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Gerätekombination zur Bodenbearbeitung und zum gleichzeitigen Säen
Die Erfindung betrifft eine Gerätekombination zur Bodenbearbeitung und zum gleichzeitigen
Säen, bei auf einer zur Dreipunktaufhängung an einem Schlepper eingerichteten Bodenfräse
ein Saatgutkasten mit einer Einrichtung zur dosierten Abgabe des Saatgutes angeordnet
ist, der mit im Abstand hinter dem Fräsrotor angeordneten höhenverstellbaren Saatleitungsrohren
verbunden ist, die mit ihrer Abgabeöffnung unter dem Prallblech der Bodenfräse liegen.
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Bei einer bekannten Gerätekombination der genannten Art ist die Bodenfräse
mit einem üblichen unter einem spitzen Winkel zum Boden angeordneten Prallblech
versehen, das mit seinem Ende auf dem Boden aufruht Am hinteren Bereich des Prallbleches
sind die Saatleitungsrohre angeordnet, die mit ihrem Abgabeende unter das Prallblech
greifen. Das Saatgut wird bei dieser Anord nung auf den vor den Saatleitungsrohren
abgefallenen, überwiegend
grob gekrümelten Boden abgelegt und durch
den beim Fräsen über die Saatleitungsrohre hinausgeförderten Bodenanteil abgedeckt,
der im allgemeinen eine feinere Eriimelung aufweist, Bei dieser Gerätekombination
schneidet also das Saatleitungsrohr mit seiner Schar nicht, wie bei den bekannten
Drillmaschinen, in den Boden ein, sondern liegt in dem von der Bodenfräse erzeugten
Strom von krümelförmigem Boden.
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Bei der bekannten Gerätekombination hat sich als Nachteil herausgestellt,
daß die erforderliche gleichmäßige Uberdeckung des abgelegten Saatgutes nur schwierig,
wenn überhaupt erreichbar ist. Darüberhinaus wird durch das über den Boden schleppende
Ende des Prallbleches nur ein unzureichender Bodenschluß erreicht.
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Aufgabe der Erfindung ist ess eine Gerätekombination der bekannten
Art zu schaffen, mit der eine gleichmäßige Überdeckung des Saatgutes mit feiner
Krümelung unabhängig von der jeweiligen Bodenart und dem Bodenzustand sowie ein
guter Bodenschluß erreichbar ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zwischen
der Bodenfräse und den Saatleitungsrohren eine den oberen Bereich des Erdstroms
abdeckendes, in der Höhe verstellbares PralLblech vorgesehen ist und daß hinter
den Saatleitungsrohren ein weiteres Prallblech angeordnet ist hinter dem eine mit
der Bodenfräse verbundene Krümelwalze vorgesehen ist.
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Mit einer derartig ausgebildeten Gerätekombination läßt sich je nah
Bodenart und Bodenzustand in Weiten Grezen die Über deckung dos Saatgutes uit fein
gekrümetem Be zuverlässig
einstellen, so daß eine optimale Saattiefe
für das Saatgut zuverlässig eingehalten werden kann, wobei gleichzeitig durch die
Krümelwalze der notwendige Bodenschluß hergestellt wird.
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Zweckmäßig ist auch das weitere Prallblech in seiner Höhe verstellbar.
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Vorzugsweise sind die Prallbleche unter einem spitzen Winkel gegen
die Senkrechte angeordnet. Eine weitere Anpassung kann dadurch erreicht werden,
daß wenigstens eines der Prallbleche schwenkbar angebracht ist.
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Vbrzugsweise weisen die Prallbleche einen am Rahmen der Bodenfräse
in der Höhe festliegenden Teil auf, an dem eine höhenverstellbare Schürze angeordnet
ist.
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Vorzugsweise ist der Abstand der Öffnungen der Saatleitungsrohre von
der Bodenfräse verstellbar. Dies kann durch eine schwenkbare Lagerung der Saatleitungsrohre
erzielt werden.
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Die Krümelwalze ist vorzugsweise derart mit der Bodenfräse verbunden,
daß sie im Betrieb die Bodenfräse abstützt und damit gleichzeitig die Arbeitstiefe
des Fräsrotors bestimmt* Um auch bei weichen Böden das Gewicht der Gerätekombination
aufnehmen zu können, weist die Krümelwalze zweckmäßig eine geschlossene rohrförmige
Nabe mit ringförmig angeordneten Krümelzähnen bzw -zahnleisten mit im Verhältnis
zum Außendurchmesser der Krümelwalze großen Nabendurchmesser auf.
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Bei der bekannten Gerätekombination wird die Dosiervorrichtung am
Saatkasten von dem üblichen Stützrad angetrieben. Dies hat den Nachteil, daß durch
das Stützrad in dem aufgelockerten Boden eine Furche erzeugt wird, die insbesondere
bei geneigten Feldern zu Auswaschungen neigt. Gemäß der Erfindung wird die Bildung
derartiger Furchen dadurch vermieden, daß die Dosiereinrichtung am Saatgutkasten
von der Krümelwalze angetrieben wird0 Während bei einer üblichen Drillmaschine das
Saatgut nur in Reihen abgelegt werden kann, mit dem Nachteil, daß der einzelnen
Pflanze für die Wurzelentwicklung nur eine bestimmte Fläche zur Verfügung steht,
kann mit der erfindungsgemäßen Gerätekombination ohne Schwierigkeiten auch eine
Breitsaat durchgeführt werden. Bevorzugt wird jedoch eine Reihenbreitsaat, bei der
das Saatgut zwar in Reihen, jedoch nicht in einer Linie abgelegt wird, so daß auch
hier der einzelnen Pflanze eine größere Fläche für die Wurzelentwicklung zur Verfügung
steht~. Zweckmäßig sind daher die Saatleitungsrohre mit einem Mundstück zur Durchführung
einer solchen Reihenbreitsaat versehen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungebeispiel veranschaulicht
und im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben.
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Figur 1 zeigt eine Seitenansicht einer Gerätekombination gemäß der
Erfindung Figur 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform einer Krümelwalze für die
Verwendung in der erfindungsgemäßen Gerätekombination in Draufsicht.
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Figur 3 zeigt eine Seitenansicht der Krümelwalze nach Figur 20 Die
in der Zeichnung dargestellte Gerätekombination weist eine übliche Bodenfräse 2
mit einem Rahmen 4 und dem schematisch dargestellten Rotor 6 auf. Der Rahmen 4 ist
mit einem Unterlenker 8 und einem Oberlenker 10, einer üblichen Dreipunktaufhängung
für die Verbindung mit einem Schlepper auf. Auf dem Rahmen 4 ist in üblicher Weise
ein Getriebekasten 12 angeordnet, der ein Winkelgetriebe und gegebenenfalls Geschwindigkeitswechselgetriebe
aufweist, von dem in üblicher Weise über einen Kettentrieb oder dergleichen der
Fräsrotor 6 angetrieben wird. Das Getriebe weist weiter einen Achsstummel 14 auf,
über den das Getriebe mit der Zapfwelle des Schleppers verbindbar isto Auf dem Rahmen
4 ist weiter über Stützen 16 ein Saatgutkasten 18 angeordnet. Der Saatgutkasten
ist in üblicher Weise mit einer Dosiervorrichtung versehen1 die in der Zeichnung
nicht näher dargestellt ist.
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An der Rückseite des Rahmens 4 ist ein Tragblech 20 befestigt.
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Durch dieses Tragblech 20 sind im Abstand nebeneinander angeordnete
Saatleitungsrohre 20 angebracht. Diese Saatleitungsrohre 22 liegen im Abstand hinter
dem Fräsrotor 6. Sie sind in Hülsen 24 höhenverstellbar gehaltert, die ihrerseits
in Lagerungen 26 an der Platte 20 schwenkbar sind. Für die Höhenverstellung und
die Schwenkung sind Arretierungen versehen, mit denen die Saatleitungsrohre in der
jeweils eingestellten Stellung gehalten werden. Die Saatleitungsrohre sind an ihrem
unteren; Ende nach hinten abgebogen und mit einer nicht dargestellten Schar versehen.
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2,wischen dem Fräsrotor 6 und den Saatleitungsrohren 22 ist am Rahmen
4 ein Prallblech 28 schwenkbar gelagert, das eine in der Höhe verstellbare Schürze
30 trägt.
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Hinter den Saatleitungsrohren 22 ist an der Platte 20 ein weiteres
Prallblech 32 schwenkbar angeordnet, das gleichfalls eine in der Höhe verstellbare
Schürze 34 trägt. Für die Schwenkbewegung der Prallbleche 28 und 32 sowie die Höhenverstellung
der Schürzen 30 und 34 sind gleichfalls Arretierungen vorgesehen.
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Hinter den Saatleitungsrohren 22 und dem Prallblech 32 ist eine Krümelwalze
36 angeordnet, die über Verbindungsarme 38 mit der Bodenfräse verbunden sind. In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt diese Verbindung gleichachsig mit
der Drehachse des Rotors 6. Zwischen den Verbindungsarmen 38 und dem Rahmen 4 sind
weiter in der Zeichnung nicht dargestellte, vorzugsweise in ihrer Länge verstellbare
und mit einer Federung versehene Stützstreben angeordnet, über die das Gewicht der
Gerätekombination von der Krümelwalze 36 aufgenommen wird.
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Auf einem Achsende der Krümelwalze 36 ist ein Kettenrad befestigt,
das über ein in dem Kettenkasten 38 angeordnetes Kettengetriebe die Dosiervorrichtung
am Säkasten antreibt, von der das Saatgut dosiert über bewegliche Verbindungsrohre
40 den Saatleitungsrohren 22 zugeführt wird.
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Die Krümelwalze ist im einzelnen in den Figuren 2 und 3 dargestellt.
Sie weist eine geschlossene rohrförmige Nabe 42 auf, auf der im Abstand eine Vielzahl
von quer zur Achsrichtung angeordneten Ringen 40 auf, die auf ihrem äußeren Umfang
mit
Zähnen 46 versehen sind. Wie aus der Draufsicht in Figur 2 ersichtlich,
sind die Zähne 46 verschränkt angeordnetO Die Nabe 42 der Krümelwalze 36 weist an
ihren Enden Achsstummel 48, 50 auf, mit denen sie in Lageraugen 52 an den Enden
der Tragarme 38 drehbar gelagert ist. Der Achsstummel 48 ist über die Lagerung hinaus
verlängert und trägt das Antriebskettenrad 54.
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Der Durchmesser d der rohrförmigen Nabe 42 der Krümelwalze ist im
Verhältnis zum Außendurchmesser D der Krümelwalze, gemessen über die Zahnspitzen,
groß. Der Uberstand der Zähne über die Nabe ist dabei entsprechend der größten zugelassenen
Eindringtiefe gewählt. In weichen Böden kommt daher unter dem Gewicht der Gerätekombination
der Mantel der Nabe 42 zur Auflage auf dem Boden, so daß das Gewicht von der vollen
Mantelfläche auf den Boden übertragen und damit ein tieferes Eindringen der Krumelzähne
in den Boden vermieden wird.
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Da Bodenfräsen mit verhältnismäßig geringer-Geschwindigkeit in der
Größenordnung von 3 kmZh arbeiten, fehlt der Krümelwalze die bei höheren Geschwindigkeiten
durch die Fliehkraft bewirkte Selbstreinigung. Um ein Zusetzen der Krümelwalze zu
vermeiden, ist ein die Krümelwalze an ihrem hinteren Ende übergreifender Bügel 56
vorgesehen, an dem Abstreifer 58 befestigt sind, die jeweils zwischen die Zahnringe
greifen, wie in Figur 3 schematisch dargestellt.
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Im Betrieb trifft der Teil des vom Fräsrotor 6 abgegebenen Bodenstroms,
der einen überwiegenden Anteil an grober Krümelung enthält, gegen das Prallblech
28 und dessen Schürze 30, wahrend ein Anteil, der überwiegend eine feine Krümelung
abweist, unter der Schürze 30 hindurchfliegt und gegen das Prallblech 52 bzw.
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dessen Schürze 34 trifft0 Dadurch wird der grobkrümlige Anteil des
Bodens- bereits vor den Saatleitungsrohren 22 abgelegt. Auf dieses grobkrümlige
Saatbett wird über die Saatleitungsrohre 22 das Saatgut 60 abgelegt, das denn durch
den feinkrümligen Boden, der durch das Prallblech 32 bzw. die Schürze 34 nach unten
abgelenkt wird, in gleichmäßiger Höhe überdeckt wird.
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Durch die Höhenverstellung der Schürze 30 läßt sich der Anteil des
zerkrümelten Bodens, der zur Überdeckung des Saatgutes benötigt wird, einstellen.
Durch die Höhenverstellung der Saatleitungsrohre 22 läßt sich die Tiefe der Saatgutablage
einstellen. Durch eine Schwenkbewegung der Saatleitungsrohre 22 um das Schwenkgelenk
26 wird der Abstand der Abgabeöffnung der Saatleitungsrohre vom Rotor verändert.
Hierdurch läßt sich der Anteil an feiner Krümelung im Saatbett einstellen, da mit
wachsendem Abstand von dem Fräsrotor der Anteil an feiner Krümelung auf der Oberfläche
des Saatbettes vergrößert wird, Durch die Einstellung der Prallbleche 28 und 30
gegen die Senkrechte, die in der überwiegenden Zahl der Fälle spitzwinkl.ig ist,
wird die zur Bodenkrümelung beitragende Prallkraft beeinflußt, so daß durch eine
Winkelverstellung die gewünschte Krümelung auch bei unterschiedlichen Böden erreichbar
ist.
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Da die Saat leitungsrohre 22 nicht in den Boden einzuschneiden brauchen,
kann das Abgabeende dieser Saatleitungsrohre leicht zur Abgabe einer Breitsaat oder
Reihenbreitsaat ausgebildet sein.
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Durch die nachlaufende Krümelwalze wird der erforderliche Bodenschluß
zwischen der durch den Fräsrotor aufgelockerten Bodenschicht
und
dem unbearbeiteten Unterboden hergestellt. Durch die beschriebene besondere Ausbildung
der Krümelwalze wird bei weichen Böden ein zu tiefes Eindringen der Krümelwalze
in den Boden unter dem nicht unerheblichen, von der Krümelwalze aufzunehmenden Gewicht
der Gerätekombination vermieden0 Durch den Antrieb der Dosiervorrichtung am Saatkasten
18 durch die Krümelwalze-wird jegliche Rillenbildung vermieden.
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Die beschriebene Gerätekombination ist sowohl auf sauberem als auch
auf unsauberem Land verwendbar.
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Die Saatleitungsrohre können in üblicher Weise elastisch aufgehängt
sein. Sie können weiter in ihrem Abstand verstellbar sein.