DE2021504C - Mit veränderlicher Übersetzung wirkende Bremsbetätigungsvorrichtung - Google Patents
Mit veränderlicher Übersetzung wirkende BremsbetätigungsvorrichtungInfo
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Description
»5
Die Erfindung bezieht sich auf eine mit veränderlicher Übersetzung wirkende Bremsbetätigungsvorrichtung
mit einem Spannhebel, welcher ein mit der Bremse verbundenes Zug- oder Druckglied bei seiner
Schwenkung in einem Abstand zu seiner Schwenkachse führt, der von der Löst- zur Bremsstellung
abnimmt, wobei das Zug- od.;r Druckglied an einem auf dem Spannhebel schwenkbar gelagerten Steuerhebel
angreift, welcher im ersten Teil des Schwenkweges gegen den Spannhebel schwenkbar ist und anschließend
?m Spannhebel zur Anlage kommt, wobei die Schwenkachse des Steuerhebels mindestens bis
zur Längsachse des Zug- oder Druckgliedes bewegbar ist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Bremsbetätigungsvorrichtung der genannten Art insofern zu verbessern, als der Schwenkweg des
Spannhebels verkleinert wird und dabei ein möglichst hoher mechanischer Wirkungsgrad erzielbar ist.
Es sind Handbremsen bekannt (österreichische Patentschrift 241 292), bei denen eine mit einem Zugseil
verbundene Lasche durch die Spannung im Zugseil im ersten Teil des Schwenkweges vom Handbremshebel
um ihren Anlenkpunkt an letzterem schwenkbar ist. Die Längsachse des Zugseiles schneidet nur in
dem ersten Teil des Schwenkweges die Schwenkachse der Lasche, danach, sobald die Lasche an der Drehachse
des Handbremshebels zur Anlage gekommen ist, entfernt sich die Längsachse des Zugseiles von
der genannten Schwenkachse der Lasche auf dem Handbremshebel. Bei solchen Handbremshebeln ist
der Schwenkweg unerwünscht groß, nämlich mehr als 90°. Bei einem anderen bekannten Bremsbedienungshebel
mit selbsttätig sich verändernder Übersetzung (deutsche Patentschrift 665 009), bei welchem die
nach den Radbremsen führende Stange an dem einen Hebelarm eines durch eine Federkraft und einen
Lenker beeinflußte und an seinem Schenkel drehbar gelagerten Winkelhebel angreift, ist der Winkelhebel
an einer nach vorne und unten, entgegen der Bewegungsrichtung des Bedienungshebels ausladenden
starren Verlängerung gelagert und die einstellbare Feder über einen an der Verlängerung angelenkten
Lenker geschoben und an dessen Ende derart abgestützt, daß sie den anderen Hebelarm gegen diese
Verlängerung zu verschwenken bestrebt ist. Bei einer solchen Ausführung ist der mechanische Wirkungsgrad
des Bremsbetätigungshebels sehr unvorteilhaft, weil bei der Betätigung in Bremsrichtung die Feder
weiter gespannt wird. Die von der Feder aufgenommene Arbeit geht von der dem Bremsbetätigungshebel
zugeführten Betätigungsarbett verloren. Ein solcher Hebel ist daher nicht geeignet, zur Lösung der
oben beschriebenen Aufgabe. Bei einer weiteren bekannten Handbremsbetätigungseinrichtung (deutsche
Auslegeschrift 1 196971) ist ein um eine Schwenkachse
schwenkbarer Hebel mit einem abgewinkelten Arm vorgesehen, an dem das zur Bremse führende
Bremsgestänge angreift, wobei beim Anziehen der Bremse die Wegübersetzung wächst. Die dort weiter
vorhandene Zugfeder dient zur Unterstützung der Handkraft bei der Betätigung in Bremsrichtung und
hat zur vorliegenden Aufgabe keine Beziehung. Audi hier ist der notwendige Schwenkwinkel des mit einem
abgewinkelten Arm versehenen Hebels unerwünscht groß, wenn eine ausreichend wirksame Übersetzung^
steigerung erzielt werden soll. Die oben beschrieber..
Aufgabe ist also auch damit nicht lösbar.
Die Lösung der Aufgabe besteht nun darin, daß der Steuerhebel im ersten Teil des Schwenkweges an
einem gestellfesten Anschlag anliegt. Bei der Schwenkung des Spannhebels in Bremsrichtung wird der
Steuerhebel infolgedessen gegenüber dem Spannhebel so geschwenkt, daß die Längsachse des Zug- oder
Druckgliedes schneller an die Schwenkachse des Beschleunigungshebeis herangeführt wird. So wird zum
Heranführen des Zuggliedes an die Schwenkachse des Spannhebels ein beachtlich kleinerer Schwenkweg
des Spannhebels benötigt und der gesamte Schwenkwg des Spannhebels wie gewünscht verkleinert. Weil
der Steuerhebel nur im ersten Tf .1 des Schwenkweges an einem gestellfesten Anschlag anliegt und sich von
letzterem abhebt, sobald mit größerer Übersetzung entsprechend größere Gestängekräfte wirksam werden,
ist der mechanische Wirkungsgrad der Bremsbetätigungsvorrichtung hoch. Dies ist aus folgendem
Grund besonders wichtig. Die praktische Ausnutzung des am Anfang der Bremsbetätigung mit der niedrigen
Übersetzung eingesparten Betätigungsweges am Spannhebel zu einer größeren Übersetzung und
Bremswirkung wird sehr stark reduziert oder sogar unmöglich, wenn der mechanische Wirkungsgrad der
Vorrichtung verschlechtert wird. Dies mag ein Grund dafür sein, daß die meisten aus der Patent-Literatur
bekannten Bremsbetätigungsvorrichtungen mit veränderlicher Übersetzung keine praktische Anwendung
fanden.
Die Konstruktion der mit veränderlicher Übersetzung wirkenden Bremsbetätigungsvorrichtung ist einfach
und die Vorrichtung ist mit geringen Kosten herzustellen. Die Einzelteile unterliegen auch im Dauerbetrieb
keiner nennenswerten Abnutzung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt.
F i g. 1 zeigt eine mit veränderlicher Übersetzung wirkende Bremsbetätigungsvorrichtung mit einem als
Handhebel ausgebildeten Spannhebel in Seitenansicht in der Lösestellung mit ausgezogenen Umgrenzungslinien
und in einer Zwischenstellung, die etwa dem Gestängeweg zur Überwindung des Lüftspieles in der
Bremsanlage entspricht, mit unterbrochenen Umgrenzungslinien;
F i g. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach F i g. 1. Der hier als feststellbarer Handbremshebel
dargestellte Spannhebel I ist um die Schwenkachse 2 auf einem Tragstück 3 schwenkbar gelagert.
Über eine federnde Sperrklinke 4 kann er gegenüber dem Tragstück 3 auf einem mit letzterem fest verbundenen
Zahnbogen S festgestellt werden. Die Sperrklinke 4 kann gegen die Wirkung der im Handgriff
angeordneten Druckfeder 6 mit Hilfe des Schiebers 7 ausgehoben werden. Der Spannhebel 1 ist durch ein
hier als Kabelzug 8 ausgebildetes Ü'jertragungsorgan
mit den Bremsen verbunden. Das Zugkabel 8 wird bei 9 in einem fest angeordneten rohrförmigen Führungsstück
geführt und greift bei 10 an einem Steuerhebel 11 an, welcher bei 12 auf dem Spannhebel 1
seine Schwenkachse hat. Bei dem hier abgebildeten Ausführungsbeispiel sind zwei Kabelzüge 8 als Übertragungsorgan
vorhanden, die mit je einer Radbremse verbunden sind. Die Zugkabe! 8 sind über Stellmuttern
13 am Steuerhebel 11 einstellbar.
An dem Zahnbopen 5 ist am unteren Ende ein Anschlag 14 vorgesehen. Gegen diesen liegt in Lösestellung
der Steuerhebel 1 mit seinem freien Ende an. Das Zugkabel 8 hat in der Lösestellung einen großen
Abstand zur Schwenkachse 2 des Spannhebels. Hierdurch ist das Verhältnis des Schwenkweges an der
Handhabe des Spannhebels 1 zum Weg des Zugkabels 8 in der Lösestellung sehr klein. Bei einer
Schwenkung des Spannhebels 1 im Uhrzeigersinn nähert sich das Zugkabel 8 der Schwenkachse 2 und
kommt schließlich auf Führungsrollen 15 zur Anlage, die auf der Schwenkachse 2 angebracht sind. Mit der
Annäherung des Zugkabels 8 an die Schwenkachse 2 wächst das Verhältnis des Schwenkweges am Spannhebel
1 zum Weg des Zugkabels 8, d. h. die Übersetzung.
Die Wirkungsweise des Spannhebels ist folgende: Bei dei Schwenkung des Spannhebels 1 um seine
Schwenkachse 2 im Uhrzeigersinn wird der auf dem Spannhebel 1 schwenkbare Steuerhebel 11 durch den
ortsfesten Anschlag 14 an seinem rechten Ende zunächst festgehalten und so gegenüber dem Spannhebel
1 zusätzlich im Uhrzeigersinn um seine Schwenkachse 12 geschwenkt Dabei wird das Zugkabel 8
mit seiner Längsachse beschleunigt an die Schwenkachse 2 des Spannhebels 1 heran und dabei über die
Schwenkachse 12 des Steuerhebels 11 hinweggeführt. Sobald dies geschehen ist, kommt der Stererhebel
11 am Spannhebel 1 zur Anlage und stützt sich dort durch die Spannung des Zugkabels 8 ab. Das
rechte Ende des Steuerhebels 11 ist dabei, wie auf der
ίο mit unterbrochenen Linien dargestellten Zwischenstellung
auf F i g. I ersichtlich ist, von dem Anschlag 14 abgehoben. Durch diese beschleunigte Heranführung
des Zugkabels 8 an die Schwenkachse 2 wird im ersten Teil der Schwenkbewegung in Bremsrichtung
ein noch kleinerer Schwenkweg des Spannhebels 1 erforderlich,
auf dem das Zugkabel 8 den etwa zur Überwindung des Lüftspieles notwendigen Weg
macht. Da in dieser Phase des Weges vom Zugkabel 8 keine nennenswerter Kräfte zu überwinden
sind, kann dieser erste Teil der bewegung des Spannhebels
1 in Bremsrichtung ohne unzulässig hohe Betätigungskraft ausgeführt werden.
Wird der Spannhebel 1 entgegen dem Uhrzeiger-Sinn, also in Löserichtung, geschwenkt, so wird der
»5 Steuerhebel 11 durch das hierbei wieder über die
Schwenkachse 12 hinweggeführte Zugkabel 8 entgegen dem Uhrzeigersinn so weit geschwenkt, bis er mit
seinem rechten Ende am Anschlag 14 anliegt. Dadurch, daß der Steuerhebel 11 nach dem Überwinden
des Lüftspieles vom Anschlag 14 abgehoben und gegen den Spannhebel 1 abgestützt ist, werden unerwünschte
Reibungsverluste durch den Steuerhebel 11 verhindert. Der Spannhebel hat also dann, wenn nennenswerte
Kräfte am Zugglied 8 wirksam sind, seinen
höchsten mechanischen Wirkungsgrad.
Die Erfindung wird nicht verlassen, wenn der Spannhebel anders als hier dargestellt, z. B. ohne
Feststellvorrichtung und in einer anderen Form z. B. als zweiarmiger oder als Winkelhebel ausgebildet ist.
Als Übertragungsorgan, welches hier als Kabelzug 8 ausgebildet ist, kann auch ein Druckgestänge verwendet
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Mit veränderlicher Übersetzung wirkende Bremsbetätigungsvorrichtung mit einem Spannhebei, welcher ein mit der Bremse verbundenes Zu- oder Dnickglied bei seiner Schwenkung in einem Abstand zu seiner Schwenkachse führt, der von der Löse- zur Bremsstellung abnimmt, wobei das Zug- oder Druckglied an einem auf dem Spann- w hebel schwenkbar gelagerten Steuerhebel angreift, welcher im ersten Teil des Schwenkweges gegenüber dem Spannhebel schwenkbar ist und anschließend am Spannhebel zur Anlage kommt, wobei die Schwenkachse des Steuerhebels mindestens bis zur Längsachse des Zug- oder Druckgliedes bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerhebel (II) im ersten Teil des Sc/iwenkweges an einem gestellfesten Anschlag (14) anliegt.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702021504 DE2021504C (de) | 1970-05-02 | Mit veränderlicher Übersetzung wirkende Bremsbetätigungsvorrichtung | |
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GB1247071A GB1349862A (en) | 1970-05-02 | 1971-04-30 | Straining lever mechanism operating with a changing transmission ratio for example a lever for operating brake linkages |
FR7115530A FR2088282B3 (de) | 1970-05-02 | 1971-04-30 | |
US00139667A US3719106A (en) | 1970-05-02 | 1971-05-03 | Variable ratio operating lever |
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DE19702021504 DE2021504C (de) | 1970-05-02 | Mit veränderlicher Übersetzung wirkende Bremsbetätigungsvorrichtung |
Publications (3)
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---|---|
DE2021504A1 DE2021504A1 (de) | 1971-11-11 |
DE2021504B2 DE2021504B2 (de) | 1972-06-08 |
DE2021504C true DE2021504C (de) | 1972-12-28 |
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