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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen neuen Filmüberzug.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung einen neuen Filmüberzug zum
Erreichen einer kontrollierten Freisetzung aus pharmazeutischen
Formulierungen, wie Tabletten, Pellets etc., worin der Filmüberzug in
einer im wesentlichen wäßrigen Umgebung aufgebracht
werden kann.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die orale Verabreichung eines Wirkstoffs
ist am zweckmäßigsten
für den
Patienten. Angemessene Formulierungen müssen ebenfalls die Erfordernisse
von Sicherheit und Einfachheit erfüllen. Abhängig von den Eigenschaften
eines Wirkstoffs und den therapeutischen Anforderungen müssen unterschiedliche
Ansätze während der
Formulierungsarbeit unternommen werden, um das erforderliche Übertragungsprofil
des Wirkstoffs zu erhalten. So erfordern schwach lösliche Wirkstoffe,
die einmal täglich
gegeben werden, andere Typen von Formulierungen als leicht lösliche Wirkstoffe,
die mehrmals am Tag eingenommen werden. Dieser Gegenstand wurde
umfassend in der Literatur erörtert,
und umfangreiche Übersichten
können
gefunden werden, z.B. Langer und Wise (Hrsg.), "Medical applications of controlled release", Bd. I und II, CRC
Press Inc., Boca Raton, 1984; Robinson und Lee (Hrsg.), "Controlled drug delivery – fundamentals
and applications",
Marcel Dekker, NY 1987; Bogentoft und Sjögren in "Towards better safety of drugs and pharmaceutical
products" (Hrsg.:
Braimer), Elsevier, 1980; Sandberg, "Extended-release metoprolol", Dissertation, Universität Uppsala,
1994.
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Unterschiedliche Formulierungen weisen
unterschiedliche Mechanismen auf, die die Freisetzung des aktiven
Bestandteils kontrollieren. In der Dissertation von Sandberg, 1994,
werden Formulierungen mit verlängerter
Freisetzung ("extendedrelease", ER) unterschiedlicher
Typen von Wirkstoffen überprüft. Es wird
gefolgert, daß es
prinzipiell zwei Typen von ER-Arzneiformen gibt: das Matrixsystem,
in dem der Wirkstoff mit dem Matrixmaterial (häufig ein Polymer oder Wachs)
vermischt wird; und das Wirkstoffreservoirsystem, in dem der Wirkstoff
zu einem Kern formuliert wird (Tablette oder Pellets), der von einem
polymeren Film umgeben ist. Der Film ist dann eine die Freisetzungsgeschwindigkeit
kontrollierende Sperre, die z.B. durch ihre Permeabilität, die Löslichkeit
der Substanz etc. bestimmt wird.
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Hinsichtlich der Flexibilität hat die
Formulierung eines Wirkstoffs zu kleinen diskreten Einheiten, die
mit einem Film überzogen
sind, viel Aufmerksamkeit erlangt. Solche Formulierungen zeigen
mehrere interessante Merkmale, z.B. Flexibilität in der Dosierung und Modifikation
der Freisetzungseigenschaften, unterschiedliche Arzneiformen können entwickelt
werden, die Dosisgröße ist anpassungsfähig für festgelegte
Kombinationen, Tabletten können
unterteilbar gemacht werden, etc. In einer Anzahl von Untersuchungen
wurde gezeigt, daß eine
sichere, einfache und zweckmäßige Therapie
unter Verwendung dieses Prinzips für den Wirkstoff Metoprolol
und seine Salze erreicht werden konnte (Ragnarsson et al., Drug
Delevop. Ind. Pharmacy 13, 1495 (1987); Sandberg et al., Eur. J.
Clin. Pharmacol. 33, S3 (1988) und S9 (1988); Ragnarsson et al.,
Int. J. Pharmaceutics 79, 223 (1992); Sandberg et al., ibid. 68,
167 (1991); Sandberg et al., Pharmaceutical Res. 10, 28 (1993);
Sandberg et al., Drug Invest. 6, 320 (1993); Sandberg, Dissertation,
Universität
Uppsala, 1994).
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Die Formulierung von Metoprolol zu
Pellets gemäß den oben
zitierten Literaturstellen verwendete einen Filmüberzug, der aus einer Lösung aus
Ethylcellulose und Hydroxypropylmethylcellulose in einem organischen
Lösungsmittel
aufgesprüht
wurde. Jedoch wird es aus Umweltgründen in der nahen Zukunft erforderlich sein,
filmbildende Systeme auf Wasserbasis für diesen und andere, zu Pelletsystemen
zu formulierende Wirkstoffe zu verwenden. Auch müssen Tablettenüberzüge allgemein,
die organische Lösungsmittel
verwenden, aus den gleichen Gründen
gegen filmbildende Materialien auf Wasserbasis ausgetauscht werden.
Daher wurden viele Anstrengungen darauf gerichtet, geeignete Systeme
auf Wasserbasis für
Filmüberzüge in Wirkstoffübertragungssystemen
zu finden.
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Latexteilchen in Wasser als Dispersionsmedium
sind seit fast einem halben Jahrhundert bekannt. Diese Teilchen
sind polymere kolloidale Teilchen im Bereich von 10 bis 1000 nm
und werden als Filmbildner verwendet, z.B. in Anstrichmitteln, Fußbodenbeschichtungen,
Druckfarben, Haftvermittlern etc. Falls das Teilchenpolymer eine
ausreichend niedrige Glasübergangstemperatur
(Tg) hat, wenn das Wasser verdampft ist, können die Teilchen unter Bildung
eines Films koaleszieren.
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Filmbildende Polymerlatizes auf Wasserbasis
für die
pharmazeutische Industrie sind seit den frühen 80iger Jahren bekannt,
als kommerzielle Dispersionen häufiger
auf dem Markt erschienen (z.B. Aquacoat, FMC Corp.; Eudragit E–30D, Röhm Pharma).
Die weitere Entwicklung hat verschiedene andere Produkte ergeben,
die in einer Anzahl von Veröffentlichungen
untersucht und angegeben wurden (Petereit und Weisbrod, Eur. J.
Pharmaceutics and Biopharm. 47, 15 (1999); Petereit et al., ibid.,
41, 219 (1995); Amighi und Moes, STP Pharma Sci. 7, 141 (1997);
Bodmeier und Paeratukul, Pharm. Res. 11, 882 (1994); Ozturk et al.,
J. Controlled Release 14, 203 (1990); Goodhart et al., Pharmaceutical
Tech. April, 64 (1984); Bodmeier und Paeratakul, Int. J. Pharmaceutics
152, 17 (1997); Bodmeier und Paeratakul, Drug Develop. Ind. Pharmacy
20, 1517 (1994)).
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Aus diesen und anderen Untersuchungen
kann geschlossen werden, daß eine
der interessanteren Dispersionen aufgrund des niedrigeren Tg des
Latexpolymers Eudragit® NE30D ist, das ca. 28,5
% G/G Teilchen des Copolymers Poly(ethylacrylatco-methylmethacrylat)
und 1,5 % G/G des nichtionischen Tensids Nonoxynol 100 (ein polyoxyethyliertes
Nonylphenol) als Stabilisator enthält. Um jedoch die besten Sprühbedingungen
und das beste technische Erscheinungsbild der filmüberzogenen
Pellets zu erhalten, muß ein
Antihaftmittel zu solchen Dispersionen gegeben werden, wie von Petereit
und Weisbrod (1995) angegeben. Ein solches Mittel ist ein Glycerylmonostearat
(GMS). Es wurde jedoch auch berichtet, daß die beste Leistung der Dispersion
während
des Versprühens
und des getrockneten Film erhalten wurde, wenn das GMS mit einem zusätzlichen
Tensid dispergiert wurde, z.B. Polysorbat 80 (PS80). Andererseits
haben wir festgestellt, daß es schwierig
ist, Ergebnisse mit akzeptabler Reproduzierbarkeit in bezug auf
z.B. Permeabilität
und Freisetzungsgeschwindigkeiten aus Formulierungen zu erhalten,
die gemäß diesen
vorgeschlagenen Verfahren hergestellt wurden. Eine vorläufige Erklärung dafür könnte darin
liegen, daß die
Eigenschaften der GMS/PS80-Dispersion,
z.B. die Größe der dispergierten
Teilchen, stark von Verfahrensparametern wie Temperatur, Typ des
Mischens etc. abhängen,
was auch aus den Ergebnissen in der Veröffentlichung von Petereit und
Weisbrod (1995) geschlossen werden kann.
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Antihaftmittel, die ebenfalls als
Antiklebmittel bezeichnet werden ("detackifiers"), Gleitmittel und Schmiermittel sind
allgemein bekannte Mittel, die in der pharmazeutischen Arbeit verwendet
werden. Ähnliche Substanzen
wurden als Trennmittel in der Lebensmittelindustrie verwendet. Die
am häufigsten
für diese
Zwecke verwendeten Stoffe sind z.B. Stearate, Talkum, Polyethylenglykole,
Paraffine, Laurylsulfate, Kieselerde und Stärken (M.E. Aulton (Hrsg.), "Pharmaceutics – the science
of dosage form design",
Churchill Livingstone 1988; Susan Brewer, "Food Additives", Dokument EHE-677, Illinois Cooperative
Extension Service, 1994; M. Ash und I. Ash (Hrsg.), "Handbook of Pharmaceutical
Additives", Gower
Publishing Ltd., 1995). Im Zusammenhang mit filmbildenden Dispersionen
scheinen die populärsten
Antihaftmittel GMS, Talkum und Kieselerde zu sein. Jedoch müssen diese
in den meisten dieser letzteren Anmeldungen angegebenen Substanzen
zuerst mit anderem zugegebenen Material dispergiert werden, bevorzugt
Tensiden und amphiphilen Polymeren, um homogenere Systeme zu erhalten.
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Verschiedene Patente und Patentanmeldungen,
die diese Prinzipien nutzen, existieren. So offenbaren Wolff et
al., WO 00/13687; Wolff et al., WO 00/13686; Nagy et al., WO 99/42087;
Lee et al., WO 99/30685; Eichel et al., US 5 529 790; Eichel,
US 5 478 573 ; Chen,
US 5 260 068 ; Petereit et
al.,
EP 403 959 ; die
Verwendung von Eudragit-Typen zur (kontrollierten) Freisetzung unterschiedlicher
Typen von Wirkstoffen. Wenn in diesen Anmeldungen Antihaftmittel
verwendet werden müssen,
sind Kombinationen aus oberflächenaktiven Molekülen und
Talkum oder Stearaten am häufigsten.
Für unsere
Zwecke sind diese Ansätze
jedoch nicht attraktiv, da verschiedene Probleme auftreten können, z.B. aufgrund
der Kombination nicht-kompatibler Materialien, großer Mengen
von zusätzlichen
Dispersionsadditiven, einer Nicht-Reproduzierbarkeit während der
Herstellung, etc.
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Natriumstearylfumarat (Natriumsalz
von 2-Butendisäuremonooctadecylester;
PruvTM) ist ein pharmazeutisches Additiv,
das normalerweise als Schmiermittel für die Tablettierung verwendet
wird, wo es in vielen Fällen
z.B. Magnesiumstearat ersetzen kann und diesem überlegen ist ("Handbook of Pharmaceutical
Excipients", Hrsg.
A. Wade und P.J. Weller, 2. Auflage, Pharmaceutical Press, London
1994; A.W. Hölzer
und J. Sjögren,
Int. J. Pharmaceutics 2, 145 (1979); G.K. Bolhuis und A.W. Hölzer in "Pharmaceutical powder
compaction technology" (Hrsg.
G. Aldeborn und C. Nyström),
Marcel Dekker Inc., NY 1995, Kapitel 16). Ebenfalls ist Pruv für verschiedene
Lebensmittelanwendungen zugelassen ("Code of Federal Regulations", Titel 21, Band 3,
Abschnitt 172). Seine Löslichkeit
in Wasser kann beschrieben werden als lg (Löslichkeit (Gramm Pruv/Gramm
Wasser)) = 0,057*T/(°C)–5,7 gemäß den im "Handbook" angegebenen Daten.
So beträgt
z.B. bei 60°C
die Löslichkeit
0,005 g/g Wasser. Ferner beträgt
sein HLB-Wert, berechnet gemäß der Methode
von Davies (B. Jönsson,
B. Lindman, K. Holmberg und B. Kronberg, "Surfactants and polymers in aqueous
solution", John
Wiley & Sons,
Chichester, 1998, S. 353), ca. HLB = 19.
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Zweck der Erfindung
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Der Zweck der vorliegenden Erfindung
ist es, ein neues Filmüberzugssystem
bereitzustellen, das nicht die oben genannten Probleme aufweist.
Verbesserte Eigenschaften des neuen Filmüberzugsystems sind z.B. Nicht-Klebrigkeit,
Reproduzierbarkeit während
der Verarbeitung und eine minimale Zugabe von zusätzlichen Additiven
zur Dispersion vor dem Filmbildungsprozeß.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Wir haben jetzt überraschend eine neue Filmüberzugszusammensetzung
gefunden, die eine Latex-Dispersion
bereitstellt, die zum Überziehen
pharmazeutischer Formulierungen geeignet ist, worin der erzeugte
Film als Sperre dient, die eine annähernd konstante Freisetzung
(0. Ordnung) aus der Formulierung ergibt. Zusätzlich waren die physikalischen
Eigenschaften des erzeugten Films derart, daß keine Verarbeitungsproblem,
z.B. Adhäsion,
auftraten.
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine Filmüberzugszusammensetzung
bereit, die zur Verwendung beim Überziehen
pharmazeutischer Formulierungen geeignet ist und folgendes umfaßt:
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- a) eine Acrylpolymerdispersion,
- b) ein Tensid,
- c) Natriumstearylfumarat und
- d) eine wasserhaltige Flüssigkeit.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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In einem anderen Aspekt stellt die
Erfindung einen Filmüberzug
bereit, der einen pharmazeutischen Kern bedeckt, worin der Kern
einen pharmakologisch aktiven Bestandteil und gegebenenfalls einen
oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Exzipienten umfaßt, worin
der Filmüberzug
folgendes umfaßt:
- a) ein Acrylpolymer,
- b) ein Tensid und
- c) Natriumstearylfumarat,
worin der Filmüberzug aus
einer wasserhaltigen Flüssigkeit
abgeschieden wurde.
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Geeignet hat der Filmüberzug eine
Dicke im Bereich von 1 bis 100 μm,
bevorzugt im Bereich von 5 bis 50 μm und besonders bevorzugt im
Bereich von 10 bis 30 μm.
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In einem anderen Aspekt stellt die
Erfindung eine pharmazeutische Formulierung bereit, die folgendes umfaßt:
- a) einen pharmazeutischen Kern, der einen pharmakologisch
aktiven Bestandteil und gegebenenfalls einen oder mehrere pharmazeutisch
akzeptable Exzipienten umfaßt,
und
- b) einen Filmüberzug,
der
- i) ein Acrylpolymer,
- ii) ein Tensid und
- iii) Natriumstearylfumarat umfaßt,
worin der Filmüberzug aus
einer wasserhaltigen Flüssigkeit
abgeschieden wurde.
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In einem bevorzugten Aspekt der Erfindung
wird der pharmakologisch aktive Bestandteil in einer Mehrzahl von
Perlen bereitgestellt, die gegebenenfalls einen oder mehrere pharmazeutisch
akzeptable Exzipienten enthalten, worin jede der Perlen mit einem
Filmüberzug
wie oben definiert überzogen
ist. Solche filmüberzogenen
Perlen können
in Sachets bereitgestellt oder als Kapsel formuliert werden, z.B.
als Hartgelatinekapsel, oder zur Bildung von Tabletten unter Verwendung
bekannter Verfahren bei optionaler Zugabe anderer pharmazeutisch
akzeptabler Additive verpreßt
werden. Überzogene
Perlen zur Verpressung zu einer Tablette werden durch den Fachleuten
bekannte, herkömmliche
Techniken erhalten. Ebenfalls können
während
dieses Prozesses geeignete andere Mittel hinzugegeben werden. Z.B.
können
während
des Tablettierungsschrittes geeignete Füllstoffe, z.B. mikrokristalline
Cellulose, Talkum, Natriumstearylfumarat etc., verwendet werden, um
akzeptable Verpressungseigenschaften der Formulierung zu ergeben,
z.B. Härte
der Tablette.
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Geeignet haben die Perlen einen Durchmesser
im Bereich von 0,01–2
mm, bevorzugt im Bereich von 0,05–1,0 mm und besonders bevorzugt
im Bereich von 0,1–0,7
mm.
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Gegebenenfalls können die Perlen einen unlöslichen
Kern enthalten, auf den der aktive Bestandteil z.B. durch Sprühen abgeschieden
wurde. Geeignete Stoffe für
den inerten Kern sind Siliciumdioxid-, Glas- oder Kunstharzteilchen.
Geeignete Typen des Kunststoffmaterials sind pharmazeutisch akzeptable
Kunststoffe, wie Polypropylen oder Polyethylen, bevorzugt Polypropylen.
Solche unlöslichen
Kerne haben einen Größendurchmesser
im Bereich von 0,01–2
mm, bevorzugt im Bereich von 0,05–0,5 mm und besonders bevorzugt im
Bereich von 0,01–0,3
mm.
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In einem besonders bevorzugten Aspekt
stellt die vorliegende Erfindung eine Formulierung mit kontrollierter
Freisetzung bereit, worin der pharmakologisch aktive Bestandteil über einen
langen Zeitraum gesteuert wird, z.B. 8 bis 24 Stunden, bevorzugt
20 bis 24 Stunden, verglichen mit einer Tablette mit unmittelbarer Freisetzung.
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Bevorzugt hat der pharmakologisch
aktive Bestandteil Aktivität
in der Behandlung von kardiovaskulären und gastrointestinalen
Krankheiten. Insbesondere ist der pharmakologisch aktive Bestandteil
ein beta-blockierendes adrenerges Mittel. Die in dieser Anmeldung
bezeichneten beta-blockierenden
adrenergen Mittel schließen
ein, aber sind nicht beschränkt
auf die Verbindungen, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Acebutolol,
Alprenolol, Amosulalol, Arotinolol, Atenolol, Befunolol, Betaxolol,
Bevantolol, Bisoprolol, Bopindolol, Bucumolol, Bufetolol, Bufuralol,
Bunitrolol, Buprandolol, Butofilolol, Carazolol, Carteolol, Carvedilol,
Celiprolol, Cetamolol, Cloranolol, Dilevalol, Epanolol, Indenolol,
Labetalol, Levobunolol, Mepindolol, Metipranolol, Metoprolol, Moprolol,
Nadolol, Nadoxolol, Nebivalol, Nipradilol, Oxprenolol, Perbutolol,
Pindolol, Practolol, Pronethalol, Propranolol, Sotalol, Sufinalol,
Talindol, Tertatolol, Tilisolol, Timolol, Toliprolol und Xibenolol
und Stereoisomeren davon und pharmazeutisch akzeptablen Salzen oder
Solvaten davon oder Solvaten solcher Salze besteht. Ein bevorzugtes
beta-blockierendes adrenerges Mittel ist Metoprolol oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz davon.
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Alternativ ist der pharmakologisch
aktive Bestandteil ein Cholesterinsenker, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf einen HMG-CoA-(3-Hydroxy-3-methylglutaryl-Coenzym A)-Reduktaseinhibitor.
Der HMG-CoA-Reduktaseinhibitor kann ein Statin sein, das aus Atorvastatin,
Bervastatin, Cerivastatin, Dalvastatin, Fluvastatin, Itavastatin,
Ivastatin, Lovastatin, Mevastatin, Nicostatin, Pravastatin, Rivastatin,
Rosuvastatin und Simvastatin ausgewählt ist. Besonders bevorzugte
Statine sind jedoch die in EP-A-0114027 offenbarten oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz, speziell Natrium, oder Solvat davon, oder ein
Solvat eines solchen Salzes, und eine Verbindung mit der chemischen
Bezeichnung (E)-7[4-(4-Fluorphenyl)-6-isopropyl-2-[methyl(methylsulfonyl)-amino]pyrimidin-5-yl]-(3R,5S)-3,5-dihydroxyhept-6-ensäure und
Salze davon, wie ihre Calcium- und Natriumsalze, werden in EP-A-0521471 und in Bioorganic
and Medicinal Chemistry, (1997), 5(2), 437–444 offenbart.
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In der vorliegenden Anmeldung schließt der Begriff "Cholesterinsenker" chemische Modifikationen
ein, wie Ester, Stereoisomere, Prodrugs und Metaboliten, ob aktiv
oder inaktiv, und pharmazeutische akzeptable Salze oder Solvate
von jedem von diesen, oder Solvate solcher Salze.
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Die pharmazeutischen Formulierungen
der vorliegenden Erfindung können
zur Behandlung von kardiovaskulären
und gastrointestinalen Krankheiten verwendet werden.
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In noch einem andere Aspekt stellt
die Erfindung eine Metoprolol-Formulierung mit kontrollierter Freisetzung
bereit, die folgendes umfaßt:
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- a) einen Metoprololkern, der Metoprolol oder
ein pharmazeutisch akzeptables Salz davon und gegebenenfalls einen
oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Exzipienten umfaßt, und
- b) einen Filmüberzug
wie oben definiert.
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In einem bevorzugten Aspekt umfaßt der Kern,
der Metoprolol oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz davon umfaßt, eine
Mehrzahl von Perlen, die Metoprolol oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz davon und gegebenenfalls einen oder mehrere pharmazeutisch
akzeptable Exzipienten umfassen, worin jede der Perlen mit einem
Filmüberzug
wie oben definiert überzogen ist.
Bevorzugt weisen die Perlen einen inerten Kern wie zuvor beschrieben
auf.
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Geeignete pharmazeutisch akzeptable
Salze von Metoprolol schließen
die Tartrat-, Succinat-, Fumarat- oder Benzoatsalze und speziell
das Succinatsalz ein. Das S-Enantiomer von Metoprolol oder ein Salz
davon, insbesondere das Benzoatsalz oder Sorbatsalz, kann ebenfalls
verwendet werden.
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Der Begriff Acrylpolymer, wie hier
verwendet, bezeichnet ein Polymer oder Copolymer, das zwei oder mehr
der folgenden Monomere umfaßt:
Acrylsäure
und Ester davon, insbesondere die Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylester;
und Methacrylsäure
und Ester davon, insbesondere die Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylester; das
in einer im wesentlichen wäßrigen Flüssigkeit
dispergiert wird, bevorzugt Wasser. Ebenfalls sind hydroxylierte
Acryl- und Methacrylester eingeschlossen.
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In einem Aspekt stellt die vorliegende
Erfindung Filmüberzüge bereit,
die dazu geeignet sind, eine ausgedehnte Freisetzung zu ergeben.
Geeignet umfaßt
die in diesem Fall verwendete Acrylpolymerdispersion homogene Teilchen,
worin das Polymer oder Copolymer ein Tg < Raumtemperatur hat, z.B. Acrylat und/oder
Methacrylate, wie Methylacrylat/Methylmethacrylat-Copolymer oder ein
Butylacrylat/Methylmethacrylat-Copolymer. Eine Gruppe von bevorzugten
Acrylpolymeren für
diese Verwendung umfaßt
ein Ethylacrylat/Methylmethacrylat-Copolymer, z.B. Eudragit® NE30D,
in dem die Ethylacrylat-Konzentration
ca. 67 mol-% ist, oder ein Ethylacrylat/-Methylmethacrylat-Copolymer, das im
Journal of Applied Polymer Science, 1970, 14, 73–78 beschrieben wird, in dem
die Ethylacrylat-Konzentration größer als 50 Gew.-% ist.
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Alternativ umfaßt die zum Erhalt einer verlängerten
Freisetzung verwendete Acrylpolymerdispersion in geeigneter Weise
heterogene Teilchen, die ein Kernpolymer oder -copolymer und ein
Hüllpolymer
oder -copolymer umfassen, worin das Hüllpolymer oder -copolymer ein
Tq < Raumtemperatur
hat, z.B. ein Butylacrylatpolymer, und das Kernpolymer oder -copolymer
ein Tg > Raumtemperatur
hat. Bevorzugt umfaßt
das Hüllpolymer
Acrylat- und/oder Methacrylatpolymere oder -copolymere, worin das
Tg weniger als Raumtemperatur ist. Besonders bevorzugt ist das Hüllpolymer
ein Ethylacrylatpolymer.
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In einem anderen Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung Filmüberzüge bereit,
die zur Bereitstellung eines enterischen Überzugs geeignet sind. Geeignet
umfaßt
das in diesem Fall verwendete Acrylpolymer homogene Partikel, worin
das Polymer oder Copolymer ein Tg < Raumtemperatur
in der wäßrigen Dispersion, aber
ein Tg > Raumtemperatur
im trockenen Zustand hat. Geeignete Polymere umfassen Acrylsäure und
Ester davon, insbesondere die Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylester;
und Methacrylsäure
und Ester davon, insbesondere die Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylester.
Bevorzugte Polymere sind diejenigen, die unter den Markennamen Eudragit
L30D® (Röhm Pharma)
oder Eudragit FS30D® (Röhm Pharma) geliefert werden.
Gegebenenfalls können
weitere Antiklebmittel erforderlich sein.
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Geeignet ist die Menge des Acrylpolymers
in der Filmüberzugszusammensetzung
im Bereich von 15 bis 50 Gew.-%. Bevorzugt ist die Menge des Acrylpolymers
in der Filmüberzugszusammensetzung
im Bereich von 20 bis 40 Gew.-%. Besonders bevorzugt ist die Menge
des Acrylpolymers in der Filmüberzugszusammensetzung
im Bereich von 25 bis 35 Gew.-%.
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Geeignet ist die Menge des Acrylpolymers
im Filmüberzug
im Bereich von 80 bis 99,5 Gew.-%. Bevorzugt ist die Menge des Acrylpolymers
im Filmüberzug
im Bereich von 85 bis 99 Gew.-%.
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Besonders bevorzugt ist die Menge
des Acrylpolymers im Filmüberzug
im Bereich von 85 bis 95 Gew.-%.
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Geeignet ist das Tensid eines der
folgenden:
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- ein nichtionisches Tensid, wie Sorbitanester (Span-Reihe);
Polysorbate (Tween-Reihe); polyoxyethylierte Glykolmonoether (wie
die Brij-Reihe); polyoxyethylierte Alkylphenole (wie die Triton-Reihe
oder die Igepal-Reihe); Alkylglykoside (z.B. Dodecylmaltosid); Zuckerfettsäureester
(z.B. Saccharoselaurat); Saponine; etc.; oder Mischungen daraus;
ampholytische
Tenside, wie Betaine;,
anionische Tenside, wie sulfatierte
Fettalkohole, z.B. Natriumdodecylsulfat (SDS); sulfatierte polyoxyethylierte Alkohole;
andere, wie Dioctylsulfosuccinat; Gallensalze (z.B. Dihydroxygallensalze,
wie Natriumdesoxycholat, Trihydroxygallensalze, wie Natriumglykocholat,
etc.); Fusidate (z.B. Natriumdihydrofusidat); etc.;
kationische
Tenside, wie Ammonium-Verbindungen;
Seifen, Fettsäuren und
Lipide und ihre Salze, wie Alkansäuren (z.B. Octansäure, Oleinsäure); Monoglyceride (z.B.
Monoolein), Phospholipide, die neutral oder positiv oder negativ
geladen sind (z.B. Dialkylphosphatidylcholin, Dialkylphosphatidylserin,
etc.); etc.
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Besonders bevorzugt ist das Tensid
ein nichtionisches Tensid. Am meisten bevorzugt ist das Tensid Nonoxynol
100.
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Geeignet ist die Menge des Tensids
in der Filmüberzugszusammensetzung
im Bereich von 0,05 bis 8 Gew.-%. Bevorzugt ist die Menge des Tensids
in der Filmüberzugszusammensetzung
im Bereich von 0,1 bis 6 Gew.-%.
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Besonders bevorzugt ist die Menge
des Tensids in der Filmüberzugszusammensetzung
im Bereich von 0,5 bis 4 Gew.-%.
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Geeignet ist die Menge des Tensids
im Filmüberzug
im Bereich von 0,05 bis 12 Gew.-%. Bevorzugt ist die Menge des Tensid
im Filmüberzug
im Bereich 2 bis 10 Gew.-%. Besonders bevorzugt ist die Menge des Tensids
im Filmüberzug
im Bereich von 4 bis 8 Gew.-%.
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In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden das Acrylpolymer und das Tensid
durch Eudragit® NE30D
in zuvor definierten Zusammensetzungen, Filmüberzügen oder Formulierungen bereitgestellt.
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Natriumstearylfumarat (alternativ
bekannt als das Natriumsalz von 2-Butendisäuremonooctadecylester) ist
erhältlich
von Penn-West Pharmaceuticals unter dem Markennamen PRUV®.
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Geeignet ist die Menge des Natriumstearylfumarats
in der Filmüberzugszusammensetzung
im Bereich von 0,05 bis 8 Gew.-%. Bevorzugt ist die Menge von Natriumstearylfumarat
in der Filmüberzugszusammensetzung
im Bereich von 0,1 bis 6 Gew.-%. Besonders bevorzugt ist die Menge
von Natriumstearylfumarat in der Filmüberzugszusammensetzung im Bereich
von 0,5 bis 4 Gew.-%.
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Geeignet ist die Menge von Natriumstearylfumarat
im Filmüberzug
im Bereich von 0,05 bis 12 Gew.-%. Bevorzugt ist die Menge von Natriumstearylfumarat
im Filmüberzug
im Bereich von 2 bis 10 Gew.-%. Besonders bevorzugt ist die Menge
von Natriumstearylfumarat im Filmüberzug im Bereich von 4 bis
8 Gew.-%.
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Geeignet umfaßt die wasserhaltige Flüssigkeit
Wasser und eine wassermischbare organische Flüssigkeit, z.B. niedere Alkohole,
z.B. Ethanol, Propanol oder Isopropanol. In bezug auf Sicherheit
ist es bevorzugt, daß der
Anteil der organischen Stoffe auf einem Minimum gehalten wird, aber
kleine Mengen sind akzeptabel, z.B. im Bereich von 0 bis 20 Vol.-%.
Bevorzugt ist die Flüssigkeit
Wasser.
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Die Filmüberzugszusammensetzung ist
besonders geeignet zur Verwendung als wäßrige Filmüberzugszusammensetzung, worin
der Filmüberzug
unter Verwendung von Wasser als Flüssigkeit aufgetragen wird.
Wenn die Flüssigkeit
Wasser ist, ist der Latex bevorzugt ein Poly(ethylacrylat-co-methylmethacrylat)-Copolymer, z.B. Eudragit
NE30D® (Röhm Pharma).
Dieses Verfahren ist besonders vorteilhaft, da es die Notwendigkeit
zur Verwendung von ökologisch
inakzeptablen organischen Lösungsmitteln
vermeidet, von denen einige ebenfalls Verarbeitungsprobleme aufgrund
ihrer Entflammbarkeit darstellen, während ebenfalls viele der Problem
ausgeräumt
werden, die mit den oben beschriebenen wäßrigen Überzügen angetroffen werden.
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Daher wird ein Verfahren zur Herstellung
einer Filmüberzugszusammensetzung
bereitgestellt, das das Vermischen der Acrylpolymerdispersion, des
Tensids, des Natriumstearylfumarats und der Flüssigkeit bei einer Temperatur
im Bereich von 10 bis 100°C
umfaßt.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens werden
die Acrylpolymerdispersion, das Tensid, Natriumstearylfumarat und.
die Flüssigkeit
bei Raumtemperatur vermischt und dann langsam unter vorsichtigem
Rühren auf
die gewünschte
Temperatur erwärmt,
bevorzugt ca. 60°C.
Nach einigen Minuten wird die Mischung dann langsam unter vorsichtigem
Rühren
auf Raumtemperatur vor der Filmzubereitung, z.B. durch Sprühen, abgekühlt.
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In einer anderen Ausführungsform
wird zuerst Natriumstearylfumarat mit der Flüssigkeit vermischt und langsam
auf die gewünschte
Temperatur unter vorsichtigem Rühren
der Mischung erwärmt,
bevorzugt auf ca. 60°C.
Nach einigen Minuten werden die Acrylpolymerdispersion und das Tensid
hinzugegeben, das Rühren wird
für einige
Minuten fortgesetzt, und die Mischung wird wie oben abgekühlt.
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In noch einer anderen Ausführungsform
werden zuerst Natriumstearylfumarat, die Acrylpolymerdispersion
und das Tensid vermischt und auf die gewünschte Temperatur unter vorsichtigem
Rühren
erwärmt,
bevorzugt auf ca. 60°C.
Die Flüssigkeit,
die vorerwärmt
werden kann oder nicht, wird dann hinzugegeben und die Mischung
danach wie oben gehandhabt.
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Andere Vorschriften als diese typischen
allgemeinen Ansätze
sind möglich.
So ist z.B. die Temperatur während
des Mischens der Komponenten bevorzugt ca. 60°C. Jedoch können andere Temperaturen, höher oder
niedriger, gewählt
werden, um den speziellen Erfordernissen bei unterschiedlichen Anwendungen
zu genügen.
Niedrigere Temperaturen werden größere Teilchen aus Natriumstearylfumarat
in den Mischungen ergeben, wenn sie auf Raumtemperatur abgekühlt werden.
Höhere
Temperaturen können
gewählt
werden und werden empfohlen, wenn hohe Gehalte an Natriumstearylfumarat
erforderlich sind. Ebenfalls können
andere Additive, z.B. zusätzliches
Tensid, Farbstoffe etc. zu jedem Zeitpunkt während des Verfahrens hinzugegeben werden.
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Geeignet wird das Mischen durch Verfahren
wie Rühren
oder Schütteln
erreicht, aber andere Methoden der Homogenisierung, die den Fachleuten
bekannt sind, können
verwendet werden.
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Bevorzugt wird die Filmüberzugszusammensetzung
durch Sprühen
aufgetragen, z.B. in einem Fließbett
mit Kopfsprüh-
oder Bodensprühtechniken.
Andere verwendete Überzugsverfahren
sind das Überziehen in
Standard-Überzugstrommeln
mit perforierten Trommeln, Accela-cota, "Immersion Swords", Glatt oder "Immersion Tubes", wie beschrieben in "Theory and Practice
in Industrial Pharmacy",
herausgegeben von Lachman, veröffentlicht
von Lea und Febinger 1986, 3. Auflage.
-
Geeignet wird die Flüssigkeit
durch Verdampfen entfernt, z.B. durch Sprühtrocknen, z.B. in einem Fließbett. Wenn
die Tabletten in einer Standardüberzugstrommel überzogen
werden, wird heiße
Luft zum Trocknen verwendet.
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Typischerweise umfaßt eine
Filmüberzugszusammensetzung:
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- a) 25 bis 35 Gew.-% einer Acrylpolymerdispersion,
- b) 0,1 bis 4 Gew.-% eines Tensids,
- c) 0,1 bis 4 % Natriumstearylfumarat und
- d) eine wasserhaltige Flüssigkeit
auf 100 %.
-
Beispiele
-
Die folgenden Beispiele sind nicht
beschränkend
und werden allein zur Veranschaulichung angegeben. Die Fachleute
werden einsehen, daß die
Beispiele als Richtlinie betrachtet werden müssen, und die Erfindung ist
nicht auf die exemplarisch angegebenen Zusammensetzungen beschränkt. Ein
großer
Bereich von Kombinationen ist möglich,
um Filmüberzüge mit den
notwendigen Eigenschaften zu ergeben, die für jede spezifische Anwendung
erforderlich sind.
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Beispiel 1: Herstellung
freier Filme aus Natriumstearylfumarat und NE30D®
-
Drei Mischungen aus Natriumstearylfumarat
und NE30D® wurden
bei Raumtemperatur wie folgt hergestellt:
-
- A: 10,323 g NE30D® +
0,0149 g Natriumstearylfumarat + 3,75 ml H2O
(ergibt 0,11 % G/G Natriumstearylfumarat mit einem Natriumstearylfumarat/Teilchen-Verhältnis von
ca. 0,5 %);
- B: 10,278 g NE30D® + 0,0304 g Natriumstearylfumarat
+ 3,75 ml H2O (ergibt 0,22 % G/G Natriumstearylfumarat
mit einem Natriumstearylfumarat/Teilchen-Verhältnis von ca. 1 %);
- C: 10,407 g NE30D® + 0,0508 g Natriumstearylfumarat
+ 3,75 ml H2O (ergibt 0,35 % G/G Natriumstearylfumarat
mit einem Natriumstearylfumarat/Teilchen-Verhältnis von ca. 1,6 %);
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Die Mischungen wurden langsam unter
vorsichtigem Rühren
auf 60°C
erwärmt.
Nach 2 Minuten wurde die Dispersion (ohne Erwärmen) auf Raumtemperatur unter
vorsichtigem Rühren
abgekühlt.
Freie Filme (10 × 10
cm2) der drei Dispersionen wurden erhalten,
indem ca. 10 ml jeder Dispersion in Teflonformen gegossen wurden,
die bei 25°C
und 60 % relativer Feuchtigkeit zum Trocknen und zur Filmbildung
während
18 h zur Seite gestellt wurden.
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Ergebnisse
-
Die Klebrigkeit der Filme wurde durch
einfaches manuelles Handhaben der Filme getestet. Es wurde festgestellt,
daß der
beste, nicht-klebrige Film aus der Dispersionsmischung C erhalten
wurde. Daher wurde dieser Film in einem Permeabilitätsexperiment
wie in Beispiel 2 beschrieben getestet.
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Vergleichsbeispiel 1: Herstellung
von Filmen aus GMS/PS80/NE30D
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Drei Mischung aus GMS, PS80 und NE30D® wurden
hergestellt. Unterschiedliche Mischbedingungen von GMS und PS80
wurden verwendet, um den Einfluß der
Rührgeschwindigkeit
zu untersuchen. So wurden zuerst GMS und PS80 gemäß dem nachfolgenden
Protokoll D, E oder F vermischt. Dann wurden entsprechende Mengen
dieser Dispersion zu NE30D® gegeben, um die beabsichtigten
Zusammensetzungen zu ergeben. Die gleichen Mengen von GMS, PS80
und Ne30D® wurden
verwendet, nämlich
0,225 g GMS, 0,090 g PS80 und 15,0 g NE30D, die Dispersionen mit
1,5 % G/G GMS (GMS/Teilchen-Verhältnis
= 5 %) ergaben. Diese Zusammensetzung wurde der Veröffentlichung
von Petereit und Weisbrod (1995) entnommen.
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- D: 1 Stunde; Homogenisator mit 6000 U/min;
65°C;
- E: 20 min; Homogenisator mit 3000 U/min; 65°C;
- F: 4 Stunden; Magnetrührer;
65°C.
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Freie Filme (10 × 10 cm2)
der drei Dispersionen wurden erhalten, indem ca. 10 ml jeder Dispersion
in Teflonformen gegossen wurden, die bei 25°C und 60 % relativer Feuchtigkeit
zum Trocknen und zur Filmbildung während 18 h zur Seite gestellt
wurden.
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Beispiel 2: Permeabilität freier
Filme
-
Stücke der gemäß Beispiel 1 (Film C) und Vergleichsbeispiel
1 (Filme D, E, F) hergestellten Filme C, D, E und F wurden in Diffusionskammern
montiert, die aus zwei Kammern bestanden, die durch einen freien Film
getrennt waren (Hjärtstam,
Dissertation, Chalmers University of Technology, Göteborg,
1998). Der Transport von markiertem Wasser wurde aus der Donorseite
zur Empfängerseite über die
Membran bei 25°C
verfolgt. Angemessene Volumina wurden aus der Empfängerseite
zu unterschiedlichen Zeiten entnommen. Die Permeabilität eines
Films wurde aus der Steigung der Daten der transportieren Menge
von markiertem Wasser gegen die Zeit berechnet.
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Ergebnisse
-
Die Ergebnisse aus den Permeabilitätsexperimenten
sind in Tabelle 1 gezeigt. Es ist ersichtlich, daß eine hochvariable
Permeabilität
mit den drei GMS/PS80/NE30D-Dispersionen erhalten wurde. Jedoch
legte der Trend in den Daten nahe, daß ein Protokoll, das besser
dispergierte GMS-Teilchen erzeugte, eine niedrigere Permeabiltiät ergab
(D besser als E besser als F). Dennoch war es nicht möglich, die
niedrige Permeabilität
zu erhalten, die Film C aufweist, der aus der erfindungsgemäßen Natriumstearylfumarat/NE30D-Dispersion
erhalten wurde. Außerdem
war die Permeabilität
von Film C vergleichbar mit dem, was für einen freien Film erwartet
werden konnte, der typisch für
den Film (G) auf organischer Lösungsmittelbasis
ist, der für
das Überziehen
des Wirkstoffs Metoprolol verwendet wird (Lindstedt, Ragnarsson
und Hjärtstam,
Int. J. Pharmaceutics 56, 261 (1989)). So konnte eine überlegene
Qualität
des freien Films mit der vorliegenden Erfindung bei nur einem Additiv
und bei einer sehr einfachen Verarbeitung (vorsichtiges Rühren während 2
Minuten bei 60°C)
vor der Filmzubereitung erhalten werden.
-
-
Beispiel 3: Herstellung überzogener
Metoprololsuccinat-Pellets
-
Das Filmüberziehen auf Metoprololsuccinat-Pellets
(Größenfraktion
0,40–0,63
mm mit inerten Siliciumdioxid-Kernen)
wurde an einer Wurster-Fließbettvorrichtung
im Labormaßstab
durchgeführt.
Zwei Mischungen wurden als Überzugslösungen hergestellt:
-
- A: 0,916 g Natriumstearylfumarat wurden zu
67,59 g Wasser gegeben. 186,62 g NE30D wurden dann hinzugegeben
(ergibt 0,36 % G/G Natriumstearylfumarat mit einem Natriumstearylfumarat/Teilchen-Verhältnis von
ca. 1,6 % unter der Annahme, daß NE30D
30 % Teilchen enthält).
Die Mischung wurde langsam unter vorsichtigem Rühren auf 57 bis 60°C erwärmt. Nach
2 Minuten wurde die Mischung (ohne Erwärmen) auf Raumtemperatur unter
vorsichtigem Rühren
abkühlen
gelassen.
- B: 1,86 g Natriumstearylfumarat wurden zu 67,08 g Wasser gegeben.
186,31 g NE30D wurden dann hinzugegeben (ergibt 0,73 % G/G Natriumstearylfumarat
mit einem Natriumstearylfumarat/Teilchen-Verhältnis von ca. 3,3 % unter der
Annahme, daß NE30D
30 % Teilchen enthält).
Die Mischung wurde langsam unter vorsichtigem Rühren auf 61°C erwärmt. Nach 5 Minuten wurden
die Mischung (ohne Erwärmen)
auf Raumtemperatur unter vorsichtigem Rühren abkühlen gelassen.
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Die Überzugsbedingungen waren wie
folgt:
Bettgewicht: | 200
g |
Überzugslösung: | ⁓170
g |
Sprühgeschwindigkeit: | 5,3
g/min |
Atomisierungsluftdruck: | 2,5
bar |
Fluidisierungsluft-Strömungsgeschwindigkeit: | 35
m3/h |
Einlaßlufttemperatur: | 30°C |
Auslaßlufttemperatur: | 20°C |
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Die Überzugspellets wurden dann
im Fließbett
bei 40°C
(ca. 20 min) getrocknet. Während
dieses Schrittes wurde die Fluidisierungsluft-Strömungsgeschwindigkeit
auf ca. 20 m3/h gehalten.
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Ergebnisse: Keine Probleme, z.B.
Kleben der Pellets, wurden während
des Prozesses angetroffen.
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Beispiel 4: Freisetzung
von Metoprolol aus überzogenen
Pellets
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Die Freisetzung von Metoprolol aus
ca. 100 mg Pellets, hergestellt gemäß Beispiel 3, wurde bei 37°C unter Verwendung
der USP-Auflösungsvorrichtung
II (rotierende Schaufel) mit einer Rührgeschwindigkeit von 100 U/min
untersucht. Das Freisetzungsmedium war aus Phosphatpuffer mit einer
Ionenstärke
von 0,1 M und einem pH von 6,8 zusammengesetzt. Proben wurden zur
Analyse entnommen (Extinktion von Metoprolol bei 273 nm in einer
1 cm-Zelle). Die Mengen von freigesetztem Metoprolol wurden aus
Messungen der Extinktion einer Standard-Metoprolol-Lösung auf
Basis des gleichen Mediums, wie es in den Freisetzungsexperimenten verwendet
wurde, bestimmt.
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Ergebnisse: Die Mengen von freigesetztem
Metoprolol gegen die Zeit sind in Tabelle 2 angegeben, wobei auf
die unterschiedlichen Überzugslösungen A
und B Bezug genommen wird, die gemäß Beispiel 4 hergestellt wurden.
Es ist ersichtlich, daß eine
annähernd
konstante Freisetzung von Metoprolol aus den überzogenen Pellets während des
größten Teils
der Zeit für
beide Zubereitungen nach einer anfänglichen Zeitverzögerungsphase
erhalten wurde. Die schnellste Freisetzung wurde aus Pellets beobachtet,
die mit einer Überzugslösung überzogen
waren, die mehr Natriumstearylfumarat enthielt (Zubereitung B).
Der Grund für
die niedrige Standardabweichung (SD) im zweiten Experiment wurde
der Tatsache zugeschrieben, daß die
Freisetzungsuntersuchungen in diesem Fall mit einer automatischen
Instrumenteneinstellung durchgeführt
wurden.
-
-
Beispiel 5: Herstellung
von Tabletten aus überzogenen
Metoprolol-Pellets
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Die gemäß Beispiel 3 hergestellten überzogenen
Wirkstoffpellets A und B wurden mit gleichen Mengen von mikrokristalliner
Cellulose, Avicel PH102, in einem Turbula-Mischer T2C (Willy A. Bachofen, Schweiz) für ca. 4
Minuten vermischt. Nach Zugabe von 0,15 % Natriumstearylfumarat
wurde die Pulvermasse für
2 Minuten vermischt. Nach dem Beenden des Mischens wurde die Masse
zu Tabletten auf einer Exzenterpresse (Kilian SP300, Deutschland)
unter Verwendung eines Drucks von ca. 8 kN zu Tabletten verpreßt. Typische
Tablettengewichte betrugen ca. 200 mg mit etwas weniger als 50 mg
Metoprolol in jeder Tablette.
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Ergebnis: Keine Probleme wurden während der
Tablettierung der überzogenen
Pellets angetroffen.
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Beispiel 6: Freisetzung
von Metoprolol aus Tabletten aus überzogenen Pellets
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Die Freisetzung von Metoprolol aus
gemäß Beispiel
5 hergestellten Tabletten wurde bei 37°C unter Verwendung der USP-Auflösungsvorrichtung
II (rotierende Schaufeln) mit einer Rührgeschwindigkeit von 100 U/min
untersucht. Das Freisetzungsmedium war aus Phosphatpuffer mit einer
Ionenstärke
von 0,1 M und einem pH von 6,8 zusammengesetzt. Proben wurden zur
Analyse entnommen (Extinktion von Metoprolol bei 273 nm in einer
1 cm-Zelle). Mengen des freigesetzten Metoprolols wurden aus Messungen
der Extinktion einer Standard-Metoprolol-Lösung auf Basis des gleichen
Mediums bestimmt, wie es in den Freisetzungsexperimenten verwendet
wurde.
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Ergebnisse
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Die Mengen von freigesetztem Metoprolol
gegen die Zeit sind in Tabelle 3 angegeben, wobei auf die unterschiedlichen
Pellets A und B, die gemäß Beispiel
3 hergestellt wurden, Bezug genommen wird. Es wurde festgestellt,
daß akzeptable
Freisetzungsprofile erhalten wurden.
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