schematische Darstellung verschiedener
Lagen des Schwenkarms und seiner Schwenkachse während des Wendevorgangs von Rund-, Vierkant- und Flachstäben in einer Wendevorrichtung
nach Fig. 10a.
Fig. 12a —12c eine schematische Ansicht verschiedener
Lagen acs Schwenkarms und seiner Schwenkachse
während des Wendevorgangs für Rund-. Vierkant- und Flachstäbe in einer Wendevorrichtung nach F i g. 1 Ob.
In der in Fig. 1 dargestellten Richtpressenanlage wird der Transport des Richtgutes vor. während und
nach dem Richtvorgang in einer Presse P von einem durchgehenden Rollgang R in Verbindung mit einer
üblichen Steuerung und einem herkömmlichen Antrieb übernommen. Bei der Presse P handelt es sich um eine
Horizontalpresse mit fesistehenden oder horizontal verstellbaren Gegenlagern 20, die mit einem Richtstempel
21 zusammenwirken, der das auf dem Rollgang R liegende Stabmateriul beim Richten gegen die Gegcnlager
20 drückt. Zwischen dem Richtstempel 21 und den Gegenlagern 20 befindet sich jeweils eine Wendevorrichtung
W, mit der sich das Stabmaierial um seine Längsachse drehen bzw. kippen läßt, damit es den
Gegenlagern und dem Richtstempel gegenüber die jeweils gewünschte Lage einnimmt. Damit sich auch
längeres Stabmaterial einwandfrei wenden läßt, ist
jeweils im Abstand vor und hinter der Presse P eine
weitere Wendevorrichtung W angeordnet, die mit einem eigenen Gcgenlager 20 versehen ist.
)ede Schwenkvorrichtung ist mit einem Schwenkarm 1 ausgerüstet, der im vorliegenden Alisführungsbeispiel
im wesentlichen aus einem Grundkörper 11 besteht, an
dem eine Transportkettc 12 umläuft, die an der einen Seite des Armes über ein angetriebenes Kettenrad 13
und auf der anderen Seite über ein Umlcnkglcitstück 14 sowie an der Oberseite des Grundkörpers 11 über ein
flaches Längsgleitstück 15 geführt ist. Als Transportkettc wird vorzugsweise eine Laschenkette mit geriffelter
Oberseite und glatter Unterseite verwendet. |e nach den vorliegenden Einbduverhältnissen kann statt des LImlenkgleitstücks
14 auch ein zweites Kettenrad verwendet werden. Darüber hinaus läßt sich die Transportkeiteneinrichtung,
sofern sich dies im Einzelfall als günstiger erweist, durch andere ähnlich wirkende
Mitnahme vorrichtungen ersetzen.
Das Kettenrad 13 wird bei den üblichen Schwenkbewegunaen
in der in F i g. 2 dargestellten Pfeilrichtung 13.7 über einen Geiriebemotor angetrieben. Ein
Antriebsmotor 3. der beispielsweise in den F i g. 7a oder 7b schematisch dargestellt ist. wird zweckmäßig an
einem Träger 2 angeordnet, an dem der Schwenkarm 1 um eine Schwenkachse 6 gelenkig gelagert und
beispielsweise mittels eines zylindcrseitig an dem Träger 2 und kolbenseitig am Gelenkpunkt 7 an dem
Grundkörper Il des Schwenkarms 1 angelenkten Hydraulikzylinders /um "Xusfiihrcn einer Schwcnkbcw
i'iriing angetrieben ist. Der Antrieb des Kettenrades
vom Motor 3 am Träger 2 erfolgt vorteilhaft über einen
Kettentrieb mit einem um die Schwenkachse 6 drehenden Zwischenrad. Zum Anheben des .Schwenkarms
1 ist der Träger 2 in einem Gestell 16 der Wendevorrichtung heb- und senkbar angeordnet, wie
durch den Doppelpfeil 17 in Fig. 2 angedeutet ist. Der
Pfeil 18 soll veranschaulichen, daß der Aufwänsbewegung noch eine Hori/ontalbewcgung oder zumindest
eine Horizontalkomponente hinzugeführi werden kann,
um den Schwenkarm I auch seitlich versetzen zu können.
Beispielsweise in F i g. 3a kann man erkennen, daß die
Rollen des Rollgangs R Querrillen aufweisen. Mit diesen ist auch der Rollgang im Wcndebercich der Richtpresse
versehen, damit Kantstäbe beim Kippen mit der Kante, um die die Drehung des Stabes stattfindet, an den Rollen
auch seitlichen Halt finden und beim Schwenken nicht seitlich rutschen können.
Aus Fig. 3a und 3b geht lerner die Anordnung des
Schwenkarms 1 gegenüber dem Rollgang R und dem jeweiligen Gegenlager 20 hervor, bei dem es sich
sowohl um das Richtgegenlager als auch um ein Wendcgegenlager einer vor oder hinter der Presse
angeordneten Wendevorrichtung handeln kann.
Beim Wenden eines Rundstabes 31 (vgl. Fig. 3a und
b) wird der Schwenkarm 1 zwischen den Rollen des Rollgangs R in schräggcncigtcr Lage, so daß er mit der
Arbeitsfläche des Gegenlagcrs 20 einen spitzen Winkel bildet, zwischen den Rollen des Rollgangs R bis zur
Berührung mit dem Rundstab 31 und noch ein Stück darüber hinaus angehoben, so daß der Stab 31
schließlich wie auf einer schiefen Ebene gegen das Gegenlager 20 rollen kann. In dieser Lage (vgl. F i g. 3b)
wird der Antriebsmotor 3 (hier nicht dargestellt) eingeschaltet, so daß die Transportkette 12 des
Schwenkarms 1 an der Oberseite desselben in Richtung des Pfeils 40 angetrieben und dadurch der Stab 31 in
Richtung des Pfeils 41 bis in die gewünschte Lage verdreht wird. Das Richten des Stabes 31 kann nun
erfolgen, und zwar unabhängig davon, ob der Arm 1 wieder in seine untere Ausgangsstellung verfahren oder
in der oberen Stellung gehalten wird. Die Schwenkbewegung
des Schwenkarms erfolgt, wie erwähnt, zweckmäßig hydraulisch mittels des Hubzylinders,
während für die Aufwärisbew egung des Schwenkarms 1 mittels des Trägencils 2 verschiedene Führungen und
Antriebe möglich sind, wie später noch im einzelnen erläutert wird.
In Fig.4a und 4b ist der Wendevorgang eines
Vierkantstabes 32 dargestellt. Der Schwenkarm 1 wird angehoben, bis die Oberseite der Transportkettc 12 mit
der Unterseite des Vierkantstabes 32 in Eingriff kommt und diesen gegebenenfalls noch in eine Schräglage etwa
entsprechend der Winkellage des Schwenkarms I bringt. Sodann wird der Schwenkantrieb des Arms 1
eingeschaltet, wodurch der Arm die durch Pfeil 42 gekennzeichnete Schwenkbewegung und der Stab 32
die durch Pfeil 43 gekennzeichnete Kippbewegung ausführt, so daß dieser schließlich um 90 gedreht genau
vor dem Gcgcnlagcr 20 liegt. Der Kippvorgang wird während des Hochschwenkcns des Schwenkarms 1
noch durch Betätigung der Transporlkette in Pfeilrichtung 40 unterstützt. Wenn sich der Stab 32 zu Beginn des
Wendevorgangs in einem Abstand von dem Gcgenlagcr 20 befindet, bei dem nicht gewährleistet ist. daß der Stab
n;ich dem Wenden direkt vor dem Gegcnlager liegt,
k.inn man den Stab 32 mittels des Schwcnkarms 1 nach
dessen Aufwärtsbewegiinp zunächst seitlich in die
gewünschte Richtung versetzen. Wie aus Fig.4b zu
erkennen ist, dringt der Stab 32 in der Schräglage mit seiner unteren Kante in die Querrillcn des Rollgangs R
ein und ist auf diese Weise gegen seitliches Verrutschen gesichert.
In ähnlicher Weise wie das Wenden von Vierkantstaben
erfolgt das Wenden von Flachstäben 33. wie aus den Fig. 5a-5c ersichtlich ist. Auch hier ist es wesentlich,
daß der Stab 33 zu Beginn seiner Kippbewegung den
ίο notwendigen Abstand vom Gegenlager 20 dafür
aufweist, daß er nach dem Verkippen genau vor dem Gegenlager 20 (vgl. Fig. 5c) liegt. Andernfalls besteht
die Gefahr, daß der Richtstempel 31 den Stab 33 beim Zufahren der Presse umstößt.
Ein Flachstab 34 läßt sich, wie in den F i g. ba und bb
dargestellt ist. auch aus der Hochkantlage vor dem Gegenlager 20 mittels des Schwenkarms 1 in die
Flachlage (vgl. Fig.6b) dadurch überführen, daß man
den Schwenkarm 1 zunächst unter den hochkant gestellten Stab 34 fährt und danach die Kette 12 in
Richtung des Pfeils 45 antreibt, bis sich der Stab oberhalb der Stelle befindet, an der er auf dem Rollgang
R abgelegt werden soll.
Im folgenden werden Ausführungsformen für Antriebe
und Führungen des Trägers 2 beschrieben. Bei diesen kommt es darauf an, daß eine Möglichkeit zur
Anpassung der Wendevorrichtung an verschiedene Stabquerschnitte hinsichtlich Form und Abmessungen
geschaffen ist. damit der Wendevorgang in jedem Fall möglichst genau erfolgt und der Stab nach dem Wenden
möglichst nahe am Gegenlager der Presse liegt. Hierzu ist es erforderlich, daß man den Abstand der
Schwenkachse 6 von der Arbeitsfläche des Gcgenlagers 20 variieren kann. Dafür gibt es grundsätzlich z.wei
Lösungen, bei denen jeweils die Art der Wendeprogramme darüber entscheidet, welcher Lösung der
Vorzug gegeben wird. Man kann einerseits neben der Schwenkbewegung des Schwenkarms und der Aufwärtsbewegung
des Trägers noch eine Horizonialbewegung des Trägerteils zur Anpassung des genannten
Abstands vorsehen Man kann jedoch auch die Aufwärtsbewegung des Trägers mit einer Horizontal
komponente verbinden.
Zur zweiten Lösung zählen die in den F i g. 7a und 7h
dargestellten Ausführungsformen von Führungen füi
den Träger 2. In Fig.7a ist der Träger 2 an mit den
Gestell 16 gelenkig verbundenen Parallcllenkern 50, 51 geführt und mittels eines Hydraulikzylinders 5. dci
kolbenseitig an dem Träger 2 und zylinderscilig an da1 Gestell 16 angelenkt ist. abgestützt und für dii
Aufwärtsbewegung angetrieben. Bei Betätigung de Zylinders 5 führt die Schwenkachse 6 des Arms 1 bein
Anheben des Trägers 2 etwa die in Richtung des Pfeil 52 gerichtete Bahn aus. die. wie noch im Zusammenhanj
mit der Beschreibung der F i g. 8a - e erläutert wird, au das Gegenlager 20 der Presse hinweist. Bei diese
Anordnung läßt sich der Abstand der Schwenkachse 1 aufgrund ihrer bogenförmigen Bewegungsbahn ii
Verbindung mit der richtigen Winkellage des Arms
gegenüber der Aufnahmeebene des Rollgangs R de
jeweiligen Erfordernissen anpassen.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 7b ist ein
gcradlinic Gleitführung für den Träger 2 im Gestell 1 vorgesehen. Der Antrieb erfolgt auch hier durch eine
Hydraulikzylinder 5. Falls nur im wesentlichen gleich
bleibende Stäbe hinsichtlich Form und Abmcssun gerichtet werden sollen, genügt eine vertikal i
Richtung des Pfeils 53 nach oben gerichtete Bewegung'
bahn der Schwenkachse 6 des Armes 1. Für eine Abstandsänderung ist es erforderlich, die Gleitführung
schräg in Richtung auf das Gegenlager 20 hin verlaufen zu lassen.
In den Fig. 8a- e ist gezeigt, daß der Abstand der
Schwenkachse 6 des Schwenkarms 1 vom Gegenlager 20 je nach Form und Abmessungen des Stabquerschnitts
verschieden ist, wenn eine ideale Anpassung an den jeweils erforderlichen Abstand erreicht wird.
Wie aus F i g. 8a ersichtlich ist, lassen sich Rundprofile 61, 62 verschiedener Größen mit gleichem Abstand χι
der Schwenkachse 6 vom Gegenlager 20 wenden. Bei Vierkantstäben 63 (vgl. Fig.8b) mit verhältnismäßig
großer Seitenabmessung ist der Abstand *2 verhältnismäßig
groß gegenüber dem Abstand *j(vgl. Fig. 8c)bei
Vierkantstäben 64 mit verhältnismäßig kleiner Seitenabmessung. Entsprechend verhält es sich bei Flachstäben
65, 66 (vgl. F i g. 8d und e) mit großem Querschnitt bzw. kleinem Querschnitt und einem entsprechend
großen Abstand x4 bzw. kleinem Abstand *5.
In den F i g. 8a — e ist der Schwenkarm beim Wenden
der verschiedenen eben beschriebenen Profile in verschiedenen Lagen während des jeweiligen Wendevorgangs
dargestellt. Ein Wendevorgang, bei dem sich die Schwenkachse 6 im richtigen Abstand vom
Gegenlager 20 entsprechend diesen Darstellungen vertikal nach oben bewegt, setzt Führungen und
Antriebe derart voraus, die in den F i g. 9a — c dargestellt sind. Zusätzlich zu der Vertikalverstellung mittels des
hydraulischen Antriebs 5 läßt sich bei diesen Ausführungsbeispielen zusätzlich eine Horizontalbewegung
oder eine nahezu horizontale Bewegung mittels eines Hydraulikzylinders 10 durchführen. Hierzu ist in F i g. 9a
der Träger 2 an seiner Unterseite gelenkig auf einem Hebel 8 gelagert, der in Horizontallage mit einem Ende
gelenkig an dem Gestell 16 und mit dem anderen Ende gelenkig auf dem Hubzylinder 5 abgestützt ist.
Demgegenüber ist bei dem Ausführungsbeispiel in F i g. 9b der Trägerteil 2 in einem Zwischenlager 9
vertikal bewegbar, das seinerseits mittels Parallellenkern 8a in dem Gestell 16 nahezu horizontal bewegbar
ist. Bei dem Ausführungsbeispiel nach F1 g. 9c ist der
Träger 2 wiederum in einem Zwischenlager 9 vertikal bewegbar, das seinerseits an dem Gestell 16 mittels
Gleitführungen horizontal verschiebbar ist. Diese Führungen und Antriebe lassen eine Verstellung der
Schwenkachse 6 innerhalb der mit unterbrochenen Linien eingezeichneten Felder 70,71 bzw. 72 zu.
In F i g. 9c wird die Horizontalbewegung des Trägers
2 durch eine Meßvorrichtung 7 festgehalten und auch an entfernter Stelle, beispielsweise an einem Steuerpult
sichtbar gemacht. Hierzu kann beispielsweise ein Zahnstangenteil 73 im Eingriff mit einem Zwischenrad
74 stehen, das seinerseits, gegebenenfalls über eine Übersetzung oder andere geeignete Übertragungselemente,
einen Zeiger 75 einer Anzeigevorrichtung gegenüber einer Skala 76 bewegt.
Antriebe und Führungen nach den F i g. 9a — c eignen sich vor allem für Richtprogramme, die mit gleichen
Stabquerschnitten gefahren werden, da sie dann, beispielsweise vom Steuerpult aus, auf einen für den
Stabquerschnitt des Programms günstigsten Abstand χ zwischen der Schwenkachse 6 und dem Gegenlager 20
eingestellt werden, so daß zum Wenden der Stäbe nur noch der Träger 2 nach oben bewegt und der
Schwenkarm 1 geschwenkt werden muß. Da diese Bewegungen hintereinander ablaufen, lassen sich
Wendevorrichtungen dieser Art leicht im automatischen Betrieb einsetzen.
3ei häufig wechselnder Querschnittsform der Richtstäbe sind jedoch die einfacheren Vorrichtungen nach
den 10a und 10b vorzuziehen. Die Verstellung der Schwenkachse 6 ist bei diesen Vorrichtungen nur auf
einer geraden oder bogenförmigen Linie möglich. Diese Linie muß, um die Vorrichtung für alle Stabquerschnitte
einsetzen zu können, etwa in einer zum Gegenlager 20 hin ansteigenden Diagonale durch die in den F i g. 9a — c
eingezeichneten Felder verlaufen.
Zu diesem Zweck ist bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 10a der Träger 2 an Parallellenkern 80, 81
geführt. Bei einer Aufwärtsbewegung des Trägers 2 führt die Schwenkachse 6 eine nach unten gewölbte, aul
das Gegenlager 20 hin gerichtete Bewegung aus, wie durch den Pfeil 82 angedeutet ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 10b ist dei
Träger 2 um eine Gelenkachse 85 am Gestell 16 mitte!« einer gelenkigen Verbindung mit dem Hydraulikzylinder
5 schwenkbar. Bei dessen Betätigung führt dit Schwenkachse 6 eine durch den Pfeil 86 gekennzeichne
te Bahn in Richtung auf das Gegenlager hin aus.
In den Fig. 11a—c ist dargestellt, welche Bewegun
gen der Schwenkarm 1 und damit die Schwenkachse f beim Wenden von Stäben verschiedener Querschnitte
bei Benutzung einer Wendevorrichtung nach Fig. 10i ausführt. Zu diesem Zweck ist der Arm 1 ir
verschiedenen Stellungen während der einzelner Wendevorgänge eingezeichnet.
Welche Bewegungsbahn des Arms und der Schwenk achse sich bei Benutzung der Wendevorrichtung nacl
F i g. 1 Ob ergeben, ist aus den Fig. 12a - c ersichtlich.
709 616/123
Claims (5)
1. Wendevorrichtung für Stabmaterial an einer horizontalen Richtpresse mit einem Rollgang zum
Zuführen und zur Auflage des Stabmaterials beim Richtvorgang und mit im Abstand zum Richtstempel
angeordneten Gegenlagern, bei der für das Wenden mindestens ein zwischen den Transportrollen
angeordneter heb- und senkbarer Träger mit daran '° angeordneten Tragarmen, an deren Enden Kettenräder
und eine diese umlaufende, antreibbare Kette vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragarme als ein gestreckter Schwenkarm (1) ausgebildet sind, der an dem Träger (2)
<un eine ·5 zur Stabachse parallele Achse (6) schwenkbar ist.
und der Träger (2) oder die Gegenlager (20) gegeneinander bewegbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (2) in einem Zwischenlager *° (9) bewegbar ist. daß seinerseits im Gestell (16)
mittels Gleitführungen horizontal verschiebbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2) in zum Gegenlager
ansteigenden Gleitführungen im Gestell (16) geführt *5
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (2) um eine /ur Stabachse parallele Achse schwenkbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2) mittels Parallellenkern
(8.7; 50,51:80,81) am Gestell (16) gelagert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702026758 DE2026758C3 (de) | 1970-06-01 | Wendevorrichtung für Stabmaterial an einer horizontalen Richtpresse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702026758 DE2026758C3 (de) | 1970-06-01 | Wendevorrichtung für Stabmaterial an einer horizontalen Richtpresse |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2026758A1 DE2026758A1 (en) | 1972-01-27 |
DE2026758B2 DE2026758B2 (de) | 1976-08-26 |
DE2026758C3 true DE2026758C3 (de) | 1977-04-21 |
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