DE2025793B2 - Anwendung des Verfahrens zur Herstellung metallischer Sinterkörper hoher Dichte auf einen Gießschlicker mit pulverförmigen Metalloxiden - Google Patents
Anwendung des Verfahrens zur Herstellung metallischer Sinterkörper hoher Dichte auf einen Gießschlicker mit pulverförmigen MetalloxidenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf & Anwendung des Verfahrens zur Herstellung metallischer Sinterkörper
hoher Dichte auf einen Gießschlicker mit pulverförmiger! Metalloxiden.
Das Schlickergießverfahren dient zur Herstellung von Gegenständen, bei dem ein Brei, Schlamm oder eine
Dispersion aus körnigem Material in einer Trägerflüssigkeit in eine Form gegeben wird, die aus einem
Material hergestellt ist, das die Trägerflüssigkeit absorbieren kann. Die Form zieht also die Trägerflüssigkeit
bzw. das Trägermedium ab, so daß sich die Teilchen an den Innenwänden der Form in der gewünschten
Gestalt niederschlagen können. Ein teilweises oder vollständiges Trocknen bewirkt, daß das durch dieses
Verfahren niedergeschlagene körnige Material hinreichend schrumpft, um von der Form entfernt zu werden.
Ein auf diese Weise hergestellter Artikel, der aus kompakten Teilchen besteht, wird im allgemeinen durch
Wärmebehandlung und Verschmelzen der einzelnen Teilchen zu einem Festkörper verfestigt.
Dieses Verfahren ist lange bekannt, soweit es sich auf das Gießen von Gegenständen aus Ton bezieht. Es ist
jedoch verhältnismäßig neu in seiner Anwendung auf das Gießen von Metall- und Metalloxidteilchen.
.Schlickergegossene Tongegenstände werden gebrannt und ergeben so keramische Gegenstände; schlickergegossenc
MeIaIIc und Metalloxide werden gesintert und ergeben ein dichtes Metall oder keramische Gegenstände
(vgl. z. B. DE-OS 14 83 694).
Das Gebiet des Schlickergießens, insbesondere soweit es sich auf das Gießen von Teilen aus
Metiilloxiden und Metallpulver bezieht, ist sehr
komplex. Der Schlicker muH eine Viskosität besitzen,
die ein leichtes Gießen gestaltet. Ist er nämlich zu dick.
so dringt er nicht in die Einzelheiten der Form ein. Setzt sich das dispergierte Material zu schnell beim Gießen
hohler Gegenstände ab, so schwankt die Wanddicke des Gußstückes. Die Viskosität eines Schlickers muß
verhältnismäßig konstant in einem bestimmten Bereich Festteilchen—Flüssigkeit sein. Es mufl sich ein gewisses
Schrumpfen ergeben, so daß das Gießstück von der Form entfernt werden kann. Ein übermäßiges Schrumpfen
jedoch kann eine Belastung der WänHe der
in Grünstücke verursachen, so daß die Gefahr, daß Teile
vor dem Sintern, bzw. während dieses Prozesses brechen, wächst Bei der Rezeptur für diesen Schlicker
muß ferner die Festigkeit oder Bruchfestigkeit der Grünstücke die Loslösrate von der Form und eine
mögliche chemische Veränderung des Schlickers beim Lagern berücksichtigt werden.
Bei der Auswahl eines Schlickers, der die erwähnten sich ändernden Eigenschaften besitzt, muß auch die
Trägerflüssigkeit oder das Trägermedium ausgesucht
:<> werden, ferner dem Schlicker beizugebende Additive, wie Dispersionsmittel, und die Teilchengröße des
Oxides oder Metalls.
Aus wirtschaftlichen Gründen wird für die Trägerflüssigkeit im allgemeinen Wasser genommen. Das
2j bevorzugte Dispersionsmittel, wenn es überhaupt
erforderlich ist, hängt von dem herzustellenden Guß und dem einzelnen Verfahren des Schlickergießens ab.
Unabhängig von diesen Überlegungen ist der wichtigste Parameter zur Erzielung einer geeigneten rheologi-
H) sehen Kontrolle des Schlickers die Teilchengröße und
die Verteilung der Teilchengröße.
Gewöhnlich wird das Schlickergießen von Metallen mit Teilchen durchgeführt, deren Durchmesser unter
10 μιη liegt. Diese Teilchen sind jedoch nicht klassiert,
r> so daß sie in Wirklichkeit aus Teilchen mit einer Teilchengrößenverteilung von etwa 20 bis 1 μπι
bestehen. Sind die Teilchen feiner so wird die Ausübung einer hinreichenden Theologischen Kontrolle über den
Schlicker schwierig. Feine Teilchen neigen dazu, mit der umgebenden Atmosphäre zu reagieren, so daß geringe
Änderungen in der ionischen Zusammensetzung der Atmosphäre unerwünschte Änderungen in der Viskosität
hervorrufen können.
Überlegungen bezüglich des Schlickergießens schlie-
Überlegungen bezüglich des Schlickergießens schlie-
•i) Ben die luftentzündlichen Eigenschaften pulverförmiger
Metalle ein. Eisenpulver kann beispielsweise durch direkte Reduktion von Eisenoxidpulver hergestellt
werden. Besitzt jedoch das Eisenpulver eine Teilchengrößenverteilung, be· der ein größerer Teil aus Teilchen
~,o mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 μπι
zusammengesetzt ist, so wird das Pulver zu Eisendioxid umgewandelt, nachdem es lediglich einige Minuten der
LuTi ausgesetzt worden ist.
Obgleich dieses Problem weitgehend durch eine
Vi bestimmte Umgebung und durch eine beschränkte
Oxydationsvorbehandlung umgangen werden kann, stellt es doch einen definierten, begrenzenden Faktor
für die Teilchengröße bei Metallpulvern für das Schlickergießen dar.
h<> Die Dichte gesinterter fester Gegenstände aus MeIaII
steht mit der Größe der Metallteilchen in Beziehung, Je kleiner die Teilchengröße ist, um so größer ist im
allgemeinen die Dichte. Wie oben dargelegt wurde, besitzt jedoch die pyrophorische Natur der Metallpul-
h"> ver, beispielsweise von Eisenpulver, eine beschränkende
Wirkung auf die verwendbare Teilchengröße, wodurch eine Vorbehandlung oder eine Behandlung in einer
kontrollierten Atmosphäre notwendig wird. Falls
jedoch pulverisierte Metalle schlickergegossen werden,
ergibt sich eine zusätzliche Grenze für die verwendbare Teilchengröße wegen der erforderlichen Theologischen
Eigenschaften des Schlickers.
Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung metallischer Gegenstände mitteis Schlickergießen
werden Metalloxide verwendet, wobei die gegossenen Gegenstände aus Metalloxid durch Wärmebehandlung
in einer reduzierenden Atmosphäre reduziert und gesintert werden, so daß ein Metallgegenstand erhalten
wird (vgl. M. Zadrovitch und A. Mitav M ο h a η t y, Powder Matallurgy, 1965, Wand 8, Nr. 15, Seiten 152 bis
161). D're hierbei erhaltenen Gegenstände sind sehr porös. Ferner sind die ursprünglichen Teilchen in der
MikroStruktur sichtbar unci die Dichte dieser Produkte
liegt bei nur etwa 80% des theoretischen vollständigen Wertes. Diese Porosität und die geringe Dichte lassen
dieses bekannte Verfahren wirtschaftlich nicht attraktiv erscheinen.
Es wurde gefunden, daß Pulver mit einer metallischen
Zusammensetzung schlickergegossen, reduziert und gesintert werden können, so daß Metallgegenstände mit
einer verhältnismäßig glatten, porenfreien Oterfläche
und einer Dichte über 90% des theoretischen Wertes erreicht werden können, wenn wenigstens 35% der
Oxidteilchen eine Teilchengröße von 10 μπι oder
weniger besitzen (Teilchengrößenbestimmung nach Coulter-Zählanalyse).
Die Erfindung besteht daher in der Anwendung des Verfahrens zur Herstellung metallischer Sinterkörper
hoher Dichte, bei dem ein Gießschlicker aus einem Metalloxide enthaltenden Pulver und einer Trägerflüssigkeit
hergestellt, der Schlicker in eine die Flüssigkeit aufsaugende Gußform eingegossen, der Formkörper
aus der Gußform herausgenommen und reduziert und gesintert wird, auf einen Gießschlicker mit pulverförmigen
Metalloxiden mit mindestens 35 Gew.-% der Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als 10 μπι.
Vorzugsweise liegt die Teilchengrößenverteilung beträchtlich unter dem Maximum von 35 Gew.-% unter
10 μίτι und besitzt einen mittleren Teilchendurchmesser
von nicht mehr als 6 μπι, wobei wenigstens 25 Gew.-% der Teilchen 25 μπι nicht überschreiten. Die mindeste
Teilchengröße ist so gewählt, daß sie einen Schlicker mit akzeptierbarer Viskosität für Schiickerguß besitzt.
Eine optimale Dichte wird mit pulverförmigen Metalloxiden mit 50 Gew.-% der Teilchen mit einem
Durchmesser von weniger als 1 μπι erhalten.
Es wurde gefunden, daß pin gießbarer Schlicker aus Metalloxidpulver, wie Eisenoxidpulvern, mit einer
Teilchengrößenverteilung innerhalb dieser angeführten Bereiche sowie in diesem Schlickerguß hergestellte
Gegenstände erreicht werden können, die nach Reduzierung und Sinterung ein dichtes Gefüge mit einer
Dichte von über 90% des theoretischen Wertes aufweisen.
Ferner wurde gefunden, daß gemäß der Erfindung im Schlickerguß hergestellte und reduzierte sowie gesinterte
Gegenstände in ihrer Gußoberfläche verglichen mit nach bekannten Verfahren hergestellten Gegenständen
hervorragend reproduzierbar sind. Bei der Erfindung ist es möglich, die Schrumpfungseigenschaften
von reduzierten und gesinterten Schlickerguß-Metallzusammensetzungen
bzw. Metallverbindungen vorteilhaft zu verwenden, so daß die fertigen Gegenstände
besonders feine Details der Oberfläche wiedergeben.
Des weiteren wurde gefunden, daß bei Einhaltung der angeführten Teilchengrc 3enverteilung die für das
Reduzieren und Sintern benötigten Zeiten im allgemeinen geringer sind als die Dauer und/oder Temperaturen,
die bei herkömmlichen Sinterverfahren für Gegenstände aus pulverisiertem Metall benötigt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine zusammengesetzte Schlickerform und
Fig.2a und 2b erläuternde, fragmentarische vergrößerte
Querschnitte einer Gußoberfläche und einer entsprechenden im Schlickergußverfahren hergestellten
Oberfläche, woraus die SchHckergußoberfläche vor der
Reduktion und dem Sintern bzw. nach der Reduktion und dem Sintern hervorgeht.
Das Verfahren nach der Erfindung ist auf jede beliebige reduzierbare Metallzusammensetzung anwendbar,
insbesondere auf nachstehend der Einfachheit halber »Metallverbindungen« der vorgenannten Art, die
sich mit Wasserstoff reduzieren lassen und mit Wasserstoff eine feststehende freie Reaktionsenergie
bzw. Reaktionswärme haben bzw. entwickeln, die bei der Reduktionstemperatur geringer au>
nlus 15 kcal pro Grammatom des Wasserstoffs besitzen, üie Metallzusammensetzungen,
die von besonderem Interesse sind, sind Metalloxide, z. B. die Oxide von Eisen, Kohalt,
Nickel, Kupfer, Molybdän und Wolfram.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird Wasserstoff verwendet, um eine Atmosphäre
zu schaffen, die Pulver der Metallverbindung zu dem elementaren Metall reduziert; jedoch wurde gefunden,
daß zur Reduktion auch andere reduzierende Stoffe verwendet werden können. Zum Beispiel wurde
gefunden, daß die oben zitierten Metallverbindungen und insbesondere Eisenoxid erfindungsgemäß reduziert
werden können, indem man als reduzierende Atmosphäre oder Umgebung anstelle von Wasserstoff ganz
oder teilweise Kohlenmonoxid verwendet.
Bei der Herstellung eines Schlickers zum Gießen, zu dessen Reduzieren und Sintern können gemäß der
Erfindung beliebige Pulver von Metallverbindungen verwendet werden, die Teilchen beliebiger allgemeiner
Forrr aufweisen (d. h. sphärischer, langgestreckter Form, Nadelform oder Stäbchenform etc.). und die von
einer beliebigen Quelle bzw. Herstellungsart und -form herrühren (d.h. zum Beispiel in Form von Etzniederschlagen,
Erzkonzentraten, Ausfällungen 3der Präzibitaten etc.). Der erzeugte gesinterte Gegenstand besitzt
ein im wesentlichen porenfreies Gefüge und eine glatte
Oberfläche und weist eine Dichte auf, die mehr als 90% der theoretischen Dichte beträgt. Im Rahmen der
Erfindung wurde jedoch festgestellt, daß sich aus Metalloxidpulvern, die nach dem Verfahren der
Sprühtrocknung hergestellt sind, bessere Schlämme ergeben, die eine solche Reduktion und Sinterung
erfahren, daß Gegenstände größerer Dichte und besserer Oberflächenbeschaffenheit sowie besserem
strukturellem Zusammenhang geschaffen werden als bei anderen Herstellungsarten.
Die sogenannte Sprühtrocknung von Lösungen, die lösliche Metallverbindungen enthalten, zum Zweck der
Herstellung von Metalloxidpulvern ist ein bekanntes Verfahren. Zum Beispiel wird dieses Verfahren dazu
verwendet. Ätz- oder Beizlösungen vor, Salzsäure zu regenerieren, welche in der Eisen- oder Stahlvcrarbeitung
dazu verwendet wurden, um Walzzunder oder andere Formen vo.' Eisenoxid von Eisen- oder
Stahlprodukten zu entfernen. Die dabei und hier verwendete wäßrige Ätzlösung enthält bis zu 11%
I men C h lor wassers toi I und bis zu ctw n J'j"/n I crnu hl"·
nil. und dieses und durch eine Düse in eine auf etwa
5-10 C erhil/le Kammer eingesprüht, in der d.is
I errochlorid in I.imjmomiI und Sül/siiiirt' k-'eiu.iH
folgender Gleichung iimiresei/l wird:
"I e(
4IK
lime Aiisfiihnmgs.irt 'st durch |oseph A. B ti c k I c \ in
.■'■ Zeitschrift »(. hrmical Engineering» vom 2. lanuar
in". Seile lh - - 3X Ui einem Aufsatz mil dem 1 itcl
'.iquor Regeneration Slashes (Osi of Steel Pk kling»
.■schriebt1!!
Is ist anzunehmen, daß durch Sprühtrocknung
.■!'gestellte Metalloxide und insbesondere durch Spn'ihocknung
hergestellte Eisenoxide aus sehr kleinen ihlen Sphan pillen lizw Kugelkorpcrchen bestehen.
vi z'Aar iinabhatiL'iL' davon, weiche sjenaiicr l'/.ramc
Spharo
ur
ide
ide
ndet
uiiL'S
ι,ιι h
uiiL'S
ι,ιι h
iler^vlhng angewendet winden. Die
lhw tonnen nicht /ur I lerMeHiing zufnc-
S· !linker fur den Schhckerguß. für das
u;\; das Sintern gemäß der Erfindung
itiKt. vielmehr gehört es zu dem
l.irken bzw. /ur Theorie der [ .rf mein π ■_'.
C-'ru'-i;i!i.'i'ung b/Ά /erkleinening der
i- |'ί!·.er ergeben, die einen Schlicker
-.rr. ■.<.··:■ her /um Gebrauch bei dem
rfahren hervorragende Eigen-
i'en V
■v
'(.κ h .!ι·- t.-indurig lsi anzunehmen, daß die durch
"Nir;K'ro. K'vjr.;! hergestellten zerinimmcrten Teilchen
'zw i "ir. '■!e'ibr'v.hsiücx.e dazu neige," sich /v agglome-
-,ν.·:'. .!. r i::e n.inder anzulagern. *a>
eine Besti-n
■■■■:■■ ζ p.-::-,er ger.auen oder gleichbleibenden Teilchen
■-'■■'■■ ·;πι: 'leren Festlegung schwierig macht. Jedocr.
"■: '·:" Mc-v.ngen m:t dem Coulter Counter gezeigt, daß
:.:■ ' . '.er. nachdem es in der hier verwendeten Mühle.
.■■ : .-A,:;- .-iner kugelmühle, drei Stunden trocken
j·. ·■.:· ·-. :Ai:rde. im wesentlichen oder praktisch
■:■-.:_'-■■'■ ei: aus Teilchen besteh;, die sämtlich cmc Große
"./■.·. -.-!"CP Durchschnittsdurchmcsser unter I μη
[ wurde "ac" der Erfindung als sehr wahrscheinlich
•V-.";.'e^c;!\ daß d;e Ursache der hervorragenden
Fliet." ..",::"'·:-- und Eignung des erfindungsgemäß
-erge-'.eiiTcr ? :ivers :n der Neigung bzw. in den
Besrreber ce- ze-:rürr:rr.erten und im Sprühverfahren
cC'-o.kr.eter: M-i'alioxidteüchen besteht, beim Schlikke-guLl
zu agglomerieren, sich zusammenzulagern und
'."einander zu greife" oder sich dichter zusammenzupak-
<er.. ar-, bein-, herkorrimiicheri Schlickerguß, wobei aber
dennoch ein Produkt genügender Porosität erzeugt wird, das es erlaubt, die Trägerflüssigkeit dem Schlicker
zu entziehen und in die Form hineinzubringen. Dabei ergibt sich aus dem Schlicker ein Gußstück von hoher
Griir.festigkeit und hoher Dichte nach dem Reduktions
und Sintervorgang, und zwar mit einem Gefüge, das dem Gußgefüge mindestens nahe kommt.
! Inter dem Ausdruck »zertrümmert«, wie er hier in
Zusammenhang mit den hohlen Sphäroiden verwendet wird, die nach der oben beschriebenen Sprühtrocknungstechnik
hergestellt werden, ist das Aufbrechen und Zerbrechen der hohlen Sphäroide in kleinere
Teilchen zu verstehen. Zweckmäßig wird dieses Aufbrechen durch mechanische Vorrichtungen, z. B.
durch Mahlen, bewerkstelligt. Gemäß der Erfindung ergab sich ein besonders gutes Ergebnis durch Mahlen
der kugelförmigen Teilchen wahrend Zeitspannen voi etwa ein bis zehn Stunden in einer Kugelmühle: jedocl
können auch andere Mahl- oder l'ulverisierungstechni
ken ,ingewendet werden. Die gemäß der llrfindung au'
Schlickeiguß hergestellten Metallverbindungen könnei
natürlich a"s Mischungen zweier oder mehr Verbindun gen untersi hiedlicher MeIaIIe bestehen, um ein l.egie
ningscr/eiigms herzustellen. In gleicher Weise könnei
die aus einer oder mehr Metallverbindungen bestehen den Teilchen oder kann ein Teil der Teilchenmenge air
Verbindungen oder Zusammensetzungen von zwei oilei
mehr Metallen bestehen, die also mehr als ein Metall ii
der Verbindung enthalten. Auch können elementar« Mclallc oder l.egicriingspiilver mit dem Schlicker, tlei
aus ;\t<r MeiiilK erbindung besteht, gemischt werden. Be
der letzteren Verfahrensweise gehen jedoch dii
\ orteile der lirfmdung in hohem Maße verloren, wem
'■lehr als etwa 50 Volumenprozente der Mischung air
Hei der Durchführung der bevorzugten Ausführungs
tonn der llrfindung. bei der im Sprühtrockniingsverfah
reη getrocknete und zertrümmerte Metalloxide zur
I lerstellung des Schlickers verwendet werden, ist c
vorzuziehen, daß die legierenden Verbindungen auch ir
einer I orm verwendet werden, die durch Sprühtrock nii;ig und Zertrümmerung gewonnen ist. Ms haben siel·
gewisse Vorteile ergeben, wenn mar. einen beliebige!
Reinig or1 .r Mengenanteil von im Sprühtrocknungsver
!.ihren gewonnenen und zertrümmerten Metalloxiden ir
dem Schlicker verwendet, unabhängig davon, wie gering
der Anteil dieser Metallverbindungsbruchstücke ir
bezug auf die übrigen aus dec Metallverbindung bestehenden Teilchen ist: jedoch sind diese Vorteilt
(nämlich der Gründichte und der Dichte in gesinterten: Zustand sowie in der Simcrstruktur) nicht leichi
wahrnehmbar oder kaum noch wahrnehmbar, wenn die
genannten Bruchstücke nicht mindestens etwa K. Volumenprozente der vorhandenen Teilchen betragen.
hrfinilungsgemäß wurde gefunden, daß sich au*
Schlicker von Metalloxid gegossene Gegenstande miteinander verbinden und vereinigen lassen, indem
man solche Gegenstände vor der Reduktion und dem Sintern mit den Stoßflächen aneinander anlegt. Nach
der Reduktion und dem Sintern zeigt sich eine Verbindung zwischen den aneinander angelegten
Gegenständen, die bei mikroskopischer Prüfung einer polierten und geätzten Schnittfläche sich nicht mehr von
anderen Stellen unterscheiden läßt. Diese Entdeckung ist von großer Bedeutung, da sich hieraus eine erhöhte
außerordentlich vielseitige Verwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt. Wendet man jie
letztgenannte Verfahrensweise an. so kann man massive und hohle, durch Schlickerguß hergestellte Gegenstände miteinander vereinigen, die als Schlickergußteile in
einer einzigen Form nicht hergestellt werden können Außerdem ist es möglich, um einen aus Schlicker
hergestellten Gußteil herum einen weiteren Schlickergußteil anzugießen und auf diese Weise eigenartige
Gußstrukturen zu erzielen.
Wenn man zwei grüne Schlickergußstücke verbinden will, sollten diese vorzugsweise dann aneinander
angelegt werden, wenn sie noch feucht sind oder bevor sie vollständig getrocknet sind. Gemäß der Erfindung
ergeben sich besonders günstige Resultate, wenn man auf denjenigen Oberflächen, die aneinander gelegt
werden soiien, vor der Reduktion und vor dem Sintern einen Anstrich, z. B. einen Färb- oder Lackanstrich
anbringt.
Die Vorteile, die durch das erfindungsgemäße
Anwenden des .Schlickergießens gegenüber der herkömmlichen Mctallgiißtechnik erzielt werden, sind
beträchtlich. Der größte Vorteil liegt darin, daß die Oberfläche der Form, insbesondere auch hinsichtlich
kleinerer Einzelhei'i.Mi, an dem !Endprodukt reproduziert
uerden kann. Wenn man Metallverbindungen, z.B. Metall«*'·',.*, durch Schlickerguß herstellt, reduziert und
sintert, so ist die Schrumpfung, ausgehend von dem wie
vorstehend gegossenen Zustand bis zu dem fertig gesinterten Gegenstand, sehr beträchtlich. Zum Beispiel
haben Kisenkörpcr. die durch Schlickerguß. Reduzieren
und Sintern aus Kiscnoxid hergestellt werden, eine Größe von nur zwei Dritteln der Größe der anfänglich
durch Schlickerguß hergestellten Körper. Wenn jedoch Metallteilchen im Schlickcrgußverfahrcn vergossen und
gesintert werden, beträgt die Schrumpfung im allgemeinen
weniger als 10°/», und bei in der üblichen Weise aus
- u...~i „ HU..II „... ι/ ii 1....-U-. -j:„
Ρ1"- ""•UIU" l.lU«ll6l.f«.JUI,tM IWIJX-IM UtUtIgIVIIL
Schrumpfung weniger als 2%. Die gemäß der Erfindung hergestellten gesinterten Körper besitzen eine relativ
glatte, glänzende Oberfläche und geben die Formoberflächc
außerordentlich genau wieder, obgleich die Größe dieser Körper von der Größe des ursprünglichen
Schlickcrgußstücks auf etwa zwei Drittel dieser Größe verringert wurde. Dies ist in der Hinsicht wichtig, daß
ili'.1 Möglichkeit gegeben wird, für die Einzelheiten der
Oberfläche Genauigkeitsgrenzen vorzuschreiben, die bisher nicht als erzielbar angesehen wurden.
Die vorgenannte Erscheinung ist am besten an Hand der Fi g. _a und 2b der Zeichnungen zu erläutern. Um
die Einschnitte oder Nuten bzw. Schlitze mit einer Breite H an einem Metallgegenstand 18 (Fig. 2b)
herzustellen, muß man an der inneren Oberfläche der Form 22 einen Vorsprung 20 ausbilden. Besteht die Nut
16 aus einem feinen Detail, z. B. mit einer Breite W, die ungefähr 0.254 mm sein soll, so muß ein Vorsprung bzw.
eine zunächst breitere Nut mit der Breite von ungefähr 0.257 mm an der Oberfläche des Formmusters vorgesehen
werden, wenn man geschmolzenes Metall gießen will, und eine zunächst breitere Nut von ungefähr
0.266 mm, wenn man Schlickerguß aus Metallteilchen und Sintern der Metallteilchen durchführen will (wobei
der Zuschlag an Breite von 1 bzw. 5% der Schrumpfung Rechnung trägt). Eine so kleine Nut ist durch die zur
Verfügung stehenden üblichen Mittel, z. B. durch spanabhebende Bearbeitung, schwer mit einem auch nur
geringen Grad von Genauigkeit herzustellen. Außerdem werden bei den üblichen Gießverfahren mit
geschmolzenem Metall und mit Schlicker Vertiefungen von so geringer Größe, wie Nuten von nur 0,25 mm
Breite, beim Gießen nicht genau als entsprechend fein geformte Detailoberfläche reproduziert Bei Anwen
dung des Verfahrens nach der Erfindung hat die Nut des Musters am Gußstück und der Vorsprung 22 an der
Form eine Breite W-I von ungefähr 0379 mm, da nach der Reduktion und nach dem Sintern das Gußstück
einschließlich der Nut 16' auf zwei Drittel seiner ursprünglichen Größe schrumpft; hieraus ergibt sich
eine genaue Wiedergabe des Vorsprungs bzw. eine genaue Ausbildung des Musters bzw. der Breite der Nut
die jetzt nur noch eine Breite W wie gewünscht von 0,254 mm hat. Es ist klar ersichtlich, daß es leichter ist
eine Nut bzw. einen Vorsprung von 0379 mm in der Formoberfläche als einen solchen bzw. eine Nut von
0,257 mm bzw. von 0,266 mm Breite herzustellen.
Demzufolge liefert die erfindungsgemäße Anwendung einen beträchtlichen Fortschritt in der Technik der
Herstellung von Schlickergußstücken, bei denen es auf Details der Oberfläche ankommt.
It e ι s ρ i e I e
Aus durch Sprühtrocknung von wäßrigen Lösungen von led.- b/v.. i'i izflüssigkoi» gewonnene Eisenoxidpulver
mit hohlen !•"c.Oj-Kiigelkörperchen wurden
in während dreier .Stunden trocken in einer Kugelmühle
gemahlen. Misslingen mit dem Coulter Counter ergaben tür die Bruchstücke der Teilchen dieser Pulver
eine Durchsdinittsteilehcngröße von ungefähr 0.80 μηι,
wobei die größten Teilchen eine Größe von etwa 10 μπι
ι-, haben. Dieses Pulver wurde zur Herstellung des
folgenden Giellschlickcrs verwendet:
600 g Eisenoxid,
I O ... 1 ΓΛ » \
;n 0,5 g Zitronensäure,
Kest: Wasser.
pH = 1.8·*).
pH = 1.8·*).
*) »Darvan« ist ein wasserlösliches Dispersionsmit-,- tel, das durch die Firma R. T. Vanderbilt Company
hergestellt wird.
**) Es wurden ptI-Werte zwischen 1,5 bis zu 7
verwendet.
jn Der Schlicker wurde in Gießformen aus Pariser Gips
gegossen, die Hohlräume in Gestalt einer Pferdekopfkruppe und eine becherförmige Verzierung aufwiesen,
und zwar etwa 50,8 mm im Durchmesser und 101.6 mm tief. Die Wanddicke der Gegenstände betrug ungefähr
ii 6.3 mm. Man ließ dann den eingegossenen Schlicker so
weit trocknen, daß er von der Wandung des Formhohlraums wegschrumpfte; danach wurde das
Gußstück jeweils aus seiner Form entnommen und in einem Trockenofen bei 600C getrocknet Die Gußstük-
4i) ke wurden dann in Wasserstoffatmosphäre auf ungefähr
650" C erhitzt, und zwar während einer Zeit, die dazu ausreichte, das Eisenoxid zu elementarem Eisen zu
reduzieren. Hierauf wurden die Werkstücke bei ungefähr 11500C in einer reduzierenden Atmosphäre
r> gesintert.
Die erzielten Gegenstände besaßen eine glatte, von Sprüngen freie Außenseite und Dichten von mehr als
90% der theoretischen Dichte. Obgleich die Werkstücke ungefähr um ein Drittel ihrer ursprünglichen Größe
-,η geschrumpft waren, waren die ursprünglichen Ornamente
erhalten und genau wiedergegeben worden, und zwar dies auch in einem Fall, in dem der Durchmesser
der Verzierungen, z. B. in Becherform, nur 0,050 mm und deren Tiefe nur 0,1 mm betrug.
Ein Eisenoxidschlicker der vorgenannten Zusammensetzung und mit den gleichen Eigenschaften wurde in
eine Gipsform aus Pariser Gips gegossen, wobei ein am einen Ende geschlossener hohler Zylinder (Außendurchmesser: 32 mm und Länge: 44,2 mm) gebildet wurde.
Dieser Teil ist in Fig. 1 der Zeichnung mit 12
bezeichnet Der Zylinder 12 wurde aus seiner Form herausgenommen und in noch feuchtem Zustand mit
dem unteren Ende nach oben in eine größere becherförmige Form aus Pariser Gips eingesetzt Die
es größere Form wurde dann mit dem Schlicker gefüllt
und es wurde dabei ein becherartiger Teil 14 gemäß F i g. 1 (Innendurchmesser etwa 127 mm an der Lippe
des Bechers) gebildet Nach dem Gießen befand sich der
untere Teil des becherartigen Gegenstands in Berührung mit dem Hohlzylinder, wie es K i g. I der Zeichnung
zeigt, so daß ein einziger Gegenstand gebildet wurde,
der aus dem Hohlzylinder und dem becherförmigen Teil bestand.
Nach der Entfernung des ganzen Gebildes aus der /weiten Form wurde es getrocknet, reduziert und
gesintert wie folgt:
(a) Trocknung bei 60"C,
(b) Erhitzung auf 62I"C und mit 149"C pro Stunde in
einer Wasserstoffatmosphäre.
(e) Halten des Körpers während einer halben Stunde bei621°C in einer Wasscrstoffatmospharc,
10
(d) Erhitzen von 62PC auf 117b"C und mit 149"C pro
Stunde in ein^r Wass^rstoffatmosphäre,
(e) Halten des Körpers bei 1176°C während einer
halben Stunde in einer Wasserstoffatmosphärc,
(f) Kühlen in einem Kühlofen.
Nach der Reduktion und dem Sintern ergab sich ein einstückiger Formkörper mit einer glänzenden und von
Sprüngen freien Oberfläche. Ein Mikrofoto im Bereich »4« der Zeichnung zeigte ein feinkörniges Gefüge
(ASTM Korngröße 8 oder weniger). An der Stoßstelle war keine Linie erkennbar. Die Dichte, die durch den
Gewichtsverlust in Wasser bestimmt wurde, betrug ungefähr 93% der theoretischen Dichte von Eisen.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Anwendung des Verfahrens zur Herstellung metallischer Sinterkörper hoher Dichte, bei dem ein
Gießschlicker aus einem Metalloxide enthaltenden Pulver und einer Trägerflüssigkeit hergestellt, der
Schlicker in eine die Flüssigkeit aufsaugende Gußform eingegossen, der Formkörper aus der
Gußform herausgenommen und reduziert und gesintert wird, auf einen Gießschlicker mit pulverförmigen
Metalloxiden mit mindestens 35 Gew.-% der Teilchen mit einem Durchmesser von weniger
als 10 μηι.
2. Anwendung nach Anspruch 1 auf einen Gießschlicker mit pulverförmigen Metalloxiden mit
einem mittleren Teilchendurchmesser von nicht mehr als 6 μπι, wobei wenigstens 25 Gew.-°/o der
Teilchen 25 μπι nicht überschreiten.
3. Anwendung nach Anspruch 2 auf einen Gießschlicker mit pulverförmigen Metalloxiden mit
50 Gew.-% der Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als 1 μπι.
4. Anwendung nach Anspruch 2 auf einen Gießschlicker mit pulverförmigen Metalloxiden aus
Teilchen, die aus der Sprühtrocknung von Lösungen löslicher Metallverbindungen erhalten worden sind.
5. Anwendung nach Anspruch 2 auf einen Gießschlicker mit wenigstens 50 Vol.-% Metalloxiden
und Metallteilchen als Rest.
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