DE2020865C3 - Verfahren zur Herstellung von alpha, beta-ungesättigten Carbonylverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von alpha, beta-ungesättigten CarbonylverbindungenInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C45/00—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
- C07C45/002—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by dehydrogenation
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von α,β-ungesättigten Carbonylverbindungen.
Aus den USA.-Patentschriften 2011317 und 2042220
ist es bekannt, «,/^-ungesättigte Carbonylverbindungen
durch Dt:hydrieren von Alkoholen herzustellen, wobei
R4 R3 R2
allerdings die als Ausgangsverbind urgen dienenden
Alkohole die Doppelbindung schon in *,/?-StelIung
tragen. Leider sind diese »,^-ungesättigten Alkohole
zum Teil nur sehr schwer zugänglich.
Es war daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
zu entwickeln, das es erlaubt, ^-ungesättigte Carbonylverbindungen aus leichter zugänglichen Ausgangsstoffen
auf einfache Art und V/eise mit guten Ausbeuten herzustellei..
Es wurde nun gefunden, daß nicht nur Alkohole, die die Doppelbindung bereits in der ge. sehten
«^-Stellung enthalten, sich zu den entsp.^nenden «,^-ungesättigten Carbonylverbindungen dehydrieren
lassen, sondern daß man χ,/ίί-ungesättigte Carbonylverbindungen
vorteilhaft erhält, wenn man die entsprechenden ^,y-ungesättigten Alkohole in der Dampfphase
bei Temperaturen von 150 bis 600 C an ZnO, CdO, MnO oder Mischkatalysatoren aus den Metallen
Cu, Ag und/oder Zn und der Metalloxiden der
Nebengruppenelemente oder aber Ag auf MgO odor Cu auf MgO als Dehydrierungskatalysatoren umsetzt.
Die Reaktion verläuft überraschenderweise völlig glatt und mit hoher Ausbeute. Besonders vorteilhaft
verläuft die Reaktion, wenn man in Gegenwart von aliphatischen oder aromatischen organischen Stickstoff-,
Phosphor- oder Schwefelverbindungen mit nukleophilen Eigenschaften oder in Gegenwart von
Ammoniak dehydriert.
Die erfindungsgemäße Umsetzung wird durch folgende Reaktionsgleichung wiedergegeben:
R* R3 R2
Cy = Cß — Ca - CH — OH —
Rs H R1
In beiden Formeln bedeuten R1 bis Rs Wasserstoff-
»tome oder Kohlenwasserstoffreste. Bevorzugte Reste
R1 bis R3 sind neben Wasserstoffatomen Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, Cycloalkylfruppen
mit 4 bis 6 Ringgliedern und die Phenylgruppe. Insbesondere stehen R1 bis R3 für Wasser-Stoffatome,
Methyl-, Äthyl- und Phenylgruppen. R4 und R6 stehen vorzugsweise für Wasserstoffatome
©der Alkylgruppen mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, insbesondere für Wasserstoffatome, Methyl- und
Äthylgruppen.
Für das beanspruchte Verfahren geeignete Alkohole iind demnach beispielsweise 3-Buten-l-ol, 3-Pentenl-ol,
2-Methyi-l-buten-4 öl, l-Penten-4-ol, 3-Methyll-buten-4-ol,
3-Hexen-l-ol, 3-Methyl-3-pemten-l-ol, l-Äthyl-3-buten-l-ol, 2-Methyl-2-hexen-5-ol„ 2-Melhyl-l-hexen-4-ol,
2-Phenyl-l-buten-4-ol, 4-Methyl-J-penten-1-oI
und 2-Cyclohexyl-l-buten-4-ol, insbesondere
3-Buten-l-ol und 2-MethyM-buten-4~ol. Viele dieser Alkohole sind neuerdings recht gut zugängig
durch Umsetzung von Olefinen mit Aldehyden bei erhöhter Temperatur, wie es in der deutschen Patentschrift
1 275 049 und 1 643 729 beschrieben ist.
Auch eventuell vorliegende Gemische der isomeren α,/?- bzw. ^,^-ungesättigten Alkohole können ohne
vorherige Trennung gemeinsam in die entsprechenden «^-ungesättigten Carbonylverbindungen überführt
werden.
Als Dehydrierungskatalysatoren eignen sich ZnO, CdO, MnO, sowie Mischkatalysatoren aus den Me-HCy
- Cß --- C* - C =- O + H2
R1
R1
tallen Cu, Ag und/oder Zn und Melalloxiden der Nebengruppenelemente wie z. B. ZnO, CdO oder
MnO, sowie Ag auf MgO bzw. Cu auf MgO.
Im allgemeinen wird der Katalysator in Form von Tabletten mit vorzugsweise 4 bis 5 mm Durchmesser
oder in Form von Pulver verwendet.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der ungesättigte Alkohol in der Dampfphase
über ein Katalysatorbett geführt. Die Bedingungen, unter denen das Verfahren durchzuführen ist,
sind jeweils der Empfindlichkeit der zu dehydrierenden Substanz anzupassen. Dazu werden die Verweilzeit am
Kontakt und die Reaktionstemperatur so aufeinander abgestimmt, daß keine Zersetzung des Produktes eintritt.
Die optimalen Bedingungen lassen sich von Fall zu Fall durch einen Vorversuch leicht ermitteln. Zu
sehr guten Ergebnissen kommt man, wenn man den Alkohol über ein Katalysator-Wirbelbett führt.
Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen von 150 bis 6000C, insbesondere von 200 bis 5000C.
Die Verweilzeiten am Kontakt liegen im allgemeinen bei 0,06 bis 60 Sekunden, vorzugsweise bei 0,2 bis 1 Sekunde.
Die Verweilzeiten am Kontakt liegen im allgemeinen bei 0,06 bis 60 Sekunden, vorzugsweise bei 0,2 bis 1 Sekunde.
Gegebenenfalls wird unter Zumischung von Inertgasen,
wie z. B. Kohlendioxid, Stickstoff, Argon oder flüchtigen Kohlenwasserstoffen bei Atmosphärendruck
oder unter vermindertem Druck von etwa 10 bis 500 Torr, vorzugsweise 100 bis 150 Torr, gearbeitet.
Hierbei erweist sich in vielen Fällen die Zufuhr von 20 bis 50 Volumprozent Wasserdampf und bei ent-
sprechenden Vorsichtsmaßnahmen die Zumischung von bis zu 50 Volumprozent Luft bei der Dehydrierung
als sehr vorteilhaft.
Die Isolierung der gewünschten Endprodukte aus dem Reaktionsgemisch erfolgt nach an sich bekannten
und üblichen Methoden.
Besonders vorteilhaft läßt sich das Verfahren durchführen, wenn man in Gegenwart von katalytischen
Mengen bestimmter nukleophiler Substanzen arbeitet. Als nukleophile Substanzen, die zusammen mit dem
Alkohol über den Katalysator geführt werden, eignen sich neben Ammoniak sowohl aliphaiische als auch
aromatische organische Stickstoff-, Phosphor- und Schwefelverbindungen. Als organische Stickstoffverbindungen
seien beispielsweise Äthylamin, Dimethylamin, Trimethylamin, Anilin und vorzugsweise rvlethylamin
genannt. Von den nukleophilen Phosphoric nd Schwefelverbindungen seien Alkylphosphine,
wie beispielsweise Trimethyl- und Triäthylphosphin, Arylphosphine wie z.B. Triphenylphosphin, Thioalkohole,
wie z. B. Äthyl- oder Propylmercaptan, Thioäther, wie beispielsweise Diäthylthioäther und
Thiophen erwähnt. Ganz besonders vorteilhaft ist die Verwendung von schwach basischen Verbindungen,
beispielsweise von Urotropin oder Azomethinen, wie beispielsweise den Kondensationsprodukten aus den
genannten primären Aminen: Methylamin, Äthylamin oder Anilin und Carbonylverbindungen, wobei
mit besonderem Vorteil die als Reaktionsprodukte erwarteten -n,^-ungesättigten Carbonylverbindungen
verwendet werden. Auch Ammon-ak ist mit besonderem Vorteil als nukleophile Substanz einsetzbar.
Wird eine starke Base, wie z. B. Trimethylamin, zugesetzt, so empfiehlt es sich, das Reaktionsprodukt
sofort zu neutralisieren. Bei Zugabe von schwachen Basen, wie z. B. Anilin, ist dies nK.ht unbedingt erforderlich.
Die Menge der zu verwendenden Basen hängt von ihrer Basizität und den Eigenschaften der
zu dehydrierenden Alkohole ab. Im allgemeinen werden die nukleophilen Substanzen in Anteilen von
0,1 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0,5 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf den Ausgangsstoff,
angewandt.
Auch Zusätze von basischen Metalloxiden, wie z. B. BaO, CaO und MgO in Mengen von 5 bis 80%
zum eigentlichen Katalysator bringen in vielen Fällen eine Ausbeuteverbesserung mit sich.
Das Verfahren kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren bereichert die Technik durch die Möglichkeit der Herstellung von
»,/(-ungesättigten Carbonylverbindungen in einer mit
hohen Umsätzen und weitgehend ohne Nebenreaktionen verlaufenden Reaktion unter Verwendung einer
für diesen Zweck neuen Suffklasse.
Die erfindungsgemäß hergestellten λ,^-ungesättigten
Carbonylverbindungen sind interessante organische Zwischenprodukte für die Synthese von Naturstoffen,
wie beispielsweise Citral-, /3-Jonon und Chrysanthemumsäure.
Die in den folgenden Beispielen genannten Teile sind, soweit nicht anders vermerkt, Gewichtsteile;
Raumteile verhalten sich zu ihnen wie Liter zu Kilogramm.
Ein Gemisch aus 500 Teilen 3-Buten-l-ol (Kp.
1140C) und 5 Teilen Urotropin wird bei einem Druck von 150 Torr in einem Verdampfer innerhalb von
6 Stunden über 500 Teile eines Kontakts aus 5% Ag auf MgO geschickt, der in einem senkrecht stehenden
Röhrenofen auf 380'C geheizt wird. Im angeschlosse-
nen Kondensationsteil weiden 492 Teile eines Produktes aufgefangen, dessen Zusammensetzung gaschromatographisch
ermittelt wurde. Hiernach beläuft sich die Ausbeute an 2-Buten-l-al (Crotonaldehyd) bei
einem Umsatz von 68% auf 78%. Kp. 102,20C; MoIe-
kulargewicht (bestimmt wie berechnet) 70.
Ähnlich wie im Beispiel 1 wird ein Gemisch aus 500 Teilen 3-Penten-l-ol (Kp. 137°C) und 5 Teilen
Urotropin innerhalb von 6 Stunden bei einem Druck von 150 Torr gasförmig über 500 Teile eines Kontaktes
aus 10% Cu auf MgO geführt, wobei der Kontakt ebenfalls in einem Röhrenofen auf 36O0C geheizt
wird. Nach der gaschromatographischen Ana-ίο lyse der Zusammensetzung der aufgefangenen 480Teile
des Kondensationsproduktes beträgt der Umsatz 62% und die Ausbeute an 2-Penten-l-al (3-Äthyl-acrolein)
71%. Kp. 125°C; Molekulargewicht (bestimmt wie berechnet) 84.
500Te-Ie 2-Methyl-l-buten-4-ol (Kp. 130C) werden
in 6 Stunden bei 200 Torr über 500 Teile eines auf 400C gehaltenen Kontaktes aus ZnO verdampft. Im
angeschlossenen Kondensationsraum werden 480 Teile des Reaktionsproduktes aufgefangen. Bei einem Umsatz
von 70% erhält man eine Ausbeute von 55% an 3-Melhyl-2-buten-l-al (3,3-DimethyIacroIein). Kp.
132 C; Molekulargewicht (bestimmt wie berechnet) 84.
500 Teile 2-Methyl-l-buten-4-oi (Kp. 130 C), in denen 5 Teile einer 40%igen Methylaminlösung in
Wasser gelöst sind, werden bei 100 Torr innerhalb
von 3 Stunden über 500 Teile eines auf 25O0C geheizten
Kontaktes aus 25% Cu auf ZnO geführt. 485 Teile des dabei gebildeten Produktes werden im
Kondensationsteil kondensiert. Eine Analyse ergibt bei einem Umsatz von 60% eine Ausbeute von 87%
3-Methyl-2-buten-l-al (3,3-Dimethylacrolein) Kp.
132"C, Molekulargewicht (bestimmt wie berechnet) 84.
300 Teile 2-Methyl-l-buten-4-oI, in denen 1,5 Teile Ammoniakgas gelöst sind, werden bei 150 Torr und
3000C innerhalb von 5 Stunden über den im Beispiel 4
beschriebenen Kontakt geführt. Hierbei werden 296 Teile Umsetzungsprodukt gewonnen. Eine Ana-
iyse ergibt bei vollständigem Umsatz eine Ausbeute von 76% an 3-Methyl-2-buten-l-al (3,3-Dimethylacrolein).
Kp. 132"C, Molekulargewicht (bestimmt wie berechnet) 84.
500 Teile l-Penten-4-ol (Methylallylcarbinol; Κρ.7β0
1160C), in denen 5 Teile Urotropin gelöst sind, werden bei 50 Torr in 6 Stunden über 500 Teile einer auf
37O0C geheizten ZnO-Kontakts verdampft. Die destil-
lative Aufarbeitung der erhaltenen 483 Teile Reaktionsprodukt ergibt bei einem Umsatz von 65% eine
Ausbeute von 91% der Theorie an 2-Penten-4-on (Methyl-propenylketon); Kp.7e0 122°C.
Ein Gemisch aus 300 Teilen l-He%en-4-ol (Äthylallylcarbinol;
Kp.,0130°C) und 1,5 !eilen Triphenylphosphin
wird innerhalb von 3 Stunden bei 100 Torr über 500 Teile eiaes Kontaktes geführt, der 25% Cu
auf ZnO enthält. Die Kontakttemperatur beträgt 3000C. Im Kondensationsteil werden 294TeUe Kondensat
aufgefangen. Bei einem Umsatzvon 60% beträgt die Ausbeute an 2-Hexen-4-on (Äthylpropenylketon);
83% der Theorie; Kp.7M 138°C.
300 Teile l-Hepten-4-ol (Propylallylcarbinol; Kp.7eo
1500C), in denen 1,5 Teile Ammoniakgas gelöst sind, werden in 3 Stunden bei 50 Torr über einen auf 3600C
erhitzten ZnO-Kontakt geführt.
295 Teile des Reaktionsproduktes werden im Kondensationsteil isoliert. Die Analyse ergibt eine Ausbeute
von 87% an 2-Hepten-4-on (Propylpropenylketon; Κρ.7β0158° C) bei einem Umsatz von 60%.
300 Teile l-Octen-4-ol (Butylallyicarbinol; Kp.76O
172° C) werden in 3 Stunden bei 50 Torr über 500 Teile ZnO geleitet, die auf 3300C erhitzt sind. Eine Analyse
der erhaltenen 293 Teile des Reaktionsproduktes ergibt eine Ausbeute von 65% an 2-Octen-4-on (Butylpropenylketon;
Kp.7M 178UC) bei einem Umsatz von
06%.
Ein Gemisch aus 300 Teilen 2-Methyl-2-hexen-5-ol (Kp. 12 600C) und 1,5 Teilen Urotropin wird bei
»ο 100 Torr über 500 Teile eines auf 3500C geheizten
ZnO-Kontakts geleitet. Die destillative Aufarbeitung
der 296 Teile des Reaktionsproduktes ergibt bei einem Umsatz von 65% eine Ausbeute an 2-Methyl-3-hexen-5-on
(Isobutylidenaceion; Kp.7SO155°C) von 88% der
Theorie.
Ein Gemisch aus 300 Teilen 3-Hexen-l-ol (Kp. 12
ao 580C) und 1,5 Teilen Thiophen wird innerhalb von 3 Stunden bei 100 Torr über 500 Teile eines auf
35O0C geheizten ZnO-Kontaktes der 10% Cu enthält, geleitet. Bei der destillativen Aufarbeitung erhält
man 2-Hexen-l-al (3-Propylacrolein; Kp.7eo148°C)
»5 in 85 %iger Ausbeute. Der Umsatz beträgt 63 %.
Claims (2)
1. Verfahren zur Hersteilung von -»^-ungesättigten
Carbonylverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die entsprechenden
/^-ungesättigten Alkohole in der Dampfphase bei
Temperaturen von 150 bis 600° C an ZnO, CdO, MnO oder Mischkatalysatoren aus den Metallen
Cu, Ag und/oder Zn und Metalloxiden der Neben- n>
gruppenelemente oder aber Ag auf MgO oder Cu auf MgO als Dehydrierungskatalysatoren umsetzt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in Gegenwart von aliphatischen oder aromatischen organischen Stickstoff-, Phosphor-
oder Schwefelverbindungen mit nukleophilen Eigenschaften oder in Gegenwart von Ammoniak
dehydriert wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |