DE2025241C3 - Piastisole aus Emulsion oder Suspensionspolymerisaten von Vinylchlorid - Google Patents
Piastisole aus Emulsion oder Suspensionspolymerisaten von VinylchloridInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/01—Hydrocarbons
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Plastisolen aus Emulsions- oder Suspensionspolymerisaten von Vinylchlorid, welche Plastisole
im Temperaturbereich von 120 bis 180° C zu homogenen, festen und zähelastischen Massen ausgelieren.
PVC-Plastisole setzen sich hauptsächlich aus Polyvinylchlorid
und Weichmachern zusammen. Als Zusatzstoffe kommen geringe Mengen an Stabilisatoren,
Pigmenten und Füllstoffen hinzu. Als Weichmacher dienen im allgemeinen Phthalsäureester, wie Dibutylphthalat,
Diisooctylphthalat und andere, Phenolester der Phosphorsäure, wie Diphenylkresylphosphat,
Trikresylphosphat oder Adipin- und Sebacinsäureester von C7- bis Cio-Alkoholen. Meist werden
Emulsions-PVC-Typen mit einem K-Wert zwischen 65 und 80 verwendet, daneben auch Typen, die eine
Zwischenstellung neben dem reinen Emulsions- und Suspensions-Polymerisat einnehmen.
Bei der Bildung der Plastisole quillt das einzelne Polyvinylchlorid-Korn unter Aufnahme des Weichmachers,
wobei andererseits auch PVC-Anteile im Weichmacher gelöst werden. Während dieses Quell-
und Lösungsvorgangs steigt die Viskosität der Mischung an, bis schließlich mittel- bis hochviskose
Flüssigkeiten, zum Teil auch pastenähnliche Produkte entstehen.
Die Plastisole können zum Gelieren gebracht werden, was meist bei erhöhter Temperatur geschieht.
Ein Ausgelieren findet im Temperaturbereich zwischen etwa 120° C und etwa 180° C statt. Bei Temperaturen
unterhalb 120° C werden die Plastisole angeliert. Die Gelierung erstreckt sich über einen Bereich
von 100° C, wobei sie die Erstarrungstemperatür — den Punkt, bei dem das Plastisol keine Fließeigenschaften
mehr zeigt — durchläuft, bis schließlich eine homogene, zäh-elastische Masse entstanden
ist.
Die Erfindung betrifft mit neuen Weichmachertypen kombinierte PVC-Plastisole, die in den beschriebenen
Temperaturbereichen an- und ausgelieren. Wie bei den Mischungen mit den üblichen
Weichmachern lassen sich auch bei Mischungen mit den erfindungsgemäßen Weichmachern entsprechende
Mengen an Stabilisatoren, Gleitmitteln und Füllstoffen zusetzen. Die erfindungsgemäßen Plastisole
können nach den herkömmlichen Methoden mit den entsprechenden Maschinen und Geräten weiterverarbeitet
werden. Somit ergeben sich ähnliche Anwendung "biete wie bei den bisher üblichen P VC-Weichmaehe'r-Kombinationen.
Gegenstand der Erfindung sind Plastisole, bestehend aus
A) 30 bis 80 Gewichtsprozent von Emulsionsoder Suspensionspolymerisaten des Vinylchlorids
und
B) 20 bis 70 Gewichtsprozent von hocharomatischen ölen mit einer Dichte von etwa 1,08 bis
1,12 g/cm3 und einem Siedebereich von 280 bis 420° C, die destillativ aus Rückständen der
Olefinherstellung durch Pyrolyse von Erdölfraktionen gewonnen wurden.
Bei den als Weichmacher für PVC-Plastisole erfindungsgemäß eingesetzten Ölen handelt es sich um
hocharomatische Kohlenwasserstoffe. Durch die Polarisierbarkeit dieser aromatischen Substanzen dürfte
sich die gute Verträglichkeit mit PVC erklären lassen. Weiterhin besitzen diese Aromaten im Verband
mit den PVC-Molekülen eine solche Ausdehnung,
daß die PVC-Moleküle im ausgelierten Zustand gegeneinander
gleiten können, was die Weichmacherwirkung der erfindungsgemäßen öle ausmacht.
Aus den deutschen Patentschriften 862 505, 869 694 und 879 764 sind zwar schon Weichmacher
für PVC bekannt, die als Kohlenwasserstoffextrakte aus Mineralölfraktionen sicherlich beträchtliche Anteile
an Aromaten enthalten. Wie aber eine Berechnung der Correlationindizes (CI) dieser bekannten
Kohlenwasscrstoffextrakte (96 bis 123) ergibt, weisen sie doch keine so große Aromatizität auf wie die
erfindungsgemäß als Weichmacher vorgeschlagenen hocharomatischen Öle (CI 133 bis 152). Und gerade
auf diese hohe Aromatizität kommt es, wie gefunden wurde, beim Vorschlag der Erfindung an. Es wurde
nämlich festgestellt, daß z. B. eine nach deutscher Patentschrift 862 505 hergestellte PVC-Folie eine
Bruchdehnung von 280% bei einer Reißfestigkeit von 183,5 kp/cm2 aufweist gegenüber einer Bruchdehnung
von 380% bei einer Reißfestigkeit von 143,3 kp/cm2 für eine Folie nach der Erfindung.
Die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen PVC-Plastisole entspricht etwa der von PVC-Plastisolen
mit Weichmachern wie Phthalsäureester oder Phenolester oder Phosphorsäure. Der Anteil an PVC
in den erfindungsgemäßen Mischungen ohne Zusatzstoffe beträgt 30 bis 80 Gewichtsprozent, vorzugsweise
40 bis 60 Gewichtsprozent, während der Anteil an den erfindungsgemäßen Weichmachern zwischen
70 und 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 60 bis 40 Gewichtsprozent, liegt. Das PVC verhält sich in der
Mischung mit den erfindungsgemäßen Weichmachern wie in Mischungen mit den herkömmlichen Primär
Weichmachern.
In den erfindungsgemäßen ölen tritt unter Viskositätsanstieg
ein Quellen und Anlösen des einzelnen PVC-Korns ein. Bei Temperaturen ab 60° C
setzt der Geliervorgang der erfindungsgemäßen Plastisole ein. So kann beispielsweise in einem Kneter
bei einer Temperatur bis etwa 80 bis 100° C eine zäh-elastische, feste Masse erhalten werden, die bei
Temperaturen bis etwa 150° C auf einem Walzenstuhl durchgelierte transparente Folien ergibt. Angeliertes
und granulatartiges Material läßt sich auf einem Extruder verarbeiten. Auch hier wird unter
Temperaturbedingungen bis zu 180° C ausgeliertes elastisches Material erhalten. Weiterhin wurden ausgelierte,
elastische Überzüge durch Beschichtung mit den erfindungsgemäßen Piastisolen und anschließendes
Einbrennen bei Temperaturen um 150° C erhalten.
Aus der britischen Patentschrift 807 611 ist zwar Anthracene^ — also ein öl, das sich im wesentlichen
tus aromatischen Kohlenwasserstoffen und Heterocyclen zusammensetzt — als Weichmacher unter anderem
für PVC bekannt. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß bei mit Anthracenöl aus Steinkohlenteer
weichgemachtem PVC immer nach kurzer Zeit kristalline Ausblühungen auf den Oberflächen der Folien
oder Überzüge auftreten. Diese Ausblühungen können bei erfindungsgemäßem Vorgehen nicht beobachtet
werden.
Zur Erläuterung der Erfindung seien nachstehend einige Beispiele angeführt, die bevorzugte Ausführungsformen
darstellen:
50 Gewichlsproze.it eines unstabilisierten Vinylchlorid-Emulsionspolymerisats
mit einem K-Wert um 70, einer Schüttdichte von 0,55 bis 0,60 g/cm3
und einer Kornverteilung mit der Kornklasse unter 0,063 mm mit 40 bis 55 Gewichtsprozent (Vinylchlorid-Reinpolymerisat
Typ 602 nach DIN 7746) werden in 50 Gewichtsprozent eines hocharomatischen Öles, gewonnen aus einem Rückstandsöl der
Äthylenherstellung aus Rohbenzin, mit einer Dichte im Bereich 1,08 bis 1,12 g/cm3 und einem Siedebereich
von 280 bis 420° C suspendiert und gegebenenfalls einige Stunden oder Tage zum Quellen stehen
gelassen. Das Plastisol ergibt in einem Kneter bei stetigem Erwärmen bis etwa 100° C eine feste, zähelastische Masse, die auf einem Walzenstuhl bei
Temperaturen um 140° C zu einer transparenten Weichfolie mit einer Zugfestigkeit von 120 kp/m2 bei
einer Reißdehnung von 300% längs und quer zur Folienbahn weiterverarbeitet werden kann.
Die in ihrer Zusammensetzung unter Beispiel 1 beschriebene PVC-Öl-Mischung kann zur Beschichtung
von Probeblechen mit oder ohne Haftanstrich verwendet werden. Dabei werden die Bleche im
Plastisol getaucht, und anschließend zum Ausgelieren etwa 30 Minuten in einen Trockenschrank mit
einer Temperatur von 150° C gebracht. Dabei entsteht ein fester, homogener und zäh-elastischsr Überzug.
5
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50 Gewichtsprozent eines Vinylchlorid-Emulsionspoiymerisats mit einem K-Wert von 74, einer Schüttdichte
von 0,30 bis 0,40 g/cm3 und einem Primärteilchendurchmesser
von 0,20 bis 0,25 «m bei einem Siebrückstand auf Prüfsiebgewebe 0,063 mm lichter
Maschenweite < 1 Gewichtsprozent werden in 50 Gewichtsprozent eines unter Beispiel 1 beschriebenen
Öles suspendiert. Zum Quellen läßt man einige Stunden stehtn. In dem Plastisol werden mit oder
ohne Haftanstrich versehene Probebleche getaucht und anschließend etwa 30 Minuten zum Ausgelieren
in einen auf 150° C erhitzten Trockenschrank gebracht. Es entsteht ein fester, homogener und zähelastischer
Überzug.
Eine Mischung aus PVC und Öl, wie unter Beispiel 3 beschrieben, wird bei 8O0C angeliert als Granulat
in einem Einschneckenextruder mit einer Endtemperatur von 160° C zu Folien verarbeitet. Dabei
entstehen homogene, transparente Weichfolien mit guter Zugfestigkeit und hoher Reißdehnung.
30
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50 Gewichtsprozent eines Vinylchlorid-Suspensionspolymerisats mit einem K-Wert von 71, einer
Schüttdichte von 0,45 bis 0,50 g/cm3 und einer Kornverteilung
in den Kornklassen von 0,088 bis 0,177 mm über 60 Gewichtsprozent werden in 50
Gewichtsprozent eines hocharomatischen Öles, gewonnen aus einem Rückstandsöl der Äthylenherstellung
aus Rohbenzin, mit einer Dichte von 1,08 bis 1,12 g/cm3 und einem Siedebercich von 280 bis
420° C eingebracht. Es entsteht eine zähflüssige Paste, die bei 150° C über 30 Minuten im Trockenschrank
ausgeliert zu einer homogenen, festen und zäh-elastischen Masse. Die Paste kann bei 80° C
angeliert und zu granulatartigem Material weiterverarbeitet werden. Das Granulat ergibt in einem Einschenckenextruder
bei einer Endtemperatur von 180° C homogene, transparente Weichfolien mit guter Zugfestigkeit und hoher Reißdehnung.
Claims (2)
1. Piastisole, bestehend aus
A) 30 bis 80 Gewichtsprozent von Emulsionsoder Suspensionspolymerisaten des Vinylchlorids
und
B) 20 bis 70 Gewichtsprozent von hocharomatischen Ölen mit einer Dichte von etwa 1,08
bis 1,12 g/cm3 und einem Siedebereich von 280 bis 420° C, die destillativ aus Rückständen
der Olefinherstellung durch Pyrolyse von Erdölfraktionen gewonnen wurden.
2. Plastisole gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich die üblichen Zusatzstoffe
enthalten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2025241A DE2025241C3 (de) | 1970-05-23 | 1970-05-23 | Piastisole aus Emulsion oder Suspensionspolymerisaten von Vinylchlorid |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2025241A DE2025241C3 (de) | 1970-05-23 | 1970-05-23 | Piastisole aus Emulsion oder Suspensionspolymerisaten von Vinylchlorid |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2025241A1 DE2025241A1 (en) | 1971-12-16 |
DE2025241B2 DE2025241B2 (de) | 1975-03-27 |
DE2025241C3 true DE2025241C3 (de) | 1975-11-06 |
Family
ID=5771901
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2025241A Expired DE2025241C3 (de) | 1970-05-23 | 1970-05-23 | Piastisole aus Emulsion oder Suspensionspolymerisaten von Vinylchlorid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2025241C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US6153088A (en) * | 1996-09-24 | 2000-11-28 | Paspek; Stephen C. | Production of aromatic oils |
CN103524920A (zh) * | 2013-08-15 | 2014-01-22 | 江苏隆昌化工有限公司 | 一种资源化利用氯化芳烃废弃物替代pvc增塑剂 |
-
1970
- 1970-05-23 DE DE2025241A patent/DE2025241C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE2025241A1 (en) | 1971-12-16 |
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Legal Events
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