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Fernbedienbare Nachladevorrichtung für Maschinengewehre Die Erfindung
betrifft eine flexible Nachladevorrichtung für ein MG, das beim Schießen fernbedient
wird.
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Es ist bekannt,auf Panzerwagen Maschinengewehre aufzubauen, die außerhalb
der Panzerung auf dem Wagen in Lafetten montiert sind, die aber durch Fernbedienungsmittel
aus dem Panzerinneren heraus gerichtet und such ausgelöst werden.
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Ferner ist es bekannt, daß bei Maschinengewehren vor dem ersten Schuß
die Schloßfeder gespannt werden muß, zu welchem Zweck Maschinengewehre mit einem
rechts seitlich aus dem MG-Gehäuse hervortretenden Spannhebel versehen sind.
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Letzterer muß vor dem Schießen nach rückwärts durchgezogen werden,
um die Schloßfeder erstmals zu spannen, deren weitere Spannung vor Jedem Schuß später
in bekannter Weise vom Rückstoß dea Laufes besorgt wird. (Als Vorwärtsrichtung ist
in der Beschreibung durchgehend die Schußrichtung des MG angenommen.) Da es nun
mindestens unpraktisch ist, daß ein Mitglied der Panzerbesatzung vor dem ersten
Schuß aus einem in der beschriebenen
Weise auf dem Panzer montierten
MG aus dem Panzerinneren herauskriechen muß, nur um diese sonst ferngesteuerte Waffe
zu spannen, sind bereits Versuche gemacht worden, auch den Spannvorgang aus der
Ferne, d.h. aus dem Panzerinneren heraus durchführbar zu machen. Es ist z.B. bekannt
am Spannhebel einen Seilzug anzulenken und den Spannhebel mittels dieses Seilzuges
einfach zurückzuziehen. Jedoch erwiesen sich derartig einfache Versuche aus zweierlei
Gründen als nicht geeignet. Erstens führt der Spannhebel keine rein geradlinige
Bewegung aus. lRr liegt vielmehr im Ruhestand eng nach vorn an das MG-Gehäuse geklappt
und ist um einen Punkt am Schloß innerhalb des Gehäuses etwa um 90° schwenkbar.
D.h. bei Beginn der Spannbewegung muß er ergriffen und zunächst um diese 900 geschwenkt
werden bis in eine Lage, in der er etwa im rechten Winkel vom MG-Gehäuse absteht.
Diese Schwenkbewegung dient dazu das Schloß zu entriegeln. Erst dann beginnt die
geradlinige Spannbewegung nach rückwärts, und am Ende der Rückwärtsbewegung klappt
der Spaniiebel wieder um etwa 900 zum MG-Gehäuse hin und durchläuft in dieser eingeklappten
Stellung die Vorwärtsbewegung. Aus diesem Grunde gestaltete sich die Führung eines
einfachen Seilzuges mindestens als schwierig.
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Der zweite und wesentlich gravierendere Grund dafür> warum ein
einfacher Seilzug den Anforderungen nicht genügt, liegt
jedoch darin,
daß der Seilzug selbst einer Federkraft unterworfen sein muß, die ihn nach erfolgter
Spannung mit dem Spannhebel zusammen wieder nach vorn ziehen muß.
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Beim Spannen selbst, d.h. bei der Rückwärtsbewegung muß der Benutzer
demnach gegen die kräfte zweier Federn arbeiten, nämlich gegen die Kraft der zu
spannenden Verschlußfeder und dann außerdem noch gegen die Kraft der Rückholfeder.
Die Arbeit gegen beide Federn ist aber einfach zu schwer, als daß sie vom Bedienenden
in normaler Weise geleistet werden könnte.
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Es bestand daher die Aufgabe für ein Maschinengewehr der beschriebenen
Bauart eine fernbedienbare Nachladevorrichtung zu schaffen, bei der das Bedienungsmittel
nur eine geradlinige Bewegung misführt und bei welcher der Bedienende beim Spannvorgang
tatsächlich nur die Verschlußfeder spannt, d.h. also eine Vorrichtung, welche die
oben beschriebenen Nachteile vermeidet Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß als Zugmittel für den Spannhebel eine Zug-Druck-Betätigung verwendet
wird, die etwa im Abstand der Länge des Spannhebels parallel zum MG-Gehäuse geradlinig
geführt wird und auf der eine Schwenkplatte ortsfest aber drehbar gelagert ist,
an derem freien Ende das vordere Ende des Spannhebels drehbar gehalten ist.
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Durch die Verwendung einer Zug-Druck-Betätigung wird dabei vermieden
eine RuckholSeder einbauen zu müssen. Das in seiner Längsrichtung in bekannter Weise
starre Kabel der Zug-Druck-Betätigung kann vielmehr genauso wie es durch Handkraft
nach rückwärts geschoben wird, durch Handkraft such wieder nach vorne gezogen werden,
ohne daß es der Mithilfe einer Rückholfeder bedlirfte.
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Diese Zug-Druck-Betätigung ist gemäß der Erfindung geradlinig parallel
zum MG-Gehäuse geführt. Sie kann am MG-Gehäuse selbst befestigt sein, sie kann aber
auch an einem Schlitten gelagert sein, in dem das MG innerhalb der Lafette montiert
ist. Wesentlich ist dabei nur, daß das Ende der Zug-Druck-Betätigung parallel zum
MG-Gehäuse verläuft.
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Der Abstand zum MG-Gehäuse ist dabei etwa gleich der Länge des Spannhebels,
jedoch kann er in weiten Grenzen variieren.
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Zur Überbrückung des Abstandes bzw. zur Kompensation der Schwenkbewegung
des Spannhebels ist die schwenkbare Platte vorgesehen, die mit ihrem einen Ende
drehbar an der Betätigung mit ihrem anderen Ende jedoch drehbar am Spannhebel befestigt
ist. In Ruhestellung ist die Platte ausgeschwenkt, der Spannhebel jedoch an das
MG-Gehäuse herangeklappt. Während der Spannbewegung nach rückwärts ist dagegen umgekehrt
der Spannhebel ausgeschwenkt und die Platte eingeklappt.
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Zu Beginn der Vorwärtsbewegung wird dann der Zustand der Ruhestellung
bereits wieder hergestellt.
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Es ist somit die schwenkbare Platte, die es ermöglicht das Kabel der
Zug-Druck-Betätigung geradezuführen, da durch sie die wechselnde Seitenlage des
Spannhebels überbrücke wird. Sie ist daher ein wesentliches Bauelement der erfundenen
Vorrichtung.
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In normaler Ausführung ist der Spannhebel des MG an seinem vorderen
Ende mit einem Griffstück versehen, das sich rechtwinklig nach oben und unten erstreckt,
so daß beim Brgreifen des Griffatückes mit der Hand das vordere Ende des Spannhebels
etwa in der Mitte der Handfläche ruht. Bei Verbindung des Spannhebels mit der fernbedienbaren
Nachladevorrichtung ist es an sich ausreichend , wenn ein Ende des Griffstückes
mit der schwenkbaren Platte verbunden wird.
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Um jedoch Verkantungen bei der Spannbewegung zu vermeiden, wird in
weiterer Ausbildung der Erfindung noch sorgeschiagen die schwenkbare Platte als
Doppelplatte auszubilden, wobei die beiden einzelnen Platten durch ein Mittelstück
mit Bohrung zu einem u-förmigen Bauelement verbunden sind.
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Die Mittelachse der Bohrung dient als Drehachse und die freien Enden
der Platten sind mit e einer Seite des Griffstückes verbunden, so daß der Spannhebel
von der u-förmigen Doppelplatte symmetrisch umgriffen wird.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der Zeichnung
zu ersehen, in der die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt und erläutert
ist Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Panzer in Seitenansicht
mit aufmontiertem, fernbedienbarem Maschinengewehr, Fig. 2 schematisch des Maschinengewehr
mit Nachladevorrichtung in Ruhestellung in Draufsicht.
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Fig. 3 schematisch des Maschinengewehr mit Nachladevorrichtung während
des Spannvorganges in Draufsicht, Fig. 4 eine schematische Seitenansicht des Maschinengewehres
mit der Nachladevorrichtung während des Spannvorganges, Fig. 5 eine Ansicht in Pfeilrichtung
A der Fig.2 Fig. 6 eine perspektivische Ansicht der Schwenkplatte Fig. 7 eine Ansicht
in Pfeilrichtung A der Fig.2, in der die Schwenkplatte als Doppelplatte ausgebildet
ist, Fig. 8 eine perspektivische Ansicht der als Doppelplatte ausgebildeten Schwenkplatte
Auf dem Panzer 1 ist ein Turm 2 drehbar aufmontiert.
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Er trägt eine Lafette 3, die um die Achse 4 vertikal schwenkbar ist.
In der Lafette ist das MG-Gehäuse 5 zwischen Federn 6 und 7 gehaltert, die dazu
bestimmt sind die Rückstöße während des Schießens aufzufangen.
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Das MG-Gehäuse 5 besitzt einen Schlitz 8 aus dem der Spannhebel 9
seitlich herausragt. Letzterer ist am nichtdargestellten Schloß des Maschinengewehres
etwa um einen Punkt 10 um ca. 90° schwenkbar (Fig. 2 und 3). In der ausgeschwenkten
Stellung ist er außerdem noch im Schlitz 8 nach rückwärts
verschiebbar.
An seinem vorderen Ende trägt der Spannhebel 9 ein Griffstück 11, das sich nach
Art eines Knebels rechtwinklig vom Griffstück weg nach oben und unten erstreckt.
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Parallel zur Gehäusewand 5a ist mittels eines Winkelstückes 1 die
ferbedienbare Nachladevorrichtung starr montierte Sie besteht im einzelnen aus einem
Fährungsrohr 13, das über Mutter 14, 15 mit dem Schlauch einer Zug-Druck-Betätigung
verbunden ist. Letztere führt in das Panzerinnere (Fig.1)' von wo aus das Kabel
16 der Zug-Druck-Betätigung im Schlauch verschiebbar ist.
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Das Führungsrohr 13 ist unten in seiner ganzen Länge geschlitzt und
Kabel 16 besitzt eine mit ihm fest verbundene tasche 17, die durch diesen Schlitz
18 nach unten außen ragt. An der tasche 17 ist ein u-förmiges Winkelstück 19 mittels
der Schraube 29 angeschraubt, so daß es mit seinem oberen Sohenkel 19a das Führungsrohr
13 umgreift. Auf die obere Fläche dieses oberen Schenkels 1 9a ist die Schwenkplatte
21 montiert und zwar mittels Schraube und Mutter 22.
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Um die Schraube 22 ist die Schwenkplatte 21 drehbar.
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An der Unterseite des oberen Schenkels 19a ist dieser mit einer kleinen
Fährungsleiste 19b versehen, die in montiertem Zustand in eine geradlinige Nut 13a
der Oberseite des Führungsrohres 13 greift, so daß das Winkelstück 19 zwischen Lasche
17 und Nut 13a sicher geführt ist.
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Die Schwenkplatte 21 ist teilweise ausgefräst (Fig.6) und besitzt
an ihrem freien Ende eine durchgehende Bohrung.
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In die seitliche Ausfräsung ist eine Sicherungsplatte 23 eingepaßt.
Letztere ist ihrerseits mittels des Stiftes 24 auf der Schwenkplatte 21 drehbar,
und es sind Rastmittel vorgesehen, die es erlauben die Sicherungsplatte 23 auf der
Schwenkplatte 21 festzustellen. Diese Rastmittel bestehen aus einem gegen Federkraft
in PSeilrichtung B (Fig.6) anhebbaren Zapfen 25 und einer entsprechenden.
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Bohrung in der Schwenkplatte 21 (nicht gezeigt) in die der Zapfen
25 einrastet wenn die Sicherungsplatte 23 in die Schwenkplatte eingeklappt wird.
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AB freien Ende von Schwenlatte und Sicherungsplatte sind beide etwa
je zur Hälfte mit einer kreisförmigen ausfräsung 26 versehen, die geöffnet ist,
wenn die Sicherungsplatte von der Schwenklatte weggeklappt wird, und die geschlossen
ist, wenn die Sicherungsplatte an der Schwenkplatte anliegt.
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In dieser Ausfräsung 26 wird das untere Ende des Griffstückes 11 gehalten,
so daß es bei der Vor- und Rückwärtsbewegung nicht aus dieser Ausfräsung heraus
kann.
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Fig.2 zeigt die Nachladevorrichtung in Ruhestellung. Der Spannhebel
9 ist nach vorne an das MG-Gehäuse 5 herangeklappt und die Schwenkplatte 21 ist
demzufolge auf dem Winkelstück 19 in Richtung des G-Gehäuses herausgeklappt. Wird
nun das Kabel 16 vom Panzerinneren aus in Pfeilrichtung C
(Fig.3)
verschoben um vor dem ersten Schuß die erforderliche Spannbewegung des Schlosses
durchzuführen, so klappt zunächst der Spannhebel 9 um ca. 90° nach außen. Dabei
schwenkt die Schwenkplatte bis zur Parallellage mit dem Fuhrungsrohr 13, und nun
wirkt der volle Druck des Kabels 16 auf den Spannhebel und drückt diesen nach rückwärts.
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Nachdem die Endlage am hinteren Teil des Gehäuses 5 erreicht ist beginnt
die Vorwärtsbewegung, wobei das Winkelstück 19, die Schwenkplatte 21 und damit auch
der Spannhebel 9 nach vorne gezogen werden. Im ersten Teil der Vorwärtsbewegung
klappt dabei der Spannhebel bereits wieder an das MG-Gehäuse heran, so daß der Mittelpunkt
des Griffstückes bei Vor-und Rückwärtsbewegung insgesamt die in Fig.2 gestrichelt
eingezeichnete Kurve durchläuft.
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Da das Kabel 16 in seiner Längsrichtung starr ist (in bekannter Weise
kann es aber trotzdem in einer Schlauch- oder Rohrführung im Bogen verlegt werden)
für die Verschiebung des Kabels mit dem daranhängenden Winkelstück mit Schwenkplatte
und Spannhebel keinerlei Feder'erforderlich.
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Bei der Spanbewegung muß daher nur die Verschlußfeder des Maschinengewehres
selbst überwunden werden, nicht jedoch noch irgendwelche Rückholfeder.
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Allerdings bietet die bisher beschriebene einfache Aus-@ührung, bei
der die Schwenkplatte nur am unteren Ende des
Griffstückes 11 angreift,
die Möglichkeit des Verkantens, wenn die Kraft des Kabels auf den Spannhebel 9 übertragen
wird. Es wird daher weiterhin vorgeschlagen, die Schwenkplatte als Doppelplatte
27 auszubilden, wie in Fig.7 in rückwärtiger Ansicht dargestellt. Die Doppelplatte
besteht aus zwei Platten 27a, 27b, die durch eine Hülse 28 zu einem u-förmigen Bauelement
verbunden sind. Dabei ist die obere Platte 27a wieder ausgefräst und mit einer ausklappbsren
Sicherungsplatte bestückt. Die Platte 27a besitzt dabei ebenfalls die durchgehende
Bohrung, die nach außen ausgefräst ist, damit das Griffstück 11 von der Seite her
in die Platte 27a eingreifen kann 8)e Desgleichen ist die untere Platte 27b mit
einem seitlich aufgefrästen Loch 29 versehen, so daß in montiertem Zustand die untere
Platte 27b das untere Ende des Griffstückes 11 hakenförmig umgreift.
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Eine Sicherung braucht an der unteren Platte nicht vorgesehen zu sein.
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Bei der Ausführung nach Fig. 7, 8 wird somit das Griffstück 11 symmetrisch
von der Doppelplatte 27 umfaßt, so daß einem Verkanten des Spannhebels 9 weitgehend
vorgebeugt ist.