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Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere eine Glaskonstruktion beispielsweise für Brüstungs- und/oder Geländerverglasungen oder Glasträger. Gemäß einem Aspekt betrifft die Erfindung insbesondere auch einen Handlauf für eine derartige Glaskonstruktion, insbesondere einen Handlauf für Geländer, Treppen, Absperrungen, Fluchtwege oder dergleichen.
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Der Baustoff Glas ist als Gestaltungselement zeitgenössischer Architektur kaum mehr wegzudenken. Die fortlaufende Weiterentwicklung der Produktions- und Verarbeitungstechnologie und die stetige Verbesserung anwendungsreifer Produkte spielen eine entscheidende Rolle dabei, gestiegenen funktionalen Anforderungen sowie der Suche nach neuen ästhetischen Ausdrucksformen gerecht zu werden.
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Beim Einsatz von insbesondere großformatigen Glaskonstruktionen für Brüstungs- und/oder Geländerverglasungen können einzelne Glaseinheiten jedoch eine Herausforderung im Hinblick auf die Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und chemische Beanspruchung darstellen. Brüstungs- und/oder Geländerverglasungen weisen in der Regel mindestens ein als Glaslaminat ausgebildetes Flächenelement auf, welches aus mindestens zwei Glasscheiben besteht, die durch eine klebefähige Zwischenschicht aus Kunststoff miteinander verbunden sind.
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Werden derartige Flächenelemente beispielsweise als Brüstungs- und/oder Geländerverglasung insbesondere im Außenbereich eingesetzt, so sind diese insbesondere statischen und dynamischen Belastungen ausgesetzt, die unter Umständen sich negativ auf die Bewitterung durch ultraviolette Strahlung, hohe Temperatur und hohe Luftfeuchtigkeit auswirken. Insbesondere wurde bei Glaslaminaten, welche hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt waren, eine signifikante Abnahme der Biegesteifigkeit festgestellt. Hierbei zeigte sich ein großer Einfluss des Feuchtegehalts der Kunststoff-Zwischenschicht des Glaslaminats auf die Materialverhalten „Haftung und Zugeigenschaft“. Dies kann insbesondere dann problematisch werden, wenn die Glaskonstruktion als ein lasttragender Glasträger dient.
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Um von daher ein als Glaslaminat ausgebildetes Flächen- oder Verbundelement insbesondere im Außenbereich dauerhaft als Brüstungs- und/oder Geländerverglasung oder als selbsttragender Glasträger einsetzen zu können, ist es notwendig, die klebefähige(n) Kunststoff-Zwischenschicht(en), welche die mindestens zwei Glasscheiben des Glaslaminats zusammenhält/zusammenhalten, entsprechend temperatur- und witterungsbeständig auszuführen, um eine notwendige Kantenstabilität des Glaslaminats zu erreichen.
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Aus dem Stand der Technik ist es bereits bekannt, Glasscheiben zwischen Geländerpfosten anzuordnen, wobei jeder Geländerpfosten auf der Seite, an der eine Glasscheibe angeordnet werden soll, zwei voneinander beabstandete Klemmeinrichtungen aufweist, in welche die Glasscheibe eingeklemmt wird, und welche das Gewicht der Glasscheibe tragen.
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Abgesehen davon, dass solche Systeme zur Fixierung bzw. Halterung von Glasscheiben keine große Sicherheit gegen ein Herausrutschen der Glasscheiben aus den Klemmeinrichtungen bieten, ist die Montage und Ausrichtung der Glasscheiben äußerst aufwendig. Ferner sind bei solch einem System relativ große Geländerpfosten notwendig, die insgesamt das Erscheinungsbild der Konstruktion negativ beeinflussen können.
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Andererseits ist beispielsweise aus der Druckschrift
WO 2009/003431 A1 ein Glasscheibengeländer bekannt, bei dem die Glasscheiben mit ihrem Fußbereich in einem formstabilen U-Profil eingespannt gehalten werden. Mehrere derartige in einem U-Profil eingespannt gehaltene Glasscheiben werden an ihrem oberen freien Rand durch einen durchgehenden Handlauf miteinander verbunden. Hierbei stellt der Handlauf einen Schutz des oberen freien Rands der in dem U-Profil eingespannt gehaltenen Glasscheiben dar.
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Entsprechend der Druckschrift
DE 20 2009 013 904 U1 kann ein vergleichbares Glasscheibengeländer als raumhohe Verglasung eingesetzt werden. Der untere Endbereich der Glasscheibe kann dazu in einem formstabilen U-Profil eingespannt gehalten werden, während der obere Endbereich der Glasscheibe zwischen zwei oberen Konstruktionsteilen befestigt werden kann. Die beiden oberen Konstruktionsteile sind plattenförmig ausgebildet und können mittels zumindest zweier Schrauben zug- und druckfest aneinander befestigt werden.
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Im Bereich öffentlicher Einrichtungen, aber auch im privaten Bereich werden aus Sicherheitsgründen bei Treppen, Absperrungen, etc. üblicherweise Handläufe vorgesehen, um beim Begehen dieser Bereiche eine sichere Führung der jeweiligen Person zu gewährleisten.
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Der horizontale Abschluss eines Geländers wird üblicherweise als Handlauf bezeichnet und ist üblicherweise fest auf den senkrechten Geländerpfosten eines Geländers montiert. Zwischen den Geländerpfosten und dem Handlauf befinden sich die so genannten Füllungen, welche als Glasscheiben, als Lochblechplatten und dergleichen ausgebildet sein können.
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Geländer dienen als Absturzsicherung oder als Personenführungselement und sind üblicherweise an Balkonen, Dachgärten oder Treppen angeordnet. Als besonders ästhetisch werden Geländer aus Edelstahl und Glas empfunden. Diese werden üblicherweise von Architekten und Designern als besonders gestaltetes Element eingesetzt, das einen prägenden Einfluss auf den Gesamteindruck beispielsweise eines Gebäudes oder einer Anlage haben kann.
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Auf Grundlage der vorstehend beschriebenen Situation liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Lösung anzugeben, wie eine Konstruktion, insbesondere Glaskonstruktion vorzugsweise für Brüstungs- und/oder Geländerverglasungen realisierbar ist, wobei einerseits großformatige Glaskonstruktionen umsetzbar sind, und zwar vorzugsweise ohne die Verwendung von - in ästhetischer Hinsicht - störenden oder ungewünschten Geländerpfosten, wobei gleichzeitig sichergestellt ist, dass selbst bei Versagen einer Brüstungs- oder Geländerplatte, vorzugsweise aus Glas oder Verbundglas, die geforderte Stabilität der Brüstungs- und/oder Geländerverglasung nicht negativ beeinflusst wird.
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Darüber hinaus besteht ein Bedarf dahingehend, einen wirksamen Schutz für die frei bewitterbare Kante einer Brüstungs- und/oder Geländerverglasung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird insbesondere durch den Gegenstand des unabhängigen Schutzanspruchs 1 gelöst, wobei vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Handlaufs in den abhängigen Ansprüchen angegeben sind.
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Demgemäß betrifft die Erfindung insbesondere einen Handlauf für Geländer, Treppen, Absperrungen, Fluchtwege oder dergleichen, wobei der Handlauf mehrteilig ausgeführt ist und mindestens ein erstes als Innenschale dienendes Profil und mindestens ein zweites als Deckschale dienendes Profil aufweist, wobei - in einer Längserstreckungsrichtung des Handlaufs gesehen - das zweite Profil länger als das erste Profil ausgeführt ist.
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Die mit der erfindungsgemäßen Lösung erzielbaren Vorteile liegen auf der Hand:
- Durch das Vorsehen eines Handlaufs der zuvor genannten erfindungsgemäßen Art ist es möglich, die oberen „freien“ Kanten des Glaslaminats der Brüstungs- oder Geländerplatten vor Witterungseinflüssen zu schützen.
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Darüber hinaus liefert der erfindungsgemäße Handlauf, wie er im Schutzanspruch 1 genannt ist, den Vorteil, dass bei Ausfall einer Brüstungs- oder Geländerplatte mit Hilfe des Handlaufs und insbesondere über das mindestens eine zweite als Deckschale dienende Profil des Handlaufs die horizontalen Holmlasten auf die benachbarten Brüstungs- oder Geländerplatten übertragen werden.
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Vorzugsweise ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass in dem zweiten Profil des Handlaufs ein zumindest im Wesentlichen nutförmiger Bereich ausgebildet ist, welcher dazu dient, zumindest teil- oder bereichsweise einen Bereich des mindestens einen ersten Profils des Handlaufs einzufassen oder aufzunehmen.
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Insbesondere bietet es sich in diesem Zusammenhang an, dass der in dem zweiten Profil des Handlaufs ausgebildete zumindest im Wesentlichen nutförmige Bereich derart ausgeführt ist, dass von dem nutförmigen Bereich zumindest teil- oder bereichsweise mindestens zwei einander gegenüberliegende erste Profile des Handlaufs eingefasst oder aufgenommen sind oder einfassbar oder aufnehmbar sind.
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Mit dieser Lösung ist sichergestellt, dass das zweite Profil des Handlaufs als Last-Übertragungselement bei Ausfall eines Brüstungs- oder Geländerelements einer Brüstungs- und/oder Geländerverglasung dient.
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Gemäß bevorzugten Realisierungen insbesondere der zuletzt genannten Ausführungsvarianten des erfindungsgemäßen Handlaufs ist vorgesehen, dass der in dem zweiten Profil des Handlaufs ausgebildete zumindest im Wesentlichen nutförmige Bereich durch zwei vorzugsweise parallel zueinander verlaufende und in dem zweiten Profil des Handlaufs ausgebildete Seitenwände und einer die beiden Seitenwände verbindenden, vorzugsweise konvex ausgeführten und in dem zweiten Profil des Handlaufs ausgebildeten mittleren Wand gebildet wird.
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Selbstverständlich kommen hier aber auch andere Ausführungsvarianten des erfindungsgemäßen Handlaufs und insbesondere des zweiten Profils des Handlaufs in Frage.
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Denkbar ist es somit allgemein, dass das mindestens eine erste Profil des Handlaufs derart zumindest teil- oder bereichsweise zu dem in dem zweiten Profil des Handlaufs ausgebildeten zumindest im Wesentlichen nutförmigen Bereich komplementär ausgeführt ist, dass das mindestens eine erste Profil des Handlaufs zumindest teil- oder bereichsweise formschlüssig von dem ersten Profil, insbesondere über eine Steckverbindung, aufnehmbar ist.
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Diese Ausführungsvariante zeichnet sich dadurch aus, dass der Handlauf in einer besonders leichten/einfachen aber dennoch effektiven Weise auf die entsprechenden Brüstungs- oder Geländerplatten einer insbesondere als Glaskonstruktion ausgeführten Konstruktion für Brüstungs- oder Geländerverglasungen montierbar ist.
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Allgemein ausgedrückt bietet es sich an, dass das zweite Profil des Handlaufs zumindest teil- oder bereichsweise derart komplementär zu dem mindestens einen ersten Profil des Handlaufs ausgeführt ist, dass das mindestens eine erste Profil des Handlaufs zumindest teil- oder bereichsweise formschlüssig von dem zweiten Profil aufnehmbar ist.
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Vorzugsweise insbesondere im Zusammenhang mit der zuletzt genannten Ausführungsvariante sollte das zweite Profil des erfindungsgemäßen Handlaufs insbesondere lös- oder austauschbar mit dem mindestens einen ersten Profil des Handlaufs insbesondere über eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung verbunden sein.
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Gemäß bevorzugten Realisierungen des erfindungsgemäßen Handlaufs ist vorgesehen, dass - im Querschnitt gesehen - das zweite Profil des Handlaufs eine zumindest im Wesentlichen U-förmige oder zumindest im Wesentlichen C-förmige Konfiguration aufweist, und zwar mit einer insbesondere einachsig konvex gekrümmten mittleren Oberfläche und mit sich beidseitig daran insbesondere stetig anschließenden Seitenoberflächen, wobei die sich beidseitig an der mittleren Oberfläche insbesondere stetig anschließenden Seitenoberflächen vorzugsweise ebenfalls insbesondere konvex gekrümmt ausgeführt sind.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf Ausführungsvarianten beschränkt, bei welchen entsprechend konvex gekrümmte Oberflächen für das erste/zweite Profil des Handlaufs zum Einsatz kommen.
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Gemäß bevorzugten Realisierungen des erfindungsgemäßen Handlaufs ist vorgesehen, dass in dem mindestens einen ersten Profil des Handlaufs eine sich in der Längserstreckungsrichtung des ersten Profils erstreckende erste Nut zur Aufnahme von mindestens einer ersten Leitung, insbesondere Daten- und/oder Signalleitung und/oder Leitung zur Energieversorgung, ausgeführt ist.
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In diesem Zusammenhang bietet es sich an, dass die erste Nut derart in dem mindestens einen ersten Profil ausgeführt ist, dass in einem Zustand, in welchem das zweite Profil des Handlaufs mit dem mindestens einen ersten Profil des Handlaufs verbunden ist, die erste Nut einen über das zweite Profil des Handlaufs geschlossenen/abgeschlossenen Kanal ausbildet.
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Gemäß Weiterbildungen insbesondere des zuletzt genannten Aspekts ist vorgesehen, dass in dem mindestens einen ersten Profil des erfindungsgemäßen Handlaufs eine sich in der Längserstreckungsrichtung des ersten Profils erstreckende zweite Nut zur insbesondere form- und/oder kraftschlüssigen Aufnahme von einem Endbereich einer Brüstungs- oder Geländerplatte, vorzugsweise aus Glas oder Verbundglas, ausgeführt ist.
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Bei dieser Weiterbildung handelt es sich um eine besonders leicht zu realisierende aber dennoch effektive Lösung, wie der erfindungsgemäße Handlauf mit den entsprechenden Brüstungs- oder Geländerplatten verbunden werden kann. Selbstverständlich kommen hier aber auch andere Ausführungsvarianten in Frage.
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Alternativ oder zusätzlich zu der zuletzt genannten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Handlaufs ist vorgesehen, dass in dem mindestens einen ersten Profil des erfindungsgemäßen Handlaufs eine sich in der Längserstreckungsrichtung des ersten Profils erstreckende dritte Nut zur Aufnahme eines Leuchtmittels, insbesondere mindestens einer LED und insbesondere einer LED-Leiste, ausgeführt ist.
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Mit dieser Maßnahme ist sichergestellt, dass mit dem erfindungsgemäßen Handlauf bzw. mit der erfindungsgemäßen Geländer-, Treppen- oder Absperrungs-Konstruktion elektrische Leuchtmittel Anwendung finden können, über welche die Sicherheit in den entsprechenden Bereichen, insbesondere bei Dunkelheit, deutlich gesteigert werden kann.
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Insbesondere aus ästhetischen Gründen, aber auch aus Gründen der Sicherheit ist schließlich vorgesehen, dass das zweite Profil des erfindungsgemäßen Handlaufs aus einem nichtrostenden Stahl besteht, während das mindestens eine erste Profil des Handlaufs insbesondere aus Leichtmetall, vorzugsweise Aluminium, gebildet ist.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Konstruktion, insbesondere Glaskonstruktion, vorzugsweise für Brüstungs- und/oder Geländerverglasungen, wobei die Konstruktion eine erste Brüstungs- oder Geländerplatte insbesondere aus Glas oder Verbundglas und mindestens eine zweite Brüstungs- oder Geländerplatte insbesondere aus Glas oder Verbundglas aufweist, wobei die erste Brüstungs- oder Geländerplatte vorzugsweise unmittelbar benachbart zu der mindestens einen zweiten Brüstungs- oder Geländerplatte angeordnet ist.
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Die erfindungsgemäße Konstruktion zeichnet sich insbesondere durch einen Handlauf der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Art aus.
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Bei Realisierungen der zuvor genannten Konstruktion, insbesondere Glaskonstruktion, ist vorgesehen, dass der ersten Brüstungs- oder Geländerplatte ein erstes als Innenschale dienendes erstes Profil des Handlaufs und der mindestens einen zweiten Brüstungs- oder Geländerplatte mindestens ein zweites als Innenschale dienendes erstes Profil des Handlaufs zugeordnet ist. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass das der Brüstungs- oder Geländerplatte entsprechend zugeordnete erste Profil des Handlaufs mit einem stirnseitigen Endbereich der entsprechenden Brüstungs- oder Geländerplatte insbesondere form- und/oder kraftschlüssig verbunden ist.
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Insbesondere bietet es sich in diesem Zusammenhang an, dass das mindestens eine zweite Profil des Handlaufs mit dem ersten und dem mindestens einen zweiten ersten Profil des Handlaufs verbunden ist.
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Vorzugsweise sollte insbesondere in diesem Zusammenhang vorgesehen sein, dass das mindestens eine zweite Profil des Handlaufs mit dem ersten und dem mindestens einen zweiten ersten Profil des Handlaufs derart verbunden ist, dass bei einem strukturellen Versagen der mindestens einen zweiten Brüstungs- oder Geländerplatte und/oder bei einem strukturellen Versagen des mindestens einen zweiten ersten Profils des Handlaufs eine horizontale Last, insbesondere horizontale Holmlast, über das erste erste Profil auf die erste Brüstungs- oder Geländerplatte der Glaskonstruktion übertragen wird oder übertragbar ist.
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Alternativ oder zusätzlich hierzu ist es von Vorteil, dass das mindestens eine zweite Profil des Handlaufs derart ausgebildet ist, dass bei einem strukturellen Versagen der mindestens einen zweiten Brüstungs- oder Geländerplatte und/oder bei einem strukturellen Versagen des mindestens einen zweiten ersten Profils des Handlaufs eine horizontale Last, insbesondere horizontale Holmlast, über das erste erste Profil auf die erste Brüstungs- oder Geländerplatte übertragen wird oder übertragbar ist.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen die Erfindung näher beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 schematisch und in einer Schnittansicht eine exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handlaufs bestehend aus einem ersten als Innenschale dienenden Profil und einem zweiten als Deckschale dienenden Profil;
- 2 schematisch und in einer Querschnittsansicht das zweite als Deckschale dienende Profil der exemplarischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handlaufs gemäß 1;
- 3 schematisch und in einer Querschnittsansicht das erste als Innenschale dienende Profil der exemplarischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handlaufs gemäß 1; und
- 4 schematisch und in einer Schnittansicht eine exemplarische Ausführungsform einer Glaskonstruktion insbesondere für Brüstungs- und/oder Geländerverglasungen mit dem erfindungsgemäßen Handlauf gemäß der exemplarischen Ausführungsform, wie sie schematisch in 1 gezeigt ist.
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Die jeweils in einer Querschnittsansicht schematisch gezeigte exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handlaufs 1 zeichnet sich dadurch aus, dass der Handlauf 1 mehrteilig ausgeführt ist und insbesondere zweiteilig ausgeführt ist.
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Im Einzelnen weist der Handlauf 1 ein erstes als Innenschale dienendes Profil 2 und ein zweites als Deckschale dienendes Profil 3 auf. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass - in einer Längserstreckungsrichtung des Handlaufs 1 gesehen - das zweite Profil 3 länger als das erste Profil 2 ausgeführt ist.
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Wie es beispielsweise der schematischen Ansicht in 1 entnommen werden kann, ist in dem zweiten Profil 3 der exemplarischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handlaufs 1 ein zumindest im Wesentlichen nutförmiger Bereich 4 ausgebildet, welcher dazu dient, zumindest teil- oder bereichsweise zumindest einen Bereich des ersten Profils 2 einzufassen bzw. aufzunehmen.
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Im Einzelnen ist bei der in den Zeichnungen gezeigten exemplarischen Ausführungsform des Handlaufs 1 vorgesehen, dass der in dem zweiten Profil 3 ausgebildete zumindest im Wesentlichen nutförmige Bereich 4 derart ausgeführt ist, dass von dem nutförmigen Bereich 4 zumindest teil- oder bereichsweise zwei einander gegenüberliegende erste Profile 2 des Handlaufs 1 eingefasst oder aufgenommen sind bzw. einfassbar oder aufnehmbar sind.
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Bei der in den Zeichnungen gezeigten exemplarischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handlaufs 1 ist insbesondere vorgesehen, dass der in dem zweiten Profil 3 ausgebildete zumindest im Wesentlichen nutförmige Bereich 4 durch zwei vorzugsweise parallel zueinander verlaufende und in dem zweiten Profil 3 ausgebildete Seitenwände 5 und einer die beiden Seitenwände 5 verbindenden, vorzugsweise konvex ausgeführten und in dem zweiten Profil 3 ausgebildeten mittleren Wand 6 gebildet wird.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass das erste Profil 2 des Handlaufs 1 derart zumindest teil- oder bereichsweise zu dem in dem zweiten Profil 3 des Handlaufs 1 ausgebildeten zumindest im Wesentlichen nutförmigen Bereich 4 komplementär ausgeführt ist, dass das erste Profil 2 zumindest teil- oder bereichsweise formschlüssig von dem zweiten Profil 3, insbesondere über eine Steckverbindung, aufnehmbar ist.
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Den Darstellungen insbesondere in 1 und 2 ist zu entnehmen, dass - im Querschnitt gesehen - das zweite Profil 3 der exemplarischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handlaufs 1 eine zumindest im Wesentlichen U-förmige oder zumindest im Wesentlichen C-förmige Konfiguration mit einer insbesondere einachsig konvex gekrümmten mittleren Außen-Oberfläche 7 und sich beidseitig daran insbesondere stetig anschließenden Seiten-Außen-Oberflächen 8 aufweist, wobei die sich beidseitig an der mittleren Außen-Oberfläche 7 insbesondere stetig anschließenden Seitenoberflächen 8 vorzugsweise insbesondere konvex gekrümmt ausgeführt sind.
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Die exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handlaufs 1, wie sie schematisch in den beiliegenden Zeichnungen gezeigt ist, zeichnet sich insbesondere auch dadurch aus, dass in dem ersten Profil 2 des Handlaufs 1 eine sich in der Längserstreckungsrichtung des ersten Profils 2 erstreckende erste Nut 9 zur Aufnahme von mindestens einer ersten Leitung 10, insbesondere Daten- und/oder Signalleitung und/oder Leitung zur Energieversorgung, ausgeführt ist.
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Wie es der schematischen Schnittansicht gemäß 1 entnommen werden kann, ist die erste Nut 9 insbesondere derart in dem ersten Profil 2 des Handlaufs 1 ausgeführt, dass in einem Zustand, in welchem das zweite Profil 3 des Handlaufs 1 mit dem ersten Profil 2 verbunden ist, die erste Nut 9 einen über das zweite Profil 3 des Handlaufs 1 geschlossenen/abgeschlossenen Kanal ausbildet.
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Zusätzlich zu der ersten Nut 9 ist bei der in den Zeichnungen gezeigten exemplarischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handlaufs 1 vorgesehen, dass in dem ersten Profil 2 des Handlaufs 1 eine sich in der Längserstreckungsrichtung des ersten Profils 2 erstreckende zweite Nut 11 zur insbesondere form- und/oder kraftschlüssigen Aufnahme von einem Endbereich einer Brüstungs- oder Geländerplatte, vorzugsweise aus Glas oder Verbundglas, ausgeführt ist.
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Ebenfalls ist den Zeichnungen zu entnehmen, dass bei der exemplarischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handlaufs 1 in dem ersten Profil 2 des Handlaufs 1 eine sich in der Längserstreckungsrichtung des ersten Profils 2 erstreckende dritte Nut 12 zur Aufnahme eines Leuchtmittels, insbesondere mindestens einer LED und insbesondere einer LED-Leiste, ausgeführt ist.
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Vorzugsweise besteht das zweite Profil 3 des Handlaufs 1 aus einem nichtrostenden Stahl, während das erste Profil 2 des Handlaufs 1 aus Leichtmetall, insbesondere Aluminium, gebildet ist.
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In 4 ist schematisch und in einer Schnittansicht eine exemplarische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Glaskonstruktion 13 für Brüstungs- und/oder Geländerverglasungen gezeigt.
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Die Glaskonstruktion 13 weist erste und zweite Brüstungs- oder Geländerplatten 14 jeweils insbesondere aus Glas oder Verbundglas auf, wobei die Brüstungs- oder Geländerplatten 14 unmittelbar benachbart zueinander angeordnet sind. Zum Verbinden der Brüstungs- oder Geländerplatten 14 kommt ein Handlauf 1, wie er beispielsweise in 1 bis 3 gezeigt ist, zum Einsatz.
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Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass das erste Profil 2 des Handlaufs 1 mit einem stirnseitigen Endbereich der entsprechenden Brüstungs- oder Geländerplatte 14 insbesondere form- und/oder kraftschlüssig verbunden ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung noch einmal wie folgt zusammengefasst:
- Die Erfindung betrifft insbesondere einen zweiteiligen metallischen Handlauf 1 für Glasbrüstungen bestehend aus einer Innenschale 2 und einer Deckschale 3, wobei die Innenschale 2 aus Aluminium hergestellt ist, kürzer als die Deckschale 3 ist und mindestens die drei Funktionskanäle 9, 11, 12, nämlich einen Installations-/Kabelkanal 9, einen Glaseinstandskanal 11 und einen LED-Kanal 12 enthält.
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Die Deckschale 3 besteht aus nichtrostendem Stahl, ist länger als die Innenschale 2 und mit mehreren Innenschalen 2 entweder durch Form- oder Kraftschluss verbunden, so dass die Deckschale 3 bei Ausfall eines Brüstungselementes 14 die horizontalen Holmlasten auf die benachbarten Elemente 14 überträgt.
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Die Innenschale 2 ist gerade oder gebogen. Die Geometrie des Glaseinstandskanals 11 hängt von der Neigung der Brüstungselemente 14 ab, die senkrecht oder geneigt angeordnet werden können.
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Die Länge der Innenschale 2 entspricht der Breite eines Brüstungselements 14.
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Die Innenschale 2 wird mit dem Glaseinstandskanal 11 auf die obere Kante des Brüstungselements 14 aufgesetzt. Benachbarte Brüstungselemente 14 mit aufgesetzte Innenschale 2 werden fluchtend zueinander ausgerichtet. Die Elektroleitungen 10 für die Beleuchtung in den LED-Kanälen 12 werden durch die Installations-/Kabelkanäle 9 der Innenschalen 2 geführt.
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Die Deckschale 3 folgt der geometrischen Form der Innenschale 2 und wird auf diese aufgesetzt und mit ihr form- oder kraftschlüssig verbunden.
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Die Deckschale 3 überbrückt mindestens zwei Innenschalen 2 und überträgt bei Ausfall (Bruch) eines Brüstungselements 14 die Holmlasten auf die benachbarten Brüstungselemente 14, Endpfosten oder Verankerungen am Gebäude.
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Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen gezeigte Ausführungsform beschränkt, sondern ergibt sich aus einer Zusammenschau sämtlicher hierin offenbarter Merkmale.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Handlauf
- 2
- erstes Profil / Innenschale
- 3
- zweites Profil / Außenschale
- 4
- in dem zweiten Profil ausgebildeter nutförmiger Bereich
- 5
- Seitenwände des in dem zweiten Profil ausgebildeten nutförmigen Bereichs 4
- 6
- mittlere Wand des in dem zweiten Profil 3 ausgebildeten nutförmigen Bereichs 4
- 7
- konvex gekrümmte Oberfläche des zweiten Profils
- 8
- Seitenoberflächen des zweiten Profils
- 9
- in dem ersten Profil ausgebildete erste Nut / erster Funktionskanal / Installations-/Kabelkanal
- 10
- Leitung
- 11
- in dem ersten Profil ausgebildete zweite Nut / zweiter Funktionskanal / Glaseinstandskanal
- 12
- in dem ersten Profil ausgebildete dritte Nut / dritter Funktionskanal / LED-Kanal
- 13
- Konstruktion/Glaskonstruktion
- 14
- Brüstungs- oder Geländerplatte / Brüstungselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009003431 A1 [0008]
- DE 202009013904 U1 [0009]